Benutzer spl schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Ich habe schon immer darauf hingewiesen, daß gerade die Tarifansage überhaupt erst die Möglichkeit schafft für das Tarifhopping.
Und ich kann mich sehr gut daran erinnern, daß mir hier vehement von diversen Teilnehmern widersprochen wurde.
Unter anderem von mir. Faktisch stimmt es ja auch nicht, dass Anbieter ohne Tarifansage deswegen stabile Tarife hätten. Siehe gerade 01040, an deren längerfristige Preisstabilität Sie ja wohl selbst nicht ernsthaft glauben.
Auch, wenn dieser unser Austautsch jetzt eher einem Geplänkel zweier alter Männer ähnelt, die noch nach Jahrzehnten zänkeln, ob der Apfelbaum damals hätte gefällt werden müssen, denn er trug doch, zwar von Fäulnis befallen, dennoch schöne Früchte:
Es ging damals um die allgemein vertretene Forderung nach einer gesetzlich vorgeschriebenen Tarifansage, von der sich die halbe TK-Endkunden-Welt eine Transparenz versprach. Dem widersprach ich, indem ich darauf hinwies, daß es im Call by Call mit Anmeldung (von Teltarif lange Zeit als das "nicht echte" Call by Call bezeichnet, indem man das anmeldefreie Call by Call als das "echte" bezeichnete) längst Tarifsicherheit gibt, da vor Registrierung ein eindeutiger Vertragsentwurf vorliegt, der die Tariffrage regelt.
Man kann also deutlich sehen, daß Teltarif schon damals das "echte Call by Call" massiv unterstützte. Ich unterstelle hier aber ausdrücklich keine Weitsicht in der Entwicklung, die zur heutigen Situation geführt hat. (War das jetzt ein Kompliment oder eher das Gegenteil? Wie auch immer..)
Ohne Preisansage kann man die Kunden sogar noch besser hinter's Licht führen, denn wer schaut schon vor jeder Verbindung auf die Anbieterhomepage? Bei Preisansage kann der Kunde auflegen. Ob Tarifhopper oder nicht lässt sich folglich nicht nach der Preisansage beurteilen.
Übrigens muss ich auch als Privatkunde sagen: Ich weiß gar nicht, ob die (ohnehin zweifelhafte) Ersparnis den damit verbundenen Stress und Aufwand aufwiegt. Seit ich für einen günstigen und festen Minutenpreis im 1/1-Takt telefoniere, telefoniere ich viel entspannter. Man muss nicht mehr auf irgendwelche Zeitfenster achten und man spart sich so manchen Rechnungsärger.
Das ist schon seit ca. 1 Jahr der allgemeine Trend.
Man darf nicht vergessen, daß hier in diesen Foren oft "Freak-Diskussionen" geführt werden: Ein sich Aufgeilen an theoretischen Möglichkeiten, bis auf 1/10 Cent die billigste Verbindung zu finden. Ohne Berücksichtigung des Mehraufwandes.
Die Presse selbst hat schon immer den Spagat zwischen Anzeigenabteilung und Redaktion üben müssen und muß das heute noch. Aber die ethischen Selbstansprüche in der Print-Presse sind um etliches höher.
Wahrscheinlich, weil es alles ein relativ neuer Bereich ist, die Professionalisierung noch nicht so weit fortgeschritten ist und das einfach jeder machen kann, der einen PC mit Internetanschluss hat. Augstein hat auch mit einer Schreibmaschine angefangen.
Oh, bitte. Nicht Rudolf Augstein in einem Satzzusammenhang mit Laien-Tippsern nennen. Rudolf Augstein hat für mich, ähnlich wie Ernst Rowohlt, Kultstatus. Ich bin Zeitungsmann.
Anscheinend ist auch der zu erzielende Umsatz geringer, so dass mehr Frickler dort zu Hause sind. Sie sehen ja, wie gründlich die meisten Redakteure hier zu recherchieren pflegen. Da wird bspw. über ein ganz zentrales Gesetz geschrieben, das aber augenscheinlich gar nicht gelesen wurde. Vielleicht hat das Geldproblem auch damit zu tun, dass die Zielgruppe flüchtiger und nicht die ist, die dafür viel Geld ausgibt. Dann zahlen natürlich auch die Werbekunden weniger.
