Thread
Menü

Das ist der Preis dafür..


16.01.2008 12:44 - Gestartet von hdontour
..., dass das Lohnniveau hier in Deutschland höher ist, als im ehemaligen Ostblock. Das wird nicht das letzte Unternehmen sein, welches hier zumacht und "in den Osten" geht.

Ist hart, aber es ist einfach so und keiner wird was dagegen tun können.....

Keiner? das stimmt nicht.

Der Staat könnte was tun, indem er radikal z.b. das ganze Steuerstytem umbaut, um Deutschland wieder zu einem attraktiven Standort zu machen.
Wir werden noch die Zeit erleben, wo die Deutschen Frauen nach Polen oder Tschechien fahren, um sich dort Geld mit Putzen zu verdienen.
Menü
[1] hotte70 antwortet auf hdontour
16.01.2008 14:26

einmal geändert am 16.01.2008 14:27
Sehe ich auch so. Jetzt wird groß auf Nokia gemotzt, aber unabhängig von der Föderungsgeschichte, ist es doch normal, dass sich kein international agierendes Unternehmen mehr den Standort Deutschland leisten kann und will, wenn man auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben möchte, ganz gleich welche Gewinne auch momentan eingefahren werden.

Die Politiker sollten mal ernsthaft darüber nachdenken, an den Lohnnebenkosten zu pfeilen bzw. diese zu drücken.
Menü
[1.1] HUMMELHUMMEL antwortet auf hotte70
16.01.2008 14:58
dass wir zwar in der EU ein durchlässiges internationales Wirtschaftssystem haben, jedoch weder steuerrechtlich noch sozialrechtlich abgestimmte nationale Gesetzgebungen. Die EU wurde in den letzten Jahren immer weiter erweitert, die sozial- und steuerrechtliche Einigung ist aber noch lange nicht vollzogen. Denn da sieht jedes Mitgliedsland nationale Interessen bedroht. Und dann erfolgt die Abstimmung eben mit den Füssen.
Menü
[1.1.1] peso antwortet auf HUMMELHUMMEL
16.01.2008 18:29
Benutzer HUMMELHUMMEL schrieb:
dass wir zwar in der EU ein durchlässiges internationales Wirtschaftssystem haben, jedoch weder steuerrechtlich noch sozialrechtlich abgestimmte nationale Gesetzgebungen. Die EU wurde in den letzten Jahren immer weiter erweitert, die sozial- und steuerrechtliche Einigung ist aber noch lange nicht vollzogen. Denn da sieht jedes Mitgliedsland nationale Interessen bedroht. Und dann erfolgt die Abstimmung eben mit den Füssen.


Das ist wie die Kriminalitätssteigerung nach Entfall der Ostgrenzen. Es ist zwar so, wird aber abgestritten.

peso
Menü
[1.2] bartd antwortet auf hotte70
16.01.2008 15:54
Benutzer hotte70 schrieb:
Sehe ich auch so. Jetzt wird groß auf Nokia gemotzt, aber unabhängig von der Föderungsgeschichte, ist es doch normal, dass sich kein international agierendes Unternehmen mehr den Standort Deutschland leisten kann und will, wenn man auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben möchte, ganz gleich welche Gewinne auch momentan eingefahren werden.

UNFUG!
Konkret DIESER Betrieb hat KEINE VERLUSTE, sondern GEWINN gemacht!

Die Politiker sollten mal ernsthaft darüber nachdenken, an den Lohnnebenkosten zu pfeilen bzw. diese zu drücken.

Oder eben die GIER zu beschränken ...

Bye
bart
Menü
[1.2.1] hühnchen antwortet auf bartd
16.01.2008 17:56
Manchmal frage ich mich ob wir nie dazulernen. Das ist doch schon x-mal passiert: erst Förderungen kassiert, dann Betrieb wieder abgesiedelt.
Emotionen sind völlig für die Fische, es hilft nur: vorher AUGEN AUF und Förderungen rückfordern, wenn der Laden wieder geschlossen wird. Sonst wird der Staat zum Selbstbedienungsladen für ausländische Firmen... Aber Moment mal, ist er das nicht ohnehin schon?
mfg


Benutzer bartd schrieb:
Benutzer hotte70 schrieb:
Sehe ich auch so. Jetzt wird groß auf Nokia gemotzt, aber unabhängig von der Föderungsgeschichte, ist es doch normal, dass sich kein international agierendes Unternehmen mehr den Standort Deutschland leisten kann und will, wenn man auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben möchte, ganz gleich welche Gewinne auch momentan eingefahren werden.

