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Der Super-Skandal - ohne Konsequenzen


01.02.2004 15:54 - Gestartet von lexus1234
Das Maut-Desaster ist für mich einer der eindeutigsten Hinweise für eine mittlerweile durchgreifende Korruptheit unserer Politiker.
Schritt 1:
Da wurden europäische Mautspezialisten mit funktionierenden Mautsystemen von der offiziellen Ausschreibung de facto ausgeschlossen, um einer deutschen Telekom und Daimler-Chrysler mit einem hochkomplexen System, das natürlich bis dato keiner hatte, die Bedingungen auf den Leib zu schneidern. Prima. Das Projekt blieb ums Verrecken in Deutschland, obwohl wir hier keinen Mautspezialisten haben. Aber wir Deutschen können ja sowieso alles.
Schritt 2:
Es wurden für die Realisierung Termine veranschlagt, die Experten schon bei Nennung stark bezweifelten. Diese Termine galten offiziell immer als "sicher".
Der Steuerzahler bezahlte diese Zusage mit Milliarden.
Schritt 3:
Der Termin wurde -natürlich- nicht eingehalten. Unser "Verkehrsminister" Stolpe hebt den Zeigefinger und sagt: Aber jetzt müßt Ihr schon einen Termin nennen! Das sagt er zum letzten, zum allerletzten, zum allerallerletzten und schließlich zum hinterletzten mal. Gleichzeitig bieten andere Mautspezialisten
funktionierende Systeme innerhalb von 6 Monaten einsatzbereit an, was geflissentlich ignoriert wird. Es soll ja schließlich in Deutschland bleiben.
Schritt 4:
Der Kanzler setzt ein Ultimatum zur Terminnennung, weil Stolpe nicht mehr ernstgenommen wird. Das Konsortium nennt zwei neue Termine, die mal eben ein oder zwei Jahre in der Zukunft liegen. Schadensersatz? Nein. Und wenn doch, maxinal 500 Millionen - eine Frechheit. Experten bezweifeln erneut, daß die Termine gehalten werden können. Was sagt die Politik?

IST GUT, DANN EBEN SPÄTER!

Das ist die Höhe. Der Gipfel der Frechheit und Betrug am Steuerzahler.
Nicht nur werden Steuermilliarden als versteckte Subventionen in den Sand gesetzt, sondern ist es wohl auch unrechtmäßig, denn diese Vorgehensweise ist letztlich ein Umgehungstatbestand für eine nicht europaweite Projektausschreibung.

Wer kann daran Interesse haben? Die Bundesrepublik, also wir alle? Nein. Wir brauchen, wenn schon, schnell ein funktionierendes und effektives Mautsystem - wie z.B. das in Österreich, das nebenbei viel billiger ist.

Wer also? Bleiben nur noch die beteiligten Konzerne und... die Politiker. Warum sollten unsere Politiker einen solchen Skandal decken und den Vertrag nicht kündigen, wenn sie nicht selbst davon direkt profitierten? Vermutlich wären wir aus dem Staunen über Schmiergelder nicht herausgekommen, wäre der Vertrag gekündigt worden.

Und nun beklagt sich die Betreibergesellschaft obendrein noch über Kosten.
Die Medien schweigen dazu oder berichten lediglich über die Fakten. Was ist los in diesem Land?






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[1] Für den Technologiestandort Deutschland
Alexda antwortet auf lexus1234
01.02.2004 16:31
1. Wir wollen kein Maut-System wie in Östereich. Das System soll für weltweite (naja, vorerst EU-weite) Nutzung sinnvoll sein. Deswegen muss es streckenbezogen sein.

Das System sollte mit minimalem Aufwand beliebig (z.B. auf Bundesstraßen) erweiterbar sein.

Deswegen gibt es KEINE Alternative zur Satellitennavigation mit GSM-Verbindung.

Wer hat ein solches System angeboten?

2. Ganz klar ist offensichtlich bei Planung und Entwicklung des Systems auf Seiten Tollcollect etwas schief gelaufen. Der Zeitplan ist nicht eingehalten worden. Interessant wäre, welche Person(en) dafür persönlich verantwortlich sind. Wird wahrscheinlich nie öffentlich gesagt werden.

Die im Moment entscheidende Frage ist, warum ein Vertrag mit derart niedrigen Vertragsstrafen vereinbart wurde.

FÜR MICH sieht es so aus, als habe damals zwischen Verkehrsministerium und Tollcollect Einigkeit bestanden, dass die TECHNOLOGIE AUS DEUTSCHLAND kommen soll. Tollcollect WAR UNSICHER, ob es rechtzeitig klappt. Das Ministerium hat BEWUSST NIEDRIGE STRAFEN vereinbart, damit Tollcollect überhaupt mitmacht.

