Bekanntgabe

Deutsche Post: Hybrider Online-Brief wird kein Schnäppchen (aktualisiert)

Beantragte Kosten für Standardbrief als "hybrider Onlinebrief" liegen bei 46 Cent
Von Thorsten Neuhetzki

Der Online-Brief der Deutschen Post nimmt Formen an. Die Deutsche Post Com GmbH hat bei der Bundesnetzagentur Entgeltanträge für die dann geltenden Konditionen eingereicht. Demnach soll das Produkt, das als hybrider Onlinebrief bezeichnet wird, als Standardbrief 46 Cent kosten. Ein normaler Standardbrief kostet aktuell 55 Cent.

Die weiteren Entgelte: Ein Kompaktbrief soll 73 Cent (gegenüber 90 Cent), ein Großbrief 1,19 Euro (1,45 Euro) und ein Maxibrief 2,19 Euro (2,20 Euro) kosten. Eine Postkarte wird wie ein Brief mit 46 Cent abgerechnet und kostet somit genau so viel wie eine echte Postkarte. Auch Zusatzleistungen wie Einschreiben sollen möglich sein: Ein Standardeinschreiben kostet 2,03 Euro (2,05 Euro) zusätzlich, ein Einwurfeinschreiben 1,59 Euro (gegenüber 1,60 Euro) und Rückschein 1,79 Euro (3,85 Euro).

Start wohl nicht vor März

Nach Darstellung eines Sprechers der Deutschen Post handelt es sich bei dem hybriden Onlinebrief nicht um den eigentlichen Onlinebrief, sondern um eine Variante, die dann zum Tragen kommt, wenn zwar der Versender das Onlinebrief-Portal nutzt, der Empfänger aber nicht angemeldet ist. In der Praxis wird der Dienst wohl so ablaufen, dass die Kunden ihre zu versendenden Briefe online beispielsweise per PDF der Post übergeben, diese druckt die Briefe aus und stellt sie zu. Auf die Preise für den reinen Onlinebrief ließen diese beantragten Entgelte keine Rückschlüsse zu, hieß es von der Deutschen Post weiter.

Die Entgelte sollen vom 1. Februar diesen Jahres an gelten und sind dem Antrag nach befristet bis zum 31. Dezember 2012. Für den Zeitraum vom 1. Februar bis 1. August will die Post dem Antrag zur Folge im Rahmen einer Pilotphase "bei einer im Antrag näher bezeichneten begrenzten Anzahl von Nutzern" kostenlos anbieten.

Nach Auskunft der Bundesnetzagentur wurde der Antrag am 15. Dezember 2009 gestellt und muss von der Bundesnetzagentur binnen zehn Wochen genehmigt oder abgelehnt werden. Bevor die BNetzA über den Antrag entschieden hat darf die Deutsche Post nach Auskunft eines BNetzA-Sprechers nicht mit dem Dienst starten. Erfahrungsgemäß lässt sich die Behörde für Genehmigungen jedoch Zeit und reizt die Genehmigungsfrist aus, so dass nicht mit einem Start zum 1. Februar zu rechnen ist. Wahrscheinlicher ist ein Start zum 1. März.