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Die Leimrute für die Fliegen


06.03.2007 23:15 - Gestartet von GKr
einmal geändert am 06.03.2007 23:18
Ventelo wird sich das ziemlich genau ausrechnen können:

- Pro 1.000 Minuten in die Mobilfunk-Netze ein Verlust von X.
- Kosten einer Werbeschaltung bei z.B. Teltarif - siehe Mediadaten - Erfolg: Ungewiss.

- Änderung des günstigen, unter EK angebotenen Tarifs kurz nach Ablauf des häufigsten DTAG-Rechnungslaufes am Anfang eines Monats. Am besten an einem Freitag nach 18 Uhr.

- Gewinn dadurch: Y

- Einfache Rechnung: Y - X = Zock sie ab die "Kunden-Schmeißfliegen. Hol' sie auf die Leimrute.

GKr
Ergänzung:
Und da der Anbieter diesen neuen Tarif nirgends in den Print-Medien kommuniziert, sondern ausschließlich über die Internet-Presse, kann man einmal wieder feststellen, wie wunderbar sich Presse-Online - auch Teltarif.de - instrumentalisieren lassen.
Zwar berichtet Teltarif lobenswerter Weise darüber, was sich nun vermuten läßt. Aber in der Tarifabfrage steht letztendlich der nackte Tarif - und wer liest schon die Artikel zum Tarif?
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[1] 56kuser antwortet auf GKr
07.03.2007 00:02
Benutzer GKr schrieb:
Ventelo wird sich das ziemlich genau ausrechnen können:

- Pro 1.000 Minuten in die Mobilfunk-Netze ein Verlust von X.
- Kosten einer Werbeschaltung bei z.B. Teltarif - siehe Mediadaten - Erfolg: Ungewiss.

- Änderung des günstigen, unter EK angebotenen Tarifs kurz nach Ablauf des häufigsten DTAG-Rechnungslaufes am Anfang eines Monats. Am besten an einem Freitag nach 18 Uhr.

- Gewinn dadurch: Y

- Einfache Rechnung: Y - X = Zock sie ab die
"Kunden-Schmeißfliegen. Hol' sie auf die Leimrute.

GKr
Ergänzung:
Und da der Anbieter diesen neuen Tarif nirgends in den Print-Medien kommuniziert, sondern ausschließlich über die Internet-Presse, kann man einmal wieder feststellen, wie wunderbar sich Presse-Online - auch Teltarif.de - instrumentalisieren lassen.
Zwar berichtet Teltarif lobenswerter Weise darüber, was sich nun vermuten läßt. Aber in der Tarifabfrage steht letztendlich der nackte Tarif - und wer liest schon die Artikel zum Tarif?



Die Umschreibung mit der Leimrute hat mir sehr gefallen... :-) :-) :-)

Ich teile übrigens deinen Eindruck über den aktuellen Zustand Teile der hiesigen Presselandschaft. Immerhin wurde auf eine abrupte Tarifänderung hingewiesen.

~~~~~
Für alle Neulinge
~~~~~
Das schreibt Warentest über ventelo:
http://www.stiftung-warentest.de/online/computer_telefon/meldung/1375387/1375387.html

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[1.1] spl antwortet auf 56kuser
07.03.2007 16:50

3x geändert, zuletzt am 07.03.2007 17:11
Benutzer 56kuser schrieb:
Ich teile übrigens deinen Eindruck über den aktuellen Zustand Teile der hiesigen Presselandschaft. Immerhin wurde auf eine abrupte Tarifänderung hingewiesen.

Womöglich plagt Teltarif das schlechte Gewissen: einerseits müssen Seitenabrufe generiert werden, und dazu eignen sich kurzfristige Aktionstarife nun mal prima. Andererseits weiß Teltarif, dass die Instabilität der Tarife zu Lasten der "Seitenabrufer" geht.

Andererseits: Die Leser *werden* dort anrufen. Denn Geiz ist geil. Fragt 1und1surfer. Würden sie das nicht, würde die Tarifhopping-Masche gar nicht funktionieren. Würden die Kunden im Ergebnis wirklich sparen, übrigens auch nicht. :) Seriosität wird immer gefordert, nur bezahlen will dafür niemand.