Es war ein Glücksspiel, bei dem der Technologie-Standort Deutschland gewinnen sollte. Dies ist auch noch möglich, leider nicht so schnell und reibungslos wie gehofft (GEHOFFT, sicher von keiner Seite - ausser uns armen Bürgern vielleicht - wirklich erwartet...).

So, und jetzt lasst uns alle hoffen, dass die EU-Kommission keine Beweise für meine Vermutung findet.... ;-)
Sonst wird es erst richtig unangenehm.
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[1.1] Stolpe/Bodewig NICHT unfähig!
Alexda antwortet auf Alexda
01.02.2004 16:49
Nochmal zu meiner Vermutung:

In der Konsequenz bedeutet das, dass der für den Vertrag verantwortliche Verkehrsminster samt seiner Berater vermutlich NICHT unfähig ist. Es auf Basis der BEKANNTEN FAKTEN eine politische Entscheidung getroffen worden, die vielleicht gegen EU-Recht verstößt, was aber wahrscheinlich nicht beweisbar ist.

Die damals dem Ministerium bekannten Fakten waren sowohl, dass es zu Verzögerungen kommen wird, als auch, dass die Vertragsstrafen zu niedrig sind. Heute kennt diese Fakten jeder... ;-)
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[1.1.1] callbycall_fan antwortet auf Alexda
15.02.2004 12:50
Benutzer Alexda schrieb:
Die damals dem Ministerium bekannten Fakten waren sowohl, dass es zu Verzögerungen kommen wird, als auch, dass die Vertragsstrafen zu niedrig sind. Heute kennt diese Fakten jeder... ;-)


also sind die minister doch unfähig. denn ich kann doch nicht einen vertrag eingehen, obwohl ich weiß dass es zu einnahmeausfällen kommt (verzögerungen bekannt) und obwohl ich weiß, dass kein ausgleich angestrebt wird (vertragsstrafen).

für mich bedeutet das betrug am deutschen steuerzahler. stolpe hat zu seiner zeit in brandenburg das land kaputt subventioniert und kaputt regiert und macht jetzt das gleiche auf bundesebene. stolpe gehört meiner meinung nach in den ruhestand versetzt. dieser mann hat inzwischen mehrere hundert millionen euro steuergelder verschwendet und nichts gelernt.
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[1.1.1.1] tcsmoers antwortet auf callbycall_fan
15.02.2004 13:32
Benutzer callbycall_fan schrieb:
Benutzer Alexda schrieb:
Die damals dem Ministerium bekannten Fakten waren sowohl, dass es zu Verzögerungen kommen wird, als auch, dass die Vertragsstrafen zu niedrig sind. Heute kennt diese Fakten jeder... ;-)


also sind die minister doch unfähig. denn ich kann doch nicht einen vertrag eingehen, obwohl ich weiß dass es zu einnahmeausfällen kommt (verzögerungen bekannt) und obwohl ich weiß, dass kein ausgleich angestrebt wird (vertragsstrafen).

für mich bedeutet das betrug am deutschen steuerzahler. stolpe hat zu seiner zeit in brandenburg das land kaputt subventioniert und kaputt regiert und macht jetzt das gleiche auf bundesebene. stolpe gehört meiner meinung nach in den ruhestand versetzt. dieser mann hat inzwischen mehrere hundert millionen euro steuergelder verschwendet und nichts gelernt.

Er kann aber gut seine Seilschaften aus der S****zeit einsetzen.

peso
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[1.1.1.1.1] callbycall_fan antwortet auf tcsmoers
15.02.2004 21:16
Benutzer tcsmoers schrieb:
Er kann aber gut seine Seilschaften aus der S****zeit einsetzen.

peso

nur leider nützt uns das jetzt wenig und bietet eher noch einen grund ihn raus zuschmeißen
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[1.1.1.1.1.1] tcsmoers antwortet auf callbycall_fan
15.02.2004 21:55
Benutzer callbycall_fan schrieb:
Benutzer tcsmoers schrieb:
Er kann aber gut seine Seilschaften aus der S****zeit einsetzen.

peso

nur leider nützt uns das jetzt wenig und bietet eher noch einen grund ihn raus zuschmeißen

Komisch ist, dass seine Mitarbeiter wegen dieser Vergangenheit die Konsequenzen gezogen haben. Dieser Uhu aber nicht.

peso
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[1.1.1.1.1.1.1] callbycall_fan antwortet auf tcsmoers
15.02.2004 22:22
Benutzer tcsmoers schrieb:
Komisch ist, dass seine Mitarbeiter wegen dieser Vergangenheit die Konsequenzen gezogen haben. Dieser Uhu aber nicht.

