EU

EU: Reding will lückenlose Breitbandversorgung Deutschlands

Nutzung von freiwerdenden Rundfunkfrequenzen angestrebt
Von dpa / Ralf Trautmann

EU-Medienkommissarin Viviane Reding hat sich für eine lückenlose Breitband-Versorgung Deutschlands stark gemacht. "Während 99 Prozent der Bevölkerung in Köln, Düsseldorf, München oder Hamburg über Breitband verfügen, sind im ländlichen Raum rund 40 Prozent der Bevölkerung ohne Breitbandanschluss", sagte Reding heute laut Redetext bei der Vergabe des Deutschen Mittelstandspreises in Düsseldorf. Es gebe eindeutlich zu viele weiße Flecken auf der Breitbandkarte.

Reding sprach sich dafür aus, freiwerdende Rundfunkfrequenzen für drahtlose Breitbandanbindungen wie etwa über die WiMAX-Technologie zu verwenden. Durch den Übergang vom analogen zum digitalen Fernsehen werden in den kommenden drei Jahren eine Reihe von Frequenzen frei. Auch wenn Teile der Politik und der TV-Anstalten diese weiter für sich beanspruchen wollten, könnte ein Teil für neue Breitbandtechnologien verwendet werden, wie Reding sagte. "Wenn wir auch nur einen Teil (...) einsetzen, dann können wir bis zum Beginn des kommenden Jahrzehnts Breitband für alle durchsetzen, in ganz Deutschland und auch in ganz Europa", sagte die EU-Kommissarin.

Reding drängt zudem darauf, die Preise für mobile Datennutzung im Ausland deutlich zu verringern. "Ich hoffe sehr, dass diesmal die Mobilfunkbetreiber vernünftig sein werden und freiwillig die Preise für das Datenroaming senken werden, die heute bis zu zehnmal so teuer sind wie im Inland", sagte Reding. Mobilfunkkunden sollten mit attraktiven Leistungspaketen geworben werden - und nicht beim Grenzübertritt heimlich abkassiert werden.