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Stasi grüsst


05.06.2005 14:34 - Gestartet von KnuddelTim
Benutzer CyberAndi schrieb:
Die Stasi grüsst ... wobei die wohl noch eher harmlos war gegen die Verbrecher jetzt.

dito.

Sie sollen es doch auf den Punkt bringen: es geht zu keinem zeitpunkt um irgendwelche paranoiden Terrorismus-Ängste,

Es geht ja auch nicht um den Terror von aussen, sondern um die Angst der Politiker vor dem Terror von innen, wenn der kleine Bürger endlich merkt, das er von vorne bis hinten gelinkt worden ist und von seiner Rente die er Jahre lang eingezahlt hat nix mehr übrig ist.

Aber leider glaubt das dumme deutsche Volk alles was man ihm sagt, und leider werden auch diesen Herbst wieder alle brav die Etablierten Verbrecher wählen, ohne zu verstehen dass letztendlich alle auf die gleichen Ziele hinarbeiten.

Ja... es ist wirklich traurig...
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[] paeffgen antwortet auf
05.06.2005 15:44
Benutzer CyberAndi schrieb:
Die Stasi grüsst ... wobei die wohl noch eher harmlos war gegen die Verbrecher jetzt.

Sie sollen es doch auf den Punkt bringen: es geht zu keinem zeitpunkt um irgendwelche paranoiden Terrorismus-Ängste, sondern einzig und allein darum, der geldgeilen Musik- und Filmindustrie in die Hände zu spielen, damit auch wirklich Jeder immer und überall überwacht wird falls er irgendwo ein Lied in ner Tauschbörse lädt.

Aber leider glaubt das dumme deutsche Volk alles was man ihm sagt, und leider werden auch diesen Herbst wieder alle brav die Etablierten Verbrecher wählen, ohne zu verstehen dass letztendlich alle auf die gleichen Ziele hinarbeiten.

Du kannst ja kandidieren. Noch hast du die nötige Zeit dazu. Und wenn du dann nicht gewählt worden sein wirst, dann bitte keine Wählerbeschimpfungen mehr! Du hast doch kein Problem mit Leuten, die anders denken als du?! (Um mal auf die Stasi am Anfang zurückzukommen...)


Schade dass das deutsche Volk so blind ist, sonst könnte sich wirklich mal was zum Besseren ändern.

(s.o.)
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[1] GKr antwortet auf paeffgen
05.06.2005 16:01
Benutzer CyberAndi schrieb:
Benutzer paeffgen schrieb:
Du kannst ja kandidieren. Noch hast du die nötige Zeit dazu.
Und wenn du dann nicht gewählt worden sein wirst, dann bitte keine Wählerbeschimpfungen mehr! Du hast doch kein Problem mit Leuten, die anders denken als du?! (Um mal auf die Stasi am Anfang zurückzukommen...)


Genau hier liegt dein Denkfehler: Die Leute wählen die alteingesessenen Parteien nicht etwa deshalb, weil sie von denen überzeugt wären, sondern einzig und alleine weil sie glauben dass es keine Alternative gibt oder dass sich sowieso nichts ändert. Und genau das ist das, was die Politiker (und letztendlich auch die Massenmedien) wollen: den menschen einreden, dass es keine Alternativen gäbe und dass sie deshalb das kleinere Übel wählen, in der Hoffnung, es würde sich etwas ändern. In Wahrheit ist doch aber vollkommen klar, dass keine der grösseren Parteien auch nur im Geringsten ein Interesse daran hat, etwas zu ändern solange es sich als Politiker gut leben lässt.

Also hinein und immer vorwärts in die globalisierte Konzernwirtschaft, die den Menschen zum Arbeitssklaven ein paar weniger, einflussreicher und mächtiger Personen macht.

Die Menschen werden leider im Herbst wieder ihren eigenen Verderb wählen und letztendlich haben sie es dann wohl auch nicht besser verdient *seufz*

So, mein Lieber..
und jetzt machste mal Butter bei die Fische..
Da redest Du lang und breit drum herum, daß die Menschen denken, sie hätten keine Wahl-Alternative zu den etablierten Parteien im Herbst.

Ich lebe in Nordrhein-Westfalen und habe mir tatsächlich einige Wochen lang (vergeblich) den Kopf auf der Suche nach einer Alternative zu den etablierten Parteien zerbrochen.

Du wirst mir jetzt helfen, bitte:
Was ist denn Deiner Meinung nach eine Alternative.

Sag's mir.
"Stasi-Methoden" schreien und auf die "Verbrecher" schimpfen, die uns regieren, ist relativ einfach.
Von Alnternativen nur allgemein herumsäuseln, ist auch nicht schwieriger.

Aber Du wirst jetzt bitte mal konkret, okay?
Oder schweigst.

GKr
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[1.1] GKr antwortet auf GKr
05.06.2005 16:47
Benutzer CyberAndi schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Du wirst mir jetzt helfen, bitte: Was ist denn Deiner Meinung nach eine Alternative.

Sag's mir.
"Stasi-Methoden" schreien und auf die "Verbrecher" schimpfen,
die uns regieren, ist relativ einfach.
Von Alnternativen nur allgemein herumsäuseln, ist auch nicht
schwieriger.

Aber Du wirst jetzt bitte mal konkret, okay?
Oder schweigst.

GKr

Das kann man ja schlecht ganz allgemein beantworten denn jeder hat andere politische Vorstellungen so dass man da nicht einfach sagen kann "ich empfehle das oder das" Natürlich sehe ich derzeitig auch nicht unbedingt ne alternative Partei, die regierungsfähig wäre, aber das ist erstens ja kein Grund, solche Parteien nicht zu wählen denn sie müssen sich ja auch erst mit der Zeit entwickeln und ein bisschen ernst genommen werden und Einfluss bekommen, und anderseits ist es ja schon politisch so gewollt, dass alle kleinen Parteien möglichst im keller gehalten werden und unterdrückt werden. Wozu gibt es wohl die 5%-Hürde und wieso werden diese Parteien immer grosszügig nach den Wahlen unter "Sonstige" zusammengefasst? Doch nur deshalb, um den Menschen den Eindruck zu geben, sie wären vernachlässigbar und nur irgendwelche Randfiguren der Republik wählen solche Parteien.

Aber zurück zu den Alternativen: Wie gesagt, es mag jetzt noch keine Partei geben, die das Potential hätte, ne Wahl zu gewinnen und dann das Steuer in der Regierung rum zu reissen, aber warum sollte man nicht einfach nach seinen persönlichen Vorstellungen wählen: beispielsweise finde ich persönlich die Tierschutzpartei sehr interessant und könnte mir vorstellen dass viele deren Programm auch zustimmen würden, wenn sie es denn kennen würden. Sicherlich sind solche Parteien durchaus noch nicht regierungsfähig, aber sind das die Grossen etwa? Im Vergleich zu dem "Schrott", von dem wir derzeit regiert werden, ist doch fast jede andere partei ne willkommene Veränderung, schlimmer kanns nicht mehr werden, nur besser. Und ich finds auch okay wenn national eingestellte Leute REP oder DP wählen. Zugegeben, NPD ist vermutlich zu rechtsextrem, aber wenn man mal die allgemeine deutsche Nazi-Paranoia weglässt, finde ich dass REP und DP für manchen gute Wahlalternativen sind. Auch hier wieder: Ob man sie an der Regierung haben möchte, ist letztendlich ne andere Sache, aber um erst mal nen Ruck durch das Land gehen zu lassen und diese lahmen geld- und machtgeilen Politiker aus ihrer gewollten Ohnmacht zu reissen, sind letztendlich fast alle Wahlentscheidungen erlaubt.


Siehst Du.. geht doch..

Für mich persönlich stellen weder die Republikaner, noch die NPD eine Alternative dar. Die Deutsche Partei weiß selbst nicht, was sie will. Die NPD ist offen für eine Wiedergeburt des Nationalsozialismus. Einmal eine solche Diktatur reicht mir. Da lebten sie unter Ulbricht und Honecker im Schlaraffenland.

Eine Alternative wäre für mich eine nationale Partei mit einer konservativen, preussischen Grundhaltung.
Die gibt es aber in Deutschland nicht.

Meine persönliche Meinung ist tatsächlich:
Sie sollten sich im Herbst mal zusammensetzen, links und rechts beseitelassen und im nationalen Interesse gemeinsam den Karren wieder aus dem Dreck ziehen.
So schwer wäre das nicht. Denn sie würden sich nicht wie immer gegenseitig blockieren.

GKr
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[1.1.1] chb antwortet auf GKr
05.06.2005 16:53
Benutzer GKr schrieb:
Eine Alternative wäre für mich eine nationale Partei mit einer konservativen, preussischen Grundhaltung.
Die gibt es aber in Deutschland nicht.

Zum Glück. Am besten noch das Haus Hohenzollern wieder auf den Kaiserthron setzen, oder? Frage: was ist eine "nationale" Partei? Ich kenne in Deutschland keine "internationale" Partei, also sind alle Partein hier wohl "national" - oder wie meinst Du das? Die NSDAP war auch "national(-sozialistisch)", aber solche Leute möchtest Du doch wohl hoffentlich nicht hier regieren lassen, oder?

Benni
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[1.1.1.1] GKr antwortet auf chb
05.06.2005 17:15
Benutzer chb schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Eine Alternative wäre für mich eine nationale Partei mit einer
konservativen, preussischen Grundhaltung.
Die gibt es aber in Deutschland nicht.

Zum Glück. Am besten noch das Haus Hohenzollern wieder auf den Kaiserthron setzen, oder? Frage: was ist eine "nationale" Partei? Ich kenne in Deutschland keine "internationale" Partei, also sind alle Partein hier wohl "national" - oder wie meinst Du das? Die NSDAP war auch "national(-sozialistisch)", aber solche Leute möchtest Du doch wohl hoffentlich nicht hier regieren lassen, oder?

Benni

Wenn Du polemisieren willst, mach das bitte mit einem anderen Partner.
Meine Meinung zur NPD und dem Nationalsozialismus habe ich eindeutig geschrieben. Du hast diesen Part meines Beitrages absichtlich gelöscht. Hier eine Wiederholung:

https://www.teltarif.de/forum/s12271/6-7.html
"Für mich persönlich stellen weder die Republikaner, noch die NPD eine Alternative dar. Die Deutsche Partei weiß selbst nicht, was sie will. Die NPD ist offen für eine Wiedergeburt des Nationalsozialismus. Einmal eine solche Diktatur reicht mir. Da lebten sie unter Ulbricht und Honecker im Schlaraffenland."

Also keine böswilligen Unterstellungen.

GKr
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[1.1.1.1.1] chb antwortet auf GKr
05.06.2005 18:04
Benutzer GKr schrieb:
Eine Alternative wäre für mich eine nationale Partei mit einer konservativen, preussischen Grundhaltung. Die gibt es aber in Deutschland nicht.
Kaiserthron setzen, oder? Frage: was ist eine "nationale" Partei? Ich kenne in Deutschland keine "internationale" Partei, also sind alle Partein hier wohl "national" - oder wie meinst Du das? Die NSDAP war auch "national(-sozialistisch)", aber solche Leute möchtest Du
Wenn Du polemisieren willst, mach das bitte mit einem anderen Partner.

Deine Aussagen regten etwas zum Polemisieren an, weil sie widersprüüchlich sind.

Meine Meinung zur NPD und dem Nationalsozialismus habe ich eindeutig geschrieben. Du hast diesen Part meines Beitrages absichtlich gelöscht. Hier eine Wiederholung:

Habe ich gelesen, tut dabei aber enig zur Sache. Du willst eine "national" und "preussisch" orientierte Partei erstarken sehen. Prima, Butter bei die Fische: was ist für Dich "national" und "preussisch", wenn Du Dich deutlich von den parolenschwingenden deutschen Rechten absetzen willst?

Benni
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[1.1.1.1.1.1] GKr antwortet auf chb
05.06.2005 19:15
Benutzer chb schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Eine Alternative wäre für mich eine nationale Partei mit einer konservativen, preussischen Grundhaltung. Die gibt es aber in Deutschland nicht.
Kaiserthron setzen, oder? Frage: was ist eine "nationale" Partei? Ich kenne in Deutschland keine "internationale" Partei, also sind alle Partein hier wohl "national" - oder wie meinst Du das? Die NSDAP war auch "national(-sozialistisch)", aber solche Leute möchtest Du
Wenn Du polemisieren willst, mach das bitte mit einem anderen Partner.

Deine Aussagen regten etwas zum Polemisieren an, weil sie widersprüüchlich sind.

Ich weiß, was Du meinst und ich reagiere selbst manchmal polemisch.
Aber klare Aussage: Es gibt Grenzen, die Du nicht überschreiten solltest. Das wäre nicht akzeptabel für mich.
Andererseits respektiere ich eine solche Grenze bei Dir auch.