Das schreibt Warentest über ventelo: http://www.stiftung-warentest.de/online/computer_telefon/meldun
g/1375387/1375387.html

Na ja. Recht lächerlich finde ich aber, wie sie weiter unten 01090 wegen ihrer "Tarifgarantie" lobt, was ich an sich als Frechheit empfinde. Es sollte der Normalfall sein, Tarife nicht schubartig zu ändern, und kein Positivmerkmal.

Jedenfalls ist BT ja wohl ebenso gefährlich:

- zum einen, weil sich der Anbieter an die "Tarifgarantie" halten kann oder auch nicht (https://www.teltarif.de/arch/2006/kw42/... );

- zum anderen, weil der Hauptzeitpreis von BT mit 9 Cent jeder Beschreibung spottet. Bei 01040 regt sich Warentest auf, dass der Preis das Doppelte des DTAG-Niveaus beträgt und keine Tarifansage besteht; bei 01090 scheint ihr komischerweise beides nichts auszumachen.

Bei dem Loblied auf Preisansagen fallen ebenfalls zwei Dinge unter den Tisch:

- erstens die Möglichkeit, dass was anderes berechnet als angesagt wird (https://www.teltarif.de/arch/2002/kw23/... ), was sich hinterher schwer nachvollziehen lässt. Und gerade Preis ansagende Anbieter nutzen das in der Regelfür häufige Tarifänderungen, so dass solche Anbieter selbst ohne Vorsatz tendenziell anfälliger für Fehltarifierung sind als andere;

- zweitens, dass zahlreiche Anbieter rechtswidrig schon bei der Tarifansage anfangen zu berechnen, wie Warentest kürzlich selbst herausgefunden haben will;

- drittens, dass erst eine Tarifansage es rechtlich einwandfrei möglich macht, den Tarif praktisch mit jedem Gespräch zu ändern. Der Anbieter hat zwar die Beweislast, aber der Kunde hat den Ärger bzw. den Schaden, wenn er, wie meist, seine Rechnung nicht genau kontrolliert.

Da war Stiftung Warentest schon besser.

spl
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[1.1.1] GKr antwortet auf spl
07.03.2007 17:54
Benutzer spl schrieb:
Benutzer 56kuser schrieb:
Ich teile übrigens deinen Eindruck über den aktuellen Zustand Teile der hiesigen Presselandschaft. Immerhin wurde auf eine
abrupte Tarifänderung hingewiesen.

Womöglich plagt Teltarif das schlechte Gewissen: einerseits müssen Seitenabrufe generiert werden, und dazu eignen sich kurzfristige Aktionstarife nun mal prima. Andererseits weiß Teltarif, dass die Instabilität der Tarife zu Lasten der "Seitenabrufer" geht.

Andererseits: Die Leser *werden* dort anrufen. Denn Geiz ist geil. Fragt 1und1surfer. Würden sie das nicht, würde die Tarifhopping-Masche gar nicht funktionieren. Würden die Kunden im Ergebnis wirklich sparen, übrigens auch nicht. :) Seriosität wird immer gefordert, nur bezahlen will dafür niemand.

Das schreibt Warentest über ventelo:
>
http://www.stiftung-warentest.de/online/computer_telefon/meldun g/1375387/1375387.html

Na ja. Recht lächerlich finde ich aber, wie sie weiter unten 01090 wegen ihrer "Tarifgarantie" lobt, was ich an sich als Frechheit empfinde. Es sollte der Normalfall sein, Tarife nicht schubartig zu ändern, und kein Positivmerkmal.

Jedenfalls ist BT ja wohl ebenso gefährlich:

- zum einen, weil sich der Anbieter an die "Tarifgarantie" halten kann oder auch nicht (https://www.teltarif.de/arch/2006/kw42/... );

- zum anderen, weil der Hauptzeitpreis von BT mit 9 Cent jeder Beschreibung spottet. Bei 01040 regt sich Warentest auf, dass der Preis das Doppelte des DTAG-Niveaus beträgt und keine Tarifansage besteht; bei 01090 scheint ihr komischerweise beides nichts auszumachen.

Bei dem Loblied auf Preisansagen fallen ebenfalls zwei Dinge unter den Tisch:

- erstens die Möglichkeit, dass was anderes berechnet als angesagt wird (https://www.teltarif.de/arch/2002/kw23/... ), was sich hinterher schwer nachvollziehen lässt. Und gerade Preis ansagende Anbieter nutzen das in der Regelfür häufige Tarifänderungen, so dass solche Anbieter selbst ohne Vorsatz tendenziell anfälliger für Fehltarifierung sind als andere;

- zweitens, dass zahlreiche Anbieter rechtswidrig schon bei der Tarifansage anfangen zu berechnen, wie Warentest kürzlich selbst herausgefunden haben will;

- drittens, dass erst eine Tarifansage es rechtlich einwandfrei möglich macht, den Tarif praktisch mit jedem Gespräch zu ändern. Der Anbieter hat zwar die Beweislast, aber der Kunde hat den Ärger bzw. den Schaden, wenn er, wie meist, seine Rechnung nicht genau kontrolliert.

