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Vielleicht doch noch mal nachdenken...


29.05.2014 19:34 - Gestartet von industrieclub
Ein sehr schöner, ausgewogener Artikel, weil er auch die psychologische Seite
der Medaille anspricht, weil er über den 'Tellerrand' blickt (Großbritannien!)
und weil er weitere sachliche Alternativen aufzeigt, z.B. den DAB+USB-Stick für
6 € (!!!), also DAB+ selbst für die schon geradezu "krankhaft" Geizigen...
Interessant ist aber vor allem die Psychologie: Wie die Leute Zigtausende €'s für
Smartphones, Tablets und Co. "verjuxen" - mit denen sie dann u.a. fleißig ausspioniert werden - , sich aber weigern, 10, 20, 50 € für ein DAB+ Radio auszu-
geben...Natürlich gibt es (bislang!) außerhalb von Berlin und München sachliche
Gründe für diese hartnäckige Verweigerungshaltung, nämlich massive (und un-
verzeihliche!) Programmdefizite auf DAB, das kann aber nicht die ganze Story sein, meiner Meinung nach muss da ein (emotionaler, letztlich irrationaler!) wie-
terer Aspekt dahinter stecken...Der Deutsche hat wohl eine ganz SPEZIELLE
(emotionale) Beziehung zu UKW, es ist sein Radio aus der Wirtschaftswunderära
und der großen Zeit des Pop und Rock (man denke nur an SWF3, Bayern3 etc.).
Denn interessanterweise wird in den hochmodernen und hochgradig digitalisier-
ten Ländern wie z.B. USA und GB gleichzeitig auch die MITTELWELLE noch sehr geschätzt und viel gehört, die Menschen dort sehen darin keinen Widerspruch zum sonstigen dig. Leben...In Frankreich gilt das sogar zusätzlich noch für die LANGWELLE(!!!)... Nun kommen sie mal einem (durchschnittlichen) Deutschen mit MITTEL- oder LANGWELLE... - dann 'kotzt' der! <Was eigentlich auch dumm ist, denn Mittel- und Langwelle sind/wären hervorragende Medien
zur Verbreitung von Wort- und Rock-/Pop-Programmen!, wie man ja in USA, GB, E, F, NL etc. sehen/hören kann...> Da zeigt sich eben DIE spezielle (emotionale,
irrationale) Beziehung des (Durchschnitts-) Deutschen zu UKW. - ERGO: Mir,
der ich eigentlich PRINZIPIELL gegen jegliche 'Abschaltpolitik' bin und lieber DAB ZUSÄZLICH zu den anderen, bereits länger vorhandenen Medien haben
möchte, wird langsam (bitterlich) klar, dass daraus in DE wohl nichts werden kann. Aufgrund der spez. (irrationalen) Beziehung des (Durchschnitts-)Deutschen zu UKW kann wohl (leider!!!) in DE aus DAB+ nur durch UKW-Ab-
#Schaltung "etwas werden"! - Traurig, traurig...
<Ich hab's ja auch nie verstanden, warum die Leute hier keine Mittel- (und Lang-)
welle hören wollen, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich eben teilweise
im Ausland (Brasilien, USA) aufgewachsen und dadurch anders geprägt worden
bin als der (Durchschnitts-)Deutsche. Für mich war UKW NIE 'das Paradies' zum
Wohlfühlen - ich habe z.B. den Mittelwellenklang lieber! - für die meisten Deutschen aber offensichtlich wohl...
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[1] GrößterNehmer antwortet auf industrieclub
30.05.2014 01:14
Ich würde auch mal denken, dass es einerseits eben die fehlende Sendervielfalt (Henne-Ei-Problem) ist. Andererseits denke ich nicht, dass die Deutschen in UKW "verliebt" sind, sondern dass es eher Gewohnheit bzw. Faulheit ist. Musik ist für die meisten doch Hintergrundbeschallung. Hat man ein Radio mit Senderspeicher, wird ja vielleicht noch zwischen ein paar Sendern gewechselt. Beim Küchen- oder Duschradio mit Drehknopf bleibt wohl meistens ein Sender über Jahre eingestellt. Fernsehen wird aktiver wahrgenommen und es werden die Inhalte im Voraus angekündigt. Im Berieselungsradio läuft halt Musik, bestenfalls gibt es irgendwelche Themensendungen, wie Loungemusik in der Nacht oder die Charts. Anders ist es natürlich bei themenspezifischen Sendern, wie Kultur- oder Sportkanälen. Deshalb wird beim Radio nicht so viel "gezappt".

