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Handyakku pflegen


04.01.2008 13:27 - Gestartet von kurti60
Hallo,

in Ihrem Beitrag schreibt Fr. V. Wolff:

..."Vor der ersten Inbetriebnahme sollte der Akku mindestens zehn, besser zwölf Stunden geladen und danach mehrfach vollständig leer telefoniert werden."...

Handies haben heut zu Tage intelligente Laderegler eingebaut. Diese verhindern ein überladen, ermöglichen allerdings auch kein Vorratsladen. Konkret bedeutet dies, wenn der Haupt-Ladezyklus beendet ist, schaltet der Laderegler in den Erhaltungsmodus. Die Zeitdauer für eine vollständige Ladung ist von Handyhersteller zu -Hersteller unterschiedlich. Oftmals beträg die "Vollladezeit" nur zwischen 1 und 3 Stunden.
Nach der Hauptladung liefert der Laderegler lediglich so viel Strom für die Akkuladung, um die Selbstentladung auszugleichen. Es ist also völlig egal wie lange der Akku am Netzgerät hängt, nachdem die Hauptladephase beendet ist, der Akku wird nicht weiter geladen, sondern es wird nur seine Ladung erhalten.

Richtig ist allerdings, dass auch Li-Ionen-Akkus erst nach einigen vollständigen Lade-/Entladezyklen ihre volle Leistung entfallten.

Weiterhin schreibt Fr. Wolff:

..."Wenn das Handy mehrere Stunden am Stück nicht gebraucht wird - etwa in der Nacht: ausschalten."...

Dies ist sicher individuell sehr unterschiedlich und eher philosophisch gemeint. Mein Festnetztelefon stelle ich abends auch nicht aus, nur weil ich nicht telefonieren will.
Objektiv gesehen, gibt es kaum einen Grund dafür das Handy auszuschalten. Es sei denn man möchte den Strom für das Ladegerät sparen, welcher allerdings etwas nur einen sehr kleinen Bruchteil einer normalen Glühlampe ausmacht.

Eine konstruktive Lösung wäre auch das Handy abends einfach an das Ladegerät anzuschließen. Damit wird der Akku für den nächsten Tag voll geladen und eine (evtl. benötogte) Erreichbarkeit bleibt ebenfalls gegeben.
Li-Ionen-Akkus haben weisen weitestgehend keinen Memoryeffekt mehr auf. Die Haltbarkeit des Akkus hängt in der Hauptsache von den abgelaufenen Voll-Ladezyklen ab. Qualitätsakkus können heute zwischen 1000 und 3000 Voll-Ladezyklen erleben, bevor sie nur noch die Hälfte der eigentlichen Kapazität aufweisen. Da sich allerdings das Li-Ionen-Elektrolyt mit der Zeit auch selbst verbraucht, ohne dass Strom abgenommen oder nachgeladen wird, wird die Haltbarkeit des Akkus auch hiervon beeinträchtigt.


Konkret heißt dies also: Einen Voll-Ladezyklus pro Tag sollte dem HandyAkku eine durchschnittliche Lebensdauer von 2 - 3 Jahren bescheren. Danach leistet der Akkus nur noch etwa die Hälfte der ursprünglichen Kapazität.
Es ist also eigentlich egal, ob der Akku erst dann aufgeladen wird, wenn er restlos entleert ist oder täglich, auch wenn er nicht ganz entleert ist.
Einige Akku-Hersteller behaupten gar, dass ihre Akkus permant in Aktion sein sollten, also entladen und geladen werden sollten, um die Leistungsfähigkeit der Akkus weitestgehend zu erhalten.

Grüßle
kurti60
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[1] koelli antwortet auf kurti60
06.01.2008 16:50
Benutzer kurti60 schrieb:
Es ist also völlig egal wie lange der Akku am Netzgerät hängt, nachdem die Hauptladephase beendet ist, der Akku wird nicht weiter geladen, sondern es wird nur seine Ladung erhalten.

Deshalb empfehlen manche Hersteller, das Ladegerät bei neuen Akkus bei Erreichen des "Akku voll"-Signals auszustecken und nach etwa einer Minute erneut anzuschließen.
Dadurch soll der Akku nochmal kurzzeitig mit voller Leistung geladen werden, bevor die Ladeelektronik wieder auf Erhaltungsladung umschaltet.
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[1.1] kurti60 antwortet auf koelli
06.01.2008 17:06
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer kurti60 schrieb:
Es ist also völlig egal wie lange der Akku am Netzgerät hängt,
nachdem die Hauptladephase beendet ist, der Akku wird nicht weiter geladen, sondern es wird nur seine Ladung erhalten.

