Lösung

EU führt Satellitensystem Galileo aus der Krise

Kompromisslösung soll GPS-Konkurrenz retten
Von dpa /

Nach monatelangem Streit hat die EU mit einem Finanzkompromiss ihr geplantes Satellitennavigationssystem Galileo aus der Krise geführt. Die fehlenden 2,4 Milliarden Euro werden allein zu zwei Dritteln aus EU-Agrartöpfen kommen. Das berichtete die portugiesische EU-Ratspräsidentschaft gestern Abend in Brüssel nach über zwölfstündigen Marathonverhandlungen der Finanzminister oder ihrer Vertreter über den EU-Haushalt 2008.

Deutschland konnte sich mit seinen Einwänden gegen eine vollständige Finanzierung von Galileo aus dem EU-Haushalt nicht durchsetzen, berichteten EU-Diplomaten. Berlin wollte die langfristige, bis 2013 laufende Finanzvorschau der EU nicht aufschnüren. Außerdem fürchtete die Bundesregierung erhebliche Mehrbelastungen für den nationalen Haushalt.

EU-Haushaltskommissarin Dalia Grybauskaite sprach von einem "wichtigen Beschluss". Wie von ihr vorgeschlagen, seien erstmals Agrargelder für die Wettbewerbsfähigkeit der Union umgeleitet worden. Der amtierende Vorsitzende der Ministerrunde, der portugiesische Budget-Staatssekretär Emanuel Augustos Santos, sagte, die Agrargelder seien in diesem Jahr nicht ausgegeben worden; es werde also keinem etwas weggenommen.