UNFUG!
Konkret DIESER Betrieb hat KEINE VERLUSTE, sondern GEWINN gemacht!

Die Politiker sollten mal ernsthaft darüber nachdenken, an den Lohnnebenkosten zu pfeilen bzw. diese zu drücken.

Oder eben die GIER zu beschränken ...

Bye
bart
Menü
[1.2.1.1] Müller2 antwortet auf hühnchen
17.01.2008 09:38
Benutzer hühnchen schrieb:
Manchmal frage ich mich ob wir nie dazulernen. Das ist doch schon x-mal passiert: erst Förderungen kassiert, dann Betrieb wieder abgesiedelt.
Emotionen sind völlig für die Fische, es hilft nur: vorher AUGEN AUF und Förderungen rückfordern, wenn der Laden wieder geschlossen wird. Sonst wird der Staat zum Selbstbedienungsladen für ausländische Firmen... Aber Moment mal, ist er das nicht ohnehin schon?
mfg



Hallo,

tatsächlich ist es so, daß ein Unternehmen, das staatliche Subventionen dafür erhält, daß es sich an einem bestimmten Standort niederläßt, diese (teilweise) wieder zurückzahlen muß, wenn es den Standort innerhalbder sogenannten Bindungsfrist wieder aufgibt. Im Falle des Nokiastandortes Bochum war diese Bindungsfrist im September 2006 abgelaufen.
Das eigentliche Problem ist meiner Ansicht nach die Subventionirtung von Standortentscheidungen an sich. Diese sollten nach objektiven Kriterien wie der vorhandenen Infrastruktur, dem Lohnniveau, der Qualität und Eignung der vorhandenen Arbeitskräfte etc. gefällt werden und nicht danach, welche Gebietskörperschaft die höchsten Subventionen locker macht. Leider gilt auch hier wieder: Die anderen machen das ja auch, also müssen wir mitziehen um nicht zurückzufallen.

Gruß Müller2
Menü
[1.2.2] peso antwortet auf bartd
16.01.2008 18:33
Benutzer bartd schrieb:
Benutzer hotte70 schrieb:
Sehe ich auch so. Jetzt wird groß auf Nokia gemotzt, aber unabhängig von der Föderungsgeschichte, ist es doch normal, dass sich kein international agierendes Unternehmen mehr den Standort Deutschland leisten kann und will, wenn man auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben möchte, ganz gleich welche Gewinne auch momentan eingefahren werden.

UNFUG!
Konkret DIESER Betrieb hat KEINE VERLUSTE, sondern GEWINN gemacht!

Die Politiker sollten mal ernsthaft darüber nachdenken, an den Lohnnebenkosten zu pfeilen bzw. diese zu drücken.

Oder eben die GIER zu beschränken ...

DAS ist es. Wenn ich schon die heutige Einlassung des Herrn Mehdorn lese, wird mir schlecht. Jemand, der sich auf Kosten der Mitarbeiter profiliert und dessen Vertrag vorzeitig verlängert wird, spielt sich hier auf.

Leider haben wir in Deutschland keine Sozialpolitiker mehr. Es ist eine reine Selbstbedienungsbande.

Man erhöht seine Diäten und gönnt dem öffentlichen Dienst nicht einen Bruchteil davon.

peso

Bye
bart
Menü
[1.3] peso antwortet auf hotte70
16.01.2008 18:30
Benutzer hotte70 schrieb:
Sehe ich auch so. Jetzt wird groß auf Nokia gemotzt, aber unabhängig von der Föderungsgeschichte, ist es doch normal, dass sich kein international agierendes Unternehmen mehr den Standort Deutschland leisten kann und will, wenn man auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben möchte, ganz gleich welche Gewinne auch momentan eingefahren werden.

