Widerstand

Griechische Regierung hält am OTE-Verkauf fest

Deutsche Telekom wird rund ein Viertel der Aktien an OTE halten
Von dpa / Anja Zimmermann

Die griechische Regierung hält trotz Widerstands von Opposition und Gewerkschaften am geplanten Einstieg der Deutschen Telekom beim Telefonkonzern Hellenic Telecom (OTE) fest. "Wir verhandeln mit einer starken europäischen Firma. Unser Ziel ist die Effektivität und die Konkurrenzfähigkeit der OTE zu sichern", sagte Ministerpräsident Kostas Karamanlis heute im Parlament in Athen. Er wies Vorwürfe der Opposition zurück, der Verkauf sei eine "Enthellenisierung" des Unternehmens. Die sozialistische Opposition versuche, potenzielle Investoren zu verschrecken, sagte Karamanlis. Das sei "unverantwortlich".

OTE ist der größte Telekomkonzern Griechenlands mit Töchtern unter anderem in Rumänien, Serbien und Albanien. 2007 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro und erwirtschaftete einen Gewinn von 663 Millionen Euro.

Der Chef der Opposition, Giorgos Papandreou, bezeichnete den Verkauf an eine ausländische Firma als einen Akt, der "nur in der Dritten Welt" vorkommen könne. Der Staat könne nicht mehr selbst planen, was im strategisch wichtigen Bereich der Telekommunikation geschehe. Seine Partei werde im Falle eines Wahlsiegs einen Verkauf rückgängig machen. Die Gewerkschaft will gegen den Telekom-Einstieg weiter protestieren.

In den vergangenen Tagen war aus Verhandlungskreisen durchgesickert, dass der Weg für den Einstieg der Deutschen Telekom frei geworden ist. Künftig würden Telekom und der griechische Staat jeweils 25 Prozent plus eine Aktie halten, hieß es. Mit der Marfin Investment Group (MIG) hat die Telekom bereits den Kauf von knapp 20 Prozent zum Preis von 2,5 Milliarden Euro vereinbart. Dem Vernehmen nach wird die Deutsche Telekom von der Regierung ein Aktienpaket von etwa drei Prozent übernehmen. Zudem könne sie über die Börse weitere 2,1 Prozent kaufen, hieß es.