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Grotesker Beitrag - Forsas (0231) 9180-Spam unseriös


01.08.2010 12:49 - Gestartet von fira
4x geändert, zuletzt am 01.08.2010 12:57
Wenn Forsa seriös wäre

- würden sie nicht fälschlich längere Zeit dementiert haben, die 02319180 zu benutzen
vgl. https://www.teltarif.de/forum/s19060/9-1.html

- würden sie öffentlich auf ihrer Website, im Zweifelfall auf der Startseite, ihre Nummer 0231-9180 nennen und erklären

- würden sie nicht automatisiert Zufallsnummern wählen, zumindest aber höchstens einmal und bei Nichterreichen des Teilnehmers nie wieder. Wer solche dubiosen Mechanismen nutzt, muß zumindest dafür sorgen, dass die unerwünschte Anwahl durch die massiven Wiederholungen nicht auch noch in Telefonterror ausartet, sonst wird man zum Stalker...

Für mich persönlich ist deshalb klar:
Forsa ist in keinster Weise seriös.
Inweiweit das auch (straf)rechtlich relevant / kriminell ist,
ist eine andere Sache, aber die Definition von Seriosität überlasse ich in diesem Fall mit Sicherheit nicht der Forsa-Pressestelle oder eher billig und peinlich wirkender Teltarif-PR.

Der Teltarif-Beitrag ist sehr merkwürdig, ich würde gerne genauer wissen, inwieweit Forsa den Beitrag von Marie-Anne Winter inhaltlich oder anderweitig unterstützt hat.

Gute Redakteure hätten den Forsa-Spam zum Anlass genommen, genau über die Rechtslage in Sachen unerwünschtes Anrufen per zufälliger Nummernwahl zu informieren.
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[1] Marie-Anne antwortet auf fira
02.08.2010 09:33
nein, ich habe weder direkt noch indirekt mit forsa zu tun.

Markt- und Meinungsforschungsinstitute mag ich nicht besonders, aber das ist ein Kapitel für sich und gehört nicht in einen Artikel, in es schlicht die Frage geht, zu wem die Nummer 02319180 gehört und was passiert, wenn man von dieser angerufen wird.

Es gibt übrigens auch keine Pressemitteilung zu diesem Thema.

Die Idee, das Thema redaktionell aufzugreifen ergab sich, weil immer wieder die gleichen Fragen im Zusammenhang mit dieser Nummer auftauchen. Daraufhin habe ich bei forsa angerufen, ein paar Fragen gestellt und diesen Artikel geschrieben.

Das Schlimmste, was einem bei so einem Meinungsforschungsanruf passiert, ist, dass man überhaupt angerufen wird. Natürlich kann auch das nerven. Aber man hat weder eine Schocktelefonrechnung, noch ein unerwünschtes Abo oder ähnliches zu befürchten. Dass eine solche Entwarnung gleich
als Werbung für forsa missverstanden wird, war keineswegs beabsichtigt.

Es ist nun mal legal, Menschen im Rahmen von Marktforschung und Meinungsumfragen nach dem Zufallsprinzip und ohne vorheriger Einwilligung anzurufen. Das kann man natürlich blöd finden. Trotzdem ist das etwas anderes als telefonischer Werbespam, bei dem unseriöse Anbieter ihren Opfern Dinge unterschieben wollen, die diese eigentlich gar nicht wünschen.
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[1.1] Telly antwortet auf Marie-Anne
02.08.2010 12:58
Es gibt übrigens auch keine Pressemitteilung zu diesem Thema.

Die Idee, das Thema redaktionell aufzugreifen ergab sich, weil immer wieder die gleichen Fragen im Zusammenhang mit dieser Nummer auftauchen. Daraufhin habe ich bei forsa angerufen, ein paar Fragen gestellt und diesen Artikel geschrieben.

Ich begrüße das auch. Jeder kann nun mit der Info machen was er will. Entweder gar nichts oder eben in seiner "Gerätschaft" speichern, um einen Anruf automatisch oder manuell "auszusortieren".

Dass eine solche Entwarnung gleich als Werbung für forsa missverstanden wird, war keineswegs beabsichtigt.

Tja. Menschen. Was will man machen. Am Wochenende war ich auf einem Dorffest (ein von einem Motorradclub organisiertes Event, dessen Gewinn zu 100 Prozent gespendet wird!), auf dem es ein kleines und vor allem für die Besucher völlig überraschendes Feuerwerk gab. Da mussten meine Ohren doch leider hören: "Das ist ja ein billiges Ding". Dabei war es gut gemacht. Okay; es waren nur 5 Minuten und die erste Hälfte schien "wie an Silvester zuhause"; aber objektiv betrachtet war es natürlich viel besser und die zweite Hälfte hatte es dann wirklich in sich. Aber bei solchen Reaktionen könnte einem alles "vergehen", wenn ich nicht auf "Durchzug" geschaltet hätte.