Die Politiker sollten mal ernsthaft darüber nachdenken, an den Lohnnebenkosten zu pfeilen bzw. diese zu drücken.

Ansonsten alles in Ordnung ?

Aber die Rente ist sicher ???


peso
Menü
[1.3.1] kfschalke antwortet auf peso
17.01.2008 08:04
Benutzer peso schrieb:
Benutzer hotte70 schrieb:
Sehe ich auch so. Jetzt wird groß auf Nokia gemotzt, aber unabhängig von der Föderungsgeschichte, ist es doch normal, dass sich kein international agierendes Unternehmen mehr den Standort Deutschland leisten kann und will, wenn man auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben möchte, ganz gleich welche Gewinne auch momentan eingefahren werden.

Die Politiker sollten mal ernsthaft darüber nachdenken, an den Lohnnebenkosten zu pfeilen bzw. diese zu drücken.

Ansonsten alles in Ordnung ?

Aber die Rente ist sicher ???


peso

Welche Lohnnebenkosten sind denn genau zu hoch? Was sind eigentlich Lohnnebenkosten? Allein dieser Begriff geht schon in eine völlig falsche Richtung. Es geht hier immerhin um Versicherungsleistungen, die die Arbeitnehmer zu zahlen haben. Und da fällt den Politikern nur ein, die Leistungen zu kürzen, damit die Unternehmen weniger zahlen müssen. Zum Ausgleich muss der Arbeitnehmer sich dann zusätzlich versichern, damit diese Kürzungen für ihn später erträglich sind.
Solange Unternehmen sich nicht der Verantwortung für die einzelnen Standorte stellen und Produktionen ins Ausland verlagern, solange ändert sich nichts an der Situation. Es ist ja auch kein Unternehmer bereit auf die höheren Einnahmen in Deutschland zu verzichten. In Deutschland sind z.B. autos teurer als im ausland, die Mieten sind höher, aber dieses anzupassen, daran hat kein Unternehmen ein Interesse. Es wird sich aber beschwert, dass deutsche Arbeiter mehr verdienen, wie im ausland. Wenn man für eine vergleichbare Wohnung allerdings 300 Euro im Monat weniger zahlt, kann man auch gerne 300 Euro weniger verdienen. Wenn die Monatkarte nur noch 70 statt 170 euro kostet, dann kann der Arbeiter nochmals auf 100,00 euro verzichten.... Aber da tut sich nicht.
Menü
[1.3.1.1] Beschder antwortet auf kfschalke
17.01.2008 08:11

Welche Lohnnebenkosten sind denn genau zu hoch? Was sind eigentlich Lohnnebenkosten? Allein dieser Begriff geht schon in eine völlig falsche Richtung. Es geht hier immerhin um Versicherungsleistungen, die die Arbeitnehmer zu zahlen haben. Und da fällt den Politikern nur ein, die Leistungen zu kürzen, damit die Unternehmen weniger zahlen müssen. Zum Ausgleich muss der Arbeitnehmer sich dann zusätzlich versichern, damit diese Kürzungen für ihn später erträglich sind.

hier kann der arbeitnehmer eher froh sein, dass weniger geld in eine versicherung mit schlechter oder sogar negativer rendite fliesst (dt. renrenversicherung) und er auf dem privaten kapitalmarkt sein geld renditeträchtiger einsetzen kann. laut aussage von lauterbach erhalten derzeitige rentner ca. 50.000.-€ weniger rentenleistung als sie einbezahlt haben... :-)

gruss
beschder
Menü
[1.3.1.1.1] kfschalke antwortet auf Beschder
17.01.2008 08:39
Benutzer Beschder schrieb:

Welche Lohnnebenkosten sind denn genau zu hoch? Was sind eigentlich Lohnnebenkosten? Allein dieser Begriff geht schon in eine völlig falsche Richtung. Es geht hier immerhin um Versicherungsleistungen, die die Arbeitnehmer zu zahlen haben.
Und da fällt den Politikern nur ein, die Leistungen zu kürzen,
damit die Unternehmen weniger zahlen müssen. Zum Ausgleich muss der Arbeitnehmer sich dann zusätzlich versichern, damit diese
Kürzungen für ihn später erträglich sind.

