Rückblick

Apple im Jahr 2012: Zwischen Rekorden und dunklen Vorhersagen

Apple blickt auf ein bewegtes Jahr zurück. 2012 brachte der Konzern neue iPods, iPads und ein neues iPhone auf den Markt, kämpfte mit Konkurrenten um Design- und Patent-Rechte vor Gericht und musste das ein oder andere Debakel meistern. Ein Rückblick.
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Apple im Jahr 2012: Zwischen Rekorden und dunklen Vorhersagen Apple im Jahr 2012: Ein Rückblick
Bild: Apple, dpa, teltarif.de / Montage: teltarif.de
Es ist paradox: Apple erlebte 2012 das erfolg­reichste Jahr seiner Geschichte - und zugleich hatten Unter­gangs­propheten Hoch­konjunk­tur. Ja, Apple verdiente im Jahr 2012 Geschäfts­jahr monumentale 42 Milliarden Dollar, habe aber an Innovations­kraft verloren, sagen die Kritiker. Ja, das iPad dominierte immer noch im Tablet-Markt, aber das Google-System Android stand vor einem großen Boom. Vor allem aber, Geldberg von 120 Milliarden Dollar hin oder her: Apple hatte keinen Steve Jobs mehr, lautete die häufigste Begründung, warum es mit dem Konzern doch bald bergab gehen werde.

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Bild: Apple, dpa, teltarif.de / Montage: teltarif.de
Der Apple-Mitgründer, der die Firma 1997 vor der Pleite rettete und mit iPod, iPhone und iPad mehrere Märkte umkrempelte oder neu schuf, starb im Oktober 2011. Konzernchef Tim Cook, der schon unter Jobs für das operative Geschäft zuständig war, musste sich 2012 aus dem übergroßen Schatten seines Vorgängers arbeiten.

Das gelang ihm nicht ohne einige Rückschläge. Der schmerz­hafteste war das Debakel mit den eigenen Karten für iPhone und iPad, die in der neuen Version des Betriebssystems iOS den bewährten Google-Karten­dienst ersetzten. Sie wurden als große Innovation angekündigt, lösten jedoch den Zorn der Nutzer aus. Denn neben schicken 3D-Bildern gab es jede Menge Fehler und weniger Informationen als in der Google-Welt. Cook musste sich persönlich für den Fehl­schuss entschuldigen und auf Konkurrenz-Dienste verweisen. Der mächtige iOS-Chef Scott Forstall, ein Jobs-Vertrauter, dem auch Ambitionen auf die Konzern­spitze nachgesagt wurden, wurde geschasst. Inzwischen hatte Apple viele Fehler in den Maps ausgebessert - doch der Imageschaden blieb.

Historische Fehlschläge bei Apple

"Unter Steve Jobs wäre so etwas nie passiert", hieß es sofort von vielen Seiten. Aber auch diese Aussage entsprach nicht wirklich der Realität: Auch unter dem legendären Visionär gab es ähnliche Fehlschläge - vom Antennagate um das Antennen­design beim iPhone 4 bis zum Fehlstart des Cloud­dienstes MobileMe.

Auch die andauernden Patent-Streitig­keiten mit Konkurrenten wie Samsung, Motorola, Nokia und HTC beschäftigten das Unternehmen aus Cupertino in den vorhergegangenen Jahren zusehends. Nach Erfolgen, in deren Zug Apple vor Gericht einen Verkaufs­stopp für verschiedene Geräte erwirken konnte, musste der Konzern allerdings auch einige Niederlagen einstecken. So wurde Apple das ein oder andere Mal zu Schaden­ersatz­zahlungen verurteilt und sollte sich zudem wegen des Vorwurfs der Design-Kopie offiziell bei Samsung entschuldigen.

Der 51-Jährige Cook drückte Apple in 2012 aber bereits seinen Stempel auf: Die Kommu­nikation wurde offener, der Konzern achtete mehr auf Umwelt­schutz und Arbeits­bedingungen bei Zulieferern in Asien.