Alternative

Sparen statt Windows: Die Linux-Version Ubuntu

Stabiles, sicheres und vor allem kostenlos erhältliches Betriebssystem für den PC
Von Peter Reelfs

Gelesen haben schon viele darüber, nutzen tun es aber nur wenige. Die Rede ist vom kostenlosen Betriebssystem Linux. Es steht im Ruf, ein Werkzeug für Tüftler zu sein und weniger als alltagstaugliches Betriebssystem für jedermann dienen zu können. Das stimmte bis vor einigen Jahren. Da musste man das System über kryptische Befehle und ohne grafische Oberfläche bedienen, genauso wie Unix. Heute sieht das jedoch anders aus. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Linux-Versionen, die eine grafische Oberfläche besitzen. Wer nicht möchte, bekommt dort nie eine Befehlszeile zu Gesicht.

Geld sparen und Sicherheit gewinnen

Screenshot von Ubuntu auf dem Computer-Bildschirm Die Internettools
Screenshots: teltarif.de
Na und? Windows lässt sich ja auch einfach bedienen, man ist damit vertraut und hat alles, was man braucht. Wieso also zu Linux schielen? Ein Grund ist etwa der Preisvorteil: Windows ist nicht gratis. Die Preisspanne für Windows-Vista reicht derzeit etwa von knapp 80 Euro für eine einfache System-Builder-Version bis zu 300 Euro für die Vollversion Windows Vista Ultimate. Erhält man das System als Dreingabe beim PC-Kauf, sind die Windows-Gebühren in den Endpreis mit eingerechnet. Ebenfalls für Linux spricht: Das System gilt als stabil und sicher. Eine Virenbedrohung ist kaum vorhanden.

Ein besonders gelungenes und einfach zu bedienendes Betriebssystem auf Linux-Basis ist Ubuntu von Canonical. Es ist kürzlich in der Version 9.04 (Codename Jaunty Jackalope) erschienen und als 32-Bit-, wie auch als 64-Bit-Version in Deutsch verfügbar. Das System steht auf der Ubuntu-Website zum kostenlosen Download bereit. Alternativ ordert man eine ebenfalls kostenlose CD.

Die Installation ist einfach. Läuft bisher Windows auf dem PC, bietet es sich an, Ubuntu von dort aus zu installieren. Das klappt wie mit jedem anderen Programm: Installationsprogramm starten und den Anweisungen folgen. Während dessen erfolgt ein Neustart des PC. Bei dieser Vorgehensweise installiert sich Ubuntu neben Windows auf der Festplatte. So hat man bei jedem Rechnerstart die Wahl, ob man mit Windows oder Ubuntu arbeiten möchte. Vorteil dieser Lösung: Soll Ubuntu wieder von der Platte verschwinden, kann man es mit Hilfe der Windows-Systemeinstellungen wie jedes Programm wieder löschen.

Ohne Installation testen

Wer das Betriebssystem nicht gleich installieren möchte, kann es auch direkt von der CD starten und ausprobieren. Alle Funktionen und Programme sind voll nutzbar. Die Daten auf der Festplatte bleiben dabei unangetastet. Allerdings arbeitet Ubuntu von der CD deutlich langsamer, als auf einer Festplatte. Relativ anspruchslos ist Ubuntu bei der Wahl der Hardware. Auch auf alten PCs geht es noch flott zu Werke. Für einen ausführlichen Test bietet sich daher auch ein ausrangierter PC an. Dieser erlebt mit Ubuntu plötzlich einen zweiten Frühling. Anders herum arbeitet das System auf modernen PCs richtig flott. Alleine für den Systemstart benötigt es gerade einmal die Hälfte der Zeit, die Windows Vista sich genehmigt.