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An der Realität vorbei


13.04.2016 21:55 - Gestartet von Elberfelder
Wer mehr Radio als bei UKW will, hat gerade im dicht bebauten NRW schon jetzt die Möglichkeit, via Webradio auch im Auto viele tausende Sender zu hören. Mit dem weiteren LTE Ausbau und in ein paar Jahren wird es überall selbstverständlich sein, dass überall die mickerigen 96 kbit/s, die für Hörfunk gebraucht werden, an die Kunden zu übertragen. Nicht nur wegen Rundfunk sondern auch wegen anderer Dienste wird keiner mehr ein Auto ohne Mobilfunk haben.
Wenn nun selbst die KEF schreibt, dass eine UKW Abschaltung FRÜHESTENS 2028 überhaupt in Frage kommt, 12 Jahre! In 12 Jahren wird man DAB+ längst im Technik-Museum besichtigen können neben D2Mac, DSR und anderen in der Evolution gescheiterten Wegen.
Wie so oft bei Artikeln von Herrn Fuhr wird aber die Realität des Webradios ausgeblendet und so getan, als ob man DAB bräuchte, um mehr Vielfalt zu haben.
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[1] klaus1970 antwortet auf Elberfelder
14.04.2016 10:21

3x geändert, zuletzt am 14.04.2016 10:26
Benutzer Elberfelder schrieb:
Wer mehr Radio als bei UKW will, hat gerade im dicht bebauten NRW schon jetzt die Möglichkeit, via Webradio auch im Auto viele tausende Sender zu hören.

Das ist nur theoretisch richtig. Wenn du mir das Highspeed-Volumen zahlst, wäre ich auch sofort mit dabei. So sehe ich aber nicht ein, meine 500 MB fürs Radiohören zu verbraten und generell Geld für mobiles Webradio zu zahlen. Gibt es überhaupt Spinner, die so was machen???


Wie so oft bei Artikeln von Herrn Fuhr wird...so getan, als ob man DAB bräuchte, um mehr Vielfalt zu haben.

Dafür brauche ich Herrn Fuhr noch nicht mal. Ich brauche es aus o.g. Gründen auch so und bin froh, dass ich es hier in Dortmund mobil habe. Sender wie Radio Bob, D Wissen und sunshine live sind für mich ein echter Mehrwert gegenüber UKW. Besitze einen DAB+ Pocket, den ich auch im Auto nutze (an AUX angeschlossen), und fürs Smartphone habe ich nach dem Teltarif Tipp jetzt so einen Dongle zugelegt und nutze Wavesink Plus. Zu Hause nutze ich vorwiegend Webradio im Wlan. Da brauche ich mir aber über die Kosten auch keine Gedanken machen. Habe trotzdem aber auch noch zwei portable DAB Radios im Bad und Werkstatt, wo das Wlan nicht mehr geht.
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[1.1] Elberfelder antwortet auf klaus1970
14.04.2016 10:27
Benutzer klaus1970 schrieb:
Benutzer Elberfelder schrieb:
Wer mehr Radio als bei UKW will, hat gerade im dicht bebauten NRW schon jetzt die Möglichkeit, via Webradio auch im Auto viele tausende Sender zu hören.

Das ist nur theoretisch richtig. Wenn du mir das Highspeed-Volumen zahlst, wäre ich auch sofort mit dabei. So sehe ich aber nicht ein, meine 500 MB fürs Radiohören zu verbraten und generell Geld für mobiles Webradio zu zahlen. Gibt es überhaupt Spinner, die so was machen???


Wie so oft bei Artikeln von Herrn Fuhr wird...so getan, als ob man DAB bräuchte, um mehr Vielfalt zu haben.

Dafür brauche ich Herrn Fuhr noch nicht mal. Ich brauche es aus o.g. Gründen auch so und bin froh, dass ich es hier in Dortmund mobil habe. Sender wie Radio Bob, D Wissen und sunshine live sind für mich ein echter Mehrwert gegenüber UKW. Besitze einen DAB+ Pocket, den ich auch im Auto nutze (an AUX angeschlossen), und fürs Smartphone habe ich nach dem Teltarif Tipp jetzt so einen Dongle zugelegt und nutze Wavesink Plus. Zu Hause nutze ich vorwiegend Webradio im Wlan. Da brauche ich mir aber über die Kosten auch keine Gedanken machen. Habe trotzdem aber auch noch zwei portable DAB Radios im Bad und Werkstatt, wo das Wlan nicht mehr geht.