Ein fester Abschalttermin würde natürlich DAB in den Markt zwingen, aber die Kritik der Bevormundung würde man dann wahrscheinlich provozieren. Mit so einer Ankündigung würden gerade teurere Geräte praktisch über Nacht massiv an Wert verlieren. Es ist natürlich sinnvoll ein knappes Gut (das Frequenzspektrum) optimal auszunutzen und sich auf einen Übertragungsstandard zu beschränken, aber das könnte man auch anders, als mit einer Zwangsabschaltung erreichen. Interessierte könnten vielleicht mit einem Hinweis auf ihrem Gewohnheitssender darauf hingewiesen werden, dass dieser auch digital in besserer Qualität sendet. Andere könnte man dadurch erreichen, dass man ihnen einfach die Technik unterschiebt. Das wäre der besagte Euro-Chip, der in alle neu verkauften Geräte stopft. Es würde auch nicht schaden, wenn DAB die voreingestellte Frequenz ist, wie im Moment UKW. Wenn wenigstens in den Radios, die von vielen in regelmäßigen Abständen gewechselt werden, DAB integriert, hätte man wenigstens schon mal eine recht große Anzahl von Personen, die auf Knopfdruck technisch dazu in der Lage wären, DAB zu empfangen. Wie schon im Artikel beschrieben, werden Smartphones relativ häufig erneuert. Sicherlich werden nicht wenige unterwegs auch mal Radio mit dem Smartphone hören. Wenn man dann noch Autoradios hinzu nimmt, erreicht man eine andere Gruppe, die es gewohnt ist Sender zu wechseln. Dienstwagenfahrer im Außendienst. Diese sind häufig überregional unterwegs, wodurch ein Senderwechsel unterwegs praktisch unausweichlich ist. Außerdem sind Dienstwagen ab einer gewissen Unternehmensgröße praktisch ausschließlich Leasingfahrzeuge, die alle zwei bis drei Jahre ersetzt werden. Wäre auch schon im "kleinsten" Audiosystem DAB vorhanden, würde man innerhalb von wenigen Jahren eine große Anzahl an Menschen erreichen, die es sich in den meisten Fällen auch problemlos leisten können Zuhause ihre Radios auszutauschen, wenn ihnen die Vorteile von DAB gefallen. Somit hätte man einen Markt geschaffen, bei dem es sich für Sender lohnt ihr Programm über DAB zu senden, da es genug potenzielle Hörer gäbe. Sobald das Verhältnis von Digital- zu Analoghörern eine gewisse Grenze erreicht, wird es für Sender wirtschaftlich nachteilig noch über analoge Frequenzen zu senden und diese werden ganz von allein so wenig genutzt, dass es irgendwann unvermeidlich ist diese für andere Dienste umzuwidmen.

Statt also jetzt analoge Frequenzen "per Dekret" abzuschalten, sollte man lieber DAB pushen und den Rest dem Markt überlassen. Es würde natürlich auch helfen, wenn man die Einstiegshürden für Sender etwas niedriger ansetzen würde.
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[1.1] industrieclub antwortet auf GrößterNehmer
03.06.2014 23:28
Benutzer GrößterNehmer schrieb:
Ich würde auch mal denken, dass es einerseits eben die fehlende Sendervielfalt (Henne-Ei-Problem) ist. Andererseits denke ich nicht, dass die Deutschen in UKW "verliebt" sind, sondern dass es eher Gewohnheit bzw. Faulheit ist. ........

Statt also jetzt analoge Frequenzen "per Dekret" abzuschalten, sollte man lieber DAB pushen und den Rest dem Markt überlassen. Es würde natürlich auch helfen, wenn man die Einstiegshürden für Sender etwas niedriger ansetzen würde.

Vielen Dank für deine intelligente und SEHR differenzierte Antwort. Du hast dir tatsächlich die Mühe gemacht, noch ein bisschen weiter UND tiefer über die Materie nachzudenken als (z.B.) ich...<Leider komme ich aus privaten Gründen erst jetzt zu einer Beantwortung!> Tja, du bist ein toller Marktanalyst / Marketing-
mann/-frau! Die DAB-Branche (oder auch jede andere schwierige Branche!)
sollte deinen Artikel lesen und DICH einstellen...Auch in der teltarif-Redaktion wür-
de man sich wohl ein solches Gedankenniveau (verstetigt) wünschen...
So ein klein bisschen 'verliebt' ist der Deutsche meiner Meinung nach aber schon in UKW, wie z.B. etliche Bewohner des amerikanischen Kontinents (Nord UND
Süd!!) in Mittelwelle und etliche Franzosen in Langwelle! Das wäre ja in DE un-
denkbar, so dass es da schon gewisse Unterschiede gibt...
Auch sehe ich beim Thema "Smartphone" gewisse Probleme: bislang war der DAB+ - Chip einfach zu 'stromhungrig', um ihn für die Industrie in dieser Anwen-
dung interessant zu machen, gut, da arbeitet man dran, jetzt auch mit ersten, spürbaren Erfolgen (weshalb jetzt auch erstmals - spürbar - Miniradios mit WEG-
WERF-Batterien auf den Markt kommen (z.B. SANGEAN DPR-39), dann ist da aber noch der mehr oder weniger unverhohlene Wunsch der Netzbetreiber, das
Gerätemerkmal 'Radio' (im Sinne von - echtem - Rundfunk) ganz aus den Smart-
phones zu verbannen, damit deren Besitzer zum "Radiohören" gezwungen sind,
Traffic zu verbraten...So unverfroren geht's halt inzwischen auf dem Markt zu...
Und so unverfroren wird inzwischen (von global tätigen privaten Gewinninteressier-
ten) echter Rundfunk bekämpft, der ihren Interessen halt im Wege steht. (Wir er-
leben das ja auch ständig hier im Forum in Form von (interessegeleiteten) Hass-
tiraden gegen DAB+.
Umso wohltuender ist es, einen niveauvollen Beitrag wie den Deinigen zu lesen,
der dann auch noch (sozusagen als "i"-Tüpfelchen) Zeichensetzung und Rechtschreibung beherrscht... Ach, könnt' doch das ganze Forum SO sein!
Grüße!
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[1.1.1] GrößterNehmer antwortet auf industrieclub
04.06.2014 02:37
Vielen Dank für die Blumen! Allerdings bin ich weder Analyst noch Marketingperson. Ich finde das Thema eigentlich ganz interessant und man muss ja auch nur mal um sich schauen, um zu sehen, wie einem von irgendeiner Interessengruppe etwas aufgedrückt oder vorenthalten wird. Die Mechanismen sind ja meist recht simpel.

