Zweifel

E-Plus verlangt nach debitel-Übernahme Bürgschaft von freenet

debitels Schulden bereiten Geschäftspartnern Sorge
Von Marie-Anne Winter

Die umstrittene Übernahme des Mobilfunk-Providers debitel durch freenet zieht weitere Konsequenzen nach sich. Zusammen mit dem Mobilfunk-Provider hat freenet nämlich auch Schulden von 1,1 Milliarden Euro übernommen. Das bereitet offenbar einigen Geschäftspartnern Kopfschmerzen: Wie das Handelsblatt berichtet, fordert der Netzbetreiber E-Plus nun eine "nicht unerhebliche Bürgschaft" von freenet.

E-Plus vertreibt über diesen Provider Mobilfunkverträge. Es heißt, dass mindestens ein weiterer Netzbetreiber ebenfalls derartige Forderungen stelle. Wie hoch der Betrag ist, den E-Plus als Bürgschsaft verlangt, ist nicht bekannt, in einem Brief, der dem Handelblatt vorliege, sei von "getätigten Umsätze der letzten drei Monate diesen Jahres" die Rede. Ob sich diese Aussage auf die Gesamtumsätze von freenet bezieht oder nur auf den deutlich geringeren Umsatz direkt mit E-Plus-Verträgen ist unklar.

Bürgschaften von Mobilfunkprovidern gegenüber Netzbetreibern sind laut Handelsblatt an sich nicht ungewöhnlich. Sie werden dann verlangt, wenn es Zweifel an der Bonität des Vertragspartners gibt. Es heißt, dass debitel bereits vor der Übernahme durch freenet solche Bürgschaften stellen, da die Gesellschaft durch den Management-Buy-Out unter Permira stark mit Schulden belastet war. Bislang übernahm Permira die Bürgschaften. Bei freenet hatten die Netzbetreiber dagegen bislang keine finanziellen Sicherheiten verlangt. Im Umfeld von E-Plus hieß es allerdings, dass die Forderung an freenet "keineswegs Routine" sei.