Bei DVB-T gab es eine Absprache, dass die ARD-Sender aus benachbarten Bundesländern auf die terrestrischen Türme mit drauf dürfen.

Beim Hörfunk wehren sich alle Beteiligten gegen überregionale Konkurrenz.

Die ARD hat auf den Astra Hörfunktransponder 62 Stereo-Rundfunkprogramme gepackt. Der Transponder wird nahezu ubiquitär in alle Kabelnetze eingespeist. Alle 62 Programme sind deutschlandweit über das Internet zu empfangen.

Stationär spielt es überhaupt keine Rolle, ob ich SWR- oder WDR-Gebührenzahler bin: ich habe immer den vollen Zugriff auf alle 62 Programme.

Wenn dies nicht auch via DAB+ möglich wird, wird DAB+ scheitern.

Es ist nämlich in Sichtweite, dass ich auch mobil über das Internet Radio hören kann. Weltweit. Auch den Regionalsender aus der Stadt meiner Väter und Großväter.

Gegen die Vielfalt des Internet-Radios hat DAB keine Chance.

Außerdem kann ich auf UKW 7 ARD Sender hören, die man mir bei einem Zwangsumstieg auf DAB+ wegnehmen würde.

Tatsächlich höre ich mobil signifikant mehr SWR als WDR.

SWR Fernsehen gibt es auf allen terrestrischen WDR-Türmen. DAB+ kann dann gelingen, wenn SWR Hörfunk genauso selbstverständlich in Nordrhein-Westfalen gesendet werden darf.

Dazu fehlt der politische Wille. Ohne diesen politischen Willen ist DAB zum Scheitern verurteilt. Mobiles Internet wird immer billiger und besser.

Ich wlll jedenfalls im Autoradio weiter SWR 3 hören.
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[1.1.1] ojay antwortet auf Elberfelder
01.05.2016 14:00
Benutzer Elberfelder schrieb:
Stationär spielt es überhaupt keine Rolle, ob ich SWR- oder WDR-Gebührenzahler bin: ich habe immer den vollen Zugriff auf alle 62 Programme.
Wenn dies nicht auch via DAB+ möglich wird, wird DAB+ scheitern.
Es ist nämlich in Sichtweite, dass ich auch mobil über das Internet Radio hören kann. Weltweit. Auch den Regionalsender aus der Stadt meiner Väter und Großväter.
Gegen die Vielfalt des Internet-Radios hat DAB keine Chance. Außerdem kann ich auf UKW 7 ARD Sender hören, die man mir bei einem Zwangsumstieg auf DAB+ wegnehmen würde.
Tatsächlich höre ich mobil signifikant mehr SWR als WDR. SWR Fernsehen gibt es auf allen terrestrischen WDR-Türmen. DAB+ kann dann gelingen, wenn SWR Hörfunk genauso selbstverständlich in Nordrhein-Westfalen gesendet werden darf.
Dazu fehlt der politische Wille. Ohne diesen politischen Willen ist DAB zum Scheitern verurteilt. Mobiles Internet wird immer billiger und besser.
Ich wlll jedenfalls im Autoradio weiter SWR 3 hören.

Genau so sehe ich es auch.
DAB+ sollte alle öffentlichrechtlichen Sender deutschlandweit ausstrahlen.
Ich würde auch das NDR-Programm (N-Joy, NDR2) in NRW hören. Aber auch die Programme aus den anderen Bundesländern könnte ich unterwegs im Auto via DAB+ hören.
Im Ruhrgebiet muss ich immer im Auto CD hören, da mir die WDR-Programme und Radio-NRW-Sender nicht gefallen.
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[1.2] fanlog antwortet auf klaus1970
14.04.2016 10:44
Benutzer klaus1970 schrieb:

Zu Hause nutze
ich vorwiegend Webradio im Wlan. Da brauche ich mir aber über die Kosten auch keine Gedanken machen.

Genau. Auswahl und Klangqualität ist beim Webradio um Welten besser.


Sender wie Radio Bob, D Wissen und sunshine live sind für mich ein echter Mehrwert gegenüber UKW.