hier kann der arbeitnehmer eher froh sein, dass weniger geld in eine versicherung mit schlechter oder sogar negativer rendite fliesst (dt. renrenversicherung) und er auf dem privaten kapitalmarkt sein geld renditeträchtiger einsetzen kann. laut aussage von lauterbach erhalten derzeitige rentner ca. 50.000.-€ weniger rentenleistung als sie einbezahlt haben... :-)

gruss
beschder
könnte er, wenn dann noch genug Geld da ist, um diese wirklich in eine renditekräftige Versicherung zu investieren. Der Trend ist aber, dass genau dieses Geld einen Großteil der Arbeitnehmerschaft fehlt, insbesondere denen, die eigentlich darauf angewiesen wären, weil die ohnehin schon wenig verdienen.
Menü
[1.3.1.1.1.1] Beschder antwortet auf kfschalke
17.01.2008 09:14
natürlich.

allerdings sind eben jene arbeitnehmerfinanzierten 50% ebenso besser privat angelegt als die 100% (arbeitnehmer und geberfinanziert) in die gesetzliche rente (grv).

der arbeitnehmer muss es nur tun.... aber mit dem riesterprodukt und der betrieblichen altersvorsorge gibt es hervorragnde produkte um dieses missverhältnis zu kompensieren.

der einzigste vorteil bei der grv ist, dass der arbeitnehmer das geld nie zur verfügung hat.

gruss und schönes wochenende
beschder

Menü
[1.3.1.2] Müller2 antwortet auf kfschalke
17.01.2008 09:54
Benutzer kfschalke schrieb:

Welche Lohnnebenkosten sind denn genau zu hoch? Was sind eigentlich Lohnnebenkosten? Allein dieser Begriff geht schon in eine völlig falsche Richtung. Es geht hier immerhin um Versicherungsleistungen, die die Arbeitnehmer zu zahlen haben. Und da fällt den Politikern nur ein, die Leistungen zu kürzen, damit die Unternehmen weniger zahlen müssen. Zum Ausgleich muss der Arbeitnehmer sich dann zusätzlich versichern, damit diese Kürzungen für ihn später erträglich sind. Solange Unternehmen sich nicht der Verantwortung für die einzelnen Standorte stellen und Produktionen ins Ausland verlagern, solange ändert sich nichts an der Situation. Es ist ja auch kein Unternehmer bereit auf die höheren Einnahmen in Deutschland zu verzichten. In Deutschland sind z.B. autos teurer als im ausland, die Mieten sind höher, aber dieses anzupassen, daran hat kein Unternehmen ein Interesse. Es wird sich aber beschwert, dass deutsche Arbeiter mehr verdienen, wie im ausland. Wenn man für eine vergleichbare Wohnung allerdings 300 Euro im Monat weniger zahlt, kann man auch gerne 300 Euro weniger verdienen. Wenn die Monatkarte nur noch 70 statt 170 euro kostet, dann kann der Arbeiter nochmals auf 100,00 euro verzichten.... Aber da tut sich nicht.

Hallo,

die Lohnnebenkosten sind die 50% der Sozialversicherungsbeiträge, die der Arbeitgeber zu zahlen hat. Da kommen in Deutschland durchschnittlich noch einmal mehr als 40% der eigentlichen Lohnsumme zusammen. Das ist schon ein ganz ordentlicher Batzen.
Zusammen mit den wachsenden Steuern und Abgaben erklärt das, warum einerseits die Unternehmen über die steigenden Lohnkosten klagen und andererseits die Arbeitnehmer über schrumpfende oder allenfalls stagnierende reale Nettoeinkommen. Beide haben recht: In den letzten Jahrzehnten ist die Differenz zwischen dem, was ein Unternehmen für eine Arbeitsstunde zu zahlen hat und dem was der Arbeitnehmer letztlich netto dafür bekommt immer weiter gestiegen. Und hängen bleibt diese Differenz eben beim Staat.

Gruß Müller2
Menü
[1.3.1.2.1] mattes007 antwortet auf Müller2
17.01.2008 10:30
Manchmal musste ich echt mit dem Kopf schütteln, als ich die Beiträge hier gelesen habe.