Meine Meinung zur NPD und dem Nationalsozialismus habe ich eindeutig geschrieben. Du hast diesen Part meines Beitrages absichtlich gelöscht. Hier eine Wiederholung:

Habe ich gelesen, tut dabei aber enig zur Sache. Du willst eine "national" und "preussisch" orientierte Partei erstarken sehen. Prima, Butter bei die Fische: was ist für Dich "national" und "preussisch", wenn Du Dich deutlich von den parolenschwingenden deutschen Rechten absetzen willst?

Benni

Es gibt keinen preussischen Staat mehr.
Preussisch ist für mich eine Frage der Haltung und der inneren Einstellung. Ein Bestreben, sich korrekt zu verhalten und tolerant seinem Mitmenschen gegenüber. Mit einem nationalen Bewußtsein für sein Volk (Volk in dem Sinne, in dem es u.a. auch in unserer Verfassung steht.). Soviel zu meiner persönlichen Definition des Begriffes Preussen.

Unter national verstehe ich z.B. das Getenteil von Imperialismus. Ich verstehe darunter das, was andere Nationen wie Frankreich, Polen, England, die VSvA - was sie alle mit völligem Selbstverständnis machen: Ihre Nation bewahren. In Deutschland wurde jahrzehntelang der Begriff Nation negiert.

Übrigens: Es gab nicht nur einen Widerstand von Links im sog. "III. Reich". Es gibt auch eine sehr lange Tradition eines konservativen Widerstandes von rechts. Namen wie Ernst Jünger, Ernst von Salomon, Niekisch, Hartmut Plaas, Admiral Canaris - bis hin zu den Widerständlern um Graf von Stauffenberg und den Kreisauer Kreis. Alles das waren national denkende aufrechte Menschen. Viele von Ihnen wurden von den Nazis gehängt, alle verfolgt.

Die Linke hat den Widerstand nicht gepachtet.

GKr
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[1.1.1.1.1.1.1] paeffgen antwortet auf GKr
05.06.2005 19:21
Benutzer GKr schrieb:
Benutzer chb schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Eine Alternative wäre für mich eine nationale Partei mit einer konservativen, preussischen Grundhaltung. Die gibt es aber in Deutschland nicht.
Kaiserthron setzen, oder? Frage: was ist eine "nationale" Partei? Ich kenne in Deutschland keine "internationale" Partei, also sind alle Partein hier wohl "national" - oder wie meinst Du das? Die NSDAP war auch "national(-sozialistisch)", aber solche Leute möchtest Du
Wenn Du polemisieren willst, mach das bitte mit einem anderen Partner.

Deine Aussagen regten etwas zum Polemisieren an, weil sie widersprüüchlich sind.

Ich weiß, was Du meinst und ich reagiere selbst manchmal polemisch.
Aber klare Aussage: Es gibt Grenzen, die Du nicht überschreiten solltest. Das wäre nicht akzeptabel für mich.
Andererseits respektiere ich eine solche Grenze bei Dir auch.

Meine Meinung zur NPD und dem Nationalsozialismus habe ich eindeutig geschrieben. Du hast diesen Part meines Beitrages absichtlich gelöscht. Hier eine Wiederholung:

Habe ich gelesen, tut dabei aber enig zur Sache. Du willst eine "national" und "preussisch" orientierte Partei erstarken sehen.
Prima, Butter bei die Fische: was ist für Dich "national" und "preussisch", wenn Du Dich deutlich von den parolenschwingenden
deutschen Rechten absetzen willst?

Benni

Es gibt keinen preussischen Staat mehr.
Preussisch ist für mich eine Frage der Haltung und der inneren Einstellung. Ein Bestreben, sich korrekt zu verhalten und tolerant seinem Mitmenschen gegenüber. Mit einem nationalen Bewußtsein für sein Volk (Volk in dem Sinne, in dem es u.a. auch in unserer Verfassung steht.). Soviel zu meiner persönlichen Definition des Begriffes Preussen.

Der Satz "Ich will Deutschland dienen." klingt in meinen Ohren sehr preußisch. Wie ernst der gemeint ist, muß (und wird) sich (vielleicht) noch erweisen.


Unter national verstehe ich z.B. das Getenteil von Imperialismus. Ich verstehe darunter das, was andere Nationen wie Frankreich, Polen, England, die VSvA - was sie alle mit völligem Selbstverständnis machen: Ihre Nation bewahren. In Deutschland wurde jahrzehntelang der Begriff Nation negiert.

Übrigens: Es gab nicht nur einen Widerstand von Links im sog. "III. Reich". Es gibt auch eine sehr lange Tradition eines konservativen Widerstandes von rechts. Namen wie Ernst Jünger, Ernst von Salomon, Niekisch, Hartmut Plaas, Admiral Canaris - bis hin zu den Widerständlern um Graf von Stauffenberg und den Kreisauer Kreis. Alles das waren national denkende aufrechte Menschen. Viele von Ihnen wurden von den Nazis gehängt, alle verfolgt.

Die Linke hat den Widerstand nicht gepachtet.

GKr
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[1.1.1.1.1.1.2] chb antwortet auf GKr
05.06.2005 19:42
Benutzer GKr schrieb:
Es gibt keinen preussischen Staat mehr. Preussisch ist für mich eine Frage der Haltung und der inneren Einstellung. Ein Bestreben, sich korrekt zu verhalten und tolerant seinem Mitmenschen gegenüber. Mit einem nationalen Bewußtsein für sein Volk (Volk in dem Sinne, in dem es u.a. auch in unserer Verfassung steht.). Soviel zu meiner persönlichen Definition des Begriffes Preussen.

Das ist so schwammig, dass man dem kaum widersprechen kann. Wie sich das jetzt in konkrete Politik umsetzen ließe, mitd er sich dieses Land wieder "fitmachen" ließe, bleibt unklar.

Unter national verstehe ich z.B. das Getenteil von Imperialismus. Ich verstehe darunter das, was andere Nationen wie Frankreich, Polen, England, die VSvA - was sie alle mit völligem Selbstverständnis machen: Ihre Nation bewahren. In Deutschland wurde jahrzehntelang der Begriff Nation negiert.

Gerade die USA (VSvA, wie Du sie nennst, ich finde solche Eindeutschungen immer putzig und etwas verkrampft) sind ein Musterbeispiel für Imperialismus. England und Frankreich waren *die* Vertreter des Imperialismus bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Im übrigen haben sich diese beiden Länder aus einer ganz anderen staatlichen Tradition heraus entwickelt. In Deutschland gibt es überhaupt erst seit 1871 einen einheitlichen Nationalstaat; Deutschland ist also sehr, sehr jung diesbezüglich im europäischen Vergleich. Solch ein Bewusstsein braucht Zeit, sich ungestört (durch menschenverachtende Diktaturen, angezettelte Weltkriege und daraus folgende Spaltungen mit unterschiedlichen politischen Systemen) zu entwickeln.

Übrigens: Es gab nicht nur einen Widerstand von Links im sog. "III. Reich". Es gibt auch eine sehr lange Tradition eines konservativen Widerstandes von rechts. Namen wie Ernst Jünger,

Ernst Jünger ist bis heute sehr umstritten und die Offiziere um Stauffenberg (so edel ihre Motive gewesen sein mögen) haben erstmal viele Jahre Hitler loyal gedient. Die wahren Widerständler sind direkt 1933/34 in Zuchthäuser und KZ gewandert - die waren viel gefährlicher für Hitler als ein paar adlige Offiziere, die erst treu zu Hitler standen und dann bei absehbarem Ende seiner Herrschaft "aus der Deckung" kamen. Ist etwas holzschnittartig vereinfacht, aber die heroischen Widerständler waren die Stauffenberg-Getreuen sicher nicht. Da fallen mir eher Sophie und Hans Scholl ein, wenn man "bürgerlichen" Widerstand sucht...

Benni
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[1.1.1.1.1.1.2.1] GKr antwortet auf chb
05.06.2005 20:25
Benutzer chb schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Es gibt keinen preussischen Staat mehr. Preussisch ist für mich eine Frage der Haltung und der inneren Einstellung. Ein Bestreben, sich korrekt zu verhalten und tolerant seinem Mitmenschen gegenüber. Mit einem nationalen Bewußtsein für sein Volk (Volk in dem Sinne, in dem es u.a. auch in unserer Verfassung steht.). Soviel zu meiner persönlichen Definition des Begriffes Preussen.

Das ist so schwammig, dass man dem kaum widersprechen kann. Wie sich das jetzt in konkrete Politik umsetzen ließe, mitd er sich dieses Land wieder "fitmachen" ließe, bleibt unklar.

Ich glaube, ich sagte bereits, daß ich keine Partei in Deutschland kenne, an die ich diesbezüglich glauben würde.
Für mich ist das tatsächlich eher eine Frage der inneren Einstellung, die zuerst und vor allem für mich selbst gilt. Nach der ich persönlich lebe und handel:
http://www.comnet-online.de/d/pages/mutgegenrechts.php

Unter national verstehe ich z.B. das Getenteil von Imperialismus. Ich verstehe darunter das, was andere Nationen wie Frankreich, Polen, England, die VSvA - was sie alle mit völligem Selbstverständnis machen: Ihre Nation bewahren. In Deutschland wurde jahrzehntelang der Begriff Nation negiert.

Gerade die USA (VSvA, wie Du sie nennst, ich finde solche Eindeutschungen immer putzig

Ich auch, deshalb brachte ich es.

und etwas verkrampft) sind ein Musterbeispiel für Imperialismus. England und Frankreich waren *die* Vertreter des Imperialismus bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.

Und genau diese imperialistischen Nationen achteten zu Anfang des 20.Jahrhunderts sehr genau auf ihre Pfründe.. (siehe Deine Alleinschuld-These am 1.Weltkrieg).

Im übrigen haben sich diese beiden Länder aus einer ganz anderen staatlichen Tradition heraus entwickelt. In Deutschland gibt es überhaupt erst seit 1871 einen einheitlichen Nationalstaat; Deutschland ist also sehr, sehr jung diesbezüglich im europäischen Vergleich. Solch ein Bewusstsein braucht Zeit, sich ungestört (durch menschenverachtende Diktaturen, angezettelte Weltkriege und daraus folgende Spaltungen mit unterschiedlichen politischen Systemen) zu entwickeln.

Das ist richtig. Allerdings läuft der Trend der letzten Jahrzehnte ja durchaus eher dahin, jedes Nationalbewußtsein in Deutschland abzulehnen. Was wiederum die Bürger sämtlicher anderen Länder erstaunt und verwirrt. Diese sind der Meinung, daß viele Deutsche als eine Art "Nestbeschmutzer" auftreten - aus kollektiver Ablehnung gegenüber ihrem Staat.

Übrigens: Es gab nicht nur einen Widerstand von Links im sog.
"III. Reich". Es gibt auch eine sehr lange Tradition eines konservativen Widerstandes von rechts. Namen wie Ernst Jünger,

Ernst Jünger ist bis heute sehr umstritten und die Offiziere um Stauffenberg (so edel ihre Motive gewesen sein mögen) haben erstmal viele Jahre Hitler loyal gedient. Die wahren Widerständler sind direkt 1933/34 in Zuchthäuser und KZ gewandert - die waren viel gefährlicher für Hitler als ein paar adlige Offiziere, die erst treu zu Hitler standen und dann bei absehbarem Ende seiner Herrschaft "aus der Deckung" kamen. Ist etwas holzschnittartig vereinfacht, aber die heroischen Widerständler waren die Stauffenberg-Getreuen sicher nicht. Da fallen mir eher Sophie und Hans Scholl ein, wenn man "bürgerlichen" Widerstand sucht...

Benni

Du hast das sehr gut selbst formuliert. Ich hätte es nicht höflicher sagen können: holzschnittartig.
Was die Geschwister Scholl angeht: Ich habe eins der vielen Geschwister-Scholl-Gymnasien besucht und bin mit deren Geschichte dadurch natürlich eng vertraut. Die Geschwister Scholl waren Idealisten, die sich äusserst konsequent (und in meinen Augen im positiv-preussischen Sinne) für eben diese ihre Ideale einsetzten. Sie empfanden sich zu recht als die besseren Deutschen und schämten sich, daß die Nazis genau dieses "Deutsch-Sein" für sich reklamierten.
Ich bezweifle, daß ich diesen persönlichen Mut aufgebracht hätte. Bei mir reicht es vielleicht nur für so einen blöden Link wie oben..

GKr
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[1.1.1.1.1.1.2.1.1] chb antwortet auf GKr
05.06.2005 21:18
Benutzer GKr schrieb:
Ich glaube, ich sagte bereits, daß ich keine Partei in Deutschland kenne, an die ich diesbezüglich glauben würde. Für mich ist das tatsächlich eher eine Frage der inneren Einstellung, die zuerst und vor allem für mich selbst gilt.

Das sei Dir auch unbenommen, aber mich würde trotzdem mal interessieren, wie Du diese "innere Einstellung" wie Du es nennst in praktische Politik umsetzen würdest. Oder anders gesagt: was würdest Du in den groben Linien der Politik aufgrund Deiner Einstellung grundsätzlich anders angehen und wie?

und etwas verkrampft) sind ein Musterbeispiel für Imperialismus. England und Frankreich waren *die* Vertreter des Imperialismus bis weit ins 20.
Jahrhundert hinein.
Und genau diese imperialistischen Nationen achteten zu Anfang des 20.Jahrhunderts sehr genau auf ihre Pfründe.. (siehe Deine Alleinschuld-These am 1.Weltkrieg).