Genau. Da mein neues Auto (zufällig) DAB hat, höre ich Radio Bob und DLF gerne. Sunshine kenne ich noch nicht.

Wenn du mir das
Highspeed-Volumen zahlst, wäre ich auch sofort mit dabei. So sehe ich aber nicht ein, meine 500 MB fürs Radiohören zu verbraten und generell Geld für mobiles Webradio zu zahlen.

Das ist es. Unterwegs bietet DAB heute einen Vorteil gegenüber Webradio. Zu Hause ist es heute schon sinnfrei. Das mobile Internet wird weiter ausgebaut. In 5 Jahren sind die Kosten für mobiles Webradio kein Thema mehr. Macht es einen Sinn für 5 Jahre eine neue Technologie einzuführen?
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[2] fanlog antwortet auf Elberfelder
14.04.2016 11:02
Benutzer Elberfelder schrieb:
Mit dem weiteren LTE Ausbau und
in ein paar Jahren wird es überall selbstverständlich sein, dass überall die mickerigen 96 kbit/s, die für Hörfunk gebraucht werden, an die Kunden zu übertragen. Nicht nur wegen Rundfunk sondern auch wegen anderer Dienste wird keiner mehr ein Auto ohne Mobilfunk haben.

Du sprichst mir aus der Seele. UKW wird in den nächsten Jahren langsam aber sicher die Rolle von MW übernehmen. Es gab lange noch ein paar MW Sender die die "Grundversorgung" sichergestellt haben bis es halt gar niemand mehr gehört hat.

Web wird so tief in das Auto (und den Alltag) verzahnt, dass sich niemand mehr ein Leben ohne vorstellen kann. Laß mal Kinder heute ein Wählscheibentelefon nutzen...

Und DAB? Ich sehe mittelfristig keinerlei Nische dafür.

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[2.1] Maugsch antwortet auf fanlog
01.05.2016 18:53
Benutzer fanlog schrieb:
Benutzer Elberfelder schrieb:
Mit dem weiteren LTE Ausbau und
in ein paar Jahren wird es überall selbstverständlich sein, dass überall die mickerigen 96 kbit/s, die für Hörfunk gebraucht werden, an die Kunden zu übertragen. Nicht nur wegen Rundfunk sondern auch wegen anderer Dienste wird keiner mehr ein Auto ohne Mobilfunk haben.

Du sprichst mir aus der Seele. UKW wird in den nächsten Jahren langsam aber sicher die Rolle von MW übernehmen. Es gab lange noch ein paar MW Sender die die "Grundversorgung" sichergestellt haben bis es halt gar niemand mehr gehört hat.

Web wird so tief in das Auto (und den Alltag) verzahnt, dass sich niemand mehr ein Leben ohne vorstellen kann. Laß mal Kinder heute ein Wählscheibentelefon nutzen...

Und DAB? Ich sehe mittelfristig keinerlei Nische dafür.


Es ist doch heut schon nicht viel anders ...

In der Arbeit gibt es Radio über sat, im Auto über web und eben auch noch viel über FM (je nach Gebiet) und zu Hause geht doch eh zu 90% alles über Rechner, also web und ansonsten halt über mobile Frequenzen ...
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[3] Elberfelder antwortet auf Elberfelder
02.05.2016 08:29
Benutzer BASE STATION schrieb:

"Webradio ist kein Rundfunk."
---> Natürlich bleibt ein Rundfunkprogramm ein Rundfunkprogramm egal ob man es über das Web konsumiert oder anders.
Die Programme im Kabel werden heute über Glasfaser zugeführt. Ist also SWR3 im Kabel oder via Web nicht mehr SWR3? Schaut wer die ARD im Stream anschaut kein Fernsehprogramm?

"Es sind lautstarke, gut finanzierte Sonderinteressengruppen"
----> In der Tat. Seit 15 Jahren versucht die DAB Lobby nicht nicht marktfähiges Produkt per Zwang durchzudrücken. Da werden Interessengruppen gegründet, jeden Tag eine neue PM rausgehauen, die Abschaltung von UKW oder die Zwangsausstattung von Autos mit DAB gefordert. Alles von einer kleinen Klique von Landesmedienanstalten, die um ihren Job fürchten, Herstellern und öffentlich-rechtlichen Sendern wie dem Deutschlandfunk, die so weitere Programme auf Zwangbeitragsahlerkosten veranstalten wollen. In der Tat gut finanzierte Sonderinteressengruppen!

