Wirtschaftskrise

Drastische Sparprogramme bei Sony Ericsson und Samsung

Hersteller reagieren mit Entlassungen und Lohnkürzungen auf Krise
Von AFP / dpa / Sascha Recktenwald

Sinkende Umsätze haben wegen der weltweiten Wirtschaftskrise den schwedisch-japanischen Handybauer Sony Ericsson tiefer in die roten Zahlen rutschen lassen. Wie im dritten Quartal machte das Unternehmen auch im vierten Quartal Verlust, und zwar 187 Millionen Euro, wie Sony Ericsson heute in Stockholm mitteilte. Für das Gesamtjahr 2008 musste das Unternehmen ein Minus von 73 Millionen Euro verbuchen. 2007 hatte Sony Ericsson noch mehr als eine Milliarde Euro Gewinn ausgewiesen.

Der Markt für Mobiltelefone sei von der Krise stark betroffen, das vierte Quartal sei daher sehr schwierig gewesen, erklärte die Firma. Von Oktober bis Dezember gingen die Umsätze um 22 Prozent auf 2,91 Milliarden Euro zurück. Aufs Jahr gesehen schrumpfte der Umsatz von fast 13 Milliarden Euro 2007 auf 11,2 Milliarden Euro 2008. Besserung erwartet Firmenchef Dick Komiyama nicht: Sony Ericsson geht demnach von weiter sinkenden Umsätzen aus, vor allem im ersten Quartal 2009. Sony Ericsson hatte bereits im Juli nach Einbruch des Gewinns ein Sparprogramm angekündigt. Jede sechste Stelle weltweit soll gestrichen werden.

Samsung strafft betriebliche Organisation

Auch Samsung Electronics zieht seine Konsequenzen aus dem weltweiten wirtschaftlichen Abschwung. Der führende südkoreanische Elektronikkonzern plant seine betriebliche Organisation zu straffen. Die vier Kernaktivitäten Halbleiter und LCD-Bildschirme sowie Telekommunikation und digitale Medien werden in zwei große Einheiten zusammengefasst, wie das Unternehmen heute mitteilte.

Der Vizevorsitzende Lee Yoon Woo werde künftig das kombinierte Chip- und LCD-Geschäft und der Leiter der Handysparte, Choi Gee Sung, den anderen Bereich mit Fernseher- und Handyproduktion führen. Samsung ist der weltweit größte Hersteller von Computerspeicherchips und Flachbildschirm-Fernsehgeräten (LCD). Bei Handys nehmen die Südkoreaner die zweite Stelle hinter Nokia ein.

Auch Löhne werden gekürzt

Um die Kosten zu senken, sollen außerdem die Gehälter der Topmanager um bis zu 20 Prozent und Sondervergütungen für die anderen Arbeitskräfte gekürzt werden. Innerhalb der Samsung-Gruppe, deren Flaggschiff Samsung Electronics ist, wurden 25 Manager entweder befördert oder ersetzt. Es war die erste größere Umbesetzung seit dem Rücktritt des früheren Chefs des Mischkonzerns, Lee Kun Hee, im April des vergangenen Jahres. Lee war im Juli wegen Steuerhinterziehung zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Ein Berufungsgericht hatte die Strafe im Oktober bestätigt.