Es ist nun mal legal, Menschen im Rahmen von Marktforschung und Meinungsumfragen nach dem Zufallsprinzip und ohne vorheriger Einwilligung anzurufen. Das kann man natürlich blöd finden. Trotzdem ist das etwas anderes als telefonischer Werbespam, bei dem unseriöse Anbieter ihren Opfern Dinge unterschieben wollen, die diese eigentlich gar nicht wünschen.

Eine Frage. Es ist legal. Gut. Ist es aber auch legal, diese Wählcomputer zu benutzen, die zu unzähligem Klingeln führen, obwohl keiner am anderen Ende ist? Wird das von den Meinungsforschungsunternehmen so praktiziert?

Telly
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[1.1.1] Baserin antwortet auf Telly
02.08.2010 15:07
Vor nunmehr fast 20 Jahren habe ich während meines Studiums bei Forsa gejobbt. Damals wurden die Nummern noch nicht elektronisch ermittelt. Mir erschien das Verfahren damals kein bisschen fragwürdig.

Wenn eine Umfrage in einem bestimmten Vorwahlenbereich durchgeführt werden sollte, nahm man das Telefonbuch, pickte z.B. jede 10te Nummer heraus und vertauschte die letzten beiden Ziffern mit der darunter (oder darüber) gelegenen Nummer (Das Auswahlverfahren variierte, war aber immer so ähnlich). Wenn man einen Teilnehmer nicht erreichte, wurde die Nummer auf Halde gelegt und später erneut angerufen.
Ich fand das damals nicht anrüchig und finde es auch heute nicht anrüchig, wenn ein Dialer nach einem ähnlichen Verfahren die Auswahl der Nummern vornimmt.
Die Auftraggeber von Forsa waren durchweg Unternehmen, Parteien, Verlage, Landesregierungen, die Bundesregierung o.Ä., die eben Erhebungen haben wollten.
Zu Beginn fragten wir immer, nachdem wir uns und unseren Auftraggeber und das Thema der Umfrage genannt hatten, ob der Teilnehmer bereit ist, Auskunft zu geben. War er nicht einverstanden, wurde die Nummer sofort gelöscht und wurde nicht wieder belästigt. Es ist sicher möglich, aber extrem unwahrscheinlich, dass eine Nummer ein zweites Mal generiert wurde.

Niemals wollten wir ein Produkt oder Abo an den Mann bringen und niemals wollten wir die Anonymität des Angerufenen lüften.

Es gibt viele lästige und unseriöse Anrufe, aber Forsa gehört nicht dazu.

Gruß, Baserin
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[1.1.1.1] Telly antwortet auf Baserin
02.08.2010 15:27
Benutzer Baserin schrieb:
Vor nunmehr fast 20 Jahren habe ich während meines Studiums bei Forsa gejobbt. Damals wurden die Nummern noch nicht elektronisch ermittelt. Mir erschien das Verfahren damals kein bisschen fragwürdig.

Dann warst Du eine dieser netten Stimmen ;-)

Ich fand das damals nicht anrüchig und finde es auch heute nicht anrüchig, wenn ein Dialer nach einem ähnlichen Verfahren die Auswahl der Nummern vornimmt.

Soweit so gut. Ich finde es aber dann "anrüchig", wenn der Dialer pro "netter Stimme" mehrere Verbindungen auf einmal anwählt und der schnellste Angerufene bekommt dann die Verbindung und alle anderen rennen umsonst zum Telefon.

Wenn der Dialer nur das Zufallsprinzip und das "Modem" darstellt, dann ist alles in Ordnung. Aber ich erwarte schon, dass man nicht "unnötig" bei den Leuten klingelt.

Wie das Forsa & Co. handhaben würde ich da schon gerne wissen.

Die Auftraggeber von Forsa waren durchweg Unternehmen, Parteien, Verlage, Landesregierungen, die Bundesregierung o.Ä., die eben Erhebungen haben wollten.

Nicht zuletzt durch veröffentlichte Umfrageergebnisse profitieren auch wir ja davon!

Zu Beginn fragten wir immer, nachdem wir uns und unseren Auftraggeber und das Thema der Umfrage genannt hatten, ob der Teilnehmer bereit ist, Auskunft zu geben. War er nicht einverstanden, wurde die Nummer sofort gelöscht und wurde nicht wieder belästigt. Es ist sicher möglich, aber extrem unwahrscheinlich, dass eine Nummer ein zweites Mal generiert wurde.

