Foxconn will Sharp für 5,1 Milliarden Dollar kaufen
Steht bald die Übernahme durch Foxconn an?
Bild: dpa
Um den angeschlagenen japanischen Elektronikkonzern Sharp entbrennt
offenbar ein Bieter-Krieg. Foxconn scheint an einem Kauf des Konzerns
interessiert zu sein, doch in Japan will man das wohl verhindern.
Der taiwanesische Apple-Auftragsfertiger Foxconn hat laut Medienberichten ein Auge auf den angeschlagenen japanischen Elektronikkonzern Sharp geworfen. Der Konzern habe ein Angebot über umgerechnet rund 5,1 Milliarden US-Dollar unterbreitet, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Der von der japanischen Regierung gestützte Fonds Innovation Network Corporation of Japan (INCJ) will den Taiwanesen jedoch Paroli bieten: Nach Informationen der Nachrichtenagentur Kyodo will der Fonds seine geplante Investition bei Sharp auf 300 Milliarden Yen (2,5 Milliarden Dollar) erhöhen. Bislang war von 200 bis 250 Mrd Yen die Rede gewesen.
Sharp-Geschäfte in der Verlustzone
Steht bald die Übernahme durch Foxconn an?
Bild: dpa
INCJ will demnach eine führende Rolle bei der Sanierung des
angeschlagenen Elektronikriesen spielen. Sharp plant den Berichten
zufolge, seine Problemsparte für LCD-Bildschirme abstoßen. Zudem
wolle Sharp seine beiden wichtigsten Geldgeber, die japanische Mizuho
Bank und die Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ, um weitere Unterstützung
bitten. Es wird erwartet, dass der Konzern im noch bis zum 31. März
laufenden Geschäftsjahr zum zweiten Mal in Folge einen operativen
Verlust verbuchen wird. Zusammen mit seinen Kreditgebern hoffe der in
Osaka ansässige Konzern, möglicherweise schon bis Ende Januar
Einzelheiten für einen Sanierungsplan vorlegen zu können, hieß es
weiter.
Sharp: Gespräche mit verschiedenen Bietern
Eine Entscheidung, ob die Offerte von Foxconn angenommen oder abgelehnt werde, sei noch vor dem Ende des Monats zu erwarten, berichtete Bloomberg. Ein Foxconn-Sprecher lehnte auf Anfrage der Agentur einen Kommentar ab. Sharp erklärte nur, man spreche mit verschiedenen Unternehmen über strukturelle Verbesserungen des LCD-Geschäfts. Zuvor hatte das Wall Street Journal berichtet, dass Sharp Offerten von Foxconn und INCJ prüfe.
Sharp war einst ein Pionier bei flachen LCD-Bildschirmen, geriet in den vergangenen Jahren jedoch vor allem durch die Konkurrenz von Samsung und LG sowie neuer chinesischer Anbieter bei Bildschirmen für Fernseher und Smartphones massiv unter Druck. Nach hohen Verlusten stand zeitweise sogar der Fortbestand des Konzerns infrage.