Hallo,
Benutzer fruli schrieb:
angesichts des seit der Carrier Selection Phase II (Juli 2000) vorhandenen Routing-Monopols der Direktanschlussanbieter (TNB) für 0180-Rufnummern unter Umgehung von Call-by-Call/ Preselection muss 0180* endlich reguliert werden bzw. die neu eingeführten nationalen Teilnehmerrufnummern (NTR) der 032-Gasse mit Preiswettbewerb durch Carrier-Selection-Routing sollten als beliebig ortsunabhängig bundesweit routbarer Ersatz die 0180-Monopol-Abzocke endlich verdrängen.
Das Problem ist wohl folgendes:
032 ist ja quasi ein "ortsunabhängiges Ortsnetz". Die
Wertschöpfung der Verbindungsleistung wird hier dem Carrier
zugeschrieben, der vom Anrufer für dieses Gespräch ausgewählt
wurde. Der Zielcarrier ist hier nur einfacher Terminierer,
der hierfür den IC-Tarif bekommt.
0180 ist eine Sondernummer, bei der die Verbindungsleistung
dem hostenden Carrier (VNB-SP - nicht zu verwechseln mit
dem VNB beim CbC - zugeschrieben wird, wofür dieser ja auch
offenbar den Großteil der Entgelte z.B. für 01805 erhält.
Das ist irgendwo nachvollziehbar, da der VNB-SP ja
die Übersetzung von 0180-5 auf z.B. 040-xxxxxx vornehmen
und sich um das Routing kümmern muß. Der "einliefernde"
Carrier des Anrufers dient da ja quasi nur zur Zuführung -
ähnlich wie bei 010xy oder 019xy - und erhält deshalb wohl
nur quasi den IC-Tarif. Streng genommen müßte 0180 da ja
eigentlich vom Host-Carrier abgerechnet werden (wie eben
010xy, 019xy oder 0900). Daß das nicht so ist, ist wohl auch
historisch begründet.
(Interessante Ausnahme ist bei 0180 der Mobilfunk, der ja
offenbar nicht nur den normalen IC bekommt, sondern den
Endkundenpreis hierfür frei gestalten kann)
Letztendlich stehen hier zwei unterschiedliche Auffassungen
gegenüber, wer denn nun der Carrier ist, der die "Regie"
für Verbindungsaufbau und Abrechnung hat - und wer nur
als Drittcarrier für Zuführung oder Terminierung gebraucht
wird.
Bizarr wird das dadurch, da ja technisch gesehen 032 und 01805
ziemlich ähnlich sind. In beiden Fällen kann das eigentliche
Ziel "irgendwo" sein.
Das Problem bei 0180: Die Zielcarrier bekommen den Löwenanteil
am Endkundenentgelt - bei Preissenkungen würden sie sich also
nur selbst schädigen. Und dann könnte man den 0180-Kunden
auch nicht mehr so tolle Angebote machen...
Im derzeitigen Modell würde eine Freigabe von 0180 für
CbC/PS wohl nicht viel bringen, da durch die Abgaben an
den Zielcarrier ja quasi schon eine sehr hohe Mindesthöhe
des Tarifes festgesetzt wird. Kein Carrier könnte da zu
0180-5 z.B. nur 3 Ct/Min verlangen, wenn er selbst schon
deutlich mehr dafür bezahlen muß.
Evtl. gäbe es ein oder zwei Carrier, die z.B. für 01805
dann statt 12 Ct/Min im Minutentakt halt nur noch 11,9 Ct/Min
im Sekundentakt verlangen. Dafür gäbe es dann aber
vielleicht auch einige Anbieter, wo die Kosten deutlich
höher als bei der DTAG wären und wiederum andere würden
zu diesen Zielen gar nicht vermitteln. Ich erinnere mich
noch gut an die Zeit vor CSP-II... ;-)
Die Lösung wäre wohl, 01805 IC-mäßig so aufzusetzen wie
032: Nicht der einliefernde Carrier erhält vom Zielcarrier
IC-Entgelte, sondern umgelehrt. Für die Nutzung des IN könnte
der IC-Satz ja auch etwas höher ausfallen, als bei den
normalen IC-Sätzen. Auf Basis dieses IC-Satzes könnten dann
die CbC-Carrier ihre Preise kalkulieren.
Die Frage bleibt aber, ob diese überhaupt an diesem
Marktsegment interessiert sind (vor allem, wenn sie selbst
Servicenummern-Carrier sind, die ja dann bei diesem Modell
schlechter dastehen würden).
Bei 032 steht es ja auch noch nicht so toll um die
Erreichbarkeit... wer von den üblichen Verdächtigen aus
dem CbC-Sektor vermittelt denn überhaupt schon zu 032
(falls man das überhaupt allgemein sagen kann, manche
werden wahrscheinlich ausschließlich zu 032-Nummern im
DTAG-Netz (= T-Online VoIP) vermitteln)?
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