peso

da ich brandenburger bin, habe ich viel von stolpes politik mitbekommen. und der wird sich nicht ändern, den muss man absägen anders wird man den nicht los. der ist immer von der richtigkeit seines tues überzeugt. so wird er auch die maut endgültig in den sand setzen, glaubs mir!
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[1.1.1.1.1.1.1.1] Jens Wolf antwortet auf callbycall_fan
15.02.2004 23:19
Benutzer callbycall_fan schrieb:
richtigkeit seines tues überzeugt. so wird er auch die maut endgültig in den sand setzen, glaubs mir!

DASS wärs! Der bekommt von mir tosenden Applaus, wenn er die Mauteinführung mit Toll-Collect in den Sand setzt (oder besser jetzt gegen den Widerstand von Schröder endgültig kündigt)! Ist für mich schließlich ne schlecht verdeckte Subvention zweier besonders toller deutscher Unternehmen und eine miese Überwachungsmaschine der Bürger, mit Maut hat das System nur am Rande was zu tun, aber DAS ist der Vorwand für den ganzen Mist.

Lieber ein System, welches dem Datenschutz Rechnung trägt und nicht den Großteil der Einnahmen für sich selbst zur Finanzierung benötigt. Toll Collect BEGRABEN wäre für mich die letzte Notbremse vor dem Supergau!! Und das ganze wurde übrigends SO NOCH UNTER KOHL GEPLANT UND DIE VERTRÄGE ABGESCHLOSSEN. Man kann Rot-Grün ja viel vorwerfen, aber Toll Collect ist nicht aus deren Mist gewachsen!!

Ciao Jens
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[1.1.1.1.1.1.1.1.1] callbycall_fan antwortet auf Jens Wolf
16.02.2004 15:07
Benutzer Jens Wolf schrieb:
Und das ganze wurde
übrigends SO NOCH UNTER KOHL GEPLANT UND DIE VERTRÄGE ABGESCHLOSSEN. Man kann Rot-Grün ja viel vorwerfen, aber Toll Collect ist nicht aus deren Mist gewachsen!!

Ciao Jens

falsch, der rote minister bodewig hat die unterschrift unter den mautvertrag gesetzt. und kein cdu-minister.
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[1.1.1.1.1.1.1.1.1.1] Jens Wolf antwortet auf callbycall_fan
17.02.2004 11:15
Benutzer callbycall_fan schrieb:
Benutzer Jens Wolf schrieb:
Und das ganze wurde
übrigends SO NOCH UNTER KOHL GEPLANT UND DIE VERTRÄGE ABGESCHLOSSEN. Man kann Rot-Grün ja viel vorwerfen, aber Toll Collect ist nicht aus deren Mist gewachsen!!

Ciao Jens

falsch, der rote minister bodewig hat die unterschrift unter den mautvertrag gesetzt. und kein cdu-minister.

Da hast du zwar recht, läßt aber außer acht, daß bereits von der Kohl-Regierung die Weichen gestellt wurden und Vorverhandlungen und grundlegende Details aus der Kohl-Zeit kommen. Den "Roten" blieb nicht viel übrig, als das zu übernehmen oder in der Zeitplanung deutlich zurückzufallen und dann wäre es damals der öffentlichen Meinung(smache) wohl auch nicht recht gewesen...
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[1.1.1.1.1.1.1.1.1.1.1] CHEFE antwortet auf Jens Wolf
17.02.2004 11:39
Da hast du zwar recht, läßt aber außer acht, daß bereits von der Kohl-Regierung die Weichen gestellt wurden und Vorverhandlungen und grundlegende Details aus der Kohl-Zeit kommen.
Den "Roten" blieb nicht viel übrig, als das zu übernehmen oder in der Zeitplanung deutlich zurückzufallen und dann wäre es damals der öffentlichen Meinung(smache) wohl auch nicht recht gewesen...

