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Tele 2 fordert Geld von einem Toten


23.12.2007 10:32 - Gestartet von kamischke
"Tele 2 fordert Geld von einem Toten

aus der Frankfurter Neue Presse Online vom 22.12.2007

Harheim. Seit mehr als 40 Jahren war es für Christa Wolf selbstverständlich, Kundin der Telekom zu sein. Unzufrieden war die Harheimerin nie, und nichts lag der 83-Jährigen ferner als der Gedanke, zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Umso größer war das Erstaunen, als Wolf nun in ihren Briefkasten schaute:
Es war eine neue Telefonrechnung – ausgestellt von Tele 2, einem Tochterunternehmen des international agierenden „Kinnevik“-Konzerns mit Sitz in Stockholm. „Das traf mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel“, erzählt die Rentnerin.

„Ich habe diesem Anbieter nie meine Daten gegeben und erst recht keinen Vertrag mit ihm abgeschlossen.“ Dennoch, so Wolfs Vermieter Wolfgang Henzler, der seit Jahrzehnten mit ihr befreundet ist, habe Tele 2 anstelle der Telekom für den Zeitraum vom 20. August bis zum 20. November ihre Telefongespräche berechnet und auch mit der ersten Rechnung die Kosten von ihrem Konto abgebucht. „Uns ist aber völlig schleierhaft, wie Tele 2 an Frau Wolfs Kontodaten kommen konnte. Natürlich haben wir gleich zusammen ein Schreiben an die Firma geschickt und nachgefragt.“

Tele 2 habe behauptet, im April mit Frau Wolfs Ehemann Johannes Wolf einen Vertrag abgeschlossen zu haben. Das aber ist ausgeschlossen: „Mein Ehemann ist seit vier Jahren tot.“

...

Sie habe niemals ihre Daten weitergegeben und habe auch gar keinen Vertrag vorliegen. „Die Rechnung ist das Erste, was ich von Tele 2 gesehen habe. Und auf der steht, dass mein Vertrag über zwölf Monate läuft.“
Wie der Vertrag zustande kam, bleibt weiter ungeklärt: Erteilt doch die Tele 2 keine Auskunft, wegen des Datenschutzes, wie es heißt. (me)" (FNP)

Vollständiger Artikel nachzulesen unter:
http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=4213418


Bislang kannte man diesen doch recht eigenwilligen Umgang mit den Toten nur von einem giftgrünen Anbieter:
https://www.teltarif.de/forum/a-freenet/344-...

Mittlerweile scheint jetzt aber auch die Konkurrenz das lohnende Geschäft mit den Toten für sich entdeckt zu haben.

Es wäre begrüßenswert, wenn die BNetzA auch hier endlich einmal ihren Blick für die Verbraucherinteressen schärfen würde und nicht nur immer der reinen Preisgestaltung den Vorzug geben würde, so das die Verbraucher endgültig vor solchen Machenschaften unseriöser Telekomfirmen geschützt werden.
Die Devise kann daher nur lauten: Kein Vertragsabschluß mehr ohne Unterschrift.

Gruß Kamischke