Datenverlust

So schnell können Daten futsch sein

Ohne konstante, aufwendige Datenpflege bleibt möglicherweise nichts mehr übrig
Von Anja Zimmermann

Es passiert immer dann, wenn man nicht damit rechnet: Die Festplatte crashed oder die Daten auf CD und DVD sind nicht mehr lesbar. Besonders ärgerlich ist es, wenn die Daten unwiederbringlich verloren sind. Studien haben gezeigt, dass CD- und DVD-Rohlinge nicht so haltbar sind wie angenommen. Die Haltbarkeit läge zwischen 3 und 5 Jahren. Auch USB-Sticks verlieren nach 5 bis 10 Jahren alle Daten. Wie die Wirtschaftswoche (WiWo) berichtet, werden jährlich rund 50 000 Daten-Rettungseinsätze bei Privatpersonen und bei Unternehmen durchgeführt.

Um dem Datenverlust vorzubeugen, sei ein Konzept zur "Langzeitarchivierung von Daten" so wichtig wie nie. Dazu gehört die regelmäßige Sicherung aller relevanten Informationen, die Kontrolle der Speichermedien auf Lesbarkeit und das regelmäßige Überspielen auf neue, jeweils aktuelle Speichertechnologien. Damit der technische Fortschritt nicht den Totalverlust der Daten fördert, sollten bei der Langzeitarchivierung weit verbreitete und so wenig unterschiedliche Formate wie möglich verwendet werden. Ideal sind offene, standardisierte Formate wie ODF (Open Document Format), PDF, Tiff oder OGG. Auch Microsoft Office-Dokumente und MP3-Dateien sollten langfristig keine Probleme bereiten.

Forscher aus den Fachbereichen Bibliotheks- und Informationswissenschaften sehen den Mikrofilm als das langlebigste Speichermedium für das als Lesegerät lediglich eine Lupe gebraucht wird. Ziel sei es, die Haltbarkeit des Films mit der Datendichte digitaler Medien zu verbinden. Es werde daran gearbeitet auf einem Mikrofilm einen zweidimensionalen Barcode mit beliebigen Daten zu codieren. Damit sei es theoretisch möglich, auf einem Farbfilm von der Größe eines A4-Blattes 700 MB zu speichern. Die Haltbarkeit wird auf ein halbes Jahrtausend geschätzt.