So ist das für mich auch vollkommen in Ordnung.

Niemals wollten wir ein Produkt oder Abo an den Mann bringen und niemals wollten wir die Anonymität des Angerufenen lüften.

Es gibt viele lästige und unseriöse Anrufe, aber Forsa gehört nicht dazu.

So sehe ich das auch.

Telly
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[1.1.1.1.1] Baserin antwortet auf Telly
02.08.2010 16:19
Benutzer Telly schrieb:
Dann warst Du eine dieser netten Stimmen ;-)

Aber hallo :-)


Soweit so gut. Ich finde es aber dann "anrüchig", wenn der Dialer pro "netter Stimme" mehrere Verbindungen auf einmal anwählt und der schnellste Angerufene bekommt dann die Verbindung und alle anderen rennen umsonst zum Telefon.

Ob das heute so gemacht wird, weiß ich nicht. Ich kann ja nur Erfahrungen aus grauer Vorzeit preis geben. Jedoch würde mich das auch extrem ärgern.


Wie das Forsa & Co. handhaben würde ich da schon gerne wissen.

Das weiß ich leider nicht. Heute habe ich mit dieser Branche nichts mehr zu tun


Nicht zuletzt durch veröffentlichte Umfrageergebnisse profitieren auch wir ja davon!

Eben, das wollte ich vorhin auch noch schreiben. Ich kenne niemanden, der nicht gern Statistiken und Umfrageergebnisse liest. Viele nutzen Umfrageergebnisse gern als Argumentationshilfen. Wenn die Statistik die eigene Meinung aber nicht stützt, dann werden sie als unseriös verteufelt.

Forsa machte damals überwiegend politische Umfragen. Es ging um Prognosen, Trends, Hochrechnungen, um die Wirkung einiger Aussagen/Forderungen von Politikern und oder Pläne der Regierung(en). Ich glaube, die machen das auch heute noch.


Gruß, Baserin
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[1.1.2] santep antwortet auf Telly
05.08.2010 11:00
Eine Frage. Es ist legal. Gut. Ist es aber auch legal, diese Wählcomputer zu benutzen, die zu unzähligem Klingeln führen, obwohl keiner am anderen Ende ist? Wird das von den Meinungsforschungsunternehmen so praktiziert?


hallo telly, hab mich grad angemeldet, um dir diese frage zu beantworten. denn ich gehöre zu den armen schweinen, die abends telefonisch menschen wie dich nerven, um ihnen blödsinnige fragen zu stellen (also umfragen mache bei meinungsforschungsunternehmen)

ja, es ist legal, solche wählcomputer zu benutzen. diese sind auch, da leg ich mein händchen für ins feuer, völlig seriös, nämlich so wie beschreiben. also folgendermaßen funktionierts: die ortsvorwahl ist je nach umfrage fest, die ersten vier ziffern der telefonnummer werden ausgewählt, die restlichen ziffern werden von wählcomputer willkürlich zusammengewürfelt. in der praxis bedeutet das, daß wir telefonisten auch viele nicht vorhandene nummern antelefonieren, auch firmenanschlüsse, oder ganz böse für uns die faxe, deren ton uns die ohren kaputt macht. in modernen studios werden diese fehlnummern bereits ausgefiltert.

zu deiner zweiten teilfrage: natürlich geht es nicht um telefonterror. wir sind angehalten, es ca. 4-6 mal klingeln zu lassen und dann den wählcomputer neu wählen zu lassen.

hoffe, ich habe jetzt keine geheimnisse ausgeplaudert, sondern etwas aufklärung gebracht.

die frage nämlich: wo haben sie denn meine telefonnummer her? die kann ich als telefonist schon nichtmehr hören.

mein beitrag hier sollte auch mir helfen, mit ein wenig aufklärung das mißtrauen etwas abzuschmelzen, daß uns zunehmend entgegenschlägt.

denn: meinungsforschung ist im gegensatz zu vielen anderen werbeanrtufen etc. sogar sehr seriös, da für gibt es datenschutzregeln, die sehr streng sind und schon seit mehreren jahrzehnten existieren. forsa gehört zu den seriösesten dieser institute überhaupt. ich bin dort nicht tätig, ist für mich schlecht erreichbar. aber man kennt sich ja einw enig unter den telefonisten, weil viele in mehreren studios arbeiten und man sich auch austauscht.

