Kinder

Das Internet ist kein Eltern-Ersatz

Trotzdem sollten Kinderseiten im Internet qualitativ hochwertig sein
Von ddp / Anja Zimmermann

Kindern steht bereits in jungen Jahren eine Vielzahl an Medien zur Verfügung. Doch nicht alle sind gleichermaßen für Heranwachsende geeignet. Unter dem Motto Generation digital diskutieren deshalb seit heute 300 Experten aus Deutschland sowie Gäste aus den Niederlanden und Österreich über aktuelle Entwicklungen und Strategien für Kindermedienangebote.

Mit zwölf oder 13 Jahren wechselten Kinder in die Online-Welten der Erwachsenen, berichtet Thomas Eichler. Der Medienpädagoge ist Geschäftsführer des Erfurter Netcode, einer bundesweiten Initiative, die sich für Qualität von Kinderseiten im Internet einsetzt und ein Siegel für gute Internetangebote vergibt. Die Online-Nutzung von Kindern und Jugendlichen sei rasant auf dem Vormarsch, sagt Eichler. "Die Kinder arbeiten im Internet ihren Alltag auf", erklärt der Experte und meint damit emotional besetzte Themen wie Liebe, Trauer, Schmerz, Verluste oder Träume.

Kummerkasten-Chat ist vorbildlich

Bei den Internetangeboten für Kinder komme es darauf an, dass die jungen Nutzer ernstgenommen werden, dass die Themen sie persönlich berühren und die Gestaltung einen kommunikativen Umgang mit den neuen Medien ermöglichen. Ein Chat im Netz sollte generell moderiert sein und es sollte eine Vorauswahl stattfinden. Der Chat vom Kummerkasten des ARD/ZDF-Kinderkanals sei in dieser Hinsicht vorbildlich, sagt Eichler.

Wenn Kinder sich im Netz bewegen, gehen sie oft leichtfertig mit ihren persönlichen Daten um, registriert der Geschäftsführer des Erfurter Netcode außerdem. Oft genüge schon die E-Mail-Adresse, um im Netz zu kommunizieren. Der transparente und gesetzeskonforme Umgang mit den Daten Minderjähriger gehört zu den fünf Kriterien, nach denen der Erfurter Netcode sein Qualitätssiegel vergibt. Dem Jugendmedienschutz ist eines der Foren während des 13. Thüringer Mediensymposiums gewidmet.

Veranstaltung setzt auf interaktive Mediennutzung

Veranstaltet wird das Symposium von der Thüringer Staatskanzlei, dem MDR-Landesfunkhaus Thüringen und der Landesmedienanstalt (TLM). TLM-Direktor Jochen Fasco hat festgestellt, dass eine zeitintensive, interaktive Mediennutzung zum Alltag von Kindern und Jugendlichen gehören.

Die werbefreie Plattform Internet-ABC, mitfinanziert von der TLM, erleichtert Kindern, Eltern und Lehrern den Einstieg ins Netz, gibt Tipps für einen sicheren und kreativen Umgang. Die Fortbildung von Eltern und Pädagogen gehört zu den permanenten Aufgaben der TLM.