TNS GTI Report 2009

Gute Nachricht für Hersteller: Die neuen Handys kommen an

Mobilfunk-Kunden sind bereit, für neue Funktionen mehr zu zahlen
Von Marie-Anne Winter

In den ersten Wochen dieses noch jungen Jahres wurden bereits viele neue Handys, Smartphones und weitere mobile Geräte vorgestellt. Die erfreuliche Nachricht für die Hersteller ist, dass die Kunden auch bereit sind, für ein gutes Gerät gutes Geld auszugeben. Das hat eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts TNS Infratest [Link entfernt] ergeben, die das mobile Kommunikationsverhalten von mehr als 20 000 Befragten in 32 Ländern weltweit untersucht hat. In Deutschland wurden 460 Mobilfunknutzer zwischen 16 und 60 Jahren online befragt. Die Ergebnisse des Reports "Global Technology Insights 2009" (TNS GTI Report 2009) werden in einem Artikel der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) zusammengefasst und zeigen Trends, Potenziale und Barrieren in der Mobilfunkbranche.

Der deutsche Mobilfunkmarkt hat - wie auch die Märkte in den USA, Schweden, England, Italien, Japan oder Korea bereits eine nahezu vollständige Marktdurchdringung. Deshalb ist die mobile Kommunikation im alltäglichen Leben der Konsumenten längst selbstverständlich. Der Lebenszyklus eines Mobiltelefons wird immer küzer. Immer mehr Menschen benutzen ihr Handy ganz selbstverständlich zum Telefonieren, zunehmend aber auch andere mobile Dienste wie Mobile E-Mail, mobilen Internetzugang oder Navigation.

Für die Anbieter in einem dermaßen entwickelten, reifen Markt wie dem deutschen ist es eine Herausforderung, genau diese mobilen Dienste auszubauen, um weiter zu wachsen und sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Entsprechende Impulse zeigten sich im vergangenen Jahr: Die Deutsche Telekom war mit der Markteinführung des iPhone 3G erfolgreich und bewirkte eine nachhaltige Begeisterung der Konsumenten. Vodafone brachte das BlackBerry Storm exklusiv heraus und konnte sich damit ebenfalls erfolgreich positionieren. Die neuen Geräte kamen mit speziell angepassten Tarifmodellen auf den Markt. Laut dem "TNS GTI Report 2009" sind das ermutigende Beispiele, dass die Bedürfnisse der Kunden erkannt und bedient wurden, was übrigens auch anderen Hardwareherstellern gelungen sei, die mit ihren neuen Mobilfunkgeräten den Geschmack ihrer Kunden getroffen hätten.

Alles in einem Gerät - Smartphones im Trend

Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der für den Report in Deutschland Befragten gaben an, dass sie ein einziges Gerät zur mobilen Kommunikation bevorzugen. Hierzulande seien die Kunden auch sehr aufgeschlossen gegenüber neuen Applikationen, Services und Diensten. Die Konsumenten wollten nicht nur mit Ihrem Handy telefonieren - es soll ganz ausdrücklich noch eine Reihe weiterer Anwendungen und Dienste bieten. So möchten viele nicht auf eine Kamera und einen MP3-Player verzichten. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Das Mobiltelefon ist zwischenzeitlich zum ständigen und unverzichtbaren Begleiter im Alltag geworden - eher vergisst man die Geldbörse oder den Schlüssel zuhause als das Handy. Das laut dieser Befragung am häufigsten genutzte Feature in Deutschland ist - sieht man vom Telefonieren selbst einmal ab - noch immer das Lesen und Schreiben von SMS.

Insgesamt 88 Prozent der Befragten gaben an, die SMS-Funktion zu nutzen. Über 30 Prozent lesen oder schreiben sogar täglich SMS. Darauf folgt mit 70 Prozent die Nutzung der eingebauten Kamera. Mit dem Mobiltelefon zu fotografieren liegt demnach auf Platz 2 der genutzten Features. Auf dem dritten Platz liegt Bluetooth, das Feature für direkte Datenübertragung mit dem Mobiltelefon. Fast die Hälfte der Befragten aus Deutschland nutzt diese Technik, die auf vielfältige Weise zum Einsatz kommt: 43 Prozent transferieren Bilder auf ein anderes Mobiltelefon, 33 Prozent übertragen Bilder mittels Bluetooth auf einen Computer. Auch Musik ist ein wichtiges Thema. 32 Prozent der Befragten überspielen Musik auf andere Mobiltelefone, 21 Prozent übertragen sie vom PC auf das Mobiltelefon und umgekehrt. Fast 10 Prozent der Konsumenten nutzen Bluetooth zur Verbindung mit einem Headset, um zum Beispiel im Auto frei sprechen zu können. Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie auf der nächsten Seite.