Benutzer Müller2 schrieb:
Benutzer Supaka schrieb:
Warum sollte man denn überhaupt UKW abschalten. Die Frequenzen sollen doch von DAB+ oder anderen Diensten garnicht genutzt werden. Im Gegensatz zu DVB-T, wo die gleichen Kanäle genutzt werden.
Man kann doch also beide Dienste Problemlos nebeneinander laufen lassen.
Die Anbieter und die Hörer suchen sich dann schon das aus, was ihnen am besten gefällt.
Es geht einfach darum, daß eine Handvoll Nerds mit aller Macht versucht, ihr Steckenpferdchen als neuen Standart zu etablieren und genau weiß, daß sich ihre Totbeburt niemals wird durchsetzen können, wenn sie der überwältigenden Bevölkerungsmehrheit nicht gegen ihren Willen aufgezwungen wird. Deshalb muß UKW unbedingt abgeschaltet werden, einfach um die Leute ihrer Wahlfreiheit zu berauben. Daß dadurch allein in Deutschland mehrere hundert Millionen UKW-Empfänger über Nacht zu Elektroschrott würden, kümmert diese "fortschrittlichen Effizienzfreunde" kein jota.
Das ist natürlich etwas provokativ geschrieben, wobei gerne die Substanz verlorengeht. Das über einen UKW Abschalttermin gesprochen wird ist nicht nur in Deutschland der Fall nur ist dieses Wort hier so etwas wie verbrannte Erde. Denn schon bei Einführung von DAB-Alt Ende der 90er hatte man sich auf so einen Termin geeinigt. Nur mit den damaligen Umsetzungen der Programmverbreitung musste DAB-Alt scheitern und das war schon damals erkennbar, als man erstmal nur das unpraktische L-Band nutzte und dann im einzig freigeräumten VHF Kanal 12 mit einer handvoll Sendern mit wenigen Watt vor sich hinfunzelte (schon damals nutze man in der Schweiz stärkere Sender mit entsprechendem Mehrerfolg - heute sagen dort sogar schon Privatsender, dass sie sich ab 2019 aus UKW zurückziehen wollen).
Ich war daher froh, als faktisch das Aus dieses StandarDs, bzw. dieser Verbreitungspolitik beschlossen wurde und der damals festgelegte UKW Abschalttermin aufgegeben wurde. Ich hoffte auf DRM+ doch dann kam plötzlich DAB+ daher und mit dem gesamten VHF Band III hierfür nun verfügbar hatte man ganz andere Voraussetzungen geschaffen. Wir befinden uns nun im 3. DAB+ Jahr, die Nachfrage danach steigt, insbesondere im wichtigen Segment der Automobilindustrie - fast kein Automarkenforum ohne einen "wie bekomme ich DAB+" Thread - von daher ist der StandarD ziemlich lebendig, wennauch insbesondere der Nordteil Deutschlands in der Versorgung und Programmauswahl etwas benachteiligt ist.
Bei Gesprächen um einen UKW Abschalttermin muss es nicht zwingend um ein festes Datum gehen sondern man kann so etwas auch von der Marktdurchdringung her angehen. So passiert es auch in anderen Ländern. Es würde für die Sendeanstalten auch keinen Sinn machen in alle Ewigkeit alles simultan auszustrahlen.
Wobei wir beim Thema Simultanbetrieb sind: Über Nacht werden also nicht Hunderte Millionen UKW Empfänger wertlos. Einerseits dürfte die UKW Empfangsmöglichkeit bei einem Großteil der Geräte nur schmuckes Beiwerk sein, der Rest wird seinen Zeitwert behalten. Zeitwert erwähne ich deshalb, da viele UKW Empfänger, insbesondere wenn es um Nur-Radios geht, die tatsächlich unnütz würden, schon einige Jahre bis Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Während dieser Zeit sollte es möglich sein (es wird ja noch lange UKW Parallelausstrahlungen geben) ein DAB+ Radiogerät zu kaufen, was deutlich billiger sein dürfte als die ebenso jedes Jahr, obwohl noch voll funtkionstauglich, millionenfach entsorgten und neu gekauften Handys, Tablets, etc.
Der Artikel beschreibt auch die Gründe der Personen, die gegen eine UKW Abschaltung sind. Die Privatsender verdienen das Geld mit Hörerschaft. Als UKW eingeführt wurde, gab es nur die ÖR Sender. Diese haben die UKW Durchdringung erarbeitet. Heute werden diese Anstalten bei der neuen Technik von der KEF zurückgehalten, da man Rücksicht auf die Privatsender nehmen soll. Es muss gemeinsam gehen, obwohl bei der heutigen UKW-Pfründeabsteckung der Wille bei den Privaten etwas fehlt (obwohl in BW Ende des Jahres alle wichtigen großen Privatsender auf DAB+ aufschalten werden). Aus diesem Grund wurde ein UKW Abschalttermin ins Gespräch gebracht, um diesbezüglich seitens der Sender Planungssicherheit zu haben und seitens der Käufer diese dazu zu bringen, bei Radioneukäufen auf DAB+ Tauglichkeit zu achten. Ohne diese Festlegung soll es nun der Markt regeln, was kein Beinbruch ist. Die Marktdurchdringung von DAB+ wird nur etwas langsamer vonstatten geht und so mancher Deutsche wird sich in 10 Jahren auf seiner Urlaubsfahrt ins europäische Ausland sich vielleicht wundert, weshalb sein UKW Radio nichts empfangen kann.