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DAB


22.09.2010 20:36 - Gestartet von Solon
DAB+ ist der Transrapid der Rundfunktechnik. Es fehlt offensichtlich der Bedarf, die alte Analogtechnik scheint die Bedürfnisse der Hörer unterwegs zu befriedigen, und zu Hause machen sich die Internetradios breit.

So wie sich der Transrapid nicht gegen den Bedarf der Bevölkerung durchsetzen konnte, so ergeht es auch DAB+. Also, öffentliche Gelder für Sinnvolleres ausgeben.
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[1] Transrapid antwortet auf Solon
22.09.2010 20:59
Wer sprach von mir? ;-)
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[2] IMHO antwortet auf Solon
23.09.2010 11:20
Benutzer Solon schrieb:
DAB+ ist der Transrapid der Rundfunktechnik. Es fehlt offensichtlich der Bedarf.

Also ich habe Bedarf dafür, den DLF bundesweit ohne Funklöcher hören zu können. An meinem Wohnort gibt es aussenrum einige Hügel und der Empfang selbst des normalen Bundeslandsenders ist mistig.

Aber mehr nutzbare Kanäle macht mehr Programme und die Werbeeinnahmen pro Programm würden sinken. Warum also sollten die privaten Rundfunksender an einer DAB-Einführung konstruktiv mitarbeiten?

Damit sie anschließend weniger Gewinn pro Umsatz machen?
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[2.1] Solon antwortet auf IMHO
23.09.2010 11:37
Benutzer IMHO schrieb:
Benutzer Solon schrieb:
DAB+ ist der Transrapid der Rundfunktechnik. Es fehlt offensichtlich der Bedarf.

Also ich habe Bedarf dafür, den DLF bundesweit ohne Funklöcher hören zu können. An meinem Wohnort gibt es aussenrum einige Hügel und der Empfang selbst des normalen Bundeslandsenders ist mistig.

Aber mehr nutzbare Kanäle macht mehr Programme und die Werbeeinnahmen pro Programm würden sinken. Warum also sollten die privaten Rundfunksender an einer DAB-Einführung konstruktiv mitarbeiten?

Damit sie anschließend weniger Gewinn pro Umsatz machen?

Da ich auch DLF-Hörer bin, kann ich Ihr Anliegen verstehen. Aber die DLF-Hörer sind wohl nicht repräsentativ - der Großteil der Hörer nutzt die anderen öffentlich-rechtlichen oder die privaten Flach-Sender. So gesehen, bleibe ich bei meiner Ansicht, UKW als Grundversorgung, Internet und UMTS-Smartphones. Die benötigte Bandbreite sollte auch nicht das Problem sein, eine Videostream oder gar HDTV-Fernsehen verbraucht naturgemäß unvergleichlich mehr Bandbreite.
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[2.2] Fanta antwortet auf IMHO
29.09.2010 13:18
Benutzer IMHO schrieb:
Also ich habe Bedarf dafür, den DLF bundesweit ohne Funklöcher hören zu können.

DLF-Empfang ohne Funklöcher ist schon seit über 40 Jahren möglich.

Aktuell:
Senderstandort: Aholming, 207kHz, 500kW, Langwelle
Senderstandort: Donebach, 153kHz, 500kW, Langwelle

Seitdem mein DSR-Empfänger (Digitaler Satelliten Rundfunk) nach nur einem Jahr wegen Abschaltung von DSR zu Elektronikschrott wurde stehe ich als Versuchskaninchen für neue Rundfunkverbreitungswege nicht mehr zur Verfügung.

MfG Fanta


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[2.2.1] bholmer antwortet auf Fanta
29.09.2010 21:06
Benutzer Fanta schrieb:


Seitdem mein DSR-Empfänger (Digitaler Satelliten Rundfunk) nach nur einem Jahr wegen Abschaltung von DSR zu Elektronikschrott wurde stehe ich als Versuchskaninchen für neue Rundfunkverbreitungswege nicht mehr zur Verfügung.

MfG Fanta



Sehr gut! Dem schließe ich mich an.

Mein DSR-Empfänger war immerhin 2 Jahre brauchbar. Hatte den günstig gekauft aber trotzdem ein Jammer so ein Ding auf die Deponie zu tragen.
Daraufhin war ich Astra-Digitalradioverweigerer geworden.

