Vorbild Apple

Nokia strebt Umsatzbeteiligung bei mobilen Diensten an

Finnen wollen sich als Dienste-Anbieter etablieren
Von dpa / Ralf Trautmann

Der weltgrößte Handy-Hersteller Nokia strebt an, ähnlich wie Apple an den Umsätzen der Mobilfunkbetreiber mit Datendiensten beteiligt zu werden. "Wenn es um Handys geht, bleiben wir bei unserem alten Geschäftsmodell - und das heißt: Wir werden für unsere Geräte bezahlt. Aber wenn wir neue Dienste bereitstellen, ist eine Umsatzbeteiligung durchaus möglich", sagte Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Unter den Mobilfunk-Anbietern war bereits befürchtet worden, dass die großen Handy-Hersteller, allen voran Marktführer Nokia, solche Forderungen erheben könnten. Apple bekommt eine Beteiligung an den Datenumsätzen mit seinem Multimedia-Handy iPhone. Branchenkreisen zufolge sollen es bis zu 30 Prozent sein, offizielle Angaben gibt es nicht.

Nokia versucht verstärkt, sich auch als Dienste-Anbieter zu etablieren. So kündigte der finnische Konzern vor einigen Tagen das Programm Comes with music an, bei dem auf bestimmte Handy-Modelle ein Jahr lang Songs aus dem Katalog von Universal Music heruntergeladen werden können. Außerdem baut Nokia die Multimedia-Plattform Ovi auf, über die unter anderem Musik und Spiele verkauft werden sollen. Zudem will Nokia Navteq, den größten Anbieter digitaler Karten, wie sie zum Beispiel in Navigationsgeräten gebraucht werden, übernehmen.

Kallasvuo kündigte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung an, künftig weitere Internet-Firmen zu kaufen: "Wir interessieren uns für Internet-Gemeinschaften, Navigation und Unterhaltung aller Art. Diese Felder werden wir uns ansehen und zuschlagen, wenn wir die Gelegenheit bekommen."