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Warum überhaupt pauschal?


14.09.2006 16:25 - Gestartet von dts
Moin,

ich frage mich schon länger, warum hier pauschal jeder zur Kasse gebeten werden soll.

Wer über's Internet fernsehen oder Radio hören will, soll sich dafür registrieren und anmelden müssen. Wer das nicht will, bei dem bleibt's halt dunkel und stumm.

Es gibt genügend Bezahldienste über's Internet, die sich auch in der Praxis bewährt haben. Warum also hier - außer dem vielfach genannten Grund 'Abz****' - pauschalisieren? Wenn die ÖR meinen, zusätzlich ihren Müll über's Internet verbreiten zu müssen und das auch noch bezahlt haben wollen, dann darf eben nicht jeder, der die Möglichkeit hat, dies zu 'empfangen', zur Kasse 'gebeten' werden.

Aber die andere Möglichkeit wäre natürlich mit Aufwand verbunden, und wieviele zahlungswillige 'Empfänger' es letztendlich werden, sei hier mal dahingestellt. Allzuviele dürften es auf keinen Fall sein.

Gruß
Peter
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[1] Jörg Pilawa heimlich am PC!
sunshinelive antwortet auf dts
14.09.2006 17:38
Ach, es ist ein Thema was uns Deutsche so sehr verbindet. In keinem anderen Punkt sind die Meinungen so identisch wie bei der GEZ :-). Schwer hier überhaupt noch Argumente zu ergänzen. Versuchen wir es doch einfach mal ganz platt und einfach zu kommentieren.

GEZ halte ich - wie auch in anderen Ländern - für wichtig. Auch wenn die Tagesschau sein Design ändert, ist sie nicht gleich RTL-Aktuell. Die Informationen aus dem öffentlich-rechtlichen Programm sind gut und für mich immer noch die erste Informationsquelle. Über Präsentation kann man geteilter Meinung sein. Ich schau aber immer noch lieber Susanne Daubner als Peter Klöppel, der uns ganz verrückt macht mit seiner Verfolgungsjagd aus Texas. Ich sehe lieber WISO als Extra und halte PlusMinus glaubwürdiger als Punkt12 Verbrauchertipps.

Hier bin ich bestimmt (immer noch) mit vielen einer Meinung. Das Problem ist, dass wir immer mehr angezapft werden, dass wir immer mehr zahlen sollen, weil der öffentliche Auftrag eben kostet. Richtig er kostet - ohne Frage!

Nur wenn Magazine wie Monitor, Panorama oder Report gekürzt werden um "Adelheid und ihre Mörder" zu plazieren, wenn Jörg Pilawa mit C-Promis ratet, wenn eine Krankenhausserie nach dem großen TV-Event läuft, muss ich aufstoßen. Ich zahle gern für einen Stream der heute-Nachrichten, aber die hohen Kosten, die man hier rechtfertigt, kann ich nicht mehr nachvollziehen?

Kulturmagazine werden nach 3Sat verfrachtet, EXTRA3 in den NDR, der WDR bedudelt uns mit einer Comedyshow nach der anderen. Sicherlich ist anspruchsvolle Unterhaltung wichtig, aber der Mainstream nimmt immer mehr das Programm der Öffentlichen ein. Und da beziehe ich auch den Rundfunkprogramme ein. Radio EINS in Berlin ist hohes Niveau, hier zahle ich gern noch Gebühr. Aber wenn NDR 2 einfach die bessere Vielfalt spielt und SWR 3 die Megahits, frage ich mich: Dafür höhere Kosten?

Der öffentliche Rundfunk soll nicht in eiserner Pflichtkür nur Informationen senden, eine gute Mischung ist akzeptabel. Aber wenn ich nur noch am Senderlogo erkenne, dass es sich um DAS ERSTE handelt, dann habe ich als Gebührenzahler einfach kein Verständnis mehr. Wie RTL seine Ultimativen Chartsshows produziert und mit welchem Etat ist mir relativ egal. Aber inklusive PC-Gebühr über 20 Euro GEZ und damit mehr Geld als ein Doppelpaket bei Premiere und zwei Abos von Kabel Digital Home muss irgendwo noch nachvollziehbar sein. Ist es aber nicht mehr.

Über 5 Euro mehr im Monat soll ich zahlen? Ich schaue in das Programm vom 15. September:

- Utta Danella (Uschi Glas), das große TV-Melodram (ERSTE)
- Kerner kocht (ZDF)
- Die singenden Schwestern (SWR)
- Wernesgrüner Musikantenschenke (MDR)
- Chiemgauer Volkstheater (BR)
- Mit dem Rheindampfer durch Burma (RBB)

Ich bin mir sicher, viele von Euch werden das heimlich am PC schauen. Die GEZ verlangt vielleicht zu Recht die Gebühr. Übrigens, wer sich informieren will: Die Wiederholung von Monitor läuft nächste Woche gegen 3.45 Uhr im Ersten. Da wo jeder am PC sitzt. Ihr Schlimmen, zahlen müsst ihr.

Schon gezahlt? Danke.

Schönen Dank auch, ja.

Euer sunshinelive
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[1.1] nekrad antwortet auf sunshinelive
26.09.2006 20:49
Benutzer sunshinelive schrieb:

GEZ halte ich - wie auch in anderen Ländern - für wichtig.

Den ÖRR kann man für sinnvoll halten, aber die GEZ - also der Inkasso-Konzern der Rundfunkanstalten - ist doch mit jährlich ca. 160 Millionen Euro Eigenverbrauch doch ein wenig teuer.

Außerdem ist das Budget des ÖRR mit mehr als 7 Millarden (!) Euro ein Vielfaches von dem in anderen Ländern. Da über eine Gebührenausweitung nachzudenken, anstatt erstmal einzusparen, ist da schon komisch.

Und nun auch noch Rundfunkgebühren auf etwas zu verlangen, das mit Rundfunk überhaupt nichts zu tun hat, ist schon äußerst frivol !

Die Informationen aus dem öffentlich-rechtlichen Programm sind gut und für mich immer noch die erste Informationsquelle. Über Präsentation kann man geteilter Meinung sein. Ich schau aber immer noch lieber Susanne Daubner als Peter Klöppel, der uns ganz verrückt macht mit seiner Verfolgungsjagd aus Texas. Ich sehe lieber WISO als Extra und halte PlusMinus glaubwürdiger als Punkt12 Verbrauchertipps.

Von mir aus darf jeder gucken, was er will. Aber ich kann es keinesfalls hinnehmen, daß ich als jemand, der komplett ohne TV-Berieselung lebt nun auf meine Rechner (derer ich reichlich habe) blechen muß, auch noch doppelt für privat und geschäftlich !


http://gez-widerstand.metux.de/