Hast Du irgendwelche Links die das belegen?
Rot/grün ist jetzt seit 1996 an der Macht - die Ausschreibung war im Sept. 2002 beendet. Selbst wenn das ganze Ausschreibungsprozedere 2 Jahre in Anspruch genommen hätte, hätte Deine "unschuldige" rot/grüne Regierung 4 Jahre Zeit (zum schlafen?) gehabt. Für meine Begriffe genug Zeit grundlegende Fehler zu korrigieren, wenn die Vorgängerregierung sie denn wirklich gemacht hat. Ist wohl eher ein Versuch der politischen Meinungsmache, wenn man hier wirklich den Sündenbock bei der Kohl Regierung sucht. Ich glaube dafür ist schon das Duo Bodewig/Stolpe zuständig.
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[1.1.1.1.1.1.1.1.1.1.1.1] Aupi1 antwortet auf CHEFE
17.02.2004 11:42
Benutzer CHEFE schrieb:
Da hast du zwar recht, läßt aber außer acht, daß bereits von der Kohl-Regierung die Weichen gestellt wurden und Vorverhandlungen und grundlegende Details aus der Kohl-Zeit kommen.
Den "Roten" blieb nicht viel übrig, als das zu übernehmen oder in der Zeitplanung deutlich zurückzufallen und dann wäre es damals der öffentlichen Meinung(smache) wohl auch nicht recht gewesen...

Hast Du irgendwelche Links die das belegen? Rot/grün ist jetzt seit 1996 an der Macht - die Ausschreibung war im Sept. 2002 beendet. Selbst wenn das ganze Ausschreibungsprozedere 2 Jahre in Anspruch genommen hätte, hätte Deine "unschuldige" rot/grüne Regierung 4 Jahre Zeit (zum schlafen?) gehabt. Für meine Begriffe genug Zeit grundlegende Fehler zu korrigieren, wenn die Vorgängerregierung sie denn wirklich gemacht hat. Ist wohl eher ein Versuch der politischen Meinungsmache, wenn man hier wirklich den Sündenbock bei der Kohl Regierung sucht. Ich glaube dafür ist schon das Duo Bodewig/Stolpe zuständig.


Rot/Grün stellt erst seit 1998 die Bundesregierung.
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[…1.1.1.1.1.1.1.1.1.1.1.1] CHEFE antwortet auf Aupi1
17.02.2004 12:12
Rot/Grün stellt erst seit 1998 die Bundesregierung.

Uups - Du hast recht. Peinlich. Aber auch mit 2 Jahren weniger sollte doch die Maut die Handschrift von Rot/Grün tragen.
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[…1.1.1.1.1.1.1.1.1.1.1.2] Keks antwortet auf Aupi1
17.02.2004 14:18
Benutzer Aupi1 schrieb:
Benutzer CHEFE schrieb:
Hast Du irgendwelche Links die das belegen? Rot/grün ist jetzt seit 1996 an der Macht

Rot/Grün stellt erst seit 1998 die Bundesregierung.

Und vermasselt hat es in erster Linie Toll-Collect.

Liebe Grüße, Keks.
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[…1.1.1.1.1.1.1.1.1.1.2.1] rauhfaser antwortet auf Keks
17.02.2004 15:47
Österreich (und nicht nur die!) lacht sich schlapp

Warum nicht einfach nur die alte Vignete einsetzen, müssen wir wenn wir in die Schweiz wollen ja auch kaufen und ist allemal billiger als die neuste Technik!
Ein paar Polizisten könnten dann auch mehr eingestellt werden.
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[…1.1.1.1.1.1.1.1.1.2.1.1] Alexda antwortet auf rauhfaser
18.02.2004 08:40
Benutzer rauhfaser schrieb:
Österreich (und nicht nur die!) lacht sich schlapp

Warum nicht einfach nur die alte Vignete einsetzen, müssen wir wenn wir in die Schweiz wollen ja auch kaufen und ist allemal billiger als die neuste Technik!
Ein paar Polizisten könnten dann auch mehr eingestellt werden.

Du bist nicht ganz auf dem Laufenden, sowohl Österreich als auch die Schweiz haben schon mikrowellengestützte MAUT-Systeme. Nicht so mächtig wie das von TollCollect angestrebte, aber die funktionieren.

Vignetten will eigentlich keiner mehr, die nutzen weder Strassen noch Umwelt. Nur dem Haushaltsloch.

Nochmal zu Stolpe: Er trägt wie so oft bei den Politikern die politische Verantwortung. Die rechtliche Verantwortung trägt der Unterzeichner (wohl Bodewig).

Die Kohl-Regierung mag auch schon damals geplant und verhandelt haben, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass damals absehbar war, dass es nicht klappen könnte.

Wer jetzt am besten arbeitslos werden sollte sind wohl einige Leute bei TollCollect und deren Müttern, aber von denen hört man natürlich nichts.