Da war Stiftung Warentest schon besser.

spl

Man muß den TK-Markt als Gesamtsystem begreifen.
Jede gesetzliche Regelung bietet immer auch Möglichkeiten, sie vertriebstechnisch zu nutzen.

Ich habe schon immer darauf hingewiesen, daß gerade die Tarifansage überhaupt erst die Möglichkeit schafft für das Tarifhopping.

Und ich kann mich sehr gut daran erinnern, daß mir hier vehement von diversen Teilnehmern widersprochen wurde. Deren Motivation beruhte also entweder auf Unwissenheit und nicht verstehen wollen. Oder aber sie waren bzw. sind selbst an der Vermarktung beteiligt und haben diese Methode sehr wohl verstanden und in ihrem Sinne genutzt.

Die Presse selbst hat schon immer den Spagat zwischen Anzeigenabteilung und Redaktion üben müssen und muß das heute noch. Aber die ethischen Selbstansprüche in der Print-Presse sind um etliches höher. Ein wenig übernommen wird das heute in den diversen Online-Publikationen eben dieser Print-Verlage. Aber die Internet-"Presse" ist längst pervertiert. Die Redaktionen habaen hausintern nicht den Einfluß, sich gegen den reinen Kommerzgedanken ebenbürtig zu wehren. Somit ist die letzte Instanz, ob und wie ein Artikel geschrieben wird, längst nicht mehr, wie in der Print-Presse, ein CvC (Chef vom Dienst) oder gar ein Chefredakteur, sondern der Inhaber der Internet-Präsentation. Und ob der anders als nach seinem Geldbeutel entscheidet, weiß ich nicht.

GKr

Der TK-Markt ist tot.
Es kommt der CO2-Markt.
Das könnte noch etwas werden.
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[1.1.1.1] talk antwortet auf GKr
07.03.2007 17:59
Hallo,

Benutzer GKr schrieb:

Ich habe schon immer darauf hingewiesen, daß gerade die Tarifansage überhaupt erst die Möglichkeit schafft für das Tarifhopping.

Bei der 01040 gibt es aber keine Tarifansage... und
dort wurden die Tarife auch schon plötzlich und
erheblich geändert.

cu talk
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[1.1.1.2] spl antwortet auf GKr
07.03.2007 21:04

einmal geändert am 07.03.2007 21:12
Benutzer GKr schrieb:
Ich habe schon immer darauf hingewiesen, daß gerade die Tarifansage überhaupt erst die Möglichkeit schafft für das Tarifhopping.

Und ich kann mich sehr gut daran erinnern, daß mir hier vehement von diversen Teilnehmern widersprochen wurde.

Unter anderem von mir. Faktisch stimmt es ja auch nicht, dass Anbieter ohne Tarifansage deswegen stabile Tarife hätten. Siehe gerade 01040, an deren längerfristige Preisstabilität Sie ja wohl selbst nicht ernsthaft glauben.

Ohne Preisansage kann man die Kunden sogar noch besser hinter's Licht führen, denn wer schaut schon vor jeder Verbindung auf die Anbieterhomepage? Bei Preisansage kann der Kunde auflegen. Ob Tarifhopper oder nicht lässt sich folglich nicht nach der Preisansage beurteilen.

Übrigens muss ich auch als Privatkunde sagen: Ich weiß gar nicht, ob die (ohnehin zweifelhafte) Ersparnis den damit verbundenen Stress und Aufwand aufwiegt. Seit ich für einen günstigen und festen Minutenpreis im 1/1-Takt telefoniere, telefoniere ich viel entspannter. Man muss nicht mehr auf irgendwelche Zeitfenster achten und man spart sich so manchen Rechnungsärger.

Die Presse selbst hat schon immer den Spagat zwischen Anzeigenabteilung und Redaktion üben müssen und muß das heute noch. Aber die ethischen Selbstansprüche in der Print-Presse sind um etliches höher.