Allerdings bleibe ich dabei, dass der Deutsche per se keine emotionale Bindung an UKW hat. Ich habe es jedenfalls nicht und ich würde auch behaupten niemanden zu kennen, der einen Sender hört, nur weil er auf einem bestimmten Frequenzband läuft, oder nicht hört, weil er auf einem anderen sendet. Ich bleibe dabei, dass es Gewohnheit ist. Möglicherweise, aber dabei lehne ich mich zu sehr aus dem Fenster, denn ich muss gestehen, dass ich nicht mal weiß, was man so auf Mittel- bzw. Langwelle zu hören kriegt, aber ich meine, dass die unterschiedlichen Frequenzbänder auch für unterschiedliche Inhalte eben unterschiedlich gut geeignet sind. Ich meine mich erinnern zu können, dass bei dem alten Radio von meinen Großeltern nur bei UKW die Lampe für Stereo angegangen ist. Das würde ja auch Sinn machen, da man mit höheren Frequenzen auch mehr Daten übertragen kann. Während MW und LW immer irgendwie so klangen, als ob jemand einen Eimer auf dem Kopf tragen würde.

Ist aber eigentlich auch egal, denn ich bin mir ziemlich sich irgendwo mal gelesen oder gehört zu haben, dass gewisse "Interessengemeinschaften" nach dem zweiten Weltkrieg eben ein Interesse daran hatten, dass Deutschland nicht allzu weit über seine neuen Grenzen hinaus funkt. Da jene Gruppen eben durch gewisse Umstände dazu in der Lage waren ihre Interessen durchzusetzen, hörte der Deutsche eben UKW. Dass z.B. die Franzosen dagegen eher Langwelle hören, wundert dann auch niemanden mehr. Die Infrastruktur war geschaffen und, genauso wie bei DAB, braucht es schon harte Argumente, um solche Gewohnheiten zu brechen. Auch dass in den Amerikas anscheinend keine engmaschigen UKW-Sender-Netze aufgebaut wurden, wundert dann nicht. Wer baut schon Sender auf, die nur von ein paar Leuten empfangen werden können. Anscheinend hat sich das ja auch nicht durch die Bildung von Metropolen geändert.

Zum Thema Smartphones und Stromhunger der Chips. Das könnte natürlich der Grund sein, warum es noch keine "Europa-Chips" gibt. Aber Stromhunger hat die Mobilfunkindustrie noch nie davon abgehalten irgendetwas einzuführen. UMTS, GPS, immer größere Bildschirme mit immer höherer Auflösung und etliches mehr sind alles Stromfresser vor dem Herrn. Diese Branche tickt anders. Es geht einzig darum als erster etwas zu haben, was bis dahin kein anderer hat oder kann. Es ist völlig egal, wie sinnfrei es ist, die anderen Hersteller ziehen nach. Wenn sich die Leute aus der DAB-Ecke Nachhilfe in Sachen Marketing holen sollten, dann von dort. Hauptsache man kann irgendwas Neues präsentieren, damit sich die Leute auch ja ständig das neueste Gerät zulegen, während das 20 Jahre alte Radio immer noch in der Küche vor sich her dudelt. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass das generelle Desinteresse an DAB dazu führt, dass die Smartphone-Hersteller ihre R&D- und Marketing-Schergen lieber auf mehr ppi und eine höhere Anzahl an Farben, die sowieso kein menschliches Auge mehr wahrnehmen kann, hetzen, weil man das einfacher verkaufen kann. Strom spart auch das nicht, wobei der Bildschirm inkl. Hintergrundbeleuchtung und GPU-Berechnung der immer höheren Pixelanzahl der größte Stromfresser eines Smartphones ist.

Dass die Netzbetreiber das Radio aus dem Smartphone drängen wollen, kann ich beim besten Willen nicht glauben. Deren Netze platzen aus allen Nähten, die wollen garantiert nicht noch mehr Traffic! Die wollen am liebsten, dass die Kunden Flatrates kaufen, die sie dann möglichst kaum in Anspruch nehmen. Als Netzbetreiber wäre gerade Streaming für mich der Horror, denn damit entdeckt man jede Netzüberlastung. Zum Hören von Internetradios braucht man konstant eine Verbindung, die mindestens die Datenrate des Senders liefert. Klar wird da gebuffert, aber wenn ein paar Sekunden keine Daten fliessen, darf man die Stille geniessen. Nichts ist schlimmer, als ein Audio- oder Videostream, der ständig "buffert". Da wünscht man sich das Rauschen vom guten alten UKW im Parkhaus oder Tunnel, denn dann hört man wenigsten noch etwas und weiß, woran es liegt. Wenn es nicht besser wird, schaltet man um oder aus. Bei Streaming hat man ständig einige Sekunden Stille und dann wieder etwas Musik und jedes Mal hofft man, dass es jetzt läuft. Beim normalen Radio hört man sozusagen, wenn es schlechter, aber auch wenn es besser wird, beim Streaming eben nicht. Und das macht einen nach kurzer Zeit fast verrückt. Beim Radio gibt man die Schuld dem Tunnel, beim Streaming dem Netzbetreiber. Frag mich nicht warum, ist halt so. Könnte vielleicht daran liegen, dass man den Anbieter direkt für die "Leistung" Empfang und Datenverbindung bezahlt und man sich um sein Geld betrogen füllt.