Ich hoffe, der Bund verkauft bald seine Telekom-Aktien.
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[1.1.1.1.1.1.1.1.1.1.2] callbycall_fan antwortet auf Jens Wolf
17.02.2004 17:00
Benutzer Jens Wolf schrieb:

Da hast du zwar recht, läßt aber außer acht, daß bereits von der Kohl-Regierung die Weichen gestellt wurden und Vorverhandlungen und grundlegende Details aus der Kohl-Zeit kommen. Den "Roten" blieb nicht viel übrig, als das zu übernehmen oder in der Zeitplanung deutlich zurückzufallen und dann wäre es damals der öffentlichen Meinung(smache) wohl auch nicht recht gewesen...


so ein quatsch, rot-grün treibt seit 1998 ihr unwesen. bodewig hat den mautvertrag unterschrieben. und es war genügend zeit die einzelnen punkte zuverhandeln. man kann nicht alles auf die vorregierung schieben. die habens versaut und den steuerzahler betrogen. meiner meinung nach muss stolpe jetzt endgültig gehen, der ist nicht mehr tragbar
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[1.1.1.2] Alexda antwortet auf callbycall_fan
16.02.2004 09:15
Benutzer callbycall_fan schrieb:
Benutzer Alexda schrieb:
Die damals dem Ministerium bekannten Fakten waren sowohl, dass es zu Verzögerungen kommen wird, als auch, dass die Vertragsstrafen zu niedrig sind. Heute kennt diese Fakten jeder... ;-)


also sind die minister doch unfähig. denn ich kann doch nicht einen vertrag eingehen, obwohl ich weiß dass es zu einnahmeausfällen kommt (verzögerungen bekannt) und obwohl ich weiß, dass kein ausgleich angestrebt wird (vertragsstrafen).

für mich bedeutet das betrug am deutschen steuerzahler. stolpe hat zu seiner zeit in brandenburg das land kaputt subventioniert und kaputt regiert und macht jetzt das gleiche auf bundesebene. stolpe gehört meiner meinung nach in den ruhestand versetzt. dieser mann hat inzwischen mehrere hundert millionen euro steuergelder verschwendet und nichts gelernt.

Jaja ;-)
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[1.2] lexus1234 antwortet auf Alexda
02.02.2004 10:09
Benutzer Alexda schrieb:
1. Wir wollen kein Maut-System wie in Östereich. Das System soll für weltweite (naja, vorerst EU-weite) Nutzung sinnvoll sein. Deswegen muss es streckenbezogen sein.

Das System sollte mit minimalem Aufwand beliebig (z.B. auf Bundesstraßen) erweiterbar sein.

Da haben wir's wieder: Schnell, zu schnell werden die Argumente der Propagandamaschine übernommen und völlig unkritisch als Wahrheit akzeptiert. Deine Version entspricht der politischen Sprachregelung.

Diese Aussage enthält eine Menge Arroganz und Ignoranz. Überall auf der Welt gibt es bereits Maut und auch Spezialisten dafür. Welche Maut "WIR" (=die Mehrheit in der Bevölkerung) wollen, sei mal dahingestellt. Man muß schon sehr blauäugig sein um zu glauben, daß dieses teure, komplizierte und mit unzähligen Fehlerquellen behaftete System je ein Exportschlager wird. In der EU ist der Zug bereits abgefahren, da haben die anderen Länder längst funktionierende Systeme. Und warum sollten die ausgerechnet Toll-Collect übernehmen? Ist Technologie z.B."made in France" nicht mindestens genausogut?
Streckenbezogenheit: Außer in den Vignettenländern ist die Maut bereits überall streckenbezogen. Und das ganze irgendwann auf die Bundesstraßen auszudehnen -wenn man das wirklich will- ist technologisch viel einfacher zu lösen als mit dem wahnwitzigen Toll-Collect System, das übrigens auf Bundesstraßen ebenfalls Meßbrücken bräuchte. Man will mal wieder das Pferd vom Schwanz aufzäumen und schadet unterm Strich dem Technologiestandort Deutschland mehr, als man ihm nützt. Letzteren torpedieren die selben Politiker, indem sie die Ausgaben für Forschung und Bildung seit langem kontinuierlich kürzen, und die Konzerne selbst, indem sie wiederholt Zusagen machen, die sie nicht einmal ansatzweise einhalten können.
Toll Collect ist für mich eine Mischung aus Subvention, Korruption und technologischer Selbstbefriedigung.


Deswegen gibt es KEINE Alternative zur Satellitennavigation mit GSM-Verbindung.

Du meinst GPS-Unterstützung. Richtig?


Wer hat ein solches System angeboten?

2. Ganz klar ist offensichtlich bei Planung und Entwicklung des Systems auf Seiten Tollcollect etwas schief gelaufen. Der Zeitplan ist nicht eingehalten worden. Interessant wäre, welche Person(en) dafür persönlich verantwortlich sind. Wird wahrscheinlich nie öffentlich gesagt werden.

