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Analyse: sauber; Schlussfolgerungen: ?


20.04.2015 23:14 - Gestartet von industrieclub
Die Studie scheint mir eine sehr gute Analyse der geg. Lage zu beinhalten. Erstmals deutet so eine Analyse auch etwas an, was auch ich denke: nämlich dass den etablierten Privaten (auf Dauer) weder das Einigeln in der "Wagen-
burg" UKW noch das (ausschließliche) Schielen aufs Internet etwas bringen wird.
Gerade der Flirt mit dem Internet ist geeignet, die etablierten Privaten noch schneller in ein Abseits zu befördern...Die Entwicklung wird so oder so über UKW
hinweg gehen!
Hinsichtlich der Schlussfolgerungen, die die Studie zieht, vertrete ich allerdings eine etwas andere Auffassung: Der ewige Ruf nach (UKW-) Abschaltung ist
ziemlich phantasielos!! Da gibt es nur wieder den (schon gewohnten) Aufschrei der Empörung...Das Ganze ist inzwischen ja schon so eine Art eingespieltes Ritual....So wie der Franzose die Langwelle, der Spanier und US-Amerikaner die
Mittelwelle, so liebt der Deutsche nun mal UKW, er hat eine offensichtlich emotionale Beziehung dazu. UKW wird mit der Wirtschaftswunderzeit assoziiert!
Der Staat, der ja bekanntlich fleißig Film-, Fernseh-, Theater-etc. Förderung be-
treibt, könnte aber junge "Start-up-Sender" (ausschließlich auf DAB+) fördern.
Europarechtlich ließe sich das als Kulturförderung - die bekanntlich rechtlich ziemlich unangreifbar ist - rechtfertigen...Warum haben wir keine (staatliche)
Radio-Kulturförderung?! (der Bundesländer). Erfolgreiche NEUE Radioprogramme, die auch über die dt. Grenzen hinaus ein Exportschlager sein könnten, sind durchaus vorstellbar! Es werden so viele Musikgenres derzeit im
dt. Radio nicht abgebildet, es sind so viele Wortgenres derzeit im dt. Radio nicht
vertreten. Der Markt schreit geradezu nach (vielen) NEUEN (erfolgreichen) Radi-
oprogrammen aus Deutschland! Klar ist aber: so gut wie keines davon wird ent-
stehen ohne massive ANSCHUBFINANZIERUNG. Da es aber in der dt. Wirt-
schaft offensichtlich nicht in Mode ist (bzw. auch keine Tradition hat), "sich ein Radioprogramm zu leisten" - für mich ist es z.B. völlig unverständlich, warum sich
eine Firma wie CONRAD ELECTRONIC kein Radioprogramm "leistet" - , bleibt
wohl nur der Staat als möglicher Förderer übrig. Dieser müsste massiv (für alle
DAB+ Stationen) den Netzausbau finanziell fördern und - wie gesagt - erfolgver-
sprechenden Start-ups (auf DAB+) 3-5 Jahre lang die Betriebskosten finanzieren!
Das ließe sich rechtlich alles rechtfertigen, und zwar mit Kulturförderung, Infra-
strukturausbau und Digitaler Agenda. All diese Punkte sind auch im Sinne der EU und könnten somit von ihr kaum beanstandet werden...
Es wären nur politischer Wille, politisches Geschick, Phantasie und Kreativität vonnöten...Die Hörermärkte sind auf jeden Fall da (die Leute suchen ja im Internet verzweifelt nach Programm-Alternativen!), die Macher würden sich sicher
auch finden - es gibt genügend arbeitslose oder unzufriedene oder zumindest un-
terbeschäftigte Kulturarbeiter, auch in D'land - erst recht in EU-Südländern...
Die politische Führung müsste all dies nur in ein (techn.) geeignetes Medium zu-
sammenführen! Ein solches Medium wäre D A B + !