Ich denke immer noch, dass Automobil- und Mobilfunkindustrie sehr gut in der Lage wären DAB massentauglich zu machen, auch wenn beide Neuerungen relativ unterschiedlich versuchen in den Markt zu drängen. Bei Smartphones werden die neuesten Trends natürlich auch erst in den sogenannten Flagship-Modellen versilbert. Wenn die Neuerung aber nicht unbedingt viel zum Preis beiträgt, findet sie relativ schnell den Weg in die günstigeren Modelle. In der Automobilindustrie versucht man Neuerungen so lange wie möglich im hochpreisigen Segment zu halten und anfangs auch dort nur gegen saftige Aufpreise. Und wenn man es nicht alleine vermarkten kann, bündelt man es mit anderen Features in Paketen, damit der Käufer auch ja noch den letzten Tausender aus der Tasche zieht. DAB ist dann in einem Paket mit dem 20 Lautsprecher-System von Bose und dem Spurhalte- und Notbremssystem. Will man eines der vier haben, muss man alle nehmen. Solche ähnlichen Kombinationen gibt es wirklich. Die Kunst der Industrie ist tatsächlich die Kombination zu finden, die am meisten Kunden dazu bewegt das Paket zu kaufen, egal wie unsinnig die Kombination ist. Wer mir nicht glaubt, guckt auf der Homepage eines belieben Autoherstellers. Selbst wenn man einen bestimmten Sitzstoff, bestimmte Alufelgen oder eine bestimmte Farbe haben will, kommt man nicht darum die Sonderedition X zu bestellen, die neben dem gewünschten auch noch die weniger gewünschten Ausstattungsmerkmale enthält, für die man auch bezahlt. Man kann natürlich argumentieren, dass die Rüstkosten zu hoch wären, wenn man beliebige Ausstattungsmerkmale miteinander kombinieren könnte, aber das ist sicher nicht der Hauptgrund. Übrigens haben moderne Diesel praktisch aller Hersteller mit entsprechend großem Innenraum einen Zuheizer verbaut. Dieser ist praktisch eine Standheizung ohne die Möglichkeit sie auch ohne laufenden Motor zu betreiben. Wählt man allerdings die Option Standheizung, zahlt man den Preis, als ob tatsächlich ein zusätzliches Heizgerät verbaut würde, obwohl eigentlich nur die Steuerelektronik verändert wird und man eine Fernbedienung kriegt. Aber das führt jetzt zu weit.

Ich habe mir übrigens das Gerät von TechniSat bestellt und stehe jetzt in der DAB Statistik auf der anderen Seite. Natürlich kann man für 20 Euro (plus Versand) nicht viel erwarten. Der Lautsprecher ist allerdings schlechter, als der des vorher als Küchenradio verwendeten 25 Jahre alten Weltempfängers. Das könnte man sicher über externe Lautsprecher beheben, aber neben DAB waren die Senderspeicher ein Grund meines Kaufs. Schnell mal auf einen anderen Sender umschalten, ohne die genaue Frequenz über das Drehrad treffen zu müssen. Hätte keinen Cent an Hardware gekostet, ist dennoch in der Software absolut unbrauchbar umgesetzt. Die Idee von Senderspeichern ist ja ohne Zweifel, dass man schnell von einem auf den anderen Sender wechseln kann. Das Radio hat zwar keine Stationstasten wie im Autoradio, die man frei belegen kann, aber wenigsten zwei Pfeiltasten für rauf und runter. Allerdings werden diese völlig zu meinem Unverständnis dazu genutzt die Frequenz manuell zu ändern. Wer macht dies schon, wenn der Sendersuchlauf automatisch die richtige Frequenz findet und man zu dem noch 10 Sender einspeichern kann und eigentlich jederzeit abrufen könnte? Wie gesagt, kann man also den aktuellen Sender auf Knopfdruck im Empfang verschlechtern, um auf einen anderen gespeicherten Sender zu wechseln, muss man allerdings folgende simple Schritte befolgen: die Menü-Taste gedrückt halten, dann drei bis vier mal (je nachdem welche Pfeiltaste man drückt) zum Menüpunkt "Recall Preset" wechseln und mit "Select" bestätigen. Dann kann man mit den Pfeiltasten durch die gespeicherten Sender suchen, bis man den gewünschten Sender gefunden hat. Allerdings sollte man SEHR SCHNELL entscheiden, ob man diesen Sender hören möchte, denn sonst springt man wieder zurück auf die Hauptebene. Hat man sich schnell genug entschlossen, welchen Sender man hören will, muss man diesen dann nur noch mit "Select" auswählen. Ganz simpel und auch total logisch, dass man den Schnellzugriff auf gespeicherte Sender über mehrere Untermenüs versteckt. Ach so, damit kein falscher Eindruck entsteht: die Pfeiltasten ändern die Frequenz natürlich nur im UKW-Bereich, bei DAB scrollt man damit durch alle gefundenen Sender der automatischen Suche. Allerdings kommt man damit schneller und einfacher zum gewünschten Sender, als wenn man die Senderspeicher verwendet. Man muss halt nur schnell genug "Select" drücken, sonst ist man wieder raus...
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[1.1.1.1] industrieclub antwortet auf GrößterNehmer
04.06.2014 23:55
Benutzer GrößterNehmer schrieb: Aber Stromhunger hat die Mobilfunkindustrie noch nie
davon abgehalten irgendetwas einzuführen. UMTS, GPS, immer größere Bildschirme mit immer höherer Auflösung und etliches mehr sind alles Stromfresser vor dem Herrn. Diese Branche tickt anders. Es geht einzig darum als erster etwas zu haben, was bis dahin kein anderer hat oder kann. Es ist völlig egal, wie sinnfrei es ist, die anderen Hersteller ziehen nach. Wenn sich die Leute aus der DAB-Ecke Nachhilfe in Sachen Marketing......