zu guter letzt: bitte habt etwas nachsicht mit den armen telefonisten. die tun auch nur ihren job. und die branche gehört zu denen, die auch zunehmend schlechter bezahlt werden. ich arbeite aber extra nicht in solchen call-centern wie skl oder nkl oder anderen, die einem was aufschwatzen wollen. das könnte und wollte ich nicht. die werden aber (noch) ganz gut bezahlt für ihre verkäufe. meinungsforschung wie von forsa, infratest-dimap, emnid (die großen) und den anderen instituten aber ist seriös und verkauft nichts, noch bekommt man wegen dieser anrufe werbung ins haus. sobald das telefonat beendet ist, verschwindet auch die telefonnummer aus dem wählcomputer im nirvana und ist mit dem abgeschlossenen interview nicht mehr in verbindung zu bringen. so ist das. und neimand wird ausspioniert, auch wenn das manche leute wohl glauben mögen.

und: es gibt viele wirklich interessante umfragen, nicht nur über zahnpasta, verischerungen etc. und jeder, der daran teilnimmt, der nimmt auch seine demokratischen rechte wahr, wenigstens ein bißchen und in kleinem rahmen. denn die ergebnisse der umfragen fließen ja ein in neue produkte, aber auch bei den politischen umfragen in die aktuelle politik. und daher sind sie eine, wenn auch sehr kleine, möglichkeit, sich zu beteiligen an der gestaltung in diesem gemeinschaftswesen. das sollte man vielleicht doch hin und wieder wahrnehmen. meine ich.
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[1.1.2.1] Telly antwortet auf santep
05.08.2010 12:25
Benutzer santep schrieb:
Eine Frage. Es ist legal. Gut. Ist es aber auch legal, diese Wählcomputer zu benutzen, die zu unzähligem Klingeln führen, obwohl keiner am anderen Ende ist? Wird das von den Meinungsforschungsunternehmen so praktiziert?


hallo telly, hab mich grad angemeldet, um dir diese frage zu beantworten.

Dafür besten Dank!

denn ich gehöre zu den armen schweinen,

Kein Selbstmitleid bitte ;-)

die abends telefonisch menschen wie dich nerven, um ihnen blödsinnige fragen zu stellen (also umfragen mache bei meinungsforschungsunternehmen)

Weiter unten führst Du zu Recht die Aufgaben und Vorzüge von Meinungsumfragen aus. Insofern kann man wohl auch nicht von "blödsinnigen Fragen" reden - auch wenn sicher nicht alles "klug" ist ;-)

ja, es ist legal, solche wählcomputer zu benutzen.

Leider hast Du meine Frage nicht verstanden. Es ging mir nicht darum, wie die angerufene Nummer ermittelt wird.

in der praxis bedeutet das, daß wir telefonisten auch viele nicht vorhandene nummern antelefonieren, auch firmenanschlüsse, oder ganz böse für uns die faxe, deren ton uns die ohren kaputt macht.

Zwischen den Zeilen beantwortest Du hiermit meine Frage, was "Dein Studio" angeht. Wenn ich es nämlich richtig verstehe, wählt der Computer für Dich eine Zufallsnummer und Du musst feststellen, ob am anderen Ende tatsächlich ein Mensch abhebt, ein Fax, ein AB oder ob es ein "toter" Anschlus ist.

Somit nutzt Ihr scheinbar nicht die Wählcomputer von denen ich spreche. Diese wählen nämlich einfach dutzende oder hunderte Anschlüsse gleichzeitig an und es klingelt dann bei all den Anschlüssen - aber derjenige, der abhebt, wird mit Dir verbunden.

Beim Schreiben fällt mir jetzt auf, dass auch Ihr damit arbeitet könntet. Wieviele Anschlüsse der Computer anruft, ohne dass Du das merkst, weißt Du ja nicht. Auf der anderen Seite sagst Du, dass du selbst nach 4-6 mal läuten auflegen sollst. Insofern arbeitet Ihr wohl doch nicht mit diesen Computern - denn diese stellen sicher doch erst durch, wenn technisch gesehen eine Verbindung "steht".

in modernen studios werden diese fehlnummern bereits ausgefiltert.

Ausfiltern kann ich erst, wenn eine Verbindung "steht". Insofern sind mir die "moderenen Studios" unsympathisch! Wenn ein Computer nämlich 100 Anschlüsse gleichzeitig anwählt und Du mit dem ersten Anschluss verbunden wirst, wo ein Mensch rangeht, dann sind bis zu 99 Menschen versehentlich zum Telefon gelaufen. Und das finde ich nicht in Ordnung!

die frage nämlich: wo haben sie denn meine telefonnummer her? die kann ich als telefonist schon nichtmehr hören.

Das gehört nunmal zu Deinen Job dazu :-(

mein beitrag hier sollte auch mir helfen, mit ein wenig aufklärung das mißtrauen etwas abzuschmelzen, daß uns zunehmend entgegenschlägt.

