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Das Vodafone Qbowl im ausführlichen Test

Smartphone von Samsung eignet sich für Multimedia- und Messaging-Fans
Von Björn Brodersen

Das Samsung SGH-F700, das Vodafone unter der Bezeichnung Qbowl vermarktet, trägt eine schwere Last: Es wurde vom Mobilfunkbetreiber Vodafone dazu auserkoren, im lukrativen Weihnachtsgeschäft die befürchteten Kundenströme zu den T-Mobile-Shops in die Vodafone-Filialen umzuleiten. So fällt fast zwangsläufig das Stichwort iPhone, wenn man vom Samsung SGH-F700 spricht. Dabei hinken die Vergleiche der beiden Handys aufgrund unterschiedlicher Konzepte: Ein iPhone wird aus ganz anderen Motiven gekauft als das Qbowl. Das Qbowl ist sicherlich auch nicht die zwingende Alternative für diejenigen Handy-Fans, denen das iPhone zu teuer ist. Wir haben das Samsung-Smartphone vom auferlegten Ballast befreit und als das gestestet, was es ist: ein übliches Multimedia-Handy. An einigen Verweisen auf das Apple-Handy kommen aber auch wir nicht vorbei.

Der Formfaktor

Samsung SGH-F700 Qbowl

Äußerlich weist das geschlossene Qbowl mit seiner abgerundeten Barrenform und dem großen Display schon eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Apple iPhone auf: Mit einer Größe von 112 mal 56 mal 15,9 Millimetern ist das ganz in Schwarz gehaltene Gerät sowohl etwas schmaler als auch etwas dicker als das iPhone, mit 139 Gramm Gewicht ist es fast genau so schwer. Anders als das Apple-Handy handelt es sich beim Qbowl-Handy jedoch um einen Slider mit einer ausziehbaren QWERTZ-Tastatur. Die Tastatur gleitet straff und präzise in ihre Arbeitsposition, dort sitzt sie fest und ruckelfrei. Das Vodafone Qbowl

Die Buchstaben der QWERTZ-Tastatur sind auf einzelne Tasten verteilt, hinzu kommt jeweils ein Sonderzeichen oder eine Ziffer. Die Fläche der eng aneinander liegenden Tasten ist ausreichend groß, der Druckpunkt eindeutig - das macht das Tippen von längeren Texten bequem. Auch angenehm: Um Telefonnummern über die Tastatur einzutippen, muss der Nutzer beim Qbowl nicht gleichzeitig die Umschalttaste gedrückt halten, damit die Ziffern auf dem Bildschirm erscheinen.

Das Bedienen

Auch wenn das Qbowl-Handy über eine vollwertige Tastatur verfügt, so kann es doch auch allein per Fingerbewegungen über den Touchscreen bedient werden, der mit einer Bildschirmdiagonale von 3,2 Zoll kleiner ist als der des iPhones. Das berührungsempfindliche Handy-Display löst 240 mal 320 Pixel auf und stellt 262 144 Farben dar. Inhalte werden vom Display hell und gut lesbar angezeigt, das 12-Punkte-Menü wird bei geschlossenem Zustand des Schiebe-Handys im Hochformat und bei ausgezogener Tastatur im Querformat angezeigt. Auf Wunsch kann der Nutzer sich Touchscreen-Eingaben durch kurzes Vibrieren anzeigen lassen (Vibrations-Feedback). Unter dem Qbowl-Display befindet sich eine kaum sichtbare Schnellstarttaste fürs Telefonieren, den Nachrichtenversand und den Start des Internet-Browsers, seitlich angebracht befindet sich zudem ein Riegel für die Tastensperre. Das Vodafone Qbowl

Mit Streichbewegungen mit dem Finger kann man den Cursor - der sich aus der Schnittstelle zwischen horizontaler und vertikaler Auswahlleiste ergibt - über die einzelnen Menüpunkte wandern lassen, durch Fingertippen aktiviert man einen bestimmten Menüpunkt - so wie beim iPhone. Was beim Vodafone Qbowl nicht funktioniert: Der Nutzer kann weder mit einer Scherenbewegung der Finger Bilder verkleinern oder vergrößern, noch durch Wischbewegungen von Seite zu Seite wechseln. Möglich ist es nur, durch Streichbewegungen auf dem Display auf einzelnen Seiten zu scrollen, was auch beim mobilen Internetsurfen hilft, denn die Scrollbalken sowohl im Menü als auch in den Webbrowsern fallen teilweise sehr klein aus und lassen sich dadurch nur schwer sauber treffen.

Das Menü

Das Navigieren durchs Menü des Qbowls ist recht mühsam. Verantwortlich dafür sind drei Eigenschaften der schwerfällig reagierenden Software von Samsung: Eingaben muss der Nutzer häufig noch einmal ausdrücklich durch zusätzliches Klicken der OK-Taste bestätigen, die Klickwege werden dadurch länger. Die seitliche Scroll-Taste bei längeren Menüseiten ist zudem zu dünn, und immer wieder registriert das Programm Eingaben nicht sofort, weil entweder zu kräftig oder zu schwach gedrückt bzw. über das Display gestrichen wurde. Diese Erfahrung machen die Anwender beispielsweise auch beim mobilen Internetsurfen beim Anklicken eines Links. Der zuverlässigere Weg ist hier das Drücken der Enter-Taste.

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