Dass die Netzbetreiber das Radio aus dem Smartphone drängen wollen, kann ich beim besten Willen nicht glauben. Deren Netze platzen aus allen Nähten, die wollen garantiert nicht noch mehr Traffic! Die wollen am liebsten, dass die Kunden Flatrates kaufen, die sie dann möglichst kaum in Anspruch nehmen. Als Netzbetreiber wäre gerade Streaming für mich der Horror,....

Ich denke immer noch, dass Automobil- und Mobilfunkindustrie sehr gut in der Lage wären DAB massentauglich zu machen, auch wenn beide Neuerungen relativ unterschiedlich versuchen in den Markt zu drängen. Bei Smartphones werden die neuesten Trends natürlich auch erst in den sogenannten Flagship-Modellen versilbert.....

Habe deinen Beitrag mal wieder genossen, ließe sich noch Manches dazu sagen,
was aber hier ebenfalls zu sehr in die Breite gehen würde...
Tatsache ist aber immerhin, dass gerade die Flaggschiffe der letzten 2,3 Jahre
(z.B. von Samsung ) (UKW-) Radio (ersatzlos) raus gekickt haben, und nach allg.
Hörensagen soll das der Druck von Netzbetreibern sein...
Auch die Geschichte von den (angebl.) überbordenden Netzen halte ich zum großen Teil für Märchen bzw. Netzbetreiber-Propaganda ("Netzausbau" ist ja der
klassische Legitimator für höhere Einnahmen...). Die LTE-Netze suchen verzweifelt nach Kunden, und E-Plus hätte nicht Anfang des Jahres ALLE Ge-
schwindigkeitsstufen ALLER Netzgenerationen (inkl. LTE!) auch für ALLE Discounter-Kunden (OHNE irgendwelche Verpflichtungen oder Aufpreise freigege-
ben... - zum Platzen volle Netze sehen anders aus...
Viel wichtiger ist aber, die "DAB-Branche" kann (leider) nicht so einfach von der
"Smartphone-Branche" lernen, das hilft ihr nichts , jedenfalls nicht so ohne Weiteres...Bei Smartphones (etc.) zücken die Leute locker ein paar Hunderter; dieselben Leute feilschen beim DAB-Radio noch um 5 € (und kaufen es dann letztlich zumeist NICHT). Warum ist das so?! DAB+ ist doch (auf dem Radiogebiet) DER letzte Schrei..., DAS neueste Feature...DAS alleine nützt offensichtlich nicht jedem. (Wenn zwei das Gleiche machen, ist es eben noch lange nicht dasselbe...) Ich sehe zwei Gründe: DAB(+) ist die erste Rundfunk-/
Radio-Technologie/-Generation, die unter der "Medienhoheit" des INTERNET an den Start geht, SO eine mächtige Medienkonkurrenz hatte keine Rundfunk-Techno
logie-Generation zuvor! OHNE Internet fänden ALLE DAB "ganz toll"!!
Zweitens: 'Radio' hat sich in den letzten ca. 20 Jahren selbst marginalisiert bzw. ist (in DE) von der dt. Medienpolitik marginalisiert und bagatellisiert worden, es nimmt keiner mehr so recht ernst...( Da war halt - z.B. im Vgl. zu TV! - zu wenig
Geld "zu holen" bzw, "im Spiel". Und für so'was setzt sich deutsche Politik NICHT ein!). Warum haben wir denn hier nicht so tolle (Radio-)Programme wie z.B. in Los Angeles, London, Paris, Barcelona etc...?! Das merken die Leute doch, die Leute reisen doch auch...(Besonders peinlich ist dieser Zustand natürlich in NRW, hat es schließlich MEHR EINWOHNER ALS DIE MEISTEN EUROPÄISCHEN STAATEN !! - Und da sollen keine interessanteren Bewerber für eine DAB+Lizenz sein als (z.B.) 'Radio Impala' (=die Welt aus offiziell-russischer Sicht). Also, ich weiß nicht??)
Dennoch glaube ich an den Erfolg von DAB+ (vor allem wegen der von dir zitier-
ten AUTO-Vertriebsschiene!!) Da hast du ein sehr feines Gespür, und die techn.
Vorteile liegen nun mal auf der Hand...Es wird nur sehr, sehr, sehr viel länger dauern als gedacht/geplant. Immerhin habe ich jetzt auch außerhalb des westfä-
lischen (Mittelwellen-) Senders Nordkirchen (549 kHz), der übrigens hervorra-
gend klingt, überregional guten Deutschlandfunk-Empfang. Und mit "LoungeFM"
ist immerhin EIN weiterer Sender im (bisherigen) DAB+-Bouquet, den ich sonst
nicht hätte und ganz nett finde...
<Deinen 'Technisat' habe ich schon vor längerer Zeit unter dem Vertriebsnamen "DUAL" (für 34 €) (bei 'Kaufland') gekauft, ist wirklich nicht so doll, aber er sollte für mich nur Zweitgerät für (vom Stromnetz) abgelegene Teile
des Gartens sein..., da meine normalen Sangean-DAB+-Kofferradios 6(!) BABY-
Zellen schlucken, was nicht ganz preiswert ist und sie vor allem "tonnenschwer"
macht...Das Problem ist jedoch leider, dass man bei Tageslicht/Sonne dessen
Anzeige praktisch nicht lesen kann (und die Batterien auch in Null-Komma-Nix leer sind...>
Sobald ich den Sangean Mini-Empfänger DPR-39 (für NORMALE Wegwerf-Batterien, sog. Mignon-Zellen) sehe, hole ich mir den. Ich lehne diese ganze Akku-Sch... ab (erst recht in FESTEINBAU!!!), unterwegs kann ich nicht laden, aber (normale) Ersatzbatterien dabei haben!
Grüße!
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[1.1.1.1.1] GrößterNehmer antwortet auf industrieclub
05.06.2014 03:26
Dass es tatsächlich Smartphones ohne UKW-Radio gibt, hatte ich nicht auf dem Schirm. Von dem Hersteller Samsung habe ich mich allerdings schon vor langer Zeit in allen Produktlinien bis auf die SD-Karten verabschiedet. Ich hatte das erste Android Smartphone von Samsung, das Galaxy. Mehr muss ich wahrscheinlich nicht sagen. Bin jetzt glücklich bei einer Marke, die hier in Deutschland wahrscheinlich keiner kennt und hier leider auch nicht vertrieben wird. Dafür kriegt man die Geräte mit den selben Leistungsmerkmalen, wie die neuesten Samsung-Geräte für deutlich unter der Hälfte des Preises.

Allerdings wundert mich das doch etwas. Zumindest in Deutschland hört man ja immer wieder von Engpässen, gerade in Ballungszentren und besonders auf Messen. Ich selbst erlebe es auch immer wieder, dass trotz vollem Empfang ab und an die Daten nur so tröpfeln, tatsächlich meist in den größeren Städten. Könnte mir höchstens vorstellen, dass der Druck nicht unbedingt von unseren deutschen Netzbetreibern kommt, da Smartphones ja global vertrieben werden. Grundsätzlich ist aber jeder Netzbetreiber daran interessiert Quasi-Flatrates (mit Drossel) zu verkaufen und noch mehr daran interessiert, dass das Datennetz möglichst wenig genutzt wird. Dann kann man nämlich kassieren ohne zu investieren.

Wie das jetzt mit eplus und LTE aussieht, kann ich nicht beurteilen, denn eplus gehört (noch) nicht zu meinem Netzbetreiber. Allerdings versuchen ja alle Netzbetreiber per LTE Kunden aus anderen Festnetzen zu gewinnen. Angesprochen werden sollen ja vor allem Kunden, die bisher kein vernünftiges DSL kriegen konnten, weil sie am AdW wohnen. Wenn diese Nutzer dann über LTE erstmal einen schnellen Internetzugang erfahren, kann ich mir vorstellen, dass sie sich ganz schnell daran gewöhnen und eben Dienste nutzen, die für einen (V)DSL-Nutzer ganz normal sind: Videostreaming (Youtube), Internetradio und vielleicht Online-Backup. Alles Dienste, die sehr viel Traffic erzeugen. Über DSL ist das kein Problem, der "Luft-Kanal" hat aber nur eine gewisse Kapazität. Will ein ganzes Dörfchen abends High-Speed-Internet nutzen, ist der Kanal schnell ausgelastet.

Du erwähntest, dass Leute für ein Smartphone die Kreditkarte glühen lassen, für ein (DAB-)Radio aber um jede Mark feilschen. Ich denke mal, das hat viele Gründe. An erster Stelle sicher, dass ein Smartphone ein Statussymbol ist. Außerdem kann man damit eine Menge machen, mit einem Radio eben nur Radio hören. Ein Smartphone hat man den ganzen Tag dabei und findet auch immer neue Dinge, die man damit machen kann. Ein Radio ist hauptsächlich für die Hintergrundberieselung, und ob das jetzt analog oder digital passiert, ist den meisten egal. Kann es ja eigentlich auch, denn der Klangunterschied zwischen dem alten UKW-Empfänger in der Küche und einem DAB-Radio bei 96 kbps ist eigentlich nicht vorhanden. Meistens klingen die alten Radios sogar besser als neue günstige Geräte. Schlechter Empfang ist bei stationär betriebenen Geräten eigentlich auch zu vernachlässigen.

Das ist eben wieder das Marketing. Ein neues Smartphone hat dieses und jenes, was man sogar noch in Zahlen quantifizieren kann. Die Prozessoren werden immer schneller und es gibt ständig neue Apps, die diese auch ausreizen. Ein Smartphone ist eben ein Computer. Es gibt ständig neue Programme, die auf älteren Geräten nicht gut laufen, also gibt es einen guten Grund ein neues Gerät zu kaufen. Außerdem ist es in den Köpfen Vieler noch drin, dass man alle zwei Jahre ein neues Handy kriegt, auch wenn die Subventionen der Anbieter deutlich zurück gegangen sind. Ein Radio ist eben ein Radio, das man austauscht, wenn es kaputt ist.