In Ordnung. Aber ich lasse mich gerne anrufen. Und wenn ich wirklich mal keine Zeit/Lust habe, dann ist so ein Gespräch auch schnell und freundlich beendet.

Ich bitte Dich nur um Verständnis, wenn man Dich für unseriös hält. Gerade wenn Leute eben am Telefon schon abgezockt wurden, dann kann die Objektivität schon mal verlorengehen.

und: es gibt viele wirklich interessante umfragen, nicht nur über zahnpasta, verischerungen etc. und jeder, der daran teilnimmt, der nimmt auch seine demokratischen rechte wahr, wenigstens ein bißchen und in kleinem rahmen. denn die ergebnisse der umfragen fließen ja ein in neue produkte, aber auch bei den politischen umfragen in die aktuelle politik. und daher sind sie eine, wenn auch sehr kleine, möglichkeit, sich zu beteiligen an der gestaltung in diesem gemeinschaftswesen. das sollte man vielleicht doch hin und wieder wahrnehmen. meine ich.

Ich stimme Dir zu! Und wie gesagt, solche Gespräche lassen sich doch auch freundlich beenden, wenn man nicht mag.

PS: Du hast geschrieben:

also folgendermaßen funktionierts: die ortsvorwahl ist je nach umfrage fest, die ersten vier ziffern der telefonnummer werden ausgewählt, die restlichen ziffern werden von wählcomputer willkürlich zusammengewürfelt.

Da muss ich etwas schmunzeln. Meine Telefonnummer besteht nur aus 3 Ziffern. Somit ist meine Rufnummer nie vom Zufallsprinzip des eigentlichen Wählcomputers abhängig. Sondern die ersten 4 (also bei mir wirkt die Vierte sich ja gar nicht aus) werden vorab festgelegt. Dann legen die Institute aber relativ häufig meine Nummer fest ;-). So alle paar Monate werde ich angerufen ;-)

Noch was: Kannst Du mir sagen, wieviele Anrufe pro Vorwahl und den vorausgewählten vierstelligen Rufnummern dann erfolgen? Ich frage deshalb, weil bei folgendem Beispiel:

01234 / 1234 xx

gibt es nur 6-stellige Rufnummern im Vorwahlbereich. Nach 100 Anrufen hättet Ihr dann alle Möglichkeiten durchgewählt.

Telly
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[1.1.2.1.1] santep antwortet auf Telly
05.08.2010 13:04
hallo telly,


denn ich gehöre zu den armen schweinen,

Kein Selbstmitleid bitte ;-)

die abends telefonisch menschen wie dich nerven, um ihnen
blödsinnige fragen zu stellen (also umfragen mache bei
meinungsforschungsunternehmen)

Weiter unten führst Du zu Recht die Aufgaben und Vorzüge von Meinungsumfragen aus. Insofern kann man wohl auch nicht von "blödsinnigen Fragen" reden - auch wenn sicher nicht alles "klug" ist ;-)

vorsicht! ironie! war nicht ernsthaft gemeint so wie geschrieben.

Beim Schreiben fällt mir jetzt auf, dass auch Ihr damit arbeitet könntet. Wieviele Anschlüsse der Computer anruft, ohne dass Du das merkst, weißt Du ja nicht. Auf der anderen Seite sagst Du, dass du selbst nach 4-6 mal läuten auflegen sollst. Insofern arbeitet Ihr wohl doch nicht mit diesen Computern - denn diese stellen sicher doch erst durch, wenn technisch gesehen eine Verbindung "steht".

nein, ich denke nicht, daß wir solche computer, wie du beschriebst, benutzen. denn wie gesagt: wir wählen eine nummer an, warten ab, was passiert und reagieren entsprechend (nimmt jemand ab, freundliche vorstellung, frage ob interesse etc.; ist es ab, fx, tote nummer etc., entsprechend kennzeichnen - damit sie in der statistik, die automatisch erstellt wird von den telefonaten, nicht mitgezählt wird - und weiter). das geht nicht bei hunderten von anwahlen. ist so auch gar nicht sinnvoll bei markt- und meinungsforschungsinstituten. denn dort gibt es bereits eine zielgruppe, breite streuung wäre nur bei extremer kunden-akquise sinnvoll. das traue ich den unseriösen geschäftemachern durchaus zu. bei einem seriösen "institut" ist solches vorgehen sicherlich nicht mal nach den datenschutzgesetzen erlaubt/ gedeckt.
diese vorschriften kann man sich im übrigen auch im internet anschauen. es gibt eine arbeitsgemeinschft von markt- und meinungsforschungsinstituten (ich glaube amv, habe jetzt nicht nachgeschaut), die haben die schutzbestimmungen schon vor jahrzehnten entwickelt.

von solchen computern, wie du sie beschriebst, habe ich auch noch nie gehört. allerdings arbeite ich nur noch gelegentlich für nebenverdienste id. "mafo". es lohnt sich schlicht nicht mehr, seine zeit dort zu verbringen, der lohn ist mittlerweile marginal. der streß aber auch deutlich gestiegen.

in modernen studios werden diese fehlnummern bereits ausgefiltert.

