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Multroom-Speaker & Digitalradio: Sangean Revery R4 im Test

Mit dem Revery R4 hat der taiwanesische Hersteller Sangean ein Kombi aus Multiroom-Lautsprecher und Hybridradio auf den Markt gebracht. Wir hatten jetzt die Möglichkeit das Gerät zu testen. Ist es eine Kaufempfehlung?
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Das Sangean Revery R4 im Test Das Sangean Revery R4 im Test
Foto: Michael Fuhr
Mit dem Revery R4 (WFS-58) hat der taiwa­ne­si­sche Hersteller Sangean ein Kombi aus Multi­room-Laut­spre­cher und Hybrid­radio auf den Markt gebracht. Wir hatten jetzt die Möglich­keit das Gerät zu testen.

Das Gerät besitzt kompakte Maße (13,4 mal 21,6 mal 13,6 cm) und ist damit vergleichbar mit dem One von Sonos. Beson­der­heit ist jedoch das einge­baute Radio­teil. Das Gerät bietet Radio-Empfang über Inter­net­radio, Digi­tal­radio (DAB/DAB+) und UKW. Nach Inbe­trieb­nahme führt ein auto­ma­ti­sches Programm durch die wich­tigsten Instal­la­ti­ons­pro­zesse wie Sprache, Verbin­dung mit dem WLAN-Router und anderem. Anschlie­ßend kann der Nutzer im Menü seine Funk­tion auswählen.

Radio­emp­fang über Tele­sko­p­an­tenne

Das Sangean Revery R4 im Test Das Sangean Revery R4 im Test
Foto: Michael Fuhr
Wird erst­mals Digi­tal­radio DAB+ ausge­wählt, startet auto­ma­tisch ein Such­lauf, der Revery R4 legt dabei eine Sender­liste an. Der DAB+-Empfang ist mittel­mäßig. Der Empfang der Orts­sender ist hier im west­li­chen Rhein-Main-Gebiet problemlos möglich, weiter entfernte Ensem­bles aus Bayern und Baden-Würt­tem­berg konnten wir jedoch nur an einem nach Südosten ausge­rich­teten Fenster empfangen. Ähnlich verhielt es sich mit dem analogen UKW-Empfang. Leider besitzt das Revery R4 für terres­tri­schen Radio­emp­fang nur eine heraus­zieh­bare Tele­sko­p­an­tenne, einen externen Anten­nen­an­schluss gibt es nicht.

Guter Klang

Beein­druckt hat uns der Klang der Box: Das Revery R4 liefert für seine kompakte Größe außer­ge­wöhn­lich starke Bässe und klare Höhen, ledig­lich bei hohen Laut­stärke kommt das Revery R4 irgend­wann an seine Grenze (Sangean macht selbst in der Bedie­nungs­an­lei­tung keine Angaben zur Leis­tung). Hier hat das auch in der Preis­klasse vergleich­bare Sonos One die Nase vorn.

Bei der Inter­net­radio-Funk­tion greift das Modell auf das Portal von Fron­tier Silicon [Link entfernt] zu. Über 15 000 Stationen sind nach Genres oder Länder auswählbar, die Lieb­lings­sta­tionen kann der User in einer Favo­ris­ten­liste ablegen.

Auspro­biert haben wir auch die Blue­tooth-Konnek­ti­vität. Unser Smart­phone ließ sich problemlos mit der Box paaren, die Reich­weite ist beacht­lich, selbst vom Neben­raum konnten wir Musik­titel streamen. Beson­ders prak­tisch: Das 2,4 Zoll-Farb-Display des Revery R4 zeigt den Namen der gespielten Tracks an.

Dank der Multi­room-Fähig­keit kann die Box auch prak­tisch zur Audio-Versor­gung im ganzen Haus einge­setzt werden. Zum Aufbau des Multi­room-Netzes können die optional erhält­li­chen Sangean-Kompo­nenten Revery R8 (Soundbar mit Subwoofer) und Revery R6 (WLAN-Tisch­radio) genutzt werden. Leider gibt es von Sangean noch keine weiteren externen Boxen, die man per App steuern könnte. Möglich ist frei­lich, auch weitere R4s mitein­ander zu koppeln, selbst in einem Raum. Hierbei ist es möglich direkt am Gerät per Schalter auf der Gerä­te­rück­seite zwischen Mono, Stereo links und Stereo rechts zu wählen.

Undok-App zur Steue­rung kompor­tabel

Die Einrich­tung des WiFi-Netz­werks können Nutzer auch unkom­pli­ziert über die kosten­freie "Undok"-App vornehmen, die es für iOS und Android gibt. Mit dieser Lösung können Nutzer auch die Lieb­lings­songs von Musik­strea­mern wie Spotify, Deezer, Tidal, Napster und Qobuz sowie Live-Radio­pro­gramme via UKW und DAB+ einfach im ganzen Haus verteilen. Die Musik­strea­ming-Dienste lassen sich auch direkt am Gerät über das Menü aufrufen. Die Suche nach Musik­ti­teln (oder Inter­net­ra­dio­sta­tionen) ist hier jedoch eher lästig, so dass wir tatsäch­lich die UNDOK-App empfehlen.

Das Gerät unter­stützt ferner Netz­werk-Funk­tionen wie UPnP, aptX und DMR-Musik-Strea­ming.

Prak­tisch: Inte­griertes Batte­rie­la­de­gerät

Eine Beson­der­heit: Das Revery R4 verfügt auch über eine inte­grierte Lade­funk­tion für NIMH-Batte­rien mit Über­hit­zungs- und Über­la­de­schutz (1800 mAh, 3000 mAh, 10 000 mAh). Sämt­liche Batte­rien werden indi­vi­duell geladen, was laut Herstel­ler­an­gaben die Lebens­dauer der Strom­lie­fe­ranten deut­lich erhöht. Prak­tisch: Sind die Batte­rien aufge­laden, können sie gleich für den Einsatz des Revery R4 unter­wegs genutzt werden.

An Anschlüssen gibt es an der Gerä­te­rück­seite AUX-in für externe Geräte sowie einen 3,5 mm-Kopf­hörer-Ausgang. Leider fehlt ein USB-Eingang. Hier­über wäre es möglich, per Stick Musik­da­teien am Revery R4 anzu­hören, selbst wenn einmal kein Smart­phone zur Blue­tooth-Kopp­lung oder ein PC zum Musik­strea­ming vorhanden ist.

Unser Eindruck: Das Sangean Revery R4 ist eine klang­starke, eier­le­gende Woll­milchsau für Musik­fans und eignet sich sowohl für den Einsatz im Haus als auch unter­wegs. Mit Preisen ab 200 Euro im Online­handel ist es nicht ganz günstig, bietet aber im Vergleich zu Multi­room-Boxen anderer Hersteller auch terres­tri­schen und Inter­net­radio-Empfang als dickes Plus.

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