Wahrscheinlich, weil es alles ein relativ neuer Bereich ist, die Professionalisierung noch nicht so weit fortgeschritten ist und das einfach jeder machen kann, der einen PC mit Internetanschluss hat. Augstein hat auch mit einer Schreibmaschine angefangen. Anscheinend ist auch der zu erzielende Umsatz geringer, so dass mehr Frickler dort zu Hause sind. Sie sehen ja, wie gründlich die meisten Redakteure hier zu recherchieren pflegen. Da wird bspw. über ein ganz zentrales Gesetz geschrieben, das aber augenscheinlich gar nicht gelesen wurde. Vielleicht hat das Geldproblem auch damit zu tun, dass die Zielgruppe flüchtiger und nicht die ist, die dafür viel Geld ausgibt. Dann zahlen natürlich auch die Werbekunden weniger.

Andererseits: Teltarif hat ja versucht, mit Paid-Services gegen Entgelt Leistungen anzubieten. Scheint aber(?) nicht besonders erfolgreich zu sein. Anscheinend sind die Leute nicht bereit dafür Geld zu bezahlen. Und so bleibt es halt beim gegenwärtigen Qualitätsstandard. Ein ähnliches Dilemma wie bei den TK-Anbietern selbst.

Ein wenig übernommen wird das heute in den diversen Online-Publikationen eben dieser Print-Verlage.

Auch da wird es aber schlechter. In der letzten Zeit entdecke ich vermehrt Rechtschreibfehler auf Spiegel Online und auf Tagesschau.de. Ist zwar an sich nicht bedeutend, lässt aber auf verminderte Sorgfalt schließen, die sich vermutlich nicht auf die äußere Form beschränkt.

Eine mangelhafte Trennung zwischen redaktionellen und kommerziellen Interessen ist aber auch ganz deutlich bei Print-Medien festzustellen. Ich hab letztens mal aus Langeweile ein paar Jugendzeitschriften durchgeblättert und habe erschrocken festgestellt, dass es da völlig üblich zu sein scheint, redaktionelle Beiträge quasi zu kaufen. Gerade bei dieser noch besonders formbaren Zielgruppe finde ich das besonders verwerflich. Im Zusammenhang mit Klingeltonwerbung (wäre das übrigens nicht ein einträchtiges, neues Geschäftsfeld für Sie? :) hat das ja glaube ich sogar schon die Gerichte beschäftigt.

spl
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[1.1.1.2.1] GKr antwortet auf spl
08.03.2007 08:28

einmal geändert am 08.03.2007 08:29
Benutzer spl schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Ich habe schon immer darauf hingewiesen, daß gerade die Tarifansage überhaupt erst die Möglichkeit schafft für das Tarifhopping.

Und ich kann mich sehr gut daran erinnern, daß mir hier vehement von diversen Teilnehmern widersprochen wurde.

Unter anderem von mir. Faktisch stimmt es ja auch nicht, dass Anbieter ohne Tarifansage deswegen stabile Tarife hätten. Siehe gerade 01040, an deren längerfristige Preisstabilität Sie ja wohl selbst nicht ernsthaft glauben.

Auch, wenn dieser unser Austautsch jetzt eher einem Geplänkel zweier alter Männer ähnelt, die noch nach Jahrzehnten zänkeln, ob der Apfelbaum damals hätte gefällt werden müssen, denn er trug doch, zwar von Fäulnis befallen, dennoch schöne Früchte:

Es ging damals um die allgemein vertretene Forderung nach einer gesetzlich vorgeschriebenen Tarifansage, von der sich die halbe TK-Endkunden-Welt eine Transparenz versprach. Dem widersprach ich, indem ich darauf hinwies, daß es im Call by Call mit Anmeldung (von Teltarif lange Zeit als das "nicht echte" Call by Call bezeichnet, indem man das anmeldefreie Call by Call als das "echte" bezeichnete) längst Tarifsicherheit gibt, da vor Registrierung ein eindeutiger Vertragsentwurf vorliegt, der die Tariffrage regelt.

Man kann also deutlich sehen, daß Teltarif schon damals das "echte Call by Call" massiv unterstützte. Ich unterstelle hier aber ausdrücklich keine Weitsicht in der Entwicklung, die zur heutigen Situation geführt hat. (War das jetzt ein Kompliment oder eher das Gegenteil? Wie auch immer..)