Ausfiltern kann ich erst, wenn eine Verbindung "steht". Insofern sind mir die "moderenen Studios" unsympathisch! Wenn ein Computer nämlich 100 Anschlüsse gleichzeitig anwählt und Du mit dem ersten Anschluss verbunden wirst, wo ein Mensch rangeht, dann sind bis zu 99 Menschen versehentlich zum Telefon gelaufen. Und das finde ich nicht in Ordnung!

das eine schließt das andere aber aus. die automatische ausfilterung von fehlnummern ist eine enorme erleichterung für uns telefonisten. wir können uns auf die eigentliche aufgabe konzentrieren. hat aber auch sein mecken, oft genug bekomme ich immer noch einen schreck, wegen des blöden fax-tones, gerade weil man nicht mehr damit rechnet. aber diese erleichterung habe ich sehr begrüßt. sie trägt auch zur effektivität bei, klar. so ist allen geholfen. aber das system funktioniert nicht, wenn viele nummern gleichzeitig angerufen werden. wie du schon sagst, es funktioniert nur, wenn die verbindung steht.

die frage nämlich: wo haben sie denn meine telefonnummer her? die kann ich als telefonist schon nichtmehr hören.

Das gehört nunmal zu Deinen Job dazu :-(
ich bekomme aber nicht als sozialtante dort bezahlt, die den menschen ihre paranoia heilt. tschuldigung. aber so fühle ich mich manchmal da. aber weil ich nett bin, mache ich es meistens doch. vielleicht wirkt es ja wenigstens bei den menshcen, denen ich da ssystem dann erklärt habe (wofür ich übrigens zeit "verschwende", die ich eiegntlich mit interviews verbringen soll)

mein beitrag hier sollte auch mir helfen, mit ein wenig aufklärung das mißtrauen etwas abzuschmelzen, daß uns zunehmend entgegenschlägt.

In Ordnung. Aber ich lasse mich gerne anrufen. Und wenn ich wirklich mal keine Zeit/Lust habe, dann ist so ein Gespräch auch schnell und freundlich beendet.

ganz genau. so sit das gedacht. interviews basieren auf freiwilligkeit. und wenn keine zeit, keine lust oder krank etc., dann muß man ja auch nicht. so ist das prinzip. ohne freiwilligkeit ist sowieso keine ehrlichkeit bzw. einverständins gegeben. udn die ist auch eine wesentliche grundvorraussetzung für mafo-interviews.

Ich bitte Dich nur um Verständnis, wenn man Dich für unseriös hält. Gerade wenn Leute eben am Telefon schon abgezockt wurden, dann kann die Objektivität schon mal verlorengehen.

ja leider, da ist gerade in den letzten ajhren wohl viel verbockt worden. als ich damals als studentin vor ca. 15 jahren anfing, waren die leute noch deutlich weniger mißtrauisch. heute kann man in einigen gegenden von dtschl. kaum noch telefonieren, weil die so abgezockt wurden. das waren aber keine mafo-institute. so viel steht fest. die müssen nur den mist ausbaden.

Ich stimme Dir zu! Und wie gesagt, solche Gespräche lassen sich doch auch freundlich beenden, wenn man nicht mag.

genau. siehe oben.

PS: Du hast geschrieben:

also folgendermaßen funktionierts: die ortsvorwahl ist je nach
umfrage fest, die ersten vier ziffern der telefonnummer werden ausgewählt, die restlichen ziffern werden von wählcomputer willkürlich zusammengewürfelt.

Da muss ich etwas schmunzeln. Meine Telefonnummer besteht nur aus 3 Ziffern. Somit ist meine Rufnummer nie vom Zufallsprinzip des eigentlichen Wählcomputers abhängig.

was ich beschrieb, gilt für die meistantelefonierten gegenden, das sind große städte, die haben oft lange nummern (7-8). aber ich bin sicher, daß es für so ländliche gegenden mit sehr kurzen nummern auch eine technische lösung gibt, die die anonymität gewährleistet. so weit ich das in erinnerung habe, ist dann auch die vorwahl einbezogen in den zufallsgenerator, denn hier sind ja oft schon die vorwahlen recht lang. somit geht es dann nicht um einzelne orte wie bei großen städten, sondern um regionen. und da wird entsprechend breit gestreut. du mußt bedenken, daß diese großen institute wie emnid, infratest-dimap oder forsa einen großen namen haben, den sie zu verlieren haben. das werden sie nicht aufs spiel setzen (können), sie sind zu angreifbar. seriosität gehört da zum geschäft integrativ dazu. und sie werden ja auch kontrolliert.