Ich hatte eigentlich hinsichtlich der Alleinschuld mehr den II. WK im Blick. Die neueren Thesen, dass Deutschland nicht die Alleinschuld am I. WK trägt sind mir bekannt und ich finde sie nachvollziehbar und schlüssig. "Nicht die Alleinschuld" heisst aber ganz klar, dass das Deutsche Reich eine der mitschuldigen Kräfte war, die das Pulverfaß 1914 entfesselten, vor allem, da es kein unbedeutender Kleinstaat, sondern eine europäische Groß(und Kolonial-!)macht war.

Im übrigen haben sich diese beiden Länder aus einer ganz anderen staatlichen Tradition heraus entwickelt. In Deutschland gibt es überhaupt erst seit 1871 einen einheitlichen Nationalstaat; Deutschland ist also sehr,
Das ist richtig. Allerdings läuft der Trend der letzten Jahrzehnte ja durchaus eher dahin, jedes Nationalbewußtsein in Deutschland abzulehnen.

Weil es nach dem Krieg nicht mehr angebracht war und man über die Jahre auch ohne das morgendliche "wir Deutschen sind toll"-Schulterklopfen gut gelebt hat. Außerdem ist das Attribut "national" leider von der extremen Rechten soweit besetzt worden, dass sich jeder auf dünnes Eis begibt der von zuviel "National" anfängt zu reden. Das Problem ist dann nämlich: die Braunen waren "zuerst da" und verwenden das dann prima für ihre zum Teil menschenverachtende, gewiss aber demokratie- und grundgesetzablehnende Agitation - ganz nach dem Motto "sehr her, jetzt bekommen wir Zulauf. Wir sind also auf der richtigen Seite!". Im übrigen erleben wir seit Jahren eine Rückentwicklung vom starken Zentralstaat zurück zum Länderwesen vor 1871. Dieser Prozeß wird sich nach einem absehbaren CDU-Wahlsieg im Bund verstärken, weil die CDU-Ministerpräsidenten die Föderalismusreform jetzt nach ihrem Geschmack durchbringen werden. Diese Reform stärkt aber nicht den Bund, sondern die Länder und somit nicht das "Nationalbewußtsein". Wie soll man ein solches auch entwickeln, wenn in Bayern ein anderes Schulsystem existiert als in Niedersachsen und Hamburger Polizisten eine andere Uniformfarbe tragen als die in Bremen?

Was wiederum die Bürger sämtlicher anderen Länder erstaunt und verwirrt. Diese sind der Meinung, daß viele Deutsche als eine Art "Nestbeschmutzer" auftreten - aus kollektiver Ablehnung gegenüber ihrem Staat.

Ein Fehler von und Deutschen ist aber auch ganz gewiss, stest und ständig darauf zu schielen, was unsere Nachbarn zu diesen innerstaatlichen Fragen beizutragen haben. Ehrlich gesagt ist es mi wurscht, ob wir den Franzosen jetzt national genug denken oder nicht.

Ist etwas holzschnittartig vereinfacht, aber die heroischen Widerständler waren die Stauffenberg-Getreuen sicher nicht. Da
fallen mir eher Sophie und Hans Scholl ein, wenn man "bürgerlichen" Widerstand sucht...
Du hast das sehr gut selbst formuliert. Ich hätte es nicht höflicher sagen können: holzschnittartig.

Hier ist nicht das richtige Forum, um seitenlang fein differenzierte historische Analysen vorzunehmen. Die Rolle Stauffenbergs ist wesentlich komplexer, ich weiss das - nichtsdestotrotz war er viele, viele Jahre ein Hitler loyaler Wehrmachtsoffizier wie so manche der 1944er-Attentäter.

Benni
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[1.1.1.1.1.1.2.2] KnuddelTim antwortet auf chb
06.06.2005 11:26
Gerade die USA (VSvA, wie Du sie nennst, ich finde solche Eindeutschungen immer putzig und etwas verkrampft) sind ein

Ich finde es auch immer putzig, wenn die Leute von Italien, Spanien und Frankreich reden. Heißen diese Länder doch in ihrer Landessprache Italia, España und France.

Immer diese verkramften Deutschen, die alles in ihre eigene Sprache übersetzen müssen.

PS: Wer Sarkasmus und Ironie findet, darf sie behalten.

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[1.1.1.1.1.1.2.2.1] GKr antwortet auf KnuddelTim
06.06.2005 11:57
Benutzer KnuddelTim schrieb:
Gerade die USA (VSvA, wie Du sie nennst, ich finde solche Eindeutschungen immer putzig und etwas verkrampft) sind ein

Ich finde es auch immer putzig, wenn die Leute von Italien, Spanien und Frankreich reden. Heißen diese Länder doch in ihrer Landessprache Italia, España und France.

Immer diese verkramften Deutschen, die alles in ihre eigene Sprache übersetzen müssen.

PS: Wer Sarkasmus und Ironie findet, darf sie behalten.


Sarkasmus und Ironie schützen nicht vor (mangels besserem Wissen) dummen Aussagen:

In der anglophilen Welt heißt:
München = Munich
Köln = Cologne
Deutschland = Germany

Die Polen und Tschechen nennen Deutschland weder Deutschland noch Germany. Die Russen nennen es wieder andes.

Wie es im asiatischen Raum aussieht, weiß ich nicht.

In Frankreich gibt es sogar eine Behörde, die auf die "Reinhaltung der französischen Sprache" achtet.
Das mag lächerlich klingen, könnte aber davor schützen, daß es zugeht wie in Deutschland:
Hier kannst Du mittlerweile kaum noch eine Verlautbarung einer Firma lesen, ohne daß Du dort mehr Anglizismen als deutsche Worte findest. Und dann kommt es noch zu solchen putzigen Wortschöpfungen wie
Vodafone Payback Volkstarif (Jawohl, mein Führer)
Happy Abend etc.

Niemand kann sich völlig davon lösen. Und auch wir selbst versündigen uns diesbezüglich mit ComnetClassic etc.
Aber man kann's versuchen..
Wobei VSvA tatsächlich nur als Schmunzler gedacht war.

GKr

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[1.1.1.1.1.1.2.2.2] chb antwortet auf KnuddelTim
06.06.2005 13:06
Benutzer KnuddelTim schrieb:
Gerade die USA (VSvA, wie Du sie nennst, ich finde solche Eindeutschungen immer putzig und etwas verkrampft) sind ein
Ich finde es auch immer putzig, wenn die Leute von Italien, Spanien und Frankreich reden. Heißen diese Länder doch in ihrer Landessprache Italia, España und France.

Der unterschied ist: "Italien" und "Frankreich" ist bekannt, "VSvA" ist jedoch erklärungsbedürftig, da es keiner kennt. "USA" ist nunmal das hierzulande übliche Synonym für dieses Land. Wer so radikal auf Eindeutschung besteht, muss konsequenterweise der Académie Francaise nacheifern, die sich die "Reinhaltung" der französischen Sprache zum Ziel gesetzt hat. Dann such mal nach neuen Worten für "Computer" etc. Was, Du sagst "Computer"? Na, da ist aber jemand inkonsequent... ;-)

PS: Wer Sarkasmus und Ironie findet, darf sie behalten.

Danke, habe schon genug davon... ;-)

Benni
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[1.1.1.1.1.1.2.2.2.1] GKr antwortet auf chb
06.06.2005 14:34
Benutzer chb schrieb:
Benutzer KnuddelTim schrieb:
Gerade die USA (VSvA, wie Du sie nennst, ich finde solche Eindeutschungen immer putzig und etwas verkrampft) sind ein
Ich finde es auch immer putzig, wenn die Leute von Italien, Spanien und Frankreich reden. Heißen diese Länder doch in ihrer Landessprache Italia, España und France.

Der unterschied ist: "Italien" und "Frankreich" ist bekannt, "VSvA" ist jedoch erklärungsbedürftig, da es keiner kennt.

Zur Erinnerung:
VSvA fand auch ich putzig. Musste, als ich es erstmals las, auch erst überlegen.
Andererseits: "erklärungsbedürftig" und "das kennt keiner" ist ein bisschen mager in der Argumentation. Da fehlt noch "das tut man nicht".
VSvA ist durchaus logisch. Warszawa, Polska oder Warsaw, Poland oder Warschau, Polen ist auch wertfrei und dazu noch dasselbe.
Vielleicht bleibt man doch besser bei der gemeinsamen Definition "putzig"? Statt hier auf Deutschtümelei zu schließen?

GKr

>
"USA" ist nunmal das hierzulande übliche Synonym für dieses Land. Wer so radikal auf Eindeutschung besteht, muss konsequenterweise der Académie Francaise nacheifern, die sich die "Reinhaltung" der französischen Sprache zum Ziel gesetzt hat. Dann such mal nach neuen Worten für "Computer" etc. Was, Du sagst "Computer"? Na, da ist aber jemand inkonsequent... ;-)

PS: Wer Sarkasmus und Ironie findet, darf sie behalten.

Danke, habe schon genug davon... ;-)

Benni
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[1.1.1.2] GKr antwortet auf chb
05.06.2005 17:27
Benutzer chb schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Eine Alternative wäre für mich eine nationale Partei mit einer
konservativen, preussischen Grundhaltung.
Die gibt es aber in Deutschland nicht.

Zum Glück. Am besten noch das Haus Hohenzollern wieder auf den Kaiserthron setzen, oder? Frage: was ist eine "nationale" Partei? Ich kenne in Deutschland keine "internationale" Partei, Benni

Alle sozialistischen Parteien sind international.
Sie singen sie sogar (okay, die SPD nicht mehr so sehr öffentlich, aber sie singen sie).
Wen?
Na, Mann.. die Internationale.

Es ist schön, wenn es international gut läuft.
Aber wir brauchen jetzt einmal so etwas wie eine gemeinsame nationale Anstrengung.

GKr
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[1.1.1.2.1] S.Inister antwortet auf GKr
05.06.2005 19:39
Es hat den Anschein, als gäbe es hier nicht nur ein semantisches Problem:

Die Begriffe "Nation" und "Sozialismus" z.B. sind in Vergangenheit und Gegenwart so oft fehlinterpretiert, mißverstanden und mißbraucht worden, daß ihnen fast jeder einen eigenen, persönlichen Inhalt beimißt. Wie wäre es, wenn man versucht, diese Worthülsen zu umgehen, um interpretationsbedingte Mißverständnisse zu vermeiden. Ich finde Eure Diskussion übrigens sehr interessant. Bedenklich finde ich nur, daß die "Meinungsfreiheit" in diesem "Staat" einen etwas öffentlicheren Meinungsaustausch zu diesem Thema nicht mehr zuläßt. Die Streitkultur in Deutschland führt doch nur noch ein Nischendasein.

Mal sehen, wie lange man noch im Netz so offen streiten darf!


S.Inister
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[1.1.1.2.1.1] GKr antwortet auf S.Inister
05.06.2005 20:12
Benutzer S.Inister schrieb:
Es hat den Anschein, als gäbe es hier nicht nur ein semantisches Problem:

Die Begriffe "Nation" und "Sozialismus" z.B. sind in Vergangenheit und Gegenwart so oft fehlinterpretiert, mißverstanden und mißbraucht worden, daß ihnen fast jeder einen eigenen, persönlichen Inhalt beimißt. Wie wäre es, wenn man versucht, diese Worthülsen zu umgehen, um interpretationsbedingte Mißverständnisse zu vermeiden.

Da hast Du einmal völlig recht.


Ich finde Eure Diskussion übrigens sehr interessant. Bedenklich finde ich nur, daß die "Meinungsfreiheit" in diesem "Staat" einen etwas öffentlicheren Meinungsaustausch zu diesem Thema nicht mehr zuläßt. Die Streitkultur in Deutschland führt doch nur noch ein Nischendasein.

Mal sehen, wie lange man noch im Netz so offen streiten darf!

Ich meine zu wissen, aus welcher Blickrichtung Du das meinst.
Aber auch von meinem Standpunkt her war und ist es sehr schwierig, seine Meinung offen zu sagen, ohne sofort und ohne Vorbehalt in die falsche Ecke gestellt zu werden.

Aber einerseits nicht bereit, einem Neo-Nazi den Spruch "Ich bin stolz, Deutscher zu sein" zu überlassen. Denn dieser Spruch steht, wenn, einem demokratischen Deutschen von heute zu.
Andererseits bin ich nicht gewillt, dem üblichen Pseudo-Links-Geschrei länger zu folgen, daß jede national-konservative Einstellung in die Nazi-Ecke stellt.

Auch ich habe mit meiner Einstellung einen Anspruch auf Respekt und Akzeptanz. Letztendlich gilt für mich, daß gerade in der heutigen Vor-Krisen-Zeit "links" und "rechts" nicht mehr wichtig sind. Es gilt, die Kräfte zu vereinen und gemeinsam den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Das ist meine Meinung.

GKr



S.Inister
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[1.1.1.2.1.1.1] chb antwortet auf GKr
05.06.2005 20:23
Benutzer GKr schrieb:
Andererseits bin ich nicht gewillt, dem üblichen Pseudo-Links-Geschrei länger zu folgen, daß jede national-konservative Einstellung in die Nazi-Ecke stellt.

Vielleicht sind die "Pseudo-Linken" auch nicht gewillt, den "national-konservativen" Hetzen gegen sie als vermeintliche Anarchisten länger zu folgen. Any way: Extremisten zeichnen sich im wesntlichen dadurch aus, dass sie mit konträren Positionen und ihren Vertretern nichts anfangen können und sie erstmal diffamieren - das gilt für beide politischen "Seiten"!

wichtig sind. Es gilt, die Kräfte zu vereinen und gemeinsam den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Nationale Front?
Wie man bei völlig divergierenden Ansichten etwas "gemeinsam" irgendwo rausholt ist mir schleierhaft. Es gibt verschiedene Ansätze einer Staatsumgestaltung in der öffentlichen Diskussion. Allen gemeinsam ist, dass sie mehr oder weniger Klientelpolitik beinhalten und somit meist wenig überzeugend sind. Eines ist aber ganz sicher: mit holzschnittartigen Hauruck-Lösungen kommen wir ganz sicher nicht weit, weil es in unserer komplexen Welt auf komplexe Probleme keine simplen Antworten gibt. Leider glauben das zu viele Menschen, unter anderem aufgrund so mancher Rattenfängerparole.

Benni
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[1.1.1.2.1.1.1.1] GKr antwortet auf chb
05.06.2005 20:30
Benutzer chb schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Andererseits bin ich nicht gewillt, dem üblichen Pseudo-Links-Geschrei länger zu folgen, daß jede national-konservative Einstellung in die Nazi-Ecke stellt.

Vielleicht sind die "Pseudo-Linken" auch nicht gewillt, den "national-konservativen" Hetzen gegen sie als vermeintliche Anarchisten länger zu folgen. Any way: Extremisten zeichnen sich im wesntlichen dadurch aus, dass sie mit konträren Positionen und ihren Vertretern nichts anfangen können und sie erstmal diffamieren - das gilt für beide politischen "Seiten"!

wichtig sind. Es gilt, die Kräfte zu vereinen und gemeinsam
den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Nationale Front?
Wie man bei völlig divergierenden Ansichten etwas "gemeinsam" irgendwo rausholt ist mir schleierhaft. Es gibt verschiedene Ansätze einer Staatsumgestaltung in der öffentlichen Diskussion. Allen gemeinsam ist, dass sie mehr oder weniger Klientelpolitik beinhalten und somit meist wenig überzeugend sind. Eines ist aber ganz sicher: mit holzschnittartigen Hauruck-Lösungen kommen wir ganz sicher nicht weit, weil es in unserer komplexen Welt auf komplexe Probleme keine simplen Antworten gibt. Leider glauben das zu viele Menschen, unter anderem aufgrund so mancher Rattenfängerparole.

Benni

Ehm.. entschuldigung. Bitte nicht die Bodenhaftung verlieren.
Ich meinte damit, daß ich mir im Herbst eine Große Koalition zwischen CDU/SPD wünsche. Und daß die dann..
gemeinsam den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Das als "Nationale Front" zu verstehen, ist jetzt aber wohl etwas daneben.

GKr
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[1.1.1.2.1.1.1.1.1] chb antwortet auf GKr
05.06.2005 21:22
Benutzer GKr schrieb:
Es gilt, die Kräfte zu vereinen und gemeinsam den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Nationale Front?
Ehm.. entschuldigung. Bitte nicht die Bodenhaftung verlieren. Ich meinte damit, daß ich mir im Herbst eine Große Koalition zwischen CDU/SPD wünsche. Und daß die dann..

Aha. Da wir jetzt schon eine faktische Große Koalition haben, sehe ich nicht den großen Fortschritt. Im übrigen sind die politischen Konzepte von Union und SPD in wichtigen Positionen völlig inkompatibel, so dass wie bisher dort "Formelkompromisse" zur Gesichtswahrung herauskämen, die aber wie bislang bei den Vermittlungsaus­schußergebnissen die sachlich schlechteste aller denkbaren Lösungen darstellen.

gemeinsam den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Das als "Nationale Front" zu verstehen, ist jetzt aber wohl etwas daneben.

War eine Steilvorlage, die ich, wie gelegentlich, etwas provokant überspitzt zurückgespielt habe. Von jemandem, der das Nationalbewußtsein stärken möchte und "preussisch" denkt und handelt erwartet man nicht unbedingt, dass er die SPD gerne weiter in Regierungsverantwortung sähe...so kann man sich täuschen... ;-)

Benni
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[1.1.1.2.1.1.1.1.1.1] GKr antwortet auf chb
05.06.2005 21:41
Benutzer chb schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Es gilt, die Kräfte zu vereinen und gemeinsam den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Nationale Front?
Ehm.. entschuldigung. Bitte nicht die Bodenhaftung verlieren.
Ich meinte damit, daß ich mir im Herbst eine Große Koalition zwischen CDU/SPD wünsche. Und daß die dann..

Aha. Da wir jetzt schon eine faktische Große Koalition haben, sehe ich nicht den großen Fortschritt. Im übrigen sind die politischen Konzepte von Union und SPD in wichtigen Positionen völlig inkompatibel, so dass wie bisher dort "Formelkompromisse" zur Gesichtswahrung herauskämen, die aber wie bislang bei den Vermittlungsaus­schußergebnissen die sachlich schlechteste aller denkbaren Lösungen darstellen.

Ich sehe keine "faktische Große Koalition", ich sehe nur eine Blockade-Politik. Opposition blockiert Regierung. Wechselt es nun von Rot/Grün auf Schwarz/Gelb, dann werden nur die Rollen getauscht.
Im Spiegel 26/2005 ist ein Artikel von Franz Walter, Prof. für Politikwissenschaft in Göttingen. Der Artikel, fand ich, beschreibt so gut den Ist-Zustand unserer Republik, daß ich ihn mir verwahrt habe.
Kurz zusammengefaßt, zeigt er auf, daß das System unserer Verfassung soviele Sicherungen eingebaut hat (um Zustände wie in der Weimarer Republik zu vermeiden), daß es schlicht eine Illusion ist, wenn man mit von einem Regierungswechsel auch gleichzeitig einen völligen Wandel in der Richtung der Politik erwartet.
Genau aus diesem Grund wäre eine Große Koalition sinnvoll. Schlicht, weil die notwendigen Mehrheiten da sind, um ohne endlose Diskussion und vor allem ohne diesen elenden dauernden Kompromisse, die jede gute Idee kaputt machen, klare Entscheidungen zu treffen und durchzuziehen.
Vor allem schieben wir seit Jahrzehnten wichtige Entscheidungen vor uns her, weil die jeweilige Regierungspartei sich nicht traut, das Thema anzugehen. Denn egal, welche Regierung Steuerreform, Rentenpolitik, Sozialstaat etc. angeht: Sie macht sich unbeliebt beim Wähler. Und die jeweilige Opposition nutzt diese "Chance" dann jeweils gnadenlos, obwohl sie genau weiß, daß sie selbst es nicht anders machen könnte/müsste.

gemeinsam den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Das als "Nationale Front" zu verstehen, ist jetzt aber wohl etwas daneben.

War eine Steilvorlage, die ich, wie gelegentlich, etwas provokant überspitzt zurückgespielt habe.

Warum machst Du das? Wir sind völlig unterschiedlicher politischer Meinung. Führen aber einen, wie ich es empfinde, konstruktiven Dialog. Warum gefährdest Du den durch Dein Vergnügen am Wortspiel?

Von jemandem, der das Nationalbewußtsein stärken möchte und "preussisch" denkt und handelt erwartet man nicht unbedingt, dass er die SPD gerne weiter in Regierungsverantwortung sähe...so kann man sich täuschen... ;-)

Die SPD vertritt ein gutes Drittel der Wählerschaft.
Ob mir das gefällt oder nicht. Es ist ein Faktum.
Dazu kommt, daß die SPD sich seit 1918 immer gern und bereitwillig darum gerissen hat, im Lichte der Öffentlichkeit "Verantwortung" für Entscheidungen zu tragen, die sie oft selbst überhaupt nicht getroffen hatten. Also warum nicht auch jetzt. Später machen wir Nationalen dann wahlweise eine Dolchstoß-Legende oder eine Vaterlands-Verräter-Geschichte daraus ;-)

(Bevor es Dich jetzt wieder juckt.. Dies war ein Retourkutschen-Scherz zum Thema Steilvorlage und nicht ganz ernst gemeint.)

GKr

Benni

Noch was:
Benni, ich weiß nicht, wie man das, was ich politisch denke und fühle, in der Praxis in politische Arbeit umsetzen könnte. Ich weiß es einfach nicht. Sonst würde ich dort mitarbeiten.
Daß ich es nicht weiß, macht mich nicht glücklich.
Folge: Ich bin in eine Art innere Emigration gegangen.
Schaue mir die politische Landschaft an. Versuche, zu verstehen. Erkenne (manchmal) Zusammenhänge oder auch Motivationen.
Und empfinde.. na, jedenfalls nichts positives.
Für keine der Parteien, die ich in Deutschland kenne.
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[1.1.1.2.1.1.1.1.1.1.1] chb antwortet auf GKr
05.06.2005 22:58
Benutzer GKr schrieb:
Aha. Da wir jetzt schon eine faktische Große Koalition haben, sehe ich nicht den großen Fortschritt.
Ich sehe keine "faktische Große Koalition", ich sehe nur eine Blockade-Politik. Opposition blockiert Regierung. Wechselt es nun von Rot/Grün auf Schwarz/Gelb, dann werden nur die Rollen getauscht.

Nicht ganz, denn die Union hat dann sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat die Mehrheit. Der blockierende Faktor wird dann eher die FDP, die zumindest kategorisch angekündigt hat, dass ohne Steuersenkung gar nichts mit ihnen geht (ist ja so eine fixe Idee von den "Wirtschaftsliberalen": Steuern runter (also den Reichen mehr geben), dann wird alles besser. Erwiesenermaßen ein Irrglaube in einer Situation wie der jetzigen).

Kurz zusammengefaßt, zeigt er auf, daß das System unserer Verfassung soviele Sicherungen eingebaut hat (um Zustände wie in der Weimarer Republik zu vermeiden), daß es schlicht eine Illusion ist, wenn man mit von einem Regierungswechsel auch gleichzeitig einen völligen Wandel in der Richtung der Politik erwartet.

Eigentlich ist das ein Vorteil dieses Systems, denn das beschert uns das Maß an Kontinuität, das einen zielstrebigen Wiederaufbau des Landes nach dem Krieg ermöglicht hat. Was allerdings nicht im Sinne der Verfassungsväter sein dürfte ist das Anwachsen der "zustimmungspflichtigen Gesetze" von ca. 10 auf heute an die 60%. Diese Verflechtung zwischen Bundes- und Landeskompetenzen ist einer der wesentlichen Gründe für die Blockade, die wir seit vielen Jahren erleben. Natürlich will jetzt auch keiner der Länderfürsten freiwillig wieder von "Gestaltungsmacht" lassen. Wenn dann ein Querschläger wie 1997/98 Oskar Lafontaine und momentan Roland Koch "njet" um des "njet" willen sagt, steht eben alles still, weil der Rest der ministerpräsidenten aus seiner Partei ihn nicht überstimmen und damit bloßstellen will...

Genau aus diesem Grund wäre eine Große Koalition sinnvoll. Schlicht, weil die notwendigen Mehrheiten da sind, um ohne endlose Diskussion und vor allem ohne diesen elenden dauernden Kompromisse, die jede gute Idee kaputt machen, klare Entscheidungen zu treffen und durchzuziehen.

Auch dort müssten Kompromisse getroffen werden. Stichwort Gesundheitspolitik: es kann nur ein System werden, entweder die "Gesundheitsprämie", die für uns alle mittelfristig sehr, sehr teuer werden wird (und dabei die "Mittelverdiener" am meisten treffen wird) oder die alle einschließende "Bürgerversicherung", von der keiner so recht weiß, ob sie nun billiger oder teurer als das heutige seltsame Mischmaschsystem aus GKV und PKV wird. Ein Mischsystem ist nicht denkbar, einer muß also zurückstecken, auch in der Großen Koalition. Etc. pp.

vor uns her, weil die jeweilige Regierungspartei sich nicht traut, das Thema anzugehen. Denn egal, welche Regierung Steuerreform, Rentenpolitik, Sozialstaat etc. angeht: Sie macht sich unbeliebt beim Wähler.

Dabei zeigen Beispiele aus dem Ausland, dass bei sinnvoll durchdachten Konzepten und konsequenter Umsetzung inklusive Abfederung der schlimmsten Härten und einer plausiblen Öffentlichkeitsarbeit mittelfristig sogar breite Zustimmung herauskommen kann - siehe Schweden. Die Sozialdemokraten haben für Schweden ziemlich grausame Einschnitte in den Sozialstaat vorgenommen, und am Ende ist der Ministerpräsident wiedergewählt worden, weil sich erste Erfolge zeigten. Das schafft unsere derzeitige politische Klasse hier nicht.

War eine Steilvorlage, die ich, wie gelegentlich, etwas provokant überspitzt zurückgespielt habe.
Warum machst Du das? Wir sind völlig unterschiedlicher politischer Meinung. Führen aber einen, wie ich es empfinde, konstruktiven Dialog. Warum gefährdest Du den durch Dein Vergnügen am Wortspiel?

Da wir uns nicht direkt gegenübersitzen und ich Dich immer noch nicht so recht einschätzen konnte, habe ich versucht, Dich aus der Reserve zu locken. Inzwischen weiss ich, so denke ich jedenfalls, wie Du politisch "tickst". Deswegen kein Polemik mehr. ;-)

Folge: Ich bin in eine Art innere Emigration gegangen. Schaue mir die politische Landschaft an. Versuche, zu verstehen. Erkenne (manchmal) Zusammenhänge oder auch Motivationen.
Und empfinde.. na, jedenfalls nichts positives. Für keine der Parteien, die ich in Deutschland kenne.

Schau, so ähnlich sind unsere Empfindungen, obwohl ich mich eher weniger einem wie auch immer abzusteckenden "preussisch orientierten nationalen" Lager zuordnen würde, sondern eher einem etwas diffuseren linksliberalen Geist mit so manch wertkonservativer Ansicht (ich bin also mitnichten eine "linke Zecke", falls Du das angenommen haben solltest...). Ich tue mich auch sehr schwer mit den aktuellen Parteien und weiss auch nicht, wen ich im Herbst wählen soll, da ich von Rot-Grün schwer enttäuscht bin und ich andererseits bei der CDU und erst recht nicht bei der FDP überzeugende Alternativkonzepte sehe. Ich sehe da nur große Ratlosigkeit. Dabei liegen die fundierten Ideen schon lange auf dem Tisch. Sie müssten nur endlich ohne Rücksicht auf Klientelpolitik umgesetzt werden. Das scheint mir derzeit aber eine Illusion zu sein.

Benni
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[1.1.1.3] chb antwortet auf chb
05.06.2005 18:14
Benutzer CyberAndi schrieb:
was ist eine 'nationale' Partei? Ich kenne in Deutschland keine 'internationale' Partei, also sind alle Partein hier wohl 'national'
Er meint Parteien, die antionale Interessen vertreten und sich zuerst um das Wohl des deutschen Volkes kümmern.

Tun das nicht alle Parteien gleichermaßen viel oder wenig? Im übrigen wird es mir etwas angst und bang, wenn sich hier Parteien um das 'Wohl des Volkes' kümmern sollen, das hatten wir schon zweimal in Deutschland. Im heutigen Deutschland 'wirken die Parteien bei der politischen Willensbildung mit' (so die Verfassung), und der erste Ansatz wäre mal ein Zurückdrängen der massiven Parteikräfte aus dem öffentlichen Leben - z.B. das Postengeschacher in Rudfunkanstalten etc. pp.
Was sind 'nationale Interessen'? Eine funktionierende EU ist ebenso 'nationales Interesse' wie ein funktionierendes 'inneres' Staatswesen. Das sehen manche Leute ganz anders und übersehen dabei, dass es Deutschland ohne EU 'geringfügig' schlechter ginge, weil wir anders als Norwegen keinen gigantischen Rohstoffschatz und anders als die Schweiz keine seit Jahrhunderten ungestört durch Kriege aufgebauten Vermögenswerte besitzen. Insofern verbieten sich Vergleiche mit diesen EU-kritischen Ländern von selbst.

Denn in den letzten Jahrzehnten ist es ja immer mehr zur Mode geworden, dass Deutschland sich aus Schuldgefühlen wegen des 2. Weltkrieges bis zum Kollaps hat melken lassen.

Wir können von Glück reden, dass die Alliierten die Reparationszahlungen nach dem Krieg sehr schnell sehr stark reduziert haben, weil sie die BRD als 'Bollwerk' gegen die Sowjetunion brauchten. Hätten sie auf den Zahlungen bestanden, hätten wir ein Vielfaches an Geld aufwenden müssen, und das auch völlig zu Recht: Deutschland hat den Krieg angefangen, ohne Wenn und Aber!

Mitglieder einsichtig zu machen. Alles nur, um die Wahnvorstellung der aufgelösten Nationalstaaten unter dem Dach der EU weiter voranzutreiben und die grenzenlose Globalisierung zu unterstützen.

In den letzten 50 Jahren ist Deutschland mit der 'grenzenlosen Globalisierung' durch die EU ganz prima gefahren und zieht seine wirtschaftliche Stärke unter anderem aus dem europäischen Binnenhandel - der größte Teil der deutschen Exporte geht in die EU-Staaten, was durch den 'Gemeinsamen Markt' ziemlich leicht für die Unternehmen ist. Aus einzelnen Fehlentwicklungen in der EU eine solche Polemik zu ziehen zeugt nicht von viel Kenntnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge...

Benni
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[1.1.1.3.1] chb antwortet auf chb
05.06.2005 18:59
Benutzer CyberAndi schrieb:
Das sehen manche Leute ganz anders und übersehen dabei, dass es Deutschland ohne EU 'geringfügig' schlechter ginge
klang diese Woche im TV aber ganz anders. Dort haben Wirtschaftsexperten zugegeben, dass aufgrund der Euroeinführung andere Länder ein höhreres Wirtschaftswachstum hatten und das deutsche Wachstum aufgrund des Euro so extrem niedrig ausgefallen ist.

Ich kenne keine Wissenschaft, in der die "richtigen" Meinungen so von der Windrichtung abhängig sind wie in den Wirtschafts"wissenschaften". Es ist doch bekannt, dass es je nach Denkschule entweder eine Lohnsteigerung oder eine Lohnsenkung geben müsste, um die Nachfrage anzukurbeln. Ja, was denn nun? Heisst: auch wenn sich da im Fernsehen (welcher Sender übrigens?) mal wieder ein hochbezahlter "Wirtschaftsweiser" gespreizt über seine bekannten Thesen ausgelassen hat, heisst das noch lange nicht, dass das "die Wahrheit" ist - es ist eine Theorie, nicht mehr und nicht weniger. Unser Wachstum ist auch deswegen so niedrig, weil sich von einem hohen Niveau aus schwieriger wachsen lässt als von einem niedrigen. Wenn das Tschechische BSP um 7% wächst ist das schön für die Tschechen, aber in absoluten Werten sind die 7% erheblich weniger als die deutschen 1 oder 1,5%. Im übrigen hat kein anderes Land in der EU eine Vereinigung mit einem bankrotten Land zu schultern. Dieser Umstand ist in der Tat zu wenig berücksichtigt.

Die Fehlentwicklung ist doch nicht der Handel mit den EU-Staaten sondern die unkontrollierte Grenzöffnung für Billiglohn-Arbeiter,

Es kommen keine Billiglohnarbeiter aus Polen, sondern Ein-Mann-Unternehmen. Juristisch ein erheblicher unterschied, faktisch ist es egal, ob da nun Angestellte oder 500 Ein-Mann-Unternehmen aus Polen im Schlachthof arbeiten, das ist richtig. In diesem Punkt haben die Beamten nicht weit und kriminell genug gedacht. Allerdings bleibt die Frage, wie man es besser machen will, wenn man nicht Unternehmen behindern will. Es kommen ja nicht nur polnische Unternehmen nach Deutschland, sondern deutsche Unternehmen verdienen auch ganz gut am Handel mit Polen und den anderen Neu-EU-Staaten!

Standortverlagerungen,

Sicher ein Problem der unterschiedlichen Besteuerungen. Da müssen sich deutsche Politiker eben etwas einfallen lassen und von liebgewonnenen Denkstrukturen Abschied nehmen. Aber aus der "großen Steuerreform" wird dann doch wieder nur Flickwerk.

grenzüberschreitende Kriminalität, unkontrollierter Asyl- und Sozialmissbrauch usw.

Ach, die grenzüberschreitende Kriminalität gäbe es ohne EU nicht? Das ist ja faszinierend.
Was hat die EU mit "Asyl- und Sozialmißbrauch" zu tun? Versteh ich ehrlich nicht...

Benni
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[1.1.2] GKr antwortet auf GKr
05.06.2005 17:21
Benutzer CyberAndi schrieb:
Benutzer GKr schrieb:

Meine persönliche Meinung ist tatsächlich: Sie sollten sich im Herbst mal zusammensetzen, links und rechts beseitelassen und im nationalen Interesse gemeinsam den Karren
wieder aus dem Dreck ziehen.
So schwer wäre das nicht. Denn sie würden sich nicht wie immer
gegenseitig blockieren.

GKr

Aber glaubst du tatsächlich, dass das der Fall sein wird bzw dass man in den Parteien zur Vernunft kommen wird? Diese "Volksvertreter" sind doch so entfernt wie nie zuvor vom Volk.

Hast du dir schon mal an den Wahlabenden um 18 Uhr die Reaktionen der Parteien angeschaut? Grenzenlosere Überheblichkeit und Arroganz habe ich noch nirgendwo gesehen. Kaum sind die Wahlen vorbei, schweben sie wieder in ihren Macht- und Geld-Himmel davon. Da merkt man nichts von Verantwortung fürs Volk und ernsthaften Wille, etwas zu ändern, sondern nur Schadenfreude gegenüber den Verlierern, überhebliche Selbstgefälligkeit und absolute Unfähigkeit zur Selbstkritik und man feiert sich selbst bis zum Abwinken. Man weiss, dass dumme Volk hat einen mal wieder für 4 Jahre dazu ermächtigt, das zu tun, was man selbst will. Denn wie toll ist es doch, wenn man gegen ein Volk regieren kann, da die Gesetze einen dazu legitimieren, in Zukunft immer gegen das Volk zu regieren und man keine Volksabstimmungen und ähnliches zu fürchten hat. da wird mal eben einer EU-Verfassung im Namen des Volkes zugestimmt, obwohl eine Telefonabstimmung im Volk bei 390.000 Teilnehmern ergeben hat, dass 97% (!!!!!) gegen die EU-Verfassung sind. Schöne deutsche Welt.

Womit wir bei der ursprünglich von Dir erwähnten 5% Hürde angekommen sind:
Die Grünen haben es doch vorgemacht,wie es geht.
Die sind damals sehr schnell über die 5% gekommen, weil sie die Sorgen der Bürger ernst genommen haben. Und weil die Bürger sich mit ihren Sorgen bei den damals etablierten Parteien nicht richtig vertreten gefühlt haben.

Das kann sich durchaus wiederholen. Es gibt doch auf kommunaler Ebene immer mehr Zusammenschlüsse von Bürgern. Eine davon stellt z.B. hier in Ratingen bei Düsseldorf den Bürgermeister. Der alte CDU-Bürgermeister war davor genau so, wie Du es beschreibst: Eitel und von sich selbst eingenommen. Und dann ging es ganz schnell und er war weg vom Fenster.

Dieses neue angedachte Linksbündnis der Sozialisten mit PDS und Lafontaine könnte es ja vielleicht auch schaffen.

So etwas kann sehr schnell geschehen.
Du mußt keine Nazi-Partei wählen, um diese satten Etablierten abzuwählen.

GKr
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[1.1.2.1] chb antwortet auf GKr
05.06.2005 18:01
Benutzer CyberAndi schrieb:
Du mußt keine Nazi-Partei wählen, um diese satten Etablierten abzuwählen.
Das Problem ist aber meiner Meinung nach auch ein wenig, dass sich niemand ausser den Rechten getraut, mal so richtig offen zu reden und massive Veränderungen herebileiten zu wollen.

Was die extremen Rechten sich getrauen, ist hohles Geschwätz. Siehe neulich die NPD: gegen Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländern polemisieren und dann die eigene Parteizeitung in Polen drucken lassen. Angeblich will sie "keiner in Deutschland drucken". Ob die Herrschaften mal beim "Nationl Zeitung"-Verlag von DVU-Chef Frey angefragt haben, die beiden Parteien kommen doch neuerdings wieder miteinander aus? Ach so, war zu teuer, verstehe... ;-)

Die Rechten sind leider im Moment die Einzigen, die kein Blatt vor den Mund nehmen und das sagen und durchsetzen wollen, was die Menschen denken.

Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, das ist richtig (siehe die unerträglichen und absolut niveaulosen Ausfälle eines Holger Apfel im sächsischen Landtag). An Lösungen haben sie auch nichts anzubieten, was irgendwie Hand und Fuß hat. Sollte ich hierbei etwas übersehen haben, bitte ich um einen freundlichen Hinweis.

Nazis abtun? Auch das finde ich irgendwie ne recht merkwürdige Tatsache in der deutschen Nachkriegsgeschichte, dass man sich irgendwie fast automatisch gezwungen sieht, gegen jede rechte oder nationale Meinung massiv vorzugehen und kundzutun, wie sehr man sie verabscheut. Was ist an einer rechten oder

Wir haben da so einen "tausendjährigen" dunklen Fleck in unserer Geschichte, der doch etwas enger mit einer bestimmten politischen Richtung zu tun hat. Da haben wir anderen Ländern gegenüber vielleicht einen kleinen "Nachteil", ja, das ist wohl richtig...

Trauma des 2. WK? In anderen europäischen Staaten klappts doch auch wunderbar mit nationalen und rechten Parteien. Beispiel Dänemark: Dort ist eine nationale, fast schon rassistische Partei mit in der Regierung und die Dänen fangen nun deshalb keinen 3. Weltkrieg an oder sind gefährlich.

Der Unterschied auch hier: die Dänen haben auch nicht den 1. und den 2. Weltkrieg angefangen und sind diesbezüglich historisch nicht vorbelastet. in Deutschland gilt aber aufgrund unserer Geschichte ganz klar das "wehret den Anfängen". Hitler ud die NSDAP waren auch nicht über Nacht an der Macht, das ging schleichend. Ohne fragwürdige Vergleiche mit der SA aufstellen zu wollen (auch wenn das jetzt der eine oder andere hier reininterpretieren möchte): die mit der NPD eng verbundenen "Skinheads Sächsische Schweiz verbreiten in der Sächsischen Schweiz ein ausgesprochen angenehmes Klima für alle Leute, die nicht vorbehaltlos mit ihnen sympathisieren. Na danke!

Dänemark gehts von allen europäischen Ländern mit am besten und laut Umfrage sind die die zufriedensten Menschen in der EU

Wer hat wen umgefragt ist bei sowas für mich immer zunächst die Frage...

Benni
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[1.1.2.1.1] GKr antwortet auf chb
05.06.2005 19:03
Benutzer chb schrieb:
Benutzer CyberAndi schrieb:
Du mußt keine Nazi-Partei wählen, um diese satten Etablierten abzuwählen.
Das Problem ist aber meiner Meinung nach auch ein wenig, dass sich niemand ausser den Rechten getraut, mal so richtig offen zu reden und massive Veränderungen herebileiten zu wollen.

Was die extremen Rechten sich getrauen, ist hohles Geschwätz. Siehe neulich die NPD: gegen Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländern polemisieren und dann die eigene Parteizeitung in Polen drucken lassen. Angeblich will sie "keiner in Deutschland drucken". Ob die Herrschaften mal beim "Nationl Zeitung"-Verlag von DVU-Chef Frey angefragt haben, die beiden Parteien kommen doch neuerdings wieder miteinander aus?
Ach so, war zu teuer, verstehe... ;-)

Das wäre wirklich ein Ding (falls es stimmt).
Hochinteressant, da werde ich mich schlau machen.

Die Rechten sind leider im Moment die Einzigen, die kein Blatt vor den Mund nehmen und das sagen und durchsetzen wollen, was die Menschen denken.

Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, das ist richtig (siehe die unerträglichen und absolut niveaulosen Ausfälle eines Holger Apfel im sächsischen Landtag). An Lösungen haben sie auch nichts anzubieten, was irgendwie Hand und Fuß hat. Sollte ich hierbei etwas übersehen haben, bitte ich um einen freundlichen Hinweis.

Wobei:
Die Reaktion der etablierten Parteien, zum Mittel des Ignorieren zu greifen, ist nicht das richtige. Ist nicht demokratisch. Ich fand es abstossend, daß diese ZDF-Reporterin den NPD-Mann am Wahlabend nicht ins Mikrophon hat sprechen lassen, sondern sich tunlichst bemühte, ihn niederzureden.
Wir müssen uns diesen öffentlichen Diskussionen stellen, ja, sie suchen. Denn damit geben wir jedem Bürger die Chance, selbst zu erkennen, daß die NPD nationalsozialistisch ist. Und verboten gehört.
Indem wir sie ignorieren, machen wir sie nur interessant gerade für Jungwähler.

Nazis abtun? Auch das finde ich irgendwie ne recht merkwürdige Tatsache in der deutschen Nachkriegsgeschichte, dass man sich irgendwie fast automatisch gezwungen sieht, gegen jede rechte oder nationale Meinung massiv vorzugehen und kundzutun, wie sehr man sie verabscheut. Was ist an einer rechten oder

Wir haben da so einen "tausendjährigen" dunklen Fleck in unserer Geschichte, der doch etwas enger mit einer bestimmten politischen Richtung zu tun hat. Da haben wir anderen Ländern gegenüber vielleicht einen kleinen "Nachteil", ja, das ist wohl richtig...

Das kann man auch als besondere Verantwortung verstehen.
Und man muß nicht damit umgehen, indem man zu einem populistischen Linken wird.
Im Gegenteil: Es ist doch ein Unding, daß ein NPD-Mann vom deutschen Vaterland spricht und wir auf hierauf freiwillig verzichten und den Begriff sogar negieren.
Wir sind die "richtigen" Deutschen, nicht die NPD.
Und das können wir auch laut und deutlich sagen.
Damit man es im Ausland hört.
So schaffen wir Distanz zur NPD. Und nicht, indem wir selbst alles, was national denkt, in die Nazi-Ecke stellen und einen Internationalismus predigen (denn auch die Globalisierung ist Internationalismus).

Trauma des 2. WK? In anderen europäischen Staaten klappts doch auch wunderbar mit nationalen und rechten Parteien.
Beispiel Dänemark: Dort ist eine nationale, fast schon rassistische Partei mit in der Regierung und die Dänen fangen nun deshalb keinen 3. Weltkrieg an oder sind gefährlich.

Der Unterschied auch hier: die Dänen haben auch nicht den 1. und den 2. Weltkrieg angefangen und sind diesbezüglich historisch nicht vorbelastet. in Deutschland gilt aber aufgrund unserer Geschichte ganz klar das "wehret den Anfängen". Hitler ud die NSDAP waren auch nicht über Nacht an der Macht, das ging schleichend.

Diese alleinige Kriegsschuldfrage zum 1.Weltkrieg ist eine relativ alte These. Der längst andere, moderne Historiker-Meinungen entgegenstehen. Die dann auch ganz zu recht diese Unterscheidung von Weltkrieg 1 und 2 vermeiden. Weil der eine in den anderen logisch hinüberführte.

Ohne fragwürdige Vergleiche mit der SA aufstellen zu wollen (auch wenn das jetzt der eine oder andere hier reininterpretieren möchte): die mit der NPD eng verbundenen "Skinheads Sächsische Schweiz verbreiten in der Sächsischen Schweiz ein ausgesprochen angenehmes Klima für alle Leute, die nicht vorbehaltlos mit ihnen sympathisieren. Na danke!

Es ist immer fragwürdig, wenn ein Diskussionsbeitrag beginnt mit "Ohne einen Vergleich herstellen zu wollen..." und der genau einen solchen Vergleich dann auch wirklich bringt.
Wird diese von Dir genannte Gruppierung nicht als kriminelle Vereinigung entsprechend strafrechtlich verfolgt?
Ein Vergleich mit der SA wertet diese Gruppe doch nur auf.

Dänemark gehts von allen europäischen Ländern mit am besten und laut Umfrage sind die die zufriedensten Menschen in der EU

Wer hat wen umgefragt ist bei sowas für mich immer zunächst die Frage...

Naja, die Deutschen werden wohl kaum die No.1 einer solchen Hitparade sein. Jedenfalls haben sie derzeit keinen Grund dazu.

GKr


Benni
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[1.1.2.1.1.1] toco antwortet auf GKr
05.06.2005 19:46
Benutzer GKr schrieb:
Benutzer chb schrieb:
Was die extremen Rechten sich getrauen, ist hohles Geschwätz.
Siehe neulich die NPD: gegen Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländern polemisieren und dann die eigene Parteizeitung in Polen drucken lassen. Angeblich will sie "keiner in Deutschland drucken". Ob die Herrschaften mal beim "Nationl Zeitung"-Verlag von DVU-Chef Frey angefragt haben, die beiden Parteien kommen doch neuerdings wieder miteinander aus?
Ach so, war zu teuer, verstehe... ;-)

Das wäre wirklich ein Ding (falls es stimmt). Hochinteressant, da werde ich mich schlau machen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,356469,00.html
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[1.1.2.1.2] chb antwortet auf chb
05.06.2005 19:18
Benutzer CyberAndi schrieb:
Apfel im sächsischen Landtag). An Lösungen haben sie auch nichts anzubieten, was irgendwie Hand und Fuß hat. Sollte ich hierbei etwas übersehen haben, bitte ich um einen freundlichen Hinweis.
die Hinweise kann ich dir gerne geben:

Im Detail dazu:
- "Landeserziehungsgeld verdreifachen" -> Kein Aussage, wo das Geld herkommen soll => unseriös

- Soziales und Ökologie, Erhöhung der Zuschüsse: löbliche Ansätze, aber auch hier keine Aussage, wo das Geld herkommen soll.

- Kultur: Förderung von revanchistischen und revisionistischen Organisationen wie der "Jungen Landsmannschaft Ostpreußen" und anderer Organisationen aus diesem gedanklichen Spektrum => sehr fragwürdig, riecht nach Klientelbevorzugung (genau das, was die NPD an anderer Stelle lautstark bemängelt)

- Kürzung der Mittel für Asylbewerber: Tolle Propaganda, aber das Land Sachsen kann nicht im Handstreich faktisch den Asylbewerbern die Unterstützung zu fast 100% verweigern. Der Vorschlag zeugt von mangelnder Rechtskenntnis

- Verfassungsschutz: klar, dass die NPD den VF abschaffen will, jetzt, wo sie nicht mehr indirekt Gelder von dorther bekommt => unseriös

- Kürzung der Zuschüsse für jüdisches Gemeindeleben: wenn die Deutschen 90% ihrer jüdischen Mitbürger ermorden, ist es die verdammte Pflicht und Schuldigkeit dieses Landes, der verbliebenen Minderheit eine besondere Unterstützung zukommen zu lassen! Dieser Vorschlag zeigt deutlich, wes Geistes Kind die Antragsteller sind.

...undsoweiterundsofort. Was da am Ende als "Einsparung" steht, beruht großenteils auf Phantasiegebilden. Beispielsweise auch der Posten "Einsparung von EDV-Kosten durch Umstieg auf Open-Source-Software": schön und gut, prinzipiell richtiger Ansatz, aber in München schießen die Kosten für den Linux-Umstieg leider gerade über sämtliche Prognosen hinaus. Es ist also keineswegs ausgemacht, dass eine komplexe Verwaltung (und ein ganzes Bundesland ist noch viel aufwendiger umzustellen als eine einzelne Kommune!) durch Umstieg auf Linux wirklich Geld sparen kann!

Unter dem Strich also viel Gerede und wenig Substanz. Quod erat demonstrandum.

Wir haben da so einen "tausendjährigen" dunklen Fleck in unserer Geschichte, der doch etwas enger mit einer
Haben diesen Fleck nicht alle Länder?

Nein, denn kein anderes Land hat den 2. Weltkrieg mit 60 Mio. Toten und insgesamt 6 Millionen ermordeten Juden, Behinderten, Sinti, Roma und wer noch alles dran glauben musste angefangen. Zu diesem Fleck in der Geschichte muß Deutschland stehen ohne einen permanenten Minderwertigkeitskomplex zu pflegen. Allerdings ist die Gefahr der vielbeschworenen "Schlußstriche" die, dass schnel die Greuel in völlige Vergessenheit gerät und schon heute viel zu oft geleugnet und/oder relativiert wird, so wie hier:

Oder gibt es bessere und schlechtere Gewalt, abhängig von der Summe der Toten?

Es gibt kein vergleichbares Land! Gewalt ist immer verabscheuungswürdig, aber die Verberchen Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden auch nicht weniger grausam, weil es andere ebenfalls grausam vorgehende Länder gab und gibt!

Und wieso soll ein Land sich selbst auseinandernehmen lassen und sich total verausgaben aufgrund eines Verbrechens, dessen

Tut Deutschland das denn? Vermag ich nicht so recht zu erkennen.

Benni
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[1.2] 7VAMPIR antwortet auf GKr
09.07.2005 11:17
Das ist doch nicht Dein Ernst?

schlimmer kanns nicht mehr werden, nur besser...

Zugegeben, dass sich sich die soziale Situation vieler in den letzten Jahren verschlechtert hat. Für einige ists auch besser geworden.

Aber, niemand ist in solche Not geraten, dass eine echte Gefahr besteht (zB zu verhungern oder an einer behandelbaren Krankheit zu sterben mangels medizinischer Betreuung)

Wenn Du sehen willst wies schlimmer kommen könnte, dann sieh irgendwo in den Rest der Welt.
Da gibt es Völkermord, KZ, Hunger, Seuchen, Krieg, politisch/religieuse/rassistische Verfolgung und (zu) viele andere schreckliche Lebensumstände.

Es ist sicher nicht die optimale Entwicklung bei uns. Aber solang sich jemand beklagt, dass die Staatsknete die er ohne Gegenleistung bekommt etwas gekürzt wird und dies sein grösstes Problem ist, regt mich das nicht sonderlich auf.

Allein schon,dass er sich darüber öffentlich beklagen kann, ohne dafür verfolgt zu werden, ist eine Situation, die ca 80% der Menschheit NICHT HABEN KANN.

Menschen ausserhalb der westlichen Industrienationen bekommen entweder solche Leistungen gar nicht erst, oder haben nicht die Möglichkeit öffentlich ihre Meinung zu sagen wenn sie nicht mit der Staatsmeinung übereinstimmt.

Ich bin auch unzufrieden wies hier läuft. Da können wir uns sicher einigen. Aber ich sehe keine Alternative, die zu einer substanziellen Verbesserung führen würde.

Die Nazis und die Kommunisten in all ihren Schattierungen haben das gleiche Ziel. Eine Diktatur mit sich selbst als Führer. Da haben wir nichts zu erwarten.

Die Demokratie ist sicher nicht perfekt. Kann sie auch nicht sein. Allein schon weil die Mehrheitsmeinung nicht besser sondern schlechter ist als zB eine fundierte Expertenmeinung.
Menschen handeln jedoch gewöhnlich egoistisch. So ist dann eine nicht perfekte Entscheidung, die der Mehrheit gefällt besser als eine fundierte Expertenmeinung, die nur diesen gefällt... *g*

Ich finde es jedenfalls wichtig sich sorgfältig zu informieren um sich eine fundierte Meinung bilden zu können.
Dann findet sich auch bei der nächsten Wahl ein "KLEINSTES ÜBEL".

Bitte Zurück zum Telefon...

CU 7VAMPIR
:::::::::::::::::::::::::::::







Benutzer CyberAndi schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Du wirst mir jetzt helfen, bitte: Was ist denn Deiner Meinung nach eine Alternative.

Sag's mir.
"Stasi-Methoden" schreien und auf die "Verbrecher" schimpfen,
die uns regieren, ist relativ einfach.
Von Alnternativen nur allgemein herumsäuseln, ist auch nicht
schwieriger.

Aber Du wirst jetzt bitte mal konkret, okay?
Oder schweigst.

GKr

Das kann man ja schlecht ganz allgemein beantworten denn jeder hat andere politische Vorstellungen so dass man da nicht einfach sagen kann "ich empfehle das oder das" Natürlich sehe ich derzeitig auch nicht unbedingt ne alternative Partei, die regierungsfähig wäre, aber das ist erstens ja kein Grund, solche Parteien nicht zu wählen denn sie müssen sich ja auch erst mit der Zeit entwickeln und ein bisschen ernst genommen werden und Einfluss bekommen, und anderseits ist es ja schon politisch so gewollt, dass alle kleinen Parteien möglichst im keller gehalten werden und unterdrückt werden. Wozu gibt es wohl die 5%-Hürde und wieso werden diese Parteien immer grosszügig nach den Wahlen unter "Sonstige" zusammengefasst? Doch nur deshalb, um den Menschen den Eindruck zu geben, sie wären vernachlässigbar und nur irgendwelche Randfiguren der Republik wählen solche Parteien.

Aber zurück zu den Alternativen: Wie gesagt, es mag jetzt noch keine Partei geben, die das Potential hätte, ne Wahl zu gewinnen und dann das Steuer in der Regierung rum zu reissen, aber warum sollte man nicht einfach nach seinen persönlichen Vorstellungen wählen: beispielsweise finde ich persönlich die Tierschutzpartei sehr interessant und könnte mir vorstellen dass viele deren Programm auch zustimmen würden, wenn sie es denn kennen würden. Sicherlich sind solche Parteien durchaus noch nicht regierungsfähig, aber sind das die Grossen etwa? Im Vergleich zu dem "Schrott", von dem wir derzeit regiert werden, ist doch fast jede andere partei ne willkommene Veränderung, schlimmer kanns nicht mehr werden, nur besser. Und ich finds auch okay wenn national eingestellte Leute REP oder DP wählen. Zugegeben, NPD ist vermutlich zu rechtsextrem, aber wenn man mal die allgemeine deutsche Nazi-Paranoia weglässt, finde ich dass REP und DP für manchen gute Wahlalternativen sind. Auch hier wieder: Ob man sie an der Regierung haben möchte, ist letztendlich ne andere Sache, aber um erst mal nen Ruck durch das Land gehen zu lassen und diese lahmen geld- und machtgeilen Politiker aus ihrer gewollten Ohnmacht zu reissen, sind letztendlich fast alle Wahlentscheidungen erlaubt.
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[1.2.1] GKr antwortet auf 7VAMPIR
09.07.2005 13:25
Benutzer CyberAndi schrieb:
Benutzer 7VAMPIR schrieb:

Aber, niemand ist in solche Not geraten, dass eine echte Gefahr besteht (zB zu verhungern oder an einer behandelbaren Krankheit zu sterben mangels medizinischer Betreuung)

Wenn Du sehen willst wies schlimmer kommen könnte, dann sieh
irgendwo in den Rest der Welt.
Da gibt es Völkermord, KZ, Hunger, Seuchen, Krieg, politisch/religieuse/rassistische Verfolgung und (zu) viele andere schreckliche Lebensumstände.

Schlimm genug, dass es inzwischen so weit ist, dass man sich inzwischen mit den schlimmsten, grausamsten und unmenschlichsten "Lebens"-bedingungen anderer Regionen vergleichen muss um noch was gutes an diesem Land hier zu sehen.

Ich fände es schlimm, wenn man sich ausschliesslich an den schlimmstmöglichen Situationen orientiert um dann zufrieden zu sein wie es hier ist.

Um zu begreifen, welche Politiker-Verbrecher uns derzeit regieren, braucht man doch beispielsweise nur mal die Nachkriegsjahre mit heute vergleichen .... damals ist innerhalb kürzester Zeit aus einem Land in Schutt und Asche eine (für damalige Verhältnisse) Wohlstands-Gesellschaft entstanden. Was passiert heute noch in solchen kurzen Zeitspannen? Einfach nichts, jedenfalls nichts gutes.

Das ganze Land ist gelähmt durch aufgeblähte macht- und geldgeile Menschen in sämtlichen Verwaltungsapperaten, man hat Angst irgendetwas anzupacken, weil man seinen Posten und sein Geld riskiert, es ist einfach zum Verzweifeln

Ich empfehle Dir (und allen anderen) ein Buch: Der Fall Deutschland:
http://shop.zdf.de/products/1053/ref=31/sessions/0fc5e48aa21412bd23603025b625254a/915334778

Dort werden Gespräche und Interviews mit ehemaligen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern geführt. Ganz locker, in Gesprächsform, erklären dort z.B. Politiker der SPD, FDP und CDU, Gewerkschaftler wie Steinkühler von der IG Metall uvm., wieso wir heute in einer solch schlechten Situation sind.
Du lernst dort wirklich, daß das Problem partei-übergreifend entstanden ist. Konrad Adenauer fing schon gegen den Willen des "Wirtschaftswunder-Ehrhard" mit seiner dynamischen Rentenanpassung, unter Willy Brandt wuchs der Sozialstaat - Helmut Schmidt versuchte vergeblich, das aufzuhalten. Helmut Kohl sah die Probleme, tat aber nichts. Blüm führte geradewegs zum Trotz auch noch die Pflegeversicherung ein.

Schröder versuchte es ja mit seiner Agenda 2010, auch, wenn das wahrscheinlich längst nicht ausgereicht hätte. Und aufgrund unseres parlamentarischen Systems der -zigfachen Kontrolle und Gegenkontrolle durch Koalition, Opposition, Bundesrat, Vermittlungsausschuß wurde selbst dieser gute Ansatz dann solange zerredet, bis gerade noch genug übrig war, so daß alle schön laut kritisieren konnten: Die eigenen Genossen, der Koalitionspartner und natürlich die Opposition. Und jetzt ist es zu spät.

Ein wenig hatte ich die Hoffnung, daß die beiden "Volks-"Parteien die Notwendigkeit einer Großen Koalition einsehen. Um dann, wie Margret Thatcher in den 80er Jahren, gemeinsam das Steuer herumzureissen. Heute liegt die Arbeitslosenquote in England irgendwo bei 5 Prozent - da können wir nur von träumen. Das war eine harte Zeit damals für die englische Bevölkerung. Wer wissen will, was uns bevorsteht, der kann das zu einem guten Teil in der englischen Geschichte der 80er Hälfte nachlesen.

Meine Hoffnung sinkt immer mehr, denn das elende Parteiengezänk bei uns geht weiter. Längst beschäftigen sich alle nur noch mit dem Wahlkampf. Längst geht es wieder nur um die "Wahlprogramme". Wenn die CDU von 18% MwSt. spricht, wird sie das nicht einhalten können. Es reicht nicht, ganz einfach. Wenn die SPD die "Reichen-Steuer" proklamiert, die rd. 1,3 Mrd. EUR einbringen würde - was soll das? Das ist doch nur eine rein populistische Aktion.

GKr

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[1.3] SIM-huh? antwortet auf GKr
28.10.2005 22:15
rep und dp sind genau so nazi-ärsche wie die npd!! und die zu wählen ist keine option...
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[1.3.1] SIM-huh? antwortet auf SIM-huh?
07.11.2005 14:19
wenns um nazis geht verstehe ich keinen spass!
und wenns um die verharmlosung von irgendwelchen drecks-parteien geht, erst recht nicht. so. NAZIS RAUS!!
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[] popfm+ antwortet auf
05.06.2005 21:21
Benutzer CyberAndi schrieb:
Die Stasi grüsst ... wobei die wohl noch eher harmlos war gegen die Verbrecher jetzt.

Sie sollen es doch auf den Punkt bringen: es geht zu keinem zeitpunkt um irgendwelche paranoiden Terrorismus-Ängste, sondern einzig und allein darum, der geldgeilen Musik- und Filmindustrie in die Hände zu spielen, damit auch wirklich Jeder immer und überall überwacht wird falls er irgendwo ein Lied in ner Tauschbörse lädt.

Aber leider glaubt das dumme deutsche Volk alles was man ihm sagt, und leider werden auch diesen Herbst wieder alle brav die Etablierten Verbrecher wählen, ohne zu verstehen dass letztendlich alle auf die gleichen Ziele hinarbeiten.

Schade dass das deutsche Volk so blind ist, sonst könnte sich wirklich mal was zum Besseren ändern.

Ich muss dir recht geben!! Aber mal ehrlich... denkst du nicht das wir jetzt schon von vorne bis hinten überwacht werden??? Ich glaube das auchg unsere Telefongespräche schon längst abgehört und mitgeschnitten werden... Klar gibt das keiner zu aber es ist die Realität!!!

Franz
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[1] SL55 antwortet auf popfm+
09.07.2005 11:20
Oh je - wie traurig....

das schlimmste was ich bei Teltarif je gelesen habe. Die NPD als alternative Partei. Diese Politikverdrossenheit und Wahl von extremen kotzt mich an. Wer denke die NPD oder eine andere rechte Partei ist 'spitze', der soll mal etwas in den Background schaun. Hierzu bitte ich das 'Programm' dieser Parteien zu studieren und Deutschland in der Zeit von Weimar bis 1945 zu betrachten. Damit meine ich nicht nur die Zeit des Nationalsozialismus, sondern wähle bewusst auch die Machtergreifung mit ihrer wirtschaflichen und politischen Situation mit in das Zeifenster.

Menschen die nach wie vor an Problemlösungen durch einen 'Deutschen Staat' (Arbeitsplätze...) glauben oder andere Ansätze haben extrem zu wählen, denen fehlt es meist an der politischen und allgemeinen Bildung. Wem entgangen ist, dass Deutschland ein Exportland darstellt, keinerlei ABC oder Atomwaffen besitzt und zur Verteidigung auf Bündnisse (Nato etc.) setzt, wer keine Organisationen wie die WTO (Freihandel) etc. kennt, der durchblickt weder das politische System der BRD, noch das einer politisch und wirtschaflich zusammenwachsenden Welt mit enormer Bedeutung internationaler Beziehungen. Er erkennt nicht die Wende der Gefahren vom zwischenstaatlichen Krieg zum neunen Bürgerkrieg und Terrorismus (Sicherheitpolitik). In einer Demokratie ist es wichig, das der Wähler informiert ist und sich eine objektive Meinung bilden kann. Eine objektive Meinung kann ich mir jedoch nicht bilden, wenn ich über eine komplexe Thematik in drei Zeilen 'erfasse' und ein Bildchen sehe. Das Lesen informativer und hintergründiger Zeitungen, das Verfolgen unabhängier Nachrichten sind die eigentliche Pflicht eines veranwortngsvollen Demokraten. Verständlich, aber schade, das es für viele einfacher ist die 'Volksmeinung' und ihre Parolen zu übernehmen, statt selbst aktiv zu werden.


Was meine Meinung zu Alternativen betrifft:

In einer parlamentarischen Demokratie ist die Parteienbindung der Wähler im eigentlichen gewollt und nachvollziehbar. Die Parteien stehen für feste Werte, welche sie dem Wähler in ihrem Programm übermitteln. Ich denke daher das es nicht am Mangel anderer Parteien liegt, eher am Programm jener. Alternativen sind vorhanden.
Ich finde es Schade, dass eine Opposition mit ihrer Mehrheit im Bundesrat wichtige Gesetzte blockiert und damit den Wandel in Deutschlands Innenpolitik aus reiner Parteipolitik ausbremst. Ich finde es auch schade, dass eine gewisse Partei oft keine alternativen Vorschläge bringt, jedoch die Lösungsversuche der Regierung generell vertäufelt. Politik funktioniert nicht durch generelle blockade in einer Zeit der nötigen Reformen, sondern durch Zusammenarbeit und eine Partei welche reines Machtstreben beweisst, auf der anderen Seite jedoch bereits in der Geschichte ihre 'Kompetenz' bewiesen hat - eine solche werde ich jedenfalls nicht wählen...
Reformen sind meiner Meinung nach schmerzlich aber nötig. Lieber habe ich ein entlastetes soziales System als gar keines mehr. Ich bitte euch - informiert euch und schaut euch die Parteiprogramme an. Aber vor allem - geht Wählen! Dir Tendenz zu extremen Parteien sehe ich als gefährlich an und bitte jeden zu bedenken - Wer nicht wählt, wählt vieleicht Extrem!

Zu unserem NPD'ler. Was faszinrend dich denn an deren Programm?

Grüße aus Bayern :-)

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[1.1] SL55 antwortet auf SL55
09.07.2005 14:17
Solange ich nicht befürchten muss das sie regieren, kann ich sie getrost wählen....

Ich wusste nicht, dass man neuerdings Parteien wählt, bei welchen man sich fürchen muss, würden sie an die Macht kommen.

Das Programm der NPD zeigt altes Denken und unmögliche Formen der Problemlösung, welche nur von Menschen welche wirtschafliche und politische Vorgänge nicht verstehen als funktionell angesehen werden können.

Da lese ich:

-Arbeitsplätze statt Globalisierung

Ein Widerspruch in sich. Als Exportland sind wir vom Ausland abhängig und profitieren von den Auswirkungen der Globalisierung. Ziel der WTO wäre der Freihandel, welcher ökonomisch enorme Vorteile für die Welbevölkerung bringen würde. Der Euro als Währung ist stabil und wird von mehren Mitgliedern (europäische Zentralbank) gegen den Wertverfall gesichert. Die Nullhypothese wäre wohl: Ohne Globalisierung hätte Deutschland keine Arbeitslosen. Bist du wirklich der Meinung oder hast du Erfahrungen bezüglich internationalen Beziehungen und Wirtschaft?

- Frieden für Deutschland und keine US-Kriege

Austritt aus der Nato, die deutsche Bundeswehr nur für das 'deutsche Volk'... Atomwaffensperrvertrag, Abc-Waffenverzicht.... Deutschland profitiert von dem Bündniss mehr als alle anderen. Die Nato stellt eine sinnvolle Ergänzung zur Uno da. Denkt die NPD immer noch in Zeiten des Krieges zwischen den Staaten. Oder sieht sie realitische Gefahren der neuen Zeit (Bürgerkriege, Terror....) welche eine internationale Bedrohung darstellen und nur auf dieser Ebene angreif und lösbar sein werden?

Ich könnte noch auf die anderen Punkte des NPD-Wahlprogramms eingehen. Denke aber das ist mir zu mühselig.

Der Grundkonsens des Programms und ihr Verhalten im Landtag von sächsichen Landtag - all dies zeigt mir, dass diese Partei für einen gebildeten und verantwortungsvollen, demokratischen Bürger nicht wählbar ist.


Mit der Meinung der Beeinflussung durch Medien muss ich dir leider zustimmen. Dies wurde auch in meinem Artikel erwähnt. Medienkritik und die Information aus festen, objektiven Bezugsquellen ist für die Demokratie lebenswichtig! Dennoch frage ich mich - bist du nicht auch jemand der in das Horn schreit ohne den Hintergrund zu erkennen? Ich studiere Politikwissenschaften, bin schon lange politisch interessiert, lese Zeit, Süddeutsche und denke das ich einen Blick hinter die Kulissen habe. Klar-nicht jeder kann so viel Zeit damit verbringen wie ich. Dennoch ist eine enorme Gefahr mit der Unwissenheit verbunden.
Politikverdrossenheit ist eines der Ergebisse der mangelnden Konfrontation mit dem Thema. Wer sich mit Politik und Parteiprogrammen beschäftigt und etwas Backround hat, der kann sich guten Gewissens auch heute für eine Partei entscheiden und hinter seiner Wahl stehen. Wer keinen Nutzen in der Beschaffung solcher Informationen sieht, der wird sich auf die 'Volksmeinung', die derzeitige 'Volksdepression' und deren Verdossenheit stürzen-er wird sich in einem Kreislauf befinden.
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[1.1.1] GKr antwortet auf SL55
09.07.2005 14:43
Benutzer SL55 schrieb:
Solange ich nicht befürchten muss das sie regieren, kann ich sie getrost wählen....

Ich wusste nicht, dass man neuerdings Parteien wählt, bei welchen man sich fürchen muss, würden sie an die Macht kommen.

Das Programm der NPD zeigt altes Denken und unmögliche Formen der Problemlösung, welche nur von Menschen welche wirtschafliche und politische Vorgänge nicht verstehen als funktionell angesehen werden können.

Entschuldigung. Das ist kein sachliches Argument, sondern damit stellst Du einen NPD-Anhänger einfach nur als Dummkopf hin. Das ist zu wenig. Dann kannst Du ihm genau so das Mikrophon wegnehmen, wie die Rdakteurin im ZDF in der Sachsen-Wahlnacht. Das ist undemokratisch.


Da lese ich:

-Arbeitsplätze statt Globalisierung

Ein Widerspruch in sich. Als Exportland sind wir vom Ausland abhängig und profitieren von den Auswirkungen der Globalisierung.

Also ist es für uns ein Profit, daß unsere größten deutschen Konzerne international Rekord-Umsätze und -Gewinne eingefahren haben und im selben Vortrag Personalabbau in vierstelliger Höhe ankündigen und von dessen Notwendigkeit sprechen? Wo, bitte, ist da für uns der Vorteil der Globalisierung?

Ziel der WTO wäre der Freihandel, welcher ökonomisch enorme Vorteile für die Welbevölkerung bringen würde.
Früher sagten wir "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen." Heute finanzieren wir ein solches "Genesungs-Modell". Wo ist der Unterschied?

Der Euro als Währung ist stabil und wird von mehren Mitgliedern (europäische Zentralbank) gegen den Wertverfall gesichert.

Ganz sicher ist der Euro auch deshalb stabil, weil sich Länder wie Griechenland und Italien von Anfang an selbst in die Tasche gelogen haben (und, ganz nebenbei, uns andere europäischen Länder dazu). Auch hier ging die, diesmal europäische, Solidarität wohl zunächst einmal auf Kosten unserer vormals harten DM.

Die Nullhypothese wäre wohl: Ohne Globalisierung hätte Deutschland keine Arbeitslosen.

Reine Polemik. Das hat niemand behauptet.
Solche rethorischen Konstrukte dienen nicht der sachlichen Diskussion.

Bist du wirklich der Meinung oder hast du Erfahrungen bezüglich internationalen Beziehungen und Wirtschaft?

Plädierst Du dafür, daß nur Deutsche mit VWL-Studium Wahlrecht bekommen? Muß man ein Auslandsstudium vorweisen? Darf ein einfacher deutscher Arbeiter nicht wählen, weil er sich ja, aus Deiner Frage schließe ich das, keine "Erfahrungen bezüglich internationaler Beziehungen und Wirtschaft" hat aneignen können?

- Frieden für Deutschland und keine US-Kriege

Austritt aus der Nato, die deutsche Bundeswehr nur für das 'deutsche Volk'... Atomwaffensperrvertrag,
Abc-Waffenverzicht.... Deutschland profitiert von dem Bündniss mehr als alle anderen.

Ja, deshalb schicken wir ja auch deutsche Soldaten nach Afghanistan und verteidigen dort unsere deutschen Grundrechte, ja? Solche Auslandseinsätze werden von der NPD nicht verlangt. Herr Fischer von den Grünen hält sie für zwingend notwendig. Im Kosovo haben wir ebenfalls jede Menge Bundeswehr stationiert.

Die Nato stellt eine sinnvolle Ergänzung zur Uno da.

Du meinst der USA, ja? Dem stimme ich zu.

Denkt die NPD immer noch in Zeiten des Krieges zwischen den Staaten. Oder sieht sie realitische Gefahren der neuen Zeit (Bürgerkriege, Terror....) welche eine internationale Bedrohung darstellen und nur auf dieser Ebene angreif und lösbar sein werden?

Unterstellst Du, daß jeder, der nationales Bewußtsein hat, Kriege zwischen den Staaten befürchtet? Glaubst Du an die Mär, daß ein friedliches Miteinander von Nationalstaaten in Europa nicht möglich sei und wir deshalb eine Europäische Union brauchen?
Dann sag' das doch auch bitte eindeutig.

Ich könnte noch auf die anderen Punkte des NPD-Wahlprogramms eingehen. Denke aber das ist mir zu mühselig.

Der Grundkonsens des Programms und ihr Verhalten im Landtag von sächsichen Landtag - all dies zeigt mir, dass diese Partei für einen gebildeten und verantwortungsvollen, demokratischen Bürger nicht wählbar ist.

Deiner Schlußfolgerung stimme ich zu.
Deinem argumentativen Weg dorthin nicht.
Du machst es Dir, meiner Meinung nach, zu einfach.

Mit der Meinung der Beeinflussung durch Medien muss ich dir leider zustimmen. Dies wurde auch in meinem Artikel erwähnt. Medienkritik und die Information aus festen, objektiven Bezugsquellen ist für die Demokratie lebenswichtig!

Das läßt sich für die ehemalige BRD vor der Wiedervereinigung eindeutig in einem Wort beschreiben: Re-Education. Dazu gibt es genügend eingschlägige Literatur. Einfach zu finden über Google oder www.zvab.com


Dennoch frage ich mich - bist du nicht auch jemand der in das Horn schreit ohne den Hintergrund zu erkennen? Ich studiere Politikwissenschaften, bin schon lange politisch interessiert, lese Zeit, Süddeutsche und denke das ich einen Blick hinter die Kulissen habe.

Wir könnten eine Art Stände-Wahlrecht einführen.
Leute wie Du sind selbstverständlich nicht in der Mehrheit.
Den normalen Werktätigen fehlt Dein Hintergrund-Wissen.
Aber Leute wie Du könnten als eine Art "Politik-Obmann" jweils, sagen wir, 50.000 Bürger vertreten und für diese das Wahlrecht wahrnehmen. Denn die haben keine Politikwissenschaft studiert und lesen die Süddeutsche Zeitung nicht regelmäßig.

Klar-nicht jeder kann so viel Zeit damit verbringen wie ich.

Ja, aber dafür hätten wir 50.000 dann ja Dich.

Dennoch ist eine enorme Gefahr mit der Unwissenheit verbunden. Politikverdrossenheit ist eines der Ergebisse der mangelnden Konfrontation mit dem Thema. Wer sich mit Politik und Parteiprogrammen beschäftigt und etwas Backround hat, der kann sich guten Gewissens auch heute für eine Partei entscheiden und hinter seiner Wahl stehen.

Ich nicht. Und sehr viele Leute, mit denen ich laufend Kontakt habe, auch nicht. (Selbst Leser der Süddeutschen haben Zweifel.)
Einer der Gründe ist das verlogene Verhalten der Parteien, die im Eigennutz ersticken.

Wer keinen Nutzen in der Beschaffung solcher Informationen sieht, der wird sich auf die 'Volksmeinung', die derzeitige 'Volksdepression' und deren Verdossenheit stürzen-er wird sich in einem Kreislauf befinden.

Noch einmal Thema Re-Education: Aus diesem Grund macht es sehr viel Sinn, sich mit der Original-Literatur aus den Jahren 1900-1945 zu beschäftigen. Dann merkt man schnell, daß der Nutzung der Beschaffung von Informationen in der Politik nie ein Finden von Fakten ist.

Alles in allem:
Leider Nicht Ausreichend - trotz Studium der Politikwissenschaft und der Süddeutschen.

GKr


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[1.2] Hasi16 antwortet auf SL55
12.07.2005 17:51
Benutzer SL55 schrieb:

Grüße aus Bayern :-)


Nichts gegen die CDU/CSU, aber auf Beckstein aus Bayern würde ich sehr gerne verzichten!

Grüße

hasi16