Für DAB habe ich mir vor 4 Jahren das billigste Conrad-Taschenradio gekauft, sogar mit L-Band!
Daarauf wurden zwischenzeitlich sogar Watcha Signale mit angezeigt. Aber auch das ist Geschichte.
Da ich damit aber bis heute wegen der reduzierten Sendeleistung an meinem Wohnort noch kein DAB ohne Dachantenne empfangen kann und andererseits UKW wunderbar funktioniert, werde ich einen Teufel tun und mir irgendwas in der Richtung kaufen.

Das Wort DAB hat für mich immer so einen faden Beigeschmack.
Der "Bedarf" wird bisher ausschließlich auf den kläglichen Messeständen des Digitalradios suggeriert wo seit Jahren die gleichen klobigen und teuren Endgeräte gezeigt werden.

Die Mehrheit der Bevölkerung interessiert sich absolut nicht dafür. Genausowenig wie sie sich für für DMB oder DVB-H interessiert hat. Zudem wurde das genauso wie DAB nie beworben.
Das GEZ-Geld kann man sicher besser ausgeben.

Übrigens: Astra hat sich damals auch gegen TV-Sat mit D2MAC durchgesetzt. Erinnert ihr euch noch?
Astra entsprach damals dem Bedarf und wurde de facto Standard, das politisch gewollte Digitalfernsehen mit 5 Kanälen (4 TV und 1 DSR, wenn ich mich recht erinnere) war auch am Bedarf vorbei mit unseren Steuer- und GEZ-Geldern durchgedrückt worden.

Bert
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[2.3] mirdochegal antwortet auf IMHO
04.10.2010 09:59
Benutzer IMHO schrieb:
Also ich habe Bedarf dafür, den DLF bundesweit ohne Funklöcher hören zu können. An meinem Wohnort gibt es aussenrum einige Hügel und der Empfang selbst des normalen Bundeslandsenders ist mistig.

Eine vollwertige terrestrische digitale Radioverbreitung wäre schon nett. Allerdings muss das nicht unbedingt eine Verbesserung der Empfangssituation bedeuten.
Beispiel: Hier im Weserbergland ist der terrestische TV-Empfang mit der Umstellung auf DVB-T nicht unbedingt einfacher geworden. Manche Flächen - auch bebaute Gebiete - haben jetzt sogar gar keinen Empfang mehr wo es vorher analog zumindest sauber drei Programme gab.

Wenn das beim Digitalradio auch so wäre, bin ich dagegen. Hingegen mit Flächendeckung wie jetzt investiere ich dann auch gerne in ein neues Autoradio.
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[2.3.1] Telly antwortet auf mirdochegal
04.10.2010 12:35
Manche Flächen - auch bebaute Gebiete - haben jetzt sogar gar keinen Empfang mehr wo es vorher analog zumindest sauber drei Programme gab.

Wenn das beim Digitalradio auch so wäre, bin ich dagegen. Hingegen mit Flächendeckung wie jetzt investiere ich dann auch gerne in ein neues Autoradio.

Genau diesen Ansatz habe ich dabei auch. Wenn ich heute Störungen im Radio habe bedeutet das ein kleines Rauschen und selten einen Totalausfall. Man bekommt beispielsweise von einem Bericht oder Gespräch immer noch alles mit.

Bei digital ist der Ton 1a - oder weg. Im Zweifel ist er schneller weg als bei analog, wenn dort der Empfang mal ganz verschwand.

Ich bin nicht gegen technische Neuheiten. Aber es muss eine Verbesserung bringen!

Die Einführung eines zusätzlichen Empfangsteils in die Geräte ab 2015/2016 begrüße ich. Das macht die Umstellung einfacher und man kauft nicht in den Jahren 2017-2024 Elektronik-Schrott mit Längstens-Haltbarkeitsdatum.

ABER: Bis dahin sollte klar sein, welcher Standard nun tatsächlich eingesetzt wird! Es darf nur EIN digitaler Standard verwendet werden. Ansonsten macht das doch alles keinen Sinn.