Lohnnebenkosten senken?
Die Lohnnebenkosten sind so hoch, weil der Lebensstandard in Deutschland so hoch ist! Ward Ihr schon mal im Ausland?
Also in Schottland kostet z.B. Diesel ca.10Cent mehr als Benzin...in Frankreich war schon vor Jahre Benzin deutlich teurer als in Deutschland. In Deutschland sind die Autobahnen für PKW (noch) kostenlos...in Frankreich nicht. Allein diese Gegenüberstellung zeigt, wo die Unterschiede sind.

Das Glas ist halb voll, nicht halb leer?
Die Deutschen sind dafür bekannt Weltmeister im Jammern zu sein (Nebenkosten etc.).

Was man hier nicht sieht, ist unser Gesundheitssystem, unsere Rentenabsicherung oder Ausbildungssystem wo wir im Ausland für beneidet werden...

Aber zurück zum Thema.
Ich wette, dass die Politiker nichts ausrichten werden, sondern nur für Wähler ein bischen vor die Kamera treten.

Wir können allerdings Nokia-Produkte boykottieren und einfach keine Produkte mehr kaufen.

Ich sehe die Schuld eher bei den Deutschen (wozu ich auch zähle) und bei den Gewerkschaften, die sich entweder zu Gut sind oder immer mehr Geld verlangen. Eine deutsche Frau wird vermutlich niemals in den Osten fahren, um dort zu putzen, weil sie sich ja selber zu schade sind hier in Deutschland putzen zu gehen. Dann kassieren sie lieber vom Staat Geld ab...was im Endeffekt wieder von den Steuern bezahlt wird.

Der Mindestlohn ist so ein Beispiel. Jeder will ihn, aber dafür dann im Hotel 5 Euro pro Nacht bezahlen möchte keiner.

Denkt mal drüber nach...anstatt immer nur auf die Sozialabgaben und den Nebenkosten rumzutrampeln.

Wieder zurück zum Thema: Finde das Vorgehen von Nokia auch (auf gut deutsch) "unter aller S??". Es ist auch nicht gegen über den Mitarbeitern fair...vor allem nicht durch einen Aushang am Schwarzen Brett zu erfahren, dass man sich eine neue Arbeit suchen darf.

War aber noch nie ein Freund von Nokia, weil sie sich zu lange auf Ihrem Namen ausgeruht haben.
Menü
[1.3.1.2.1.1] txristos antwortet auf mattes007
17.01.2008 10:50
Ich finde, es ist gut so da Nokia auswandert. Das Rad dreht sich wie bekannt und so ändern sich auch Situationen. In armen Ländern gehts langsam aufwärts und in reichen Ländern langsam abwärts. Wer bescheiden gelebt hat, wird es überleben. Wer immer mehr und mehr möchte, wird am ende nichts haben.

Aber beim Thema zu bleiben, ich kaufe keine Nokia Handys aus technische Gründe.
Menü
[1.3.1.2.1.2] Müller2 antwortet auf mattes007
17.01.2008 11:05
Hallo,

es ging bei meinem Beitrag durchaus nicht ums Jammern, sondern um die sachliche Feststellung, daß in Deutschland Steuern und Abgaben einen breiten Keil zwischen die Bruttolohnkosten und die Nettolöhne treiben. Und dieser Keil vor allem ist es, der es dem Staat hierzulande ermöglicht immerhin knapp die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts (Staatsquote 2006 ca. 46,5%) an sich zu bringen und nach seinem Gutdünken auszugeben. Daß er dafürso schöne Dinge wie Autobahnen, Schulen, Universitäten und Krankenhäuser zur Verfügung stellt bestreitet ja niemand. Man muß allerdings doch die Frage stellen dürfen, ob dieses Verhältnis das richtige ist. Sollen wirklich staatliche entscheidungsträger über die Verwendung fast der Hälfte der Wirtschaftsleistung entscheiden, die weitestgehend von den Privaten erbracht wird oder wissen die nicht vielleicht besser, was sie mit ihrem Geld am nutzbringensten anzufangen haben. Die deutsche Staatsquote ist zwar nicht die höchste der Welt (in einigen skandinavischen Ländern liegt sie sogar über 50%), es gibt aber durchaus prosperierende Länder, in denen sie deutlich niedriger liegt. In Irland etwa liegt sie nur bei ca. einem Drittel, in der Schweiz oder auch in Spanien immerhin noch deutlich unter 40%.

