Benutzer koelli schrieb:
"Der Hörer unterliegt dabei keinerlei Einschränkungen,"
Na sicher wäre das ein Nachteil für den Hörer: Denn über UKW kann es jederzeit zu schlechtem Empfang und Störungen kommen. Und ich denke kaum, dass das Radio dann so schlau wäre und zum Internetempfang übergehen würde, nur, weil ab und zu der Ton knistert.
Also ich hier möchte ich widersprechen: das Argument zieht nur, wenn der umgekehrte Fall, nicht eintreten kann. Sprich, die Tonqualität ist bei Internetradios ohne Störungen. Dem ist definitiv nicht so. Je nach Stream und wie und wo der geroutet wird, stockt auch das Inetradio. Dort gibt es sogar noch einen härteren Ausfall: wenn der Strem plötzlich abbricht, ist das Radio weg und es dauert ein paar Minuten, bis es wieder "weiterdudelt".
Leider setzt ja in den USA schon der negative Trend ein, Hörer von außerhalb nicht mehr zuzulassen. Ähnlich wie bei TV-Streamings wird dann bei Internetradios auch keine Verbindung hergestellt, wenn der Hörer nicht aus den USA stammt.
Das ist kein Trend aus den USA. Habe es beim Saarländischen Rundfunk live erlebt. Da kam plötzlich aus meinem Radio ein Ansagedienst, dass während der Olmypia die Übertragung ins Ausland komplett ausgesetzt wird. Also selbst die Musikprogramme wurden nicht mehr übertragen. Seitdem steht bei mir ein anderer Sender auf Position 1.
Begründet wird das dann mit den zusätzlichen Übertragungskosten, die jeder Online-Hörer verursacht. Damit macht man aber den Sinn des Internetradios, an jedem Punkt der Welt jedes Radio hören zu können, kaputt!
Genau da ist der Punkt: Internetradio bietet die Möglichkeit, "sein" Radio oder jedes andere Radio der Welt zu hören. Das ist sozusagen der moderne Weltempfänger. Es ist unnötig, im Übertragungsgebiet eines DAB/+ oder UKW Senders diesen per Internet anzuhören. Habe ich guten Empfang, brauche ich kein Internet. Auf Deutsch: ich wäre ja dumm, mir ein 100 Euro Internetradio zu kaufen, wenn das 10 Euro UKW Radio das gleiche liefert.
Aber: gerade ausserhalb des Empfangsgebietes macht die ganze Sache Sinn :)
Dass eine solche Technik aber überhaupt entwickelt wurde, zeigt, wie die Internetradios heute genutzt werden. Offenbar hören vor allem Leute im Empfangsgebiet des Senders das Radio. Ich könnte mir auch vorstellen, dass gerade Privatradios das ungerne sehen. Per Web könnte man relativ genau messen, wie hoch der lokale Marktanteil wirklich ist. Wer weiss, wie der Marktanteil von Radios heute berechnet wird, weiss, dass die Zahlen schlicht gar nichts wert sind.
Mungojerrie