für solche kurzen telefonnummernSondern die ersten 4
(also bei mir wirkt die Vierte sich ja gar nicht aus) werden vorab festgelegt. Dann legen die Institute aber relativ häufig meine Nummer fest ;-). So alle paar Monate werde ich angerufen ;-)

alle paar monate geht ja noch. und sicher nicht von immer dem gleichen institut. die sind ja auch unabhängig voneinander. es kommt im übrigen auch darauf an, ob du evtl. zu einer die mafo interessierenden region gehörst. entsprechdn stärker sind die bemühungen dort.

Noch was: Kannst Du mir sagen, wieviele Anrufe pro Vorwahl und den vorausgewählten vierstelligen Rufnummern dann erfolgen? Ich frage deshalb, weil bei folgendem Beispiel:

01234 / 1234 xx

gibt es nur 6-stellige Rufnummern im Vorwahlbereich. Nach 100 Anrufen hättet Ihr dann alle Möglichkeiten durchgewählt.

siehe oben habe ich das teilweise schon erklärt. ergänzend vllt. daß die anzahl der notwendigen interviews von studie zu studie sehr variieren. bei manchen reichen schon ein paar hundert deutschlandweit, für andere werden es sehr viele in nur einer bestimmten region sein. das ist abhängig von der zielsetzungd er studie. und das arbeiten andere aus als ich. ich persönlich habe auch keinen internen einblick. ich weiß halt nur einiges, einerseits aus erfahrung vom arbeiten, andererseits bin ich aber auch "vom fach", bekomme aber nicht immer ausreichend aufträge und muß dann ausweichen auf mafo (ich arbeite übrigens nicht mit solchen quantitativen methoden. ich halte sie für beschränkt aussagefähig, aber das ist eine andere geschichte.)

so, nun muß ich schluß machen. hab zu tun.

ahoi und sei mal nett zu den telefonisten. ist ein interessanter job, schon wegen der vielen unbekannten menschen, mit denen man tagtäglich spricht, aber auch verdammt hart

gruß

santep
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[1.1.2.1.1.1] Micky34 antwortet auf santep
31.08.2010 21:41
Benutzer santep schrieb:

nein, ich denke nicht, daß wir solche computer, wie du beschriebst, benutzen. denn wie gesagt: wir wählen eine nummer an, warten ab, was passiert und reagieren entsprechend (nimmt jemand ab, freundliche vorstellung, frage ob interesse etc.; ist es ab, fx, tote nummer etc., entsprechend kennzeichnen - damit sie in der statistik, die automatisch erstellt wird von den telefonaten, nicht mitgezählt wird - und weiter).

Ich habe von der 02319180, was ja Forsa sein soll, gestern, heute und anfang August einen Anruf in meiner Fritzbox gesehen. Da es immer auf meiner Zweitnummer war wo direkt ohne Klingeln mein AB drangeht müßte nach deiner Aussage die Nummer doch schon lange aussortiert sein, da ohne Klingeln ja gar kein Mensch dran gehen kann und da auch nicht auf den AB gesprochen wurde kann ja auch keiner davon ausgehen das einer nach dem ersten Mithören dran geht.

in modernen studios werden diese fehlnummern bereits ausgefiltert.

siehe oben.


PS: Du hast geschrieben:

also folgendermaßen funktionierts: die ortsvorwahl ist je nach
umfrage fest, die ersten vier ziffern der telefonnummer werden ausgewählt, die restlichen ziffern werden von wählcomputer willkürlich zusammengewürfelt.

Dann Frage ich mich warum alle Anrufe auf der einen Nummer ankommen, meine FAX-Nummer ist nämlich bis auf die letzten beiden Ziffern die gleiche Nummer wie die Angerufene.

Wenn bei Marktforschungsinstituten die Telefonnummern nur nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden frage ich mich wieso die Anrufe von denen sehr stark zurück gegangen sind seit meine Nummer in keinem elektronischen Medium, inkl. Auskunft mehr steht.
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[1.1.2.2] platinring antwortet auf santep
22.09.2010 12:02
Benutzer santep schrieb:
und jeder, der daran teilnimmt, der nimmt auch seine demokratischen rechte wahr, wenigstens ein bißchen und in kleinem rahmen. denn die ergebnisse der umfragen fließen ja ein in neue produkte, aber auch bei den politischen umfragen in die aktuelle politik. und daher sind sie eine, wenn auch sehr kleine, möglichkeit, sich zu beteiligen an der gestaltung in diesem gemeinschaftswesen. das sollte man vielleicht doch hin und wieder wahrnehmen. meine ich.