Deshalb empfehlen manche Hersteller, das Ladegerät bei neuen Akkus bei Erreichen des "Akku voll"-Signals auszustecken und nach etwa einer Minute erneut anzuschließen. Dadurch soll der Akku nochmal kurzzeitig mit voller Leistung geladen werden, bevor die Ladeelektronik wieder auf Erhaltungsladung umschaltet.

Grundsätzlich gesehen ergibt dies keinen Sinn, da der Akku tatsächlich "randvoll" ist. Wird der Ladevorgang, wie von Dir beschrieben, erneut gestartet, erhält der Akku eine VOLLSTÄNDIGE Vollladung, technisch ausgedrückt: einen vollständigen Ladezyklus. Da Li-Ionen-Akkus recht empfindlich auf Vollladungen reagieren ist es wirklich nicht empfehlenswert diesen Rat zu befolgen.
Viel sinnvoller wäre es, wenn man schnell die vollständige Kapazität des Akkus erreichen möchte, den Akku nach der Vollladung zu belasten, bis er so gut wie leer ist und ihn dann erst wieder erneut vollständig zu laden. (Bitte nicht immer warten, bis sich das Handy ausschaltet. Damit würde schnell die Tiefentladungsgrenze überschritten, welches die Lebensdauer eines solchen Akkus erheblich vermindert.)
Ich kenne diese (vereinzelten und veralteten) Hinweise auch. Insbesondere was Akkus angeht, haben viele Hersteller ihre Bedienungsanleitungen nicht wirklich dem aktuellen Sachstand der Technik angepasst. Diese Empfehlungen rühren noch aus der Zeit der NiCd- / NiMH-Akkuss. Diese Akkus haben anfänglich eine solch hohe Selbstentladung, dass ein wiederholtes Laden nach einem Vollladezyklus zumindest keinen Schaden anrichtet. Bei Li-Ionen-Akkus sieht das anders aus.

ciao kurti60
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[1.1.1] koelli antwortet auf kurti60
06.01.2008 17:12
Benutzer kurti60 schrieb:
(Bitte nicht immer warten, bis sich das Handy ausschaltet. Damit würde schnell die Tiefentladungsgrenze überschritten, welches die Lebensdauer eines solchen Akkus erheblich vermindert.)

Ich denke, die Elektronik im Handy schaltet rechtzeitig ab, bevor es zur Tiefentladung kommt!?
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[1.1.1.1] kurti60 antwortet auf koelli
06.01.2008 17:40
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer kurti60 schrieb:
(Bitte nicht immer warten, bis sich das Handy ausschaltet. Damit würde schnell die Tiefentladungsgrenze überschritten, welches die Lebensdauer eines solchen Akkus erheblich vermindert.)

Ich denke, die Elektronik im Handy schaltet rechtzeitig ab, bevor es zur Tiefentladung kommt!?

Es sollte zumindest so sein. Allerdings traue ich persönlich da keinem Hersteller. Der Kunde merkt es doch ohnehin nicht ob das Handy abschaltet weil der Akku restlos leer ist oder weil die Tiefentladegrenze erreicht wurde.

ciao kurti60
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[1.1.1.1.1] klaussc antwortet auf kurti60
06.01.2008 18:00
Benutzer kurti60 schrieb:
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer kurti60 schrieb:
(Bitte nicht immer warten, bis sich das Handy ausschaltet. Damit würde schnell die Tiefentladungsgrenze überschritten, welches die Lebensdauer eines solchen Akkus erheblich vermindert.)

Ich denke, die Elektronik im Handy schaltet rechtzeitig ab, bevor es zur Tiefentladung kommt!?

Es sollte zumindest so sein. Allerdings traue ich persönlich da keinem Hersteller. Der Kunde merkt es doch ohnehin nicht ob das Handy abschaltet weil der Akku restlos leer ist oder weil die Tiefentladegrenze erreicht wurde.

Es ist ja auch so, dass die Elektronik im Handy nicht gänzlich vom Akku getrennt werden kann, je nach Gerät wird weiterhin mehr oder weniger Energie aus dem Akku entnommen, natürlich nicht viel, aber der Akku ist ja auch bereits leer.

Weiterhin entlädt sich der Akku auch noch selbst, was bei einem leeren Energiespeicher nicht gerade wünschenswert ist.

Alles in Allem sollte man daher ein "notabgeschaltetes" Gerät unverzüglich aufladen, und in der Zwischenzeit eventuell auch noch den Akku entfernen.

Auf die Tour habe ich mir nun schon den dritten Videokameraakku abgeschossen, irgendwann lerne ich es vielleicht auch noch. Gerät abgeschaltet, Schublade, vergessen, einige Wochen später - aus.

Gruß
Klaus