BlackBerry-Stil

Smartphone-Mixtur: Blackberry meets Windows Mobile

Vorteil dieser Handys: Volltastatur und offeneres Betriebssystem
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Wer an ein Blackberry-Smartphone denkt, sieht immer noch ein breites Barren-Handy mit vollständiger Tastatur unterhalb des Displays vor Augen. Die vielen Buchstaben- und Zeichentasten des Blackberry-Keyboards helfen dem Smartphone-Nutzer beim schnelleren Tippen von SMS-Nachrichten, E-Mails und anderen Texten. Das macht die E-Mail-Handys des kanadischen Herstellers RIM nicht nur unter Business-Anwendern beliebt, auch für die mobile Nutzung sozialer Netzwerke eignen sich die Blackberry-Smartphones. Das Problem: Das Blackberry OS ist ein geschlosseneres System mit speziellem, gekoppelten App-Store, der nur eine begrenzte Anzahl an Zusatzfunktionen fürs Handy bietet.

Datenblätter

Als Alternative gibt es jedoch inzwischen etliche Handy-Modelle anderer Hersteller, die das Blackberry-Design mit Volltastatur und einem offeneren Betriebssystem verbinden - zum Beispiel mit Windows Mobile, dessen Funktionsumfang über in zahlreichen Software-Shops erhältliche Programme erweiterbar ist und das seine Stärken vor allem im Bereich der Business-Anwendungen ausspielt. Zu den Pluspunkten zählen beispielsweise das vorinstallierte Office-Mobile-Paket mit Word, Excel, Powerpoint und One-Note und die synchronisationsmöglichkeiten mit Outlook auf dem PC oder mit einem Microsoft-Exchange-Server.

Wir stellen in diesem Artikel Windows-Mobile-Smartphones im klassischen Blackberry-Design vor. Zwei der Smartphone-Modelle bringen ein gewöhnliches Display mit, die anderen beiden verfügen über einen Touchscreen, über den die Geräte alternativ bedient werden können. Auch sind nicht alle angeführten Geräte mit der aktuellen Windows-Mobile-Version 6.5 ausgestattet sondern mit der Vorgängerversion 6.1 - in einem Fall können die Nutzer aber das Betriebssystem durch ein Upgrade auf den neueren Stand bringen

HTC Snap

HTC Snap HTC Snap
Foto: HTC
Der taiwanesische Smartphone-Hersteller HTC setzt zwar zurzeit vor allem auf Touchscreen-Handys, hat jedoch mit dem HTC Snap auch eine Ausnahme im Programm. Das Snap ist nicht nur hinsichtlich der Optik, sondern auch von den Steuerelementen stark an einen Blackberry angelehnt. Schon der Trackball unter dem Display zum Navigieren durch die Menüs findet sich in dieser Form bei zahlreichen Geräten von RIM. Auf den ersten Blick fällt auf: Das Snap ist gut verarbeitet, die Tastatur lässt sich erstklassig bedienen – HTC hat sich wieder einmal Mühe gegeben. Mit Maßen von 117 mal 61 mal 12 Millimeter und einem Gewicht von 120 Gramm passt es auch in die Hemdtasche und trägt nicht allzu dick auf. Als Betriebssystem installiert HTC Windows Mobile 6.1 Standard, seit November 2009 steht aber ein Update auf die aktuelle Version 6.5 bereit.

Multimedial hat das HTC Snap zwar alles, was das Herz begehrt – allerdings deutlich abgespeckt. Der Musikplayer von HTC kommt recht einfach daher, kann aber mit ID3-Tags umgehen und auch die CD-Cover anzeigen. Als Alternative gibt es den Windows Media Player, der auch Videos abspielt. Auf der Rückseite sitzt eine 2-Megapixel-Kamera ohne Autofokus und ohne Fotolicht, die daher nur für Schnappschüsse taugt. In Sachen Datenkommunikation ist das Snap auf dem aktuellen Stand der Technik. Neben HSDPA unterstützt das HTC Snap auch WLAN, Bluetooth ist ohnehin Standard in der Business-Klasse. Zur Standortbestimmung steht GPS zur Verfügung.

Die wahre Besonderheit des HTC Snap ist der so genannte "Inner Circle". Mit dieser Funktion möchte HTC dem Snap-Nutzer einen besseren Überblick in der täglichen E-Mail-Flut bieten. Dazu muss der Snap-Besitzer einen Personenkreis definieren, mit dem er stets Kontakt halten will. Durch einen Tastendruck werden dann die Mails der ausgewählten Personen ganz oben in der Eingangsliste angezeigt. Natürlich lassen sich so auch private und geschäftliche Kontakte trennen, so dass nach Feierabend die Mails aus dem Büro nicht mehr oder ganz unten in der Liste erscheinen.

Das HTC Snap ist zurzeit für etwa 230 Euro im Onlinehandel zu bekommen. Nicht nur für HTC- oder Windows-Fans, sondern für alle, die produktiv arbeiten möchten und dafür auf multimediale Höchstleistungen verzichten können, ist das Snap ein geeignetes Smartphone.

Samsung Omnia Pro B7330

Samsung Omnia Pro B7330 Samsung Omnia Pro B7330
Foto: Samsung
In die gleiche Richtung wie das HTC Snap hat Samsung sein Omnia Pro B7330 entwickelt. Die Pro-Geräte von Samsung gibt es aktuell in verschiedenen Ausführungen – zum Beispiel mit Touchscreen und Volltastatur. Somit kommt es auf die nummerische Bezeichnung nach dem Pro an. Zum Steuern dient beim Samsung B7330 kein Trackball sondern eine klassische 5-Wegetaste, die links und rechts von zwei Softkeys unterstützt wird. Die kleine Tastatur bietet gute Druckpunkte, allerdings sind die Tasten kaum voneinander getrennt. Nutzer mit größeren Fingern sollten somit erst einmal ausprobieren, ob sie damit zurechtkommen.

Das Display des Samsung B7330 hat eine ungewöhnliche Form – es ist quadratisch. Die Diagonale von 2,6 Zoll entspricht aber der zahlreicher BlackBerrys. Die Auflösung von 320 mal 320 Pixel orientiert sich ebenfalls an den Konkurrenzprodukten. Ein Update des Windows-Systems ist, im Gegensatz zum HTC Snap, nicht nötig, denn das Samsung B7330 kommt von Haus aus mit Windows Mobile 6.5.

Samsung installiert zusätzlich die Bedienoberfläche TouchWiz, so dass wie bei den Touchscreen-Modellen von Samsung Widgets für den Startbildschirm zur Verfügung stehen. Dies können Widgets für den Kalender, den Musikplayer oder das aktuelle Wetter sein. Neben den typischen Business-Funktionen von Windows Mobile setzt Samsung auch auf Multimedia-Funktionen wie eine Kamera mit 3,2 Megapixel und Autofokus, ein UKW-Radio, einen MP3-Player und GPS. Für den Datentransfer sorgen HSPA (HSDPA und HSUPA) und WLAN.

Auf der zweiten Seite stellen wir Ihnen mit dem HP iPAQ 914c und dem Sony Ericsson Aspen zwei weitere Windows-Mobile-Handys mit Volltastatur im Blackberry-Design vor.