"Das ist ähnlich wie vor 60 Jahren in den USA der FM Rundfunk eingeführt wurde."
Gutes Beispiel. Die USA haben UKW eingeführt, es ist der Übertragungsstandard weltweit. Selbst DAB Sender nennen sich xy.fm. Daher ist es Unfug, wenn Bayern und ein paar andere Länder meinen, sie könnten aus UKW aussteigen. UKW wird DAB lange überleben, jede Wette!
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[3.1] uwest antwortet auf Elberfelder
06.05.2016 15:37
Benutzer BASE STATION schrieb:
Übrigens, früher gab es sogar mal Drahtfunk. Der wurde aber spätestens mit der ADSL Einführung eingestellt. Rundfunkprogramme über Kabel zu verbreiten ist alles andere als neu, das hat sich aber technisch nicht durchgesetzt.

Das sieht mein Wohnzimmer aber anders...
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[3.1.1] uwest antwortet auf uwest
07.05.2016 18:20
Benutzer BASE STATION schrieb:
Am 16. Januar 1999 wurde nach nicht mal 10 Jahren der Betrieb von DSR eingestellt.

Ist Dein Wohnzimmer ein Technikmuseum?

"DSR" sagt mir nichts. Aber mein (Radio-)Receiver hängt am Kabelanschluß.
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[3.1.1.1] uwest antwortet auf uwest
07.05.2016 18:40
Benutzer BASE STATION schrieb:
DSR war der digitale standard ohne Datenreduzierung mit 14 bit Quantisierung für jeden Stereokanal.

Aha.

Ändert aber nichts an der Tatsache, daß Rundfunkempfang über Kabel heute Realität ist.
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[3.1.1.1.1] uwest antwortet auf uwest
07.05.2016 19:26
Benutzer BASE STATION schrieb:
Ändert aber nichts an der Tatsache, daß Rundfunkempfang über Kabel heute Realität ist.

"Rundfunk bezeichnet die Übertragung von Informationen jeglicher Art (beispielsweise Bilder, Ton, Text) über elektromagnetische Wellen (siehe auch: Funknetz) an die Öffentlichkeit."

Und? Was ist da jetzt besonders?

Durch das Kabel in der Wand kommen elektromagnetische Wellen.
Diese werden in meinem Receiver in Ton umgewandelt.
Ich bin ein Teil der Öffentlichkeit.

All das wußte ich schon vorher.

Du hast aber am 2.5.2016 um 20:49 Uhr behauptet: " Rundfunkprogramme über Kabel zu verbreiten ist alles andere als neu, das hat sich aber technisch nicht durchgesetzt."

Dafür, daß es sich "technisch nicht durchgesetzt" hat, ist es hierzulande erstaunlich weit verbreitet.
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[3.1.1.1.1.1] uwest antwortet auf uwest
09.05.2016 22:20

einmal geändert am 10.05.2016 11:14
Benutzer BASE STATION schrieb:
Oder meinst Du, daß Du ein schlecht geschirmtes Kabel hast das elektromagnetische Wellen abstrahlt?

Am Ende ist es ziemlich ungeschirmt...

Die Physik sieht das so:

Wenn ich nach Links auf meine Diplomurkunde schaue, dann bin ich mir ziemlich sicher, daß Du mir darüber nichts zu erzählen brauchst...

Elektromagnetische Wellen brauchen zur Ausbreitung kein Medium oder einen elektrischen Leiter wie in einem Kabel.

"Nicht brauchen" heißt nicht, daß sie sich nicht auch in einem Medium (z.B. auch Luft) ausbreiten könnten. Und das tun sie offensichtlich in dem Kabel - sonst könnte ich kein Radio hören. (Die Ausbreitung von elektromagnetischen Wellen in einem Medium ist übrigens ein sehr beliebtes Konzept. Dadurch funktionieren z.B. Fenster so toll.)

Ohne Kabel wirst Du vermutlich bei Deiner Technik kein Radioprogramm hören können. Damit ist das kein Rund_FUNK_.

Laut der von Dir vorgebrachten Definition schon. Sonst wäre das von Dir vorgeschlagene (aber offenbar historische) DSR auch keiner.