Ohne Preisansage kann man die Kunden sogar noch besser hinter's Licht führen, denn wer schaut schon vor jeder Verbindung auf die Anbieterhomepage? Bei Preisansage kann der Kunde auflegen. Ob Tarifhopper oder nicht lässt sich folglich nicht nach der Preisansage beurteilen.

Übrigens muss ich auch als Privatkunde sagen: Ich weiß gar nicht, ob die (ohnehin zweifelhafte) Ersparnis den damit verbundenen Stress und Aufwand aufwiegt. Seit ich für einen günstigen und festen Minutenpreis im 1/1-Takt telefoniere, telefoniere ich viel entspannter. Man muss nicht mehr auf irgendwelche Zeitfenster achten und man spart sich so manchen Rechnungsärger.

Das ist schon seit ca. 1 Jahr der allgemeine Trend.
Man darf nicht vergessen, daß hier in diesen Foren oft "Freak-Diskussionen" geführt werden: Ein sich Aufgeilen an theoretischen Möglichkeiten, bis auf 1/10 Cent die billigste Verbindung zu finden. Ohne Berücksichtigung des Mehraufwandes.

Die Presse selbst hat schon immer den Spagat zwischen Anzeigenabteilung und Redaktion üben müssen und muß das heute noch. Aber die ethischen Selbstansprüche in der Print-Presse sind um etliches höher.

Wahrscheinlich, weil es alles ein relativ neuer Bereich ist, die Professionalisierung noch nicht so weit fortgeschritten ist und das einfach jeder machen kann, der einen PC mit Internetanschluss hat. Augstein hat auch mit einer Schreibmaschine angefangen.

Oh, bitte. Nicht Rudolf Augstein in einem Satzzusammenhang mit Laien-Tippsern nennen. Rudolf Augstein hat für mich, ähnlich wie Ernst Rowohlt, Kultstatus. Ich bin Zeitungsmann.

Anscheinend ist auch der zu erzielende Umsatz geringer, so dass mehr Frickler dort zu Hause sind. Sie sehen ja, wie gründlich die meisten Redakteure hier zu recherchieren pflegen. Da wird bspw. über ein ganz zentrales Gesetz geschrieben, das aber augenscheinlich gar nicht gelesen wurde. Vielleicht hat das Geldproblem auch damit zu tun, dass die Zielgruppe flüchtiger und nicht die ist, die dafür viel Geld ausgibt. Dann zahlen natürlich auch die Werbekunden weniger.

Vor einigen Monaten wurden Bundestagsabgeordnete auf dem Weg zur Abstimmung über die EU-Verfassung von Reportern eines ARD-Magazins auf den Stufen des Reichstages abgefangen und ihnen wurden zwei, drei leichte Fragen zur neuen Verfassung gestellt.
Durch die Bank alle Abgeordneten (u.a. auch Herr Ströbele von den Grünen. Seines Zeichens Rechtsanwalt, hochintelligent und engagiert) wußten die Antworten nicht.
Es kann also nicht mit Geld zusammenhängen. Denn Die System-Abgeordneten werden ja schon immer über ihre Diäten mit Geld geschmiert.


Andererseits: Teltarif hat ja versucht, mit Paid-Services gegen Entgelt Leistungen anzubieten. Scheint aber(?) nicht besonders erfolgreich zu sein. Anscheinend sind die Leute nicht bereit dafür Geld zu bezahlen. Und so bleibt es halt beim gegenwärtigen Qualitätsstandard. Ein ähnliches Dilemma wie bei den TK-Anbietern selbst.

Oh, ich nutze diese kostenpflichtigen Teltarif-Benachrichtigungen (ist dieser Ausdruck nicht viel eleganter und auch zutreffender als "Paid-Services"?) regelmäßig.
Die erhobenen Gebühren empfinde ich persönlich als marginal.


Ein wenig übernommen wird das heute in den diversen Online-Publikationen eben dieser Print-Verlage.

Auch da wird es aber schlechter. In der letzten Zeit entdecke ich vermehrt Rechtschreibfehler auf Spiegel Online und auf Tagesschau.de. Ist zwar an sich nicht bedeutend, lässt aber auf verminderte Sorgfalt schließen, die sich vermutlich nicht auf die äußere Form beschränkt.

