Themenspecial VoIP vielseitig

Mit Instant Messengern kostenlos telefonieren

ICQ & Co. ermöglichen auch Telefonie über das Internet
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Mit dem Windows Live Messenger [Link entfernt] von MSN konnten die Kunden früher nicht nur untereinander telefonieren oder Webcam-Konferenzen abhalten, sondern auch in öffentliche Telefonnetze anrufen. Für diesen Service kooperierte Microsoft mit Verizon Web Calling. Der Dienst wurde aber wieder eingestellt. Bei Anmeldeversuchen erhielten wir lediglich noch den Hinweis: "Verizon Web Calling ist nicht mehr verfügbar."

Per Chat können die Nutzer des Windows Live Messengers auch zu Fans des Yahoo! Messengers Kontakt aufnehmen. Zu diesem Zweck haben Microsoft und Yahoo! ihre Netze im vergangenen Jahr entsprechend verknüpft, um AOL mit den beiden Messaging-Diensten ICQ und AIM besser Paroli bieten zu können. Den Yahoo! Messenger gibt es auch als Web-Version

Mit dem Yahoo! Messenger auch in öffentliche Netze telefonieren

Nutzer des Yahoo! Messengers können untereinander und auch mit Nutzern des Windows Live Messengers chatten. Darüber hinaus können Yahoo!-Kunden untereinander kostenlos telefonieren - auch mit Webcam. Zusätzlich bietet der Anbieter aber auch den Phone-Out-Service an. Damit ist es möglich, auf Prepaid-Basis in öffentliche Telefonnetze anzurufen.

Die Tarife können mit den aktuellen Call-by-Call-Preisen durchaus mithalten. So kostet eine Gesprächsminute ins deutsche Festnetz 1,2 Cent. Das ist geringfügig mehr als bei den billigsten Festnetz-Telefongesellschaften. Dafür bleibt dieser Minutenpreis jetzt schon über einen sehr langen Zeitraum stabil. Recht teuer ist dagegen ein Anruf zum Handy. Telefonate in die deutschen Mobilfunknetze schlagen mit 20 Cent pro Minute zu Buche.

Recht günstig sind die Auslandstarife. So kostet auch die Gesprächsminute in die USA und ins spanische Festnetz 1,2 Cent. Festnetz-Anschlüsse in Großbritannien und Frankreich sind für minütlich 1,5 Cent erreichbar, während ein einminütiges Gespräch nach Italien und in die Schweiz 1,7 Cent kostet. Regelmäßige Nutzer können ihr Prepaid-Konto bei Unterschreiten eines Guthaben-Standes von 2 Euro automatisch aufladen lassen.

Eine Besonderheit des Yahoo! Messengers ist die Möglichkeit, über den Phone-in-Service auch eine Rufnummer zu bekommen. Darüber sind die Kunden dann nicht nur für andere Yahoo!-Fans, sondern auch aus öffentlichen Telefonnetzen erreichbar. Rufnummern gibt es derzeit aus Frankreich, Großbritannien und den USA. Allerdings verlangt Yahoo! eine Monatsgebühr von 2,49 Euro. Für Kunden, die den Dienst gleich für ein ganzes Jahr buchen, werden für diesen Zeitraum 24,90 Euro berechnet. Auch eine Mailbox für entgangene Anrufe auf der Festnetznummer gibt es. Diese ist mehrsprachig und unter anderem auch auf Deutsch verfügbar.

Skype: Instant Messaging und VoIP in einem

Für Skype gibt es auch DECT-Telefone Neben Yahoo! ermöglicht auch Skype Telefonate in öffentliche Telefonnetze. Darüber hinaus kann man netzintern chatten, telefonieren und auch Webcam-Sessions aufbauen. Bei Skype sind außerdem Telefonkonferenzen mit bis zu zehn Teilnehmern möglich. Telefonate in andere Netze werden wie bei Yahoo! im Prepaid-Verfahren abgerechnet. Zur Verfügung stehen zwei Tarifmodelle: Skype Out und Skype Pro.

Skype Out kostet keine Grundgebühr, aber die Minutenpreise sind deutlich höher als bei Yahoo!. So kostet eine Minute ins deutsche Festnetz 2 Cent und Anrufe in die deutschen Handynetze schlagen sogar mit 23 Cent pro Minute zu Buche. Dazu kommen jeweils noch 4,5 Cent pro Verbindung. Damit ist Skype Out zumindest innerhalb Deutschlands tariflich nicht konkurrenzfähig. Auch vom Ausland nach Deutschland lohnt sich das Angebot allerdings kaum, denn man kann dort ja jederzeit auch mit einem beliebigen anderen, günstigeren VoIP-Anbieter nach Deutschland telefonieren.