Du sagst es. Ist das denn akzeptabel? Es sind auch Deine Steuergelder!
Wie kann man das einfach gutheißen, daß die Verantwortlichen nicht einmal genannt geschweige denn zur Verantwortung gezogen werden?
Wie nennt man denn sowas? Einen Skandal? Vertuschung? Korruption? Veruntreuung? Wähle den Begriff selbst.


Die im Moment entscheidende Frage ist, warum ein Vertrag mit derart niedrigen Vertragsstrafen vereinbart wurde.

Auch wenn ich das für wenig entscheidend halte: Der Vertrag ist von Toll Collect schlicht nicht eingehalten worden. Damit ist er eigentlich hinfällig.
Wenn der Bund nun einfach daran festhält ist das fast gleichbedeutend mit der Akzeptanz neuer Bedingungen, die ja bereits diktiert wurden. Damit ist der Schadensersatz auf max 500 mio Euro begrenzt, egal, wann letztlich gestartet wird. Für Toll Collect ein Schnäppchen, denn die bekommen Ihr Geld vom Steuerzahler zurück.


FÜR MICH sieht es so aus, als habe damals zwischen Verkehrsministerium und Tollcollect Einigkeit bestanden, dass die TECHNOLOGIE AUS DEUTSCHLAND kommen soll.

Und genau das ist das Problem. Wir sind Teil der EU, und daher müssen solche Projekte EU-weit ausgeschrieben werden. Um das zu vermeiden, hat man eben die Definitionen so gelegt, daß nur zwei Zielunternehmen aus Deutschland in Frage kamen. Die anderen Anbieter sind nicht dumm und haben das natürlich erkannt und protestiert. Wenn wir in der EU so arbeiten, dann dürfen wir uns nicht wundern, daß die anderen es genauso machen. Und das ist Gift für alle Beteiligten, insbesondere für den "Technologiestandort Deutschland".


Es war ein Glücksspiel, bei dem der Technologie-Standort Deutschland gewinnen sollte.

Glück hatte damit nichts zu tun. Und gewonnen hat der "Technologiestandort Deutschland" dabei sicher nicht.

So, und jetzt lasst uns alle hoffen, dass die EU-Kommission keine Beweise für meine Vermutung findet.... ;-) Sonst wird es erst richtig unangenehm.

Im Gegenteil. Hoffentlich finden sie was. Damit mit dieser Klüngelei endlich maß Schluß ist. Es wäre besser für alle.

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[1.2.1] welches MAUT-System brauchen wir?
Alexda antwortet auf lexus1234
02.02.2004 10:35
Benutzer lexus1234 schrieb:
Benutzer Alexda schrieb:
1. Wir wollen kein Maut-System wie in Östereich. Das System soll für weltweite (naja, vorerst EU-weite) Nutzung sinnvoll sein. Deswegen muss es streckenbezogen sein.

Das System sollte mit minimalem Aufwand beliebig (z.B. auf Bundesstraßen) erweiterbar sein.

[...]
Streckenbezogenheit: Außer in den Vignettenländern ist die Maut bereits überall streckenbezogen. Und das ganze irgendwann auf die Bundesstraßen auszudehnen -wenn man das wirklich will- ist technologisch viel einfacher zu lösen als mit dem wahnwitzigen Toll-Collect System, das übrigens auf Bundesstraßen ebenfalls Meßbrücken bräuchte. [...]

Deswegen gibt es KEINE Alternative zur
Satellitennavigation mit GSM-Verbindung.

Du meinst GPS-Unterstützung. Richtig?

Ich meine eine Satellitennavigation (GSM oder Galileo) und eine GSM-Verbindung zur Übertragung der Abrechnungsdaten.

Soweit ich das verstanden habe, sind die "Meßbrücken" nicht zur Erfassung, sondern zur stichprobenartigen Kontrolle, sprich Suche nach Schwarzfahrern.

Wie funktionieren denn die streckenbezogenen Mautsysteme in anderen Ländern? Mehr oder weniger durch Schlangestehen. Leider auch oft (immer?) für PKWs.

Es gibt wohl ein paar mehr oder weniger fortschrittliche Lösungen mit elektronischer Erfassung, die brauchen dann Meßstationen an jeder(!) Auf- und Abfahrt. Damit steigt der Aufwand linear mit der Einsatzfläche. Satellitengestützte Systeme gibt es noch nicht, oder? Bei diesen würde der Aufwand nur mit der Zahl der Stichproben steigen. Und Schwarzfahrer muss man in jedem System suchen.

Sorry, wenn ich nicht genau bescheid weiß, ich will ja daraus kein Hobby - geschweige denn einen Beruf machen.