Mit Internet-Radio triffst du den Nagel voll auf den Kopf! Wer einen Internetanschluss in entsprechender Geschwindigkeit hat, braucht kein DAB. Über das Internet kriegt man viel mehr Sender, meist in besserer Qualität, und die Geräte kosten sogar weniger. Oder man kann den Computer an die Stereo-Anlage anschliessen und bezahlt nichts. Heute ist Radio und somit auch DAB ja interessant, da man unterwegs potenziell überall Empfang hat. Zuhause kann man die Sender jederzeit in besserer Qualität über Internet oder DVB-S empfangen. Wenn man also Zuhause sein altes UKW-Radio ablösen möchte, stellt sich die Frage, was man am besten kauft. Hat man eine Flatrate mit WLAN-Router, ist ein Internetradio wahrscheinlich besser, da man unendlich viel mehr Sender empfangen kann. Der Vorteil von DAB (genauso wie bei UKW) ist ja, dass man es unterwegs überall empfangen kann. Aber dieser Vorteil wird ja mehr und mehr durch die Verfügbarkeit des Internets unterwegs minimiert.

Ich glaube, dass man DAB (ohne das analoge Radio abzuschalten) nur dadurch etablieren kann, in dem man es den Leuten praktisch "unter schiebt". DAB hat für den üblichen Konsumenten einfach zu wenig Vorteile gegenüber dem "normalen Radio". Gegenüber Internetradio ist es halt praktisch überall verfügbar, aber das gilt halt für UKW auch. Das reicht einfach nicht, um die Leute dazu zu bewegen, ihr altes UKW-Radio zu entsorgen. Und wenn sie an neuen Technologien interessiert sind, wählen sie Internetradio oder Radio über DVB-S oder -C.

Ist ja interessant, dass du ein baugleiches DAB-Gerät hast. Über Batterien würde ich mein Gerät allerdings nicht laufen lassen, da die Anleitung explizit beschreibt, dass man keine Akkus verwenden kann. Batterien verwende ich generell nur in Geräten, für die sich Akkus nicht eignen, da die Selbstentladung im Vergleich zum eigentlichen Energieverbrauch zu hoch wäre. Also Uhren, Fernbedienungen oder Taschenlampen. Wenn ein Gerät eine Batterie innerhalb kurzer Zeit entleert, sollte man Akkus verwenden können. Das reduziert Kosten und spart noch eine Menge Müll. Du magst anscheinend keine Akkus. Bei fest verbauten Zellen kann ich das noch verstehen, aber wenn man die Batterien austauschen kann, ist es doch viel sinnvoller Akkus einzulegen, die man Zuhause wieder aufladen und beim nächsten Mal wieder verwenden kann.

Gruß
GrößterNehmer
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[1.1.1.1.1.1] industrieclub antwortet auf GrößterNehmer
08.06.2014 19:39
Benutzer GrößterNehmer schrieb:
Bin jetzt glücklich bei einer Marke, die hier in Deutschland wahrscheinlich keiner kennt und hier leider auch nicht vertrieben wird. Dafür kriegt man die Geräte mit den selben Leistungsmerkmalen, wie die neuesten Samsung-Geräte für deutlich unter der Hälfte des Preises.

Ja, es ist schon ein (schlechter) Witz, dass es sehr leistungsstarke Smartphones
zum ca. halben Preis der sog.'Marktführer' gibt, MAN SIE ABER IN ALLER REGEL IN DE NICHT BEKOMMT, jedenfalls nicht stationär (in 'physischen' Shops). Das ist typisch. DE ist seit jeher 'Geldschneideland', von 'Sparsamkeit' wird hier zwar viel geredet, sie wird den Leuten aber - wo immer es geht - in Wirklichkeit so schwer wie möglich gemacht!
Darum habe ich mich ja auch schon mal darüber aufgeregt, dass teltarif hier laufend auch solche Handys vorstellt, OHNE jedoch eine Bezugsquelle zu nennen...(Im Modebereich ist so'was z.B. völlig unüblich...) Ich habe in dem Zusammenhang sogar vorgeschlagen, teltarif möge doch SELBST einen diesbez.
(Online-) Shop an seine publ. Aktivitäten, also die Inet-Seite ANSCHLIESSEN,
habe dazu nicht einmal eine Stellungnahme von teltarif bekommen...


Du erwähntest, dass Leute für ein Smartphone die Kreditkarte glühen lassen, für ein (DAB-)Radio aber um jede Mark feilschen. Ich denke mal, das hat viele Gründe. An erster Stelle sicher, dass ein Smartphone ein Statussymbol ist. Außerdem kann man damit eine Menge machen, mit einem Radio eben nur Radio hören.