Demokratische Rechte? Ergebnisse fließen in neue Produkte und aktuelle Politik ein? Glaubst Du wirklich........ Falls Du wirklich "demokratische Rechte" in Anspruch nehmen willst, dann geh mal mit einem Ergebnis einer Umfrage zum Abgeordneten deines Wahlkreises. Ergebnis.......?
Beispiel Afghanistaneinsatz, HRE, KKBeiträge ......

Und, welchen Grund wird es wohl haben, dass eine (meine) Rufnummer nicht in einem Telefonbuch - in welcher Form auch immer - auftaucht? Dass ich nur von demjenigen angerufen werde, dem ich aktiv meine Rufnummer preis gebe! Und wenn jemand meint, Rufnummern per Zufall generieren zu müssen und mich dann nach meiner Meinung zu befragen, dann fühle ich mich einfach nur belästigt - so einfach ist das für mich!
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[1.1.2.2.1] Finio antwortet auf platinring
08.10.2010 20:48
Da kann ich eigentlich nur zustimmen.

Für den Angerufenen ist es auch nicht sofort offensichtlich (bzw. "offenhörlich"), ob es sich um Meinungs- oder Marktforschung handelt, weil Marktforscher oft Meinungsforschung als Vorwand für ihr Handeln nutzen (ich glaube, dass das an anderer Stelle in diesem Forum bereits Erwähnung fand).

Auch ich gebe meine Nummer nur an Personen weiter, von denen ich einen Anruf erwarte - dazu gehören weder Meinungs- (meine Meinung wird ohnehin niemanden von seiner eigenen abbringen) noch Marktforscher (die können mir ohnehin gestohlen bleiben).

Ich habe eine Tätigkeit im Handel, und wenn ich da auf Kunden, die den Einkaufsbereich betreten haben, herantrete und meine Beratung anbiete, ist das legitim und keine Belästigung, obwohl einige Kunden es als solche betrachten. Dann darf ich es allerdings durchaus als belästigend empfinden, wenn ich in meinen eigenen vier Wänden (seien sie auch nur gemietet) während meiner Erholungszeit ohne eingeholte Erlaubnis (das Vorhandensein eines Telefonanschlusses an sich stellt meiner Ansicht nach keine Erlaubnis in dieser Richtung dar, vor allem dann, wenn die entsprechende Nummer nicht in öffentlich abrufbaren Verzeichnissen gelistet ist) von irgendwelchen Personen angerufen werde, denen ich meine Nummer NICHT bekanntgemacht habe.
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[2] andre42de antwortet auf fira
05.08.2010 08:54
Benutzer fira schrieb:
Wenn Forsa seriös wäre

- würden sie nicht fälschlich längere Zeit dementiert haben, die 02319180 zu benutzen vgl. https://www.teltarif.de/forum/s19060/9-1.html

Könnte auch intern fehlende Information sein.

- würden sie öffentlich auf ihrer Website, im Zweifelfall auf der Startseite, ihre Nummer 0231-9180 nennen und erklären

Da stimme ich Dir zu.

- würden sie nicht automatisiert Zufallsnummern wählen,

Damit das Ergebnis statistisch etwas taugt müssen sie das sogar. Wenn sie einfach nur Nummern aus dem Telefonbuch nehmen würden wäre die befragte Bevölkerungsgruppe nicht mehr repräsentativ, nach meiner Erfahrung wäre dann z.B. der Altersschnitt nach oben verzerrt. Stell dann mal die Sonntagsfrage...

zumindest aber höchstens einmal und bei Nichterreichen des Teilnehmers nie wieder.

Mit derselben Begründung wie oben: Nein. Damit sind dann die Leute überrepräsentatiert die mehr Zeit zu Hause verbringen, z.B. Rentner, Hausfrauen/-männer, ...

Wer solche dubiosen Mechanismen nutzt, muß zumindest dafür sorgen, dass die unerwünschte Anwahl durch die massiven Wiederholungen nicht auch noch in Telefonterror ausartet, sonst wird man zum Stalker...

Wenn ich die Nummer nur in der Anrufliste sehe stört mich das nicht weiter - die werden sicherlich nicht auf den AB sprechen. Und man kann ja darum bitten nicht mehr angerufen zu werden.

Für mich persönlich ist deshalb klar: Forsa ist in keinster Weise seriös.

Für mich schon. Wenn man die von Dir geforderten Restriktionen einführt kann man die Umfragen auch gleich sein lassen.