Vor einigen Monaten wurden Bundestagsabgeordnete auf dem Weg zur Abstimmung über die EU-Verfassung von Reportern eines ARD-Magazins auf den Stufen des Reichstages abgefangen und ihnen wurden zwei, drei leichte Fragen zur neuen Verfassung gestellt.
Durch die Bank alle Abgeordneten (u.a. auch Herr Ströbele von den Grünen. Seines Zeichens Rechtsanwalt, hochintelligent und engagiert) wußten die Antworten nicht.
Es kann also nicht mit Geld zusammenhängen. Denn Die System-Abgeordneten werden ja schon immer über ihre Diäten mit Geld geschmiert.
Andererseits: Teltarif hat ja versucht, mit Paid-Services gegen Entgelt Leistungen anzubieten. Scheint aber(?) nicht besonders erfolgreich zu sein. Anscheinend sind die Leute nicht bereit dafür Geld zu bezahlen. Und so bleibt es halt beim gegenwärtigen Qualitätsstandard. Ein ähnliches Dilemma wie bei den TK-Anbietern selbst.
Oh, ich nutze diese kostenpflichtigen Teltarif-Benachrichtigungen (ist dieser Ausdruck nicht viel eleganter und auch zutreffender als "Paid-Services"?) regelmäßig.
Die erhobenen Gebühren empfinde ich persönlich als marginal.
Ein wenig übernommen wird das heute in den diversen Online-Publikationen eben dieser Print-Verlage.
Auch da wird es aber schlechter. In der letzten Zeit entdecke ich vermehrt Rechtschreibfehler auf Spiegel Online und auf Tagesschau.de. Ist zwar an sich nicht bedeutend, lässt aber auf verminderte Sorgfalt schließen, die sich vermutlich nicht auf die äußere Form beschränkt.
Intern haben die Mitarbeiter der Online-Auftritte ein schlechteres Image als die der Print-Redaktionen. Im Print-Bereich hat man sich schon immer - seit den 70er Jahren kann ich das aus eigener Erfahrung bestätigen - ein sehr elitäres Image. Und das ist auch berechtigt. Die Print-Redakteure (ausgenommen sei die Sport-Redaktion) sind sehr sicher im Umgang mit der deutschen Sprache.
Eine mangelhafte Trennung zwischen redaktionellen und kommerziellen Interessen ist aber auch ganz deutlich bei Print-Medien festzustellen. Ich hab letztens mal aus Langeweile ein paar Jugendzeitschriften durchgeblättert und habe erschrocken festgestellt, dass es da völlig üblich zu sein scheint, redaktionelle Beiträge quasi zu kaufen. Gerade bei dieser noch besonders formbaren Zielgruppe finde ich das besonders verwerflich.
Das gab es schon immer. Allerdings ist die Schamgrenze deutlich nach unten verschoben worden.
Im Zusammenhang mit Klingeltonwerbung (wäre das übrigens nicht ein einträchtiges, neues Geschäftsfeld für Sie? :) hat das ja glaube ich sogar schon die Gerichte beschäftigt.
spl
Nein, das wäre kein einträchtiges, neues Geschäftsfeld für mich. Aber das wissen Sie ganz sicher selbst.
Was mich reizen würde:
Der neu entstehende CO2-Emissionen-Markt.
Irgendwann in naher Zukunft wird jedem Betrieb und vielleicht sogar jeder Privatperson ein bestimmtes Kontingent an CO2 pro Jahr zugestanden. Diese Menge darf derjenige ausstoßen, mehr nicht. Hat er am Ende des Jahres einen Mehrbedarf, so muß er eine entsprechende Freimenge an einer Art Börse "nachkaufen". Verfügt er über nicht benötigte Emissionsüberschüsse, kann er sie dort anbieten.
Das liest sich sehr spannend und würde mich sehr interessieren.
GKr