Telly
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[2.3.1.1] bholmer antwortet auf Telly
04.10.2010 15:31
Benutzer Telly schrieb:


ABER: Bis dahin sollte klar sein, welcher Standard nun tatsächlich eingesetzt wird! Es darf nur EIN digitaler Standard verwendet werden. Ansonsten macht das doch alles keinen Sinn.

Telly


Bis 2015 ist noch lange hin. Wahrscheinlich ist DAB+ bis dahin genauso veraltet wie es die unkomprimierten DSR-Aussendungen auf TV-Sat nach wenigen Jahren waren.
Immerhin gibt es den Standard bei Empfängern jetzt schon. D.h. er ist vor einigen Jahren entwickelt worden.
Wer wird denn 2015 noch einen veralteten Standard zwingend einführen.

Ich denke, wenn wirklich ein Bedarf da ist, wird sich da schon was tun.
Bei HDTV war es doch genauso. Ende der 80er Jahre hab ich auf der IFA die ersten HDTV-Aussendungen auf riesigen Röhrenmonitoren gesehen. Damals war es HD-MAC. Die Olympischen Spiele in Barcelona 1992 wurden in HD ausgestrahlt. Keiner konnte es sehen, da es keine Endgeräte gab.
Jetzt 18 Jahre später wurde der Regelbetrieb bei den öffentlich rechtlichen Sendern eingeführt. 18 Jahre!!!
Jetzt sind Endgeräte da, Sender produzieren in dem Standard, es gibt Mehrwert, dadurch werden mehr Endgeräte verkauft usw. usw.

Übrigens läuft Eins Festival HD seit etlichen Monaten mit immer der gleichen Demoschleife. Wird der Transponder eigentlich von unseren GEZ-BGebühren bezahlt?

Wenn ein flächendeckendes digitales Radiosystem verfügbar ist und die Industrie die Empfänger zu bezahlbaren Preisen auf den Markt wirft, wird die auch schon jemand kaufen, auch ohne Zwangsabschaltung. Die Abschaltung der parallelen analogen Satellitenfernsehverbreitung dürfte außer privaten Kopfstationsbetreibern in Mietskasernen kaum jemand mehr stören.

Bert
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[2.3.1.1.1] phk antwortet auf bholmer
09.12.2010 14:26
also ich bin mir ziemlich sicher, dass sich DAB+ diesmal durchsetzen wird.
Immerhin steht die gesamte Automobilbranche dahinter.
Im Mobilempfang gibt es deutliche Vorteile zu UKW.
Problem ist nur, dass die großen Privaten Radiostationen nicht hinter DAB+ stehen, denn sie fürchten sich vor der eigenen Konkurrenz.
Auf UKW gibt es kaum mehr freie Frequenzen für neue Spartensender zum Beispiel und genau vor denen haben die großen Privaten angst.

Bezüglich D2-MAC möchte ich anmerken, dass es sich dabei um kein digitales Fernsehen wie wir es heute verstehen handelt. Der Ton war zwar digital, aber beim Bild wurde lediglich Luminanz und Chrominanz in einen Zeitmultiplex verschachtelt.
Durchgesetzt hat sich dieses Verfahren übrigens in Skandinavien zumindest bis man auf DVB-S gewechselt ist.
In Deutschland waren sicherlich mehrere Gründe schuld:
- nur 4 TV Programme
- kein Das Erste + ZDF

übrigens haben die Skandinavier zu Beginn auch via Astra in D2-MAC gesendet.

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[2.3.1.1.1.1] Telly antwortet auf phk
09.12.2010 17:37
Problem ist nur, dass die großen Privaten Radiostationen nicht hinter DAB+ stehen, denn sie fürchten sich vor der eigenen Konkurrenz.
Auf UKW gibt es kaum mehr freie Frequenzen für neue Spartensender zum Beispiel und genau vor denen haben die großen Privaten angst.

Scheint aber nur im ersten moment logisch. Gibt es erstmal DAB+ mit den öffentlich-rechtlichen Sendern, dann nutzen sicherlich auch private Sender, diesen Verbreitungsweg. Internetradio existieren heute schon viele. Die benötigen dann nur noch die entsprechende Technik. Und über DAB+ auszustrahlen, ist doch wahrscheinlich billiger, als das analoge UKW, oder?

Telly