Quartalszahlen

United Internet trotz freenet-Belastung im Plus

Dommermuth ist mit operativem Geschäftsverlauf "sehr zufrieden"
Von dpa / ddp / Marie-Anne Winter

Der Internetdienstleister United Internet hat ungeachtet hoher Belastungen aus der Beteiligung an freenet ein Gewinnplus erzielt. Im zweiten Quartal wuchs der Überschuss um 14 Prozent auf 45,2 Millionen Euro, wie die im TecDAX notierte Gesellschaft in Montabaur mitteilte. United Internet (1&1, GMX, web.de) will die Konsolidierung der Telefonbranche forcieren und hat sich dazu neben freenet bei Versatel und Drillisch eingekauft.

Die Beteiligungen schmälerten das Ergebnis um 20,2 Millionen Euro, was unter anderem mit höheren Zinszahlungen für Kredite zusammenhängt. United Internet ist zwar der nach der Telekom zweitgrößte DSL-Anbieter, allerdings betreibt die Gesellschaft kein eigenes Netz. Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal um 14,2 Prozent auf 412,4 Millionen Euro und der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um 12,6 Prozent auf 88,6 Millionen Euro.

Die Vergleichswerte des Vorjahres sind dabei laut United Internet um positive Einmaleffekte bereinigt. Die Zahlen lagen damit leicht unter den Markterwartungen. Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatzzuwachs auf 421 Millionen Euro gerechnet, allerdings mit einem geringeren Gewinn.

"Mit dem operativen Geschäftsverlauf sind wir sehr zufrieden", sagte der Vorstandsvorsitzende von United Internet, Ralph Dommermuth. Wachstumstreiber sei unter anderem das Webhostinggeschäft im Ausland, das Domains, E-Mails und Homepages sowie Server und E-Shops, anbietet gewesen. In diesem Segment sei die Zahl der Kundenverträge im ersten Halbjahr um rund 300 000 auf 3,51 Millionen gestiegen. Im Geschäft mit breitbandigen Internetzugängen (DSL) verbuchte United Internet nach eigenen Angaben einen Kundenzuwachs um rund 170 000 auf 2,76 Millionen. Allerdings hatte das Unternehmen Ende Mai 2,78 Millionen DSL-Kunden angegeben, so dass es im abgelaufenen Quartal tatsächlich weniger geworden sind. Nichtsdestotrotz zeigte sich Dommermuth "sehr zuversichtlich" für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres.