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Telefonkundin gegen meinen Willen!


22.01.2004 10:38 - Gestartet von b.siemer
Hallo allerseits,

Tiscali hat 5 Monate lang versucht, mich gegen meinen Willen als Telefonkundin zu gewinnen. Das Protokoll der Frechheiten haben ich jetzt nebst 16 Anlagen an die Regulierungsbehörde geschickt. Mal sehen, was es bringt.

Wem ist ähnliches widerfahren? Vielleicht sollten wir einen Club der Tiscali geschädigten ins Leben rufen:

Regulierungsbehörde für Telekommunikation
und Post (Reg TP)
Tulpenfeld 4
53113 Bonn

21. Januar 2004


Beschwerde über unseriöses Verhalten der Tiscali GmbH

Sehr geehrte Damen und Herren,

leider habe ich allen Grund, mich über die Telefongesellschaft Tiscali zu beschweren. Ich weiß inzwischen, daß die von mir durchlebten Vorfälle kein Einzelfall darstellen, sondern daß Tiscali offensichtlich mit allen Mitteln versucht, sich Telefonkunden auch ohne deren Willen anzueignen. Das kann nicht im Sinne der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post und schon gar nicht im Sinne der Verbraucher sein. Ich bitte Sie höflichst, die im folgenden geschilderten und durch Anlagen dokumentierte Sachverhalte zu prüfen und ggf. auf Tiscali einzuwirken:

Die Vorgeschichte
1999 habe ich bei der damaligen Hamburger Telefon- und Internetgesellschaft Nikoma einen Onlinezugang mit E-Mail Account in Auftrag gegeben. Tiscali hat dann später Nikoma aufgekauft und so auch mich als Kundin „geerbt“. Meinen Telefonanschluß hatte ich weiterhin bei der Deutschen Telekom. Mit Tiscali verband mich also nicht mehr als der Internetzugang mit der von mir genutzten E-mail-Adresse b.siemer@nikocity.de.

Preselection-Auftrag
Ab 9.7.2003 sollte es in Deutschland möglich sein, eine Preselection Voreinstellung auch für Ortsgespräche durchzuführen. Ich ermächtigte die Firma Active Times GmbH, ein Rebiller von Telcat, am 24.6.2003, eine Preselection für alle Arten von Gesprächen bei der Telekom zu beantragen (Anlage 1)

Am 3.7.2003 erhielt ich eine ordnungsgemäße Auftragsbestätigung der Active Times GmbH (Anlage 2) und am 18.7.2003 eine Auftragsbestätigung der Deutschen Telekom. Die neue Voreinstellung sollte demnach am 23.7.2003 wirksam werden. (Anlage 3)

Protokoll der Frechheiten von Tiscali
Am 4.8.2003 erhielt ich die nächste Rechnung von Tiscali (Anlage 4), die erstmals und erstaunlicherweise Telefongespräche beinhaltete. Ich erkundigte mich bei Active Times telefonisch, ob bei der Preselection etwas schief gegangen sei. Man bestätigte mir, daß der Fehler weder bei Active Times noch bei der Telekom liegen könne. Wie konnte es dazu kommen?

Am 12.8. schrieb Active Times die Firma Tiscali GmbH an (Anlage 5) und forderte sie auf, die Willenserklärung des Kunden umzusetzen. Laut Auskunft von Active Times blieb das Schreiben unbeantwortet.
Stattdessen erhielt ich am 9.9. sowie am 4.10. jeweils weitere Telefonrechnungen mit der Abrechnung von Gesprächen (Anlagen 6 und 7). Active Times versprach mir, sich erneut darum zu kümmern, erreichte jedoch nichts.

Am 24.9.2003 habe ich versucht mit Tiscali zu kommunizieren, und zwar über die Website www.tiscali.de. Anrufen kann man die Telefongesellschaft ja nicht. Ich verlangte, daß man meine gewünschte Preselection auf Active Times sofort ermöglichen solle. Von der mail habe ich leider keine Kopie mehr, da das Mailsystem keinen Ausdruck erlaubt. Tiscali muß die mail aber bekommen haben, denn am 28.10.2003 ließ man sich dazu herab, meine mail zu beantworten.
Diese Reaktion von Tiscali enthielt leider keine Antwort auf mein Ersuchen, sondern es war lediglich die Mitteilung, daß ich als Telefonkundin registriert sei (Anlage 8). Haha, deswegen habe ich ja gemailt! Leider läßt es die Telefongesellschaft Tiscali nicht zu, daß man sie anruft, woran sie ja noch verdienen würden, selbst auf den Briefblättern und Rechnungen gibt es keine Telefonnummern und die auf der Website angegebene gebührenpflichtige Service-Nummer endet nach einigen Minuten stets mit der Ansage, daß man es später wieder versuchen solle. Natürlich, damit man die Kunden erneut abzocken kann! Allein schon die Tatsache, daß sich eine Telefongesellschaft nicht anrufen läßt, zeigt, welche Absichten dort verfolgt werden.

Am 30.10.2003 sah ich mich daraufhin veranlaßt, einen Einschreibebrief an die Geschäftsleitung von Tiscali zu schicken (Anlage 9). Ich setzte mit diesem Schreiben nunmehr eine Frist bis zum 7.11.2003, die Voreinstellung nach meinen Wünschen zu korrigieren.
Die Antwort von Tiscali kam prompt, und zwar am 4.11.2003 (Anlage 10). „Bezüglich Ihres Schreibens vom 30.10.2003 teilen wir Ihnen mit, daß der Voice-Tarif (Telefon-Dienstleistung) nur dann abgerechnet wird, wenn Sie die 01028 manuell vorwählen“, so hieß es da. Niemals habe ich die 01028 gewählt! Was für eine Unverschämtheit! Immerhin kündigte Tiscali an, eine Kündigungsbestätigung zu schicken. Das geschah dann am 6.11.2003 (Anlage 11). Das der Kündigungsbestätigung beiliegende Formular schickte ich am 10.11.2003 unterschrieben zu Active Times, was nunmehr dazu führte, daß die richtige Preselection veranlaßt wurde (Anlage 12).

Zwischenzeitlich schickte Tiscali am 2.12.2003 eine weitere Telefonrechnung mit der Abrechnung von Gesprächen (Anlage 13).

Am 30.12. gar schickte Tiscali ein weiteres Schreiben (Anlage 14).

Diesmal mahnte man ausstehende Online-Gebühren an in Höhe von 77,70 Euro. Jawohl Online-Gebühren! Jetzt wollte wohl selbst Tiscali nichts mehr davon wissen, daß man mir Telefongespräche abgerechnet hatte. Dabei waren in den 77,70 Euro laut Tiscali-Rechnungen nur 8,50 Euro für die Online-Nutzung enthalten, der Rest entstand aus der niemals beauftragten Telefonie.

Da ich auf dieses Schreiben nicht sogleich reagierte, flatterte mir am 15.1.2004 eine kostenverursachende Mahnung von Creditreform ins Haus (Anlage 15). Die Hauptforderung sollte jetzt, warum auch immer, nicht mehr 77,70 Euro sondern nur noch 72,70 Euro betragen, dafür soll sich der Betrag durch den Einsatz von Creditreform jetzt auf 98,27 Euro erhöhen.

Mein Antwortschreiben an Creditreform vom 21.1.2004 (Anlage 16) weist noch einmal deutlich jegliche Forderung zurück, die 8,50 Euro für die Online-Nutzung übersteigt. Die 8,50 Euro habe ich selbstverständlich überwiesen.

Sehr geehrte Damen und Herren, das ist nicht das, was ich mir unter einer Liberalisierung des Telefonmarktes vorstelle. Was hat mich das jetzt schon für Zeit gekostet. Und wer ist schon in der Lage, sich der Taktiererei einer so großen Telefongesellschaft zu erwehren? Und wie ich inzwischen weiß, ist dies leider kein Einzelfall. Ich denke, man kann von einer Masche von Tiscali sprechen, mit dem Ziel Telefonkunden um jeden Preis zu generieren.

Ich hoffe, daß Sie mich in meinem Anliegen, die Forderungen von Tiscali abzuwehren, unterstützen können.

Mit freundlichen Grüßen!

B.S.