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Ausgetauscht: Profi Kingston SSD V+ im Netbook

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Kingston SSDNow V+ SSDs wecken bei manchen Netbook-Fans kühne Wünsche. Unermessliche Akkulaufzeiten, kühle und leise Geräte sowie ultraschnelles Booten und Laden. Bisher sind es oft Wünsche geblieben, denn die günstigen SSDs aus den Shops konnten in unseren Selbstversuchen bisher selten ein brauchbares Preis-Leistungs-Urteil erreichen. So war die Leistung der kürzlich getesteten Kingston SSDNow V-Series (115 Euro) gut. Angesichts von 500 GB 2,5-Zoll Festplatten zum Preis von 65 Euro musste sich die SSD aber geschlagen geben. Jetzt schrauben wir den Eee-PC zum zweiten mal auf. Kann uns das Profi-Schwestermodell SSDNow V+-Series 64 GB aus der Reserve locken? Kingston SSDNow V+ Kingston SSDNow V+ Kingston SSDNow V+

Wir machen den Selbstversuch und rüsten einen Asus Eee PC 1000H Go mit der 64 GB Kingston SSD V+ aus. Kann Kingstons vergleichsweise semiprofessionelle SSD die eingebaute 160 GB Western Digital Festplatte schlagen? Netbux.de prüft Geschwindigkeiten und Akkulaufzeit im Vergleich zur rotierenden Bestückung. Viele Tests in der Vergangenheit haben gezeigt: Die Vorteile fallen so gering aus, Kaufpreise von 115 bis 200 Euro für einen 64 GB SSD-Speicher lohnen sich nicht. Kann Kingstons SSDNow V+ 64 GB dieses eingebrannte Vorurteil ändern?

Kingston SSDNow V+-Series 64 GB, 2,5-Zoll, SATA II

  • Speicherplatz: 64 GB
  • Formfaktor: 2,5-Zoll
  • Anschluss: SATA II
  • NAND-Typ: MLC
  • Hersteller-Nummer: SNV225-S2/64GB
  • Preis: ab 140 Euro
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SSD-Einbau für Beginner

Kingston SSDNow V+ Je nach Netbook kann der Nutzer leicht oder nur sehr schwer die Festplatte gegen eine SSD tauschen. Bei unserem Klassiker, dem Asus Eee PC 1000HG, ist es ein Kinderspiel. Eine große Klappe auf der Unterseite deckt Festplatte und Arbeitsspeicher ab. Wir entnehmen den Akku und machen das Gerät stromlos. Dann lösen wir die Arretierungsschrauben der verbauten Festplatte. Die Halterung, in der sich die Western-Digital-Platte befindet, befestigen wir an der SSD. Das Kingston-Modul verschwindet dann im HDD-Schacht unseres Eee-PC. Das BIOS erkennt die Kingston SSD klaglos und wir können Windows XP installieren. Standard 2,5-Zoll Standard 2,5-Zoll Western Digital Festplatte Western Digital Festplatte

Plus 30 Minuten für die Laufzeit

Als wichtigstes Pro-SSD Argument geben die Hersteller immer wieder die Akkulaufzeit an. Wir haben unter Windows XP mit dem BatteryEater im Classic Mode gemessen. Das Ergebnis ist ernüchternd aber dennoch ein kleiner Erfolg: 312 Minuten. Dies ist etwa eine halbe Stunde mehr als die Kingston V-Series (276 Minuten) und die WD-Festplatte (281 Minuten) bei gleichen Testeinstellungen erreichten. Das ist eine Steigerung der Akkulaufzeit von zirka 11 Prozent. Kingston SSDNow V+ Kingston SSDNow V+

SSD mit gehobener Lese- und Schreib-Leistung

Die Kingston SSDNow V+-Series liest mit stolzen 108,6 MB pro Sekunde (HD-Tach). Das ist etwas mehr als das günstigere 64 GB Schwestermodell ohne V+ im Namen (98,3 MB/s). Die rotierende Western Digital Festplatte muss sich mit lahmen 50 MB pro Sekunde (HD-Tach) geschlagen geben. Das Tool HD-Tune bestätigt die Ergebnisse: Die Kingston V+ liest geringfügig aber messbar schneller als die Kingston V ohne Plus im Namen.

Soweit keine große Neuigkeiten. Wenn da nicht die Lesegeschwindigkeit wäre. Der PassMark Performance-Test ermittelt einen sequentiellen Lese- und Schreib-Wert gleichermaßen. Wir landen mit der V+ im Sequential Read bei 80,3 MB/s (V-Series 59,1) und im Sequential Write bei 79,2 MB/s (V-Series 52,8). Jetzt wissen wir, an welcher Stelle Kingston gedreht hat, um der SSD ein V+ im Namen zu verpassen. Die Lesegeschwindigkeit ist stark gestiegen, was sich auch an der kurzen Boot-Zeit von 20 Sekunden zeigt. Der PassMark Performance-Test, ein Test für die Gesamtleistung des Systems, quittiert den schnellen Speicher mit 278 Punkten. Der normal ausgerüstete Eee PC 1000H Go erreichte in diesem Test nur 225 Punkte. PassMark Performance-Test PassMark Performance-Test HD-Tune HD-Tune HD-Tach HD-Tach HD-Tach HD-Tach

Der Vorteil des schnellen Lesens nützt bei der täglichen Arbeit. Zumindest wer auf schnelles Booten steht, der kommt auf seine Kosten. Windows XP bootet in 20 Sekunden (HDD 50 Sekunden) und fährt in 6 Sekunden herunter (HDD 14 Sekunden). Lediglich wenn wir das Netbook in den Standby-Modus schicken, dann verliert die SSD mit acht Sekunden (HDD fünf Sekunden).

Fazit: Schneller Lesen, schneller Schreiben

Endlich erleben wir eine SSD, die ihrem Mythos zumindest in Ansätzen gerecht wird. Kingstons Festspeicher der V+-Serie ist im preiswerten MLC-Typ gebaut, kann uns aber zeigen, was gute Schreib- und Lesedurchsätze sind. Die V+-Variante ist nur 25 Euro teurer (ab 140 Euro), liest und schreibt aber messbar schneller als das günstigste Schwestermodell Kingston SSDNow V-Series.

Bei der Laufzeit konnten wir einen kleinen, halbstündigen Vorteil gegenüber der HDD heraus schinden. Aber seien wir mal ehrlich: Lieber investieren wir in einen stärkeren Akku und in eine 500 GB 2,5-Zoll-Festplatte, als in eine zu kleine 64-GB-SSD-Lösung. Die Ansätze sind gut, doch die günstigen Preise der rotierenden Festplatten machen es der SSD schwer, sich bei einer Preis-Leistungs-Betrachtung zu behaupten.

Kingston SSDNow V+-Series 64 GB in der Galerie:

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