Gruß Müller2
Menü
[1.3.1.2.1.2.1] mattes007 antwortet auf Müller2
17.01.2008 12:19
Benutzer Müller2 schrieb:
Die deutsche Staatsquote ist zwar nicht die höchste der Welt (in einigen skandinavischen Ländern liegt sie sogar über 50%), es gibt aber durchaus prosperierende Länder, in denen sie deutlich niedriger liegt. In Irland etwa liegt sie nur bei ca. einem Drittel, in der Schweiz oder auch in Spanien immerhin noch deutlich unter 40%.

Wenn Du schon mal in der Schweiz warst, weißt Du aber auch, dass Du dort zwar mehr verdienst, aber die Lohnnebenkosten erheblich höher liegen.
Menü
[1.3.1.2.1.2.1.1] Nato antwortet auf mattes007
17.01.2008 12:45
Hallo !
Ok, der globale Markt ist halt so, könnte man sagen. Aber wem bzw. welchem nationalen Arbeitsmarkt ist eigentlich auf Dauer gedient, wenn die Unternehmen in relativ kurzen Abständen von einer Steueroase zur anderen wandern ?

Gruss Nato
Menü
[1.4] papaboy antwortet auf hotte70
19.01.2008 00:00
Benutzer hotte70 schrieb:

Die Politiker sollten mal ernsthaft darüber nachdenken, an den Lohnnebenkosten zu pfeilen bzw. diese zu drücken.

Was mich an der ganzen Sache Lohnnebenkosten am meisten stört:
Lohnnebenkosten wie z.B. Krankenversicherung werden Prozentual gezahlt. Also erhöht sich mit jedem neuen Gehaltsabschluss über x% automatisch ersteinmal die Ausgaben an diese Versicherungen. Das Lohnniveau ist in den Letzten Jahrzehnten gestiegen. Also sind auch die Einnahmen ertseinmal entsprechend gestiegen.

Für mich klingt es daher irgendwie höhnisch, wenn es heist, die Beiträge müssen steigen, weil die Gesundheitskosten gestiegen sind.

Auch die Manager sind, wie die Politiker nur an die eigenen Taschen interessiert. Die Politiker jammern nur, weil dann für 2300 Personen der Staat zahlen muß. Aber bei jenseits der 10k Euro mal eben knapp 10% "Gehaltserhöhung" (bei Politiker heist es Diäten) sich gönnen, wenn Die eigenen Angestellten die gerade mal 2-3k bekommen nicht einmal 2% bekommen.

In Zahlen:
Bei 10.000Euro sind es bei einer 9,5% Erhöhung 950 Euro mehr.
Bei 2750Euro sind es bei 2,5% Erhöhung 68,75 Euro mehr.

Auch die Schere zwischen gutverdienern und dem Mittelstand ist somit in den letzten Jahren weiter auseinander gegangen.

Auch zahlt der gutverdiener nichts in die Sozialkassen ein.

Die Lohnnebenkosten könnten gesenkt werden, wenn alle Ihr Einkommen zur Finanzierung der Lohnnebenkosten einsetzen müsten und die Freigrenze abgeschaft würde.
Menü
[1.4.1] Monika Penthouse antwortet auf papaboy
19.01.2008 00:26

einmal geändert am 19.01.2008 01:25
Benutzer papaboy schrieb:
Auch zahlt der gutverdiener nichts in die Sozialkassen ein.



Bis auf Dr. Jürgen "Peanuts" Schneider und Konsorten, wäre das nicht weiter schlimm.
Katastrophal wirkt sich das hingegen bei den vielen schlechtverdienenden Selbständigen (Scheinselbständigen) aus, die dann nach Insolvenz oder einem langen Leben voller nichtsbringender Arbeit, hilfebedürftig werden.
Die Verursacher, haben bis dahin schon längