Streik: Foxconn-Mitarbeiter legen erneut iPhone-Produktion lahm
Streik: Foxconn-Mitarbeiter legen erneut iPhone-Produktion lahm
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Der hohe Produktionsdruck bei Apples neuem iPhone 5 hat nach Informationen der Organisation China Labor Watch zu einem
Streik beim Auftragsfertiger Foxconn geführt. Etwa 3 000 bis 4 000
Arbeiter im Werk Zhengzhou hätten am frühen Freitagnachmittag
(Ortszeit) die Arbeit niedergelegt, berichtete China Labor Watch.
Mehrere Produktionslinien seien dadurch lahmgelegt worden. Auf einem Bild, das die Organisation auf ihrer Website
veröffentlichte, waren Dutzende Arbeiter in einem ausgeleuchteten
Innenhof zu sehen.
Der Organisation zufolge gibt es mehrere Gründe für die Unzufriedenheit der Arbeiter. So seien sie aufgefordert worden, Feiertage durchzuarbeiten. Außerdem werfen sie der Werksleitung und Apple vor, zu hohe Qualitätsanforderungen zu stellen, ohne die Beschäftigten entsprechend ausgebildet zu haben. Deshalb seien die Arbeiter gar nicht erst in der Lage gewesen, die Anforderungen zu erfüllen, kritisieren sie laut China Labor Watch.
Apple legt bei Produktion Wert auf allerhöchste Präzision
Streik: Foxconn-Mitarbeiter legen erneut iPhone-Produktion lahm
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Apple hatte schon bei der Vorstellung des iPhone 5 betont, dass
die Geräte zum Teil mit einer Präzision von Bruchteilen eines
Millimeters zusammengebaut würden. Jetzt soll diese Genauigkeit ein
Auslöser des Streiks gewesen sein, ebenso wie Probleme mit Kratzern
auf der Aluminium-Rückseite des Telefons. Wegen Streits um die
Anforderungen sei es auch schon mehrfach zu Handgreiflichkeiten
zwischen Arbeitern und Qualitätskontrolleuren gekommen, berichtete
die Organisation, die Arbeitsbedingungen bei chinesischen Unternehmen
überwacht.
Das iPhone 5 kam vor zwei Wochen auf den Markt und derzeit kann Apple die Nachfrage noch nicht erfüllen. Die Wartezeit liegt zurzeit bei drei bis vier Wochen.
Das Werk Zhengzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan ist einer der wichtigsten Standorte des Auftragsfertigers. Dort arbeiten laut früheren Berichten rund 120 000 Menschen. Apple-Chef Tim Cook hatte die Fabrik während seiner China-Reise im März besucht. Foxconn beschäftigt in China insgesamt mehr als eine Million Menschen und produziert auch für viele andere Schwergewichte der IT-Branche wie Hewlett-Packard oder Dell.
Foxconn spielt Zwischenfall herunter
Foxconn hat den Bericht von China Labor Watch über den Streik mehrerer tausend Beschäftigten wegen des Produktionsdrucks zurückgewiesen. Es habe lediglich einen Streit zwischen dem Produktionsteam und der Qualitätskontrolle gegeben, der noch am Freitagnachmittag beigelegt worden sei, sagte ein Foxconn-Sprecher der Finanznachrichtenagentur Bloomberg.
Die Arbeitsbedingungen bei Foxconn stehen schon lange in der Kritik. Eine von Apple selbst eingeleitete unabhängige Inspektion hatte im März zahlreiche Missstände aufgedeckt. Bemängelt wurden unter anderem viel zu lange Arbeitszeiten von teilweise mehr als 60 Stunden pro Woche und mangelhafte Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen. Außerdem gab es immer wieder Auseinandersetzungen und Zwischenfälle. Erst Ende September stand das Werk Taiyaun mit rund 80 000 Beschäftigten einen Tag still nach einer Massenschlägerei, an der sich rund 2 000 Arbeiter beteiligt haben sollen.