Vergabe

Bundesnetzagentur will Quix-Frequenz für Pager neu vergeben

Funkruffrequenz 448,475 MHz kann beantragt werden
Von Thorsten Neuhetzki

Pager sind in den vergangenen Jahren ziemlich ins Hintertreffen gelangt. Dienste wie TeLMI, Scall und Quix wurden abgeschaltet und noch existierende Skyper- und Cityruf-Empfänger wurden von den Kunden immer mehr durch Handys ersetzt. Denn diese haben gegenüber den Funkrufempfängern einen entscheidenden Vorteil: Man kann mit dem Handy direkt antworten. Doch auch die Pager haben große Vorteile: So ist die Netzabdeckung aufgrund der niedrigeren Frequenz deutlich besser und die Pager dürfen aufgrund der Tatsache, dass die Geräte nicht senden, auch in sensiblen Umgebungen eingesetzt werden.

Pager werden in Deutschland aktuell nur noch von der Berliner Firma e*Message angeboten. Diese konzentriert sich kaum noch auf den Privatkundenmarkt, sondern richtet sich mit e*BOS an interessierte Kunden für sicherheitsrelevante Alarmierung, etwa den Feuerwehrleitstellen der Freiwilligen Feuerwehren. Ferner steht das Netz innovativen Anwendungen wie Wetterempfängern zur Verfügung.

Potenzial für neuen Pager-Anbieter?

Nun aber könnte möglicherweise Bewegung in den Markt der Pager kommen: Die Bundesnetzagentur hat bekannt gegeben, dass die Funkruffrequenz 448,475 MHz neu ausgeschrieben wird, "soweit im Markt Interesse an ein einer erneuten Zuteilung der Frequenz für öffentliche Funkrufzwecke besteht". Auf der Frequenz 448,475 MHz funkte bis Ende 2000 der Dienst Quix. Seitdem liegt die Frequenz brach. Die Frequenz von TeLMI, die 448,425 MHz, wird mittlerweile von e*Message für die BOS-Alarmierung genutzt.

Offen bleibt, ob und wer sich für die Frequenz interessieren wird. Dass Funkrufdienste - wenn auch nicht unbedingt in Form eines Pagers - sinnvoll sind, zeigt der Wetterempfänger. Allerdings müsste ein neuer Anbieter ein komplett neues Netz aufbauen, denn verwertbare Restbestände von Quix oder TeLMI gibt es nicht mehr. Ob sich diese Kosten am Ende rentieren, bleibt fraglich. Ob e*Message eine weitere Frequenz - nach Angaben der BNetzA sind bereits vier in Benutzung - benötigt, ist ebenfalls offen. Bei e*Message war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.