Verluste

Konsumschwäche schlägt auch auf Nokia durch

Handy-Hersteller senkt Prognose für Marktanteil
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die weltweite Konsumschwäche hinterlässt nun auch Spuren beim erfolgsverwöhnten Handy-Hersteller Nokia. Der Branchenführer senkte heute überraschend die Prognose für den Marktanteil im laufenden Quartal und schickte damit die Aktie auf Talfahrt. Das Nokia-Papier verlor in einer ersten Reaktion mehr als zehn Prozent und zog auch andere Titel der Branche in Mitleidenschaft.

Wie Nokia mitteilte, wird für das laufende dritte Quartal nun mit einem geringeren Anteil am Handymarkt als im zweiten Jahresviertel gerechnet. Im Juli hatte der Handy-Hersteller noch angekündigt, den Marktanteil stabil halten zu wollen.

Nokias Anteil am weltweiten Handymarkt war im zweiten Vierteljahr auf 40 Prozent gestiegen nach 39 Prozent im Vorquartal. Allerdings erlöste der Branchenprimus nur noch 74 Euro pro Handy nach 79 Euro im Vorquartal, was neben dem höheren Anteil an Billighandys für die Schwellenländer auch den ungünstigen Wechselkursen geschuldet war.

Nokia führt nun als Hauptgrund für den erwarteten Rückgang beim Marktanteil an, sich mit einigen "aggressiven Wettbewerbern" keinen Preiskampf liefern zu wollen. Zudem habe es zeitweise Probleme in der Modellpalette gegeben durch eine längere Anlaufzeit bei einem neuen Nokia-Handy im mittleren Preissegment.

Für das Gesamtjahr 2008 halten die Finnen an ihrem Ziel fest, den Marktanteil zu steigern. Für den gesamten Markt erwartet Nokia nach wie vor ein Wachstum von zehn Prozent oder mehr. Im Jahr 2007 waren nach Nokia-Zahlen 1,14 Milliarden Mobiltelefone abgesetzt worden.