Sperrung

klarmobil sperrt SIM-Karten ohne Vorwarnung

Hintergrund ist offenbar eine zu geringe Nutzung
Von Marc Kessler

Der Mobilfunk-Discounter klarmobil sperrt aktuell offenbar ohne Vorwarnung die SIM-Karten von Kunden, die ihre Karte nicht oder - nach Ansicht von klarmobil - nicht genug nutzen. Mehrere Leser wandten sich mit ihrem Problem an uns, auch im klarmobil-eigenen Forum [Link entfernt] wird das Thema intensiv diskutiert.

Die aktuelle Sperrungswelle hängt offenbar auch mit der Einführung einer "Kontoerhaltungsgebühr" für Neukunden zusammen. Diese fällt ab dem vierten Monat in Höhe von 1 Euro monatlich an, wenn nicht für mindestens 3 Euro pro Monat telefoniert wird. klarmobil begründet diesen Schritt damit, dass dem Unternehmen mit der Bereitstellung des Anschlusses Kosten in Höhe von 2 bis 3 Euro im Monat entstünden.

Kontaktmöglichkeit nur per 0900-Nummer

Da Altkunden von der Einführung der Kontoerhaltungsgebühr wohl nicht betroffen waren, scheint es, als würde sich klarmobil auf diese Art und Weise von der ungeliebten Kundenklientel trennen wollen. Wie dem klarmobil-Forum entnommen werden kann, besteht für Betroffene einzig die Möglichkeit, den telefonischen Kundenservice per 0900-Nummer zu 99 Cent pro Minute in Anspruch zu nehmen. Denn das Unternehmen hat den gesperrten Kunden den Zugang zum Online-Kundenbereich gleich mitgesperrt; online wird darauf verwiesen, für Rückfragen den Kundendienst anzurufen.

Wie ein Kunde berichtet, habe ihm die telefonische Kundenbetreuung mitgeteilt, dass klarmobil alle Karten überprüft und solche mit keiner oder zu geringer Nutzung gesperrt habe. Man wolle dem Kunden auf diese Weise die Weitergabe derjenigen Kosten ersparen, die klarmobil durch die nicht oder zu wenig genutzte Karte entstünden. "Auf Antrag" könne die Sperrung innerhalb einiger Stunden aber auch rückgängig gemacht werden.

klarmobil hat mittlerweile eine offizielle Stellungnahme abgegeben, der der eigene Kundenservice jedoch widerspricht. Wir haben dazu einen Folge-Artikel geschrieben.