Blackberry

Blackberrys Marktführerschaft in Gefahr

Unternehmen bekommt starke Konkurrenz von Apple
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Trotz der Marktführerschaft mit einem Anteil von 50 Prozent in den USA will der Blackberry-Hersteller Research In Motion (RIM) umstrukturieren und seinen Absatz erhöhen, um sich gegenüber der zunehmenden Konkurrenz von Samsung, HTC und Apple positionieren zu können. Das Unternehmen wolle daher künftig in das Massengeschäft einsteigen. Nach den aktuellen Quartalszahlen verzeichnet RIM vier Prozent Verlust. Auch der Aktienkurs fiel um 17 Prozent.

Konnte sich RIM vor einiger Zeit noch mit seinem Geschäftsmodell, Blackberrys fast ausschließlich an Geschäftskunden zu verkaufen, gegenüber dem Smartphone-Martführer Nokia behaupten, muss das Unternehmen nun umdenken, denn mehr als 80 Prozent der Kunden sind Privatnutzer. Gerade im Kampf um die Privatenkunden ist der Druck der Konkurrenz für RIM enorm, hier will der Blackberry-Hersteller anknüpfen und zukünftig günstigere Geräte anbieten.

Besonders in Acht nehmen muss sich RIM vor Apple: RIM könnte eventuell bald seinen Rang als zweitgrößter Smartphone-Hersteller an Apple verlieren. Während RIM nur eine geringe Erhöhung in einem Jahr am weltweiten Marktanteil von 17,3 auf 18,7 Prozent verzeichnete, legte das Apple iPhone in der gleichen Zeit um mehr als das Vierfache zu und kletterte von 2,8 auf 13,3 Prozent. Der taiwanische Hersteller HTC steigerte sich von 4,1 auf sechs Prozent.

Apple setzt RIM besonders durch die Preissenkungen unter Druck: Nachdem das neue iPhone 3G S auf den Handy-Markt kam, halbierte der Konzern gleich den Preis für das alte Modell. Auch Palm zieht in den Preissenkungen mit seinem Pre nach und stellt ein günstigeres Modell zur Verfügung. Die Zweifel der Analysten von Goldman Sachs verdichten sich, dass RIM seine 50 Prozent am USA-Marktanteil nicht mehr lange halten kann, ohne dass das Geschäft ausgeweitet wird. Bereits jetzt musste RIM mehr Geld in die Forschung und Entwicklung stecken, demzufolge die Ausgaben um 30 Prozent zum letzten Jahr gestiegen sind. Auch im laufenden Quartal werden die Erwartungen vorraussichtlich des Unternehmens nicht erfüllt, sondern die Marge werde im Vergleich zum letzten Quartal sogar noch weiter sinken.