Intern haben die Mitarbeiter der Online-Auftritte ein schlechteres Image als die der Print-Redaktionen. Im Print-Bereich hat man sich schon immer - seit den 70er Jahren kann ich das aus eigener Erfahrung bestätigen - ein sehr elitäres Image. Und das ist auch berechtigt. Die Print-Redakteure (ausgenommen sei die Sport-Redaktion) sind sehr sicher im Umgang mit der deutschen Sprache.

Eine mangelhafte Trennung zwischen redaktionellen und kommerziellen Interessen ist aber auch ganz deutlich bei Print-Medien festzustellen. Ich hab letztens mal aus Langeweile ein paar Jugendzeitschriften durchgeblättert und habe erschrocken festgestellt, dass es da völlig üblich zu sein scheint, redaktionelle Beiträge quasi zu kaufen. Gerade bei dieser noch besonders formbaren Zielgruppe finde ich das besonders verwerflich.

Das gab es schon immer. Allerdings ist die Schamgrenze deutlich nach unten verschoben worden.

Im Zusammenhang mit Klingeltonwerbung (wäre das übrigens nicht ein einträchtiges, neues Geschäftsfeld für Sie? :) hat das ja glaube ich sogar schon die Gerichte beschäftigt.

spl

Nein, das wäre kein einträchtiges, neues Geschäftsfeld für mich. Aber das wissen Sie ganz sicher selbst.

Was mich reizen würde:
Der neu entstehende CO2-Emissionen-Markt.
Irgendwann in naher Zukunft wird jedem Betrieb und vielleicht sogar jeder Privatperson ein bestimmtes Kontingent an CO2 pro Jahr zugestanden. Diese Menge darf derjenige ausstoßen, mehr nicht. Hat er am Ende des Jahres einen Mehrbedarf, so muß er eine entsprechende Freimenge an einer Art Börse "nachkaufen". Verfügt er über nicht benötigte Emissionsüberschüsse, kann er sie dort anbieten.

Das liest sich sehr spannend und würde mich sehr interessieren.

GKr
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[1.1.1.2.2] 56kuser antwortet auf spl
09.03.2007 01:04
Benutzer spl schrieb:

Übrigens muss ich auch als Privatkunde sagen: Ich weiß gar nicht, ob die (ohnehin zweifelhafte) Ersparnis den damit verbundenen Stress und Aufwand aufwiegt. Seit ich für einen günstigen und festen Minutenpreis im 1/1-Takt telefoniere, telefoniere ich viel entspannter. Man muss nicht mehr auf irgendwelche Zeitfenster achten und man spart sich so manchen Rechnungsärger.

ja genau beim telefonieren per cbc zu sparen ist auch für mich wenig interessant.

Ich selbst habe noch den Standard Tnet Tarif.
Da weis ich das es teuer werden kann somit ist mein Konsumverhalten entsprechend angepasst.


Anders sieht es beim ibc via Schmalband aus, was ich trotz dsl Verfügbarkeit sehr gerne nutze da es für mein Surfverhalten nach wie vor bis auf 0,7ct/min billiger kommt. Erst darüber würde es Sinn machen sich in ein Abo (AOL surf packet) drängen zu lassen.

Dem by call Markt würden meiner Meinung nach folgende Dinge gut tun:

>Ein Dumping Verbot, also Tarife unter Selbstkosten nur mit Ausnahmegenehmigung zulassen.
>Einheitliche Tarifseite vorschreiben, Vorbild Impressum...
>Preisschwankungen von mehr als dem 5 fachen(gestaffelt+ jährlicher Prüfung ob nicht wieder Schlupfloch entstand ist) von Haupt und Nebenzeit sowie bei Preisanpassungen untersagen.
>den Reklamationsweg weiter vereinfachen. (Schritt für schritt Anleitung muss in Rechnung angegeben werden!)

tja
eins dürfte wohl unbestritten sein: So wie es momentan ist sollte es sowohl für den Anbieter als auch seinen Wettbewerbern sowie den Kunden gegenüber kein Dauerzustand sein

In diesem Segment der Wirtschaft ufert der Markt aus und produziert zu viele Verlierer.
Sollte sich nichts ändern muss erlaubt sein „die Sinnfrage“ zu stellen.



Auch da wird es aber schlechter. In der letzten Zeit entdecke ich vermehrt Rechtschreibfehler auf Spiegel Online und auf Tagesschau.de. Ist zwar an sich nicht bedeutend, lässt aber auf verminderte Sorgfalt
bei der Auswahl der richtigen Software. ;-)
>schließen, die sich vermutlich nicht auf
die äußere Form beschränkt.