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[1.2.1.1] Schweizer System sat-gestützt
Alexda antwortet auf Alexda
02.02.2004 19:48
Benutzer Alexda schrieb:
Benutzer lexus1234 schrieb:
Benutzer Alexda schrieb:
1. Wir wollen kein Maut-System wie in Östereich. Das System soll für weltweite (naja, vorerst EU-weite) Nutzung sinnvoll sein. Deswegen muss es streckenbezogen sein.

Das System sollte mit minimalem Aufwand beliebig (z.B. auf Bundesstraßen) erweiterbar sein.

[...]
Streckenbezogenheit: Außer in den Vignettenländern ist die Maut bereits überall streckenbezogen. Und das ganze irgendwann auf die Bundesstraßen auszudehnen -wenn man das wirklich will- ist technologisch viel einfacher zu lösen als mit dem wahnwitzigen Toll-Collect System, das übrigens auf Bundesstraßen ebenfalls
Meßbrücken bräuchte.

Soweit ich das verstanden habe, sind die 'Meßbrücken' nicht zur Erfassung, sondern zur stichprobenartigen Kontrolle, sprich Suche nach Schwarzfahrern.

Sorry, wenn ich nicht genau bescheid weiß, ich will ja daraus kein Hobby - geschweige denn einen Beruf machen.


So, ich hab mich mal schlauer (hmm, weniger dumm?!) gemacht:

http://de.wikipedia.org/wiki/LSVA

In der Schweiz gibt es ein funktionierendes satellitenbezogenes System von FELA, das auf allen Strassen abrechnet. Ist einfacher, weil nicht genau geprüft werden muss, ob sich das Fahrzeug auf der Autobahn befindet.

Wie aber Schwarzfahrer dort kontrolliert und wie Wenigfahrer
erfasst werden, hab ich noch nicht rausbekommen.

Interessant: TollCollect benötigt ein (patentiertes?) Bauteil von FELA, hatte aber gar nicht rechtzeitig genügend davon bestellt:

http://www.daserste.de/plusminus/beitrag.asp?iid=59
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[1.2.1.2] Ösi-System: Super Datenschutz
Alexda antwortet auf Alexda
02.02.2004 20:00
Das Tolle am österreichischen System ist die Umsetzung des Datenschutzes.

Gespeichert werden (zumindest bei Prepaid) offenbar nur Achszahl und Guthaben. Auf Schwarzfahrer wird stichprobenartig kontrolliert und es werden nur Verdächtige fotografiert. Die Kamera dazu ist auf einer zweiten Brücke hinter der Mauterfassungsbrücke.

Liebe Österreicher, meine Gratulation! (Obwohl es von einer italienischen Firma ist)
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[1.2.1.2.1] galli antwortet auf Alexda
03.02.2004 00:21
Benutzer Alexda schrieb:
Das Tolle am österreichischen System ist die Umsetzung des Datenschutzes.

Gespeichert werden (zumindest bei Prepaid) offenbar nur Achszahl und Guthaben. Auf Schwarzfahrer ....

-------
Hallo! Habt Ihr schon mal daran gedacht, dass diese ganze "Maut"-Debatte einfach deshalb "daneben" ist, weil "Toll-Collect" (bzw. deren Auftraggeber !)eigentlich die Super-Ueberwachung fuer den gesamten Verkehr geplant hatten, Mitarbeiter koennen den fuer sie "uninteressanten" Teil LKW-Abrechnung nicht mehr hoeren!
Oder was soll es denn bedeuten, wenn ALLE Fahrzeuge, also AUCH PKW, fotografiert werden (Kennzeichen und Fahrerbild) sollen, klar, dass mit den Datenmengen und -strukturen bisherige Datenbanken ueberlastet sind!
(Nebenfrage: Wie "schlecht" muss es denn DEBIS (Daimler-B.Datenservicehaus) gehen, dass sie ihre bisherigen Rechenzentren nicht "vollgekriegt" haben?????
Es gehen doch schon alle Postnachsendeantraege an "DIE", am besten, Ihr meldet Euch gleich mit Postkarte beim BKA an/um.!!!
GUTE NACHT!!! DEUTSCHLAND!!!!)

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[1.2.1.2.1.1] tcsmoers antwortet auf galli
03.02.2004 00:40
Benutzer galli schrieb:
Benutzer Alexda schrieb:
Das Tolle am österreichischen System ist die Umsetzung des Datenschutzes.

Gespeichert werden (zumindest bei Prepaid) offenbar nur Achszahl und Guthaben. Auf Schwarzfahrer ....

