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Neuer Anlauf zu nationalen Kabelanbieter?


19.03.2011 13:52 - Gestartet von mikla
2002 hat das Kartellamt noch die Übernahme der Telekom Kabelnetze durch Liberty untersagt. Nachdem Liberty 2009 schon Unity Media übernommen hat, folgt nun Kabel BW (die vermutlich bald Unity heißen). Da entwickelt sich eine neue Marktgröße! Diese Meldung ist jedenfalls nicht nur eine Randnotiz. Mal schauen, welcher Anbieter als nächstes folgt.

Micha
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[1] niveaulos antwortet auf mikla
17.06.2011 13:13
Benutzer mikla schrieb:
2002 hat das Kartellamt noch die Übernahme der Telekom Kabelnetze durch Liberty untersagt. Nachdem Liberty 2009 schon Unity Media übernommen hat, folgt nun Kabel BW (die vermutlich bald Unity heißen). Da entwickelt sich eine neue Marktgröße! Diese Meldung ist jedenfalls nicht nur eine Randnotiz. Mal schauen, welcher Anbieter als nächstes folgt.

Ja und? Da alle dieser genannten Anbieter jeweils nur seperat und regional agieren und KEINER von denen im Operationsgebiet des jeweils anderen tätig ist haben die Kunden doch ohnehin keinerlei Wahlmöglichkeit. Sondern müssen den nehmen, der jeweils für Ihre Region zuständig ist. Insofern SIND alle diese Anbieter bereits jeweils Monopolisten. Wo verändert sich denn die Wettbewerbssituation, wenn es künftig statt einem BW-Monopolisten und einen RLP/NRW-Monopolisten nur noch einen für ein größeres Gebiet gibt? In Konkurrenz zueinander stehen die doch sowieso auch bislang nicht!
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[1.1] Kai Petzke antwortet auf niveaulos
19.06.2011 14:12
Benutzer niveaulos schrieb:

Insofern SIND alle diese [Kabel-] Anbieter bereits jeweils Monopolisten [im jeweiligen Versorgungsgebiet]. Wo verändert sich denn die Wettbewerbssituation, wenn es künftig statt einem BW-Monopolisten und einen RLP/NRW-Monopolisten nur noch einen für ein größeres Gebiet gibt?

Es ändert sich insofern etwas, als die Vergleichbarkeit entfällt. Wenn die Kabelgebühr im Gebiet 1 beispielsweise X Euro und im Gebiet 2 stattdessen X*2 Euro beträgt, dann begründet das den Verdacht, dass in Gebiet 2 die Monopolstellung ausgenutzt wird, und Bundesnetzagentur und/oder Kartellamt könnten eingreifen. Je weniger Anbieter es nun gibt, desto höher steigt die Gefahr, dass die wenigen verbleibenden zunehmend eine Preisspirale nach oben drehen.

Allerdings haben die Nutzer in vielen Fällen dank Rundfunk (Satellit, DVB-T) zum Glück Ausweichmöglichkeiten. Und bei Telekommunikationsdiensten konkurrieren die Kabelnetzbetreiber sowieso stark mit den herkömmlichen Telefonie- und DSL-Anbietern. Und da die Kabelnetzbetreiber bei einem Zusammenschluss durch die Zusammenlegung von Telekommunikations-Infrastruktur, -Verwaltung und -Vermarktung tatsächlich Synergien heben können, spricht vieles für einen Zusammenschluss.


Kai
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[1.1.1] Conax antwortet auf Kai Petzke
19.06.2011 20:24
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer niveaulos schrieb:

Insofern SIND alle diese [Kabel-] Anbieter bereits jeweils Monopolisten [im jeweiligen Versorgungsgebiet]. Wo verändert sich denn die Wettbewerbssituation, wenn es künftig statt einem BW-Monopolisten und einen RLP/NRW-Monopolisten nur noch einen für ein größeres Gebiet gibt?

Es ändert sich insofern etwas, als die Vergleichbarkeit entfällt. Wenn die Kabelgebühr im Gebiet 1 beispielsweise X Euro und im Gebiet 2 stattdessen X*2 Euro beträgt, dann begründet das den Verdacht, dass in Gebiet 2 die Monopolstellung ausgenutzt wird, und Bundesnetzagentur und/oder Kartellamt könnten eingreifen. Je weniger Anbieter es nun gibt, desto höher steigt die Gefahr, dass die wenigen verbleibenden zunehmend eine Preisspirale nach oben drehen.

Allerdings haben die Nutzer in vielen Fällen dank Rundfunk (Satellit, DVB-T) zum Glück Ausweichmöglichkeiten. Und bei Telekommunikationsdiensten konkurrieren die Kabelnetzbetreiber sowieso stark mit den herkömmlichen Telefonie- und DSL-Anbietern. Und da die Kabelnetzbetreiber bei einem Zusammenschluss durch die Zusammenlegung von Telekommunikations-Infrastruktur, -Verwaltung und -Vermarktung tatsächlich Synergien heben können, spricht vieles für einen Zusammenschluss.


Kai
Es wird sich erst dann was "grundlegend" ändern, wenn der Kabelmarkt genauso wie der Telefonmarkt reguliert wird, damit die Monopolstellung der Anbieter im eigenen "Revier" gebrochen wird. Ob es nun drei große oder zwei große Anbieter gibt, spielt dabei eher untergeordnete Rolle. (neben den kleineren wie Netcologne, Primacom, Telecolumbus sowie diverse Stadtnetzbetreiber)
Nur wenn die Anbieter, ähnlich wie bei der Telefonie vor über 13? Jahren, gezwungen werden ihre Netze für Drittanbieter diskriminierungsfrei zu öffnen, werden Verbesserungen in Sicht sein.