Betrug

Studien über gefährliche Handystrahlung offenbar gefälscht

Der Spiegel: Laborkraft hat Daten einfach erfunden
Von ddp / Marie-Anne Winter

Zwei aufsehenerregende Studien über Erbgutschäden durch Handystrahlung basieren offenbar auf gefälschten Daten. Wie das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel am heute vorab berichtete, hat eine Labortechnikerin an der Medizinischen Universität Wien über Jahre hinweg entsprechende Werte einfach erfunden. Dies habe die Untersuchung einer von der Universität eingesetzten Kommission ergeben. Die Hochschule fordert dem Bericht zufolge, dass die Studien zurückgezogen werden.

Die Angestellte wurde laut "Spiegel" auf frischer Tat ertappt und ist geständig. Das Arbeitsverhältnis sei der Universität zufolge beendet worden.

Von der Manipulation sind laut dem Bericht zwei Studien betroffen, die 2005 und 2008 veröffentlicht wurden. Die Untersuchungen hätten bereits bei geringer Mobilfunkdosis Brüche im Erbgut von Zellen festgestellt. Die Universität wolle nun laut Rektor Wolfgang Schütz untersuchen, wie sich die leitenden Professoren von einer einfachen Laborkraft hinters Licht führen lassen konnten.