-------
Hallo! Habt Ihr schon mal daran gedacht, dass diese ganze "Maut"-Debatte einfach deshalb "daneben" ist, weil "Toll-Collect" (bzw. deren Auftraggeber !)eigentlich die Super-Ueberwachung fuer den gesamten Verkehr geplant hatten, Mitarbeiter koennen den fuer sie "uninteressanten" Teil LKW-Abrechnung nicht mehr hoeren!
Oder was soll es denn bedeuten, wenn ALLE Fahrzeuge, also AUCH PKW, fotografiert werden (Kennzeichen und Fahrerbild) sollen, klar, dass mit den Datenmengen und -strukturen bisherige Datenbanken ueberlastet sind! (Nebenfrage: Wie "schlecht" muss es denn DEBIS (Daimler-B.Datenservicehaus) gehen, dass sie ihre bisherigen Rechenzentren nicht "vollgekriegt" haben?????
Es gehen doch schon alle Postnachsendeantraege an "DIE", am besten, Ihr meldet Euch gleich mit Postkarte beim BKA an/um.!!!
GUTE NACHT!!! DEUTSCHLAND!!!!)


Gottseidank haben die erhebliche Probleme mit dem Kamerawinkel. Ansonsten hast Du Recht.

peso
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[1.2.2] Versteckte Subvention
Alexda antwortet auf lexus1234
02.02.2004 10:58
Benutzer lexus1234 schrieb:
Benutzer Alexda schrieb:
2. Ganz klar ist offensichtlich bei Planung und Entwicklung des Systems auf Seiten Tollcollect etwas schief gelaufen. Der Zeitplan ist nicht eingehalten worden. Interessant wäre, welche Person(en) dafür persönlich verantwortlich sind. Wird wahrscheinlich nie öffentlich gesagt werden.
>
Du sagst es. Ist das denn akzeptabel? Es sind auch Deine Steuergelder!
Wie kann man das einfach gutheißen, daß die Verantwortlichen nicht einmal genannt geschweige denn zur Verantwortung gezogen werden?
Wie nennt man denn sowas? Einen Skandal? Vertuschung? Korruption? Veruntreuung? Wähle den Begriff selbst.

Gutheißen wollte ich das nicht. Es wäre selbstverständlich ein Skandal. Man hätte einfach einsehen sollen, dass es so schnell nicht klappt. Jetzt hat man unnötigen Aufwand mit mehrfachen Geräteinstellationen, "Mautbrücken" stehen sinnlos in der Gegend und altern vor sich hin und nicht zuletzt eine gewaltige Rufschädigung.

Die Einnahmeausfälle und die Entwicklungskosten hingegen sind für Deutschland (mal angenommen das System kommt doch noch bis 2006) kein volkswirtschaftlicher Schaden.

Es ist letztendlich eine gewaltige Subvention, die auf regulärem Weg selbstverständlich gegen geltendes EU-Recht verstoßen hätte.
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[2] medua antwortet auf lexus1234
01.02.2004 16:37
Da hat jemand ZDF geguckt. Interessant, dass der einzig umfangreiche Bericht erst um 0.30 Uhr ausgestrahlt wird.

Habe die selben Gedankengänge wie du auch gehabt. Es ist verdammt seltsam.

Da scheint viel Geld und viele Interessen wiedermal im Spiel zu sein. Wir ziehen folgende Erkenntnis: Die Politik wird wie in den USA vom Geld gemacht. Die Wirtschaft macht die Politik. Unabhängige Politik gibt es nicht.
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[2.1] callbycall_fan antwortet auf medua
15.02.2004 12:52
Benutzer medua schrieb:
Unabhängige Politik gibt es nicht.

gibt es nicht, gab es nicht und wird es auch nie geben. politiker sind immer irgendwie von der wirtschaft oder dritten abhängig auch wenn sie es nicht zugeben.
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[2.1.1] Butzemann antwortet auf callbycall_fan
18.02.2004 01:13
Benutzer callbycall_fan schrieb:
Benutzer medua schrieb:
Unabhängige Politik gibt es nicht.

gibt es nicht, gab es nicht und wird es auch nie geben.
politiker sind immer irgendwie von der wirtschaft oder dritten abhängig auch wenn sie es nicht zugeben.

Jo, und von den Amis, der Wirtschaft, den arabischen Ölscheichen, von Israel, von Dr. Rath, der EU, der Nato, von Tollcollect und von Mannesmann Mobilfunk.

Noch ein Zitat aus dem ersten Beitrag von lexus1234:

>Die Medien [...] berichten lediglich über die Fakten. Was ist los in diesem Land?

Ja, so ein Mist! Nur über dumme Fakten!!! Zum Glück gibt's noch die BILD. Viel Spaß weiterhin damit und gute Nacht!