Tja, IMAGE ist eben (fast) ALLES! (Daneben natürlich die umfassende, flexible
Funktionalität...) Genau DARAUF wollte ich letztendlich hinaus...
Ich denke, wir haben die Materie jetzt ziemlich umfassend beleuchtet...
Wenn die DAB+-Protagonisten sich unseren Dialog sorgfältig durchlesen, können
sie 'was lernen. Schaun 'mer 'ma. Ich glaube, wie gesagt, an den Erfolg von DAB+, nur dass es eben VIEL länger dauern wird als ursprünglich gedacht. Hauptsächlich weil es nun mal praktisch keine (nennenswerten) freien UKW-Fre-
quenzen mehr gibt (in DE!), aber sehr viele (etwas anspruchsvollere Menschen)
mit der derzeitigen (Radio-) Programmsituation in DE nicht zufrieden sind und -
wenn man diese mit der in den 'großen' RADIOländern der Erde vergleicht (USA,
GB, FR, ES, NL, BRAS, ARG, MEX) - auch wirklich nicht zufrieden sein können.
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[1.1.1.1.1.1.1] GrößterNehmer antwortet auf industrieclub
09.06.2014 02:09
Benutzer industrieclub schrieb:
Ja, es ist schon ein (schlechter) Witz, dass es sehr leistungsstarke Smartphones zum ca. halben Preis der sog.'Marktführer' gibt, MAN SIE ABER IN ALLER REGEL IN DE NICHT BEKOMMT, jedenfalls nicht stationär (in 'physischen' Shops). Das ist typisch. DE ist seit jeher 'Geldschneideland', von 'Sparsamkeit' wird hier zwar viel geredet, sie wird den Leuten aber - wo immer es geht - in
Wirklichkeit so schwer wie möglich gemacht!
Darum habe ich mich ja auch schon mal darüber aufgeregt, dass teltarif hier laufend auch solche Handys vorstellt, OHNE jedoch eine Bezugsquelle zu nennen...(Im Modebereich ist so'was z.B.
völlig unüblich...) Ich habe in dem Zusammenhang sogar vorgeschlagen, teltarif möge doch SELBST einen diesbez. (Online-) Shop an seine publ. Aktivitäten, also die Inet-Seite ANSCHLIESSEN, habe dazu nicht einmal eine Stellungnahme von teltarif bekommen...
Ganz so eine große Verschwörung ist es dann aber auch nicht. Viele Geräte werden eben auf internationalen Messen vorgestellt, sind aber eben nicht für den deutschen Markt bestimmt. D.h. dass der Hersteller die Geräte nicht in Deutschland bzw. an deutsche Händler verkauft. Da diese Geräte hier dann auch nicht beworben werden, sind die für die "Mainstream-Händler" auch nicht sonderlich interessant, weil sie davon einfach nicht viele absetzen können. Während man eine Bratpfanne auch noch nach 5 Jahren verkaufen kann, verliert ein Smartphone nach kurzer Zeit drastisch an Wert. Da ist das Risiko für die normalen Händler zu groß.

Das eröffnet natürlich eine Nische für Import/Export-Händler, die sich auf den Verkauf solcher Geräte spezialisiert haben. Da fallen Ladengeschäfte schon aus der Natur der Sache weg, denn mit Ladengeschäften in Berlin, München und Dortmund erreicht man eben nur Kunden in den Regionen. Wohnst du in Hannover, nützt dir das auch nichts. Diese Händler vertreiben eben nur online, damit sie zumindest in ganz Deutschland so viele Geräte verkaufen können, wie vielleicht ein einziger Store in der Innenstadt von Berlin, wenn überhaupt.

Weiterhin verletzen einige Geräte vielleicht Patente, die in Deutschland gelten, nicht aber in China. Und ein deutscher Händler muss außerdem zwei Jahre Gewährleistung geben. Bei häufiger auftretenden Defekten, muss er gegenüber seinem deutschen Kunden in Vorleistung treten und kann nur hoffen, dass er sein Geld von dem ausländischen Hersteller oder sogar Zwischenhändler zurück erhält. Ein weiterer, nicht ganz unwesentlicher, Punkt: viele Geräte, die für ausländische Märkte produziert werden, nutzen ganz andere Funkstandards. Selbst wenn man an das neueste Gerät aus China ran kommt, besteht eine gute Chance, dass dies hier nur im GSM-Netz mit Schneckentempo funkt. Dort gibt es nämlich z.B. drei verschiedene Netze, von denen nur eines den gleichen Standard, wie unsere UMTS-Netze, nutzt.

Falls du dich übrigens für Geräte aus dem Reich der Mitte interessierst, findest du einige beim deutschen Händler androidfiguren.de. Ein chinesischer Händler, der auch nach Deutschland versendet ist ibuygou.com. Hier ist allerdings zu beachten, dass an der deutschen Staatsgrenze noch Steuern hinzu kommen, die du entweder beim Zoll oder direkt über DHL bezahlen musst.

Zum Thema DAB+ wäre wohl alles gesagt, demnächst können wir hier weiter über das Thema DVB-T2 diskutieren... :-)

Gruß
GrößterNehmer
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[1.1.1.1.1.1.1.1] industrieclub antwortet auf GrößterNehmer
10.06.2014 21:40
Benutzer GrößterNehmer schrieb:

Zum Thema DAB+ wäre wohl alles gesagt, demnächst können wir hier weiter über das Thema DVB-T2 diskutieren... :-)

>DIE Diskussion schenk' ich mir lieber, (um meine Nerven zu schonen...). Fakt ist
nämlich: bei mir zu Hause werden also 2020 ca. 20 (!) Fernseher zu Elektroschrott
werden, bis auf einen so ziemlich alles Hemdentaschen-Minis...Bei den (drei)
Kombis mit DVD kann man dann allerdings wenigstens noch die DVD-Abspiel-
Funktion nutzen. - Aber ich klag' nicht, keine Sorge, die Sache ist 'gegessen', das
sind mir meine Nerven nicht (mehr) wert. Ich hab' kapiert, dass die "schöne, neue
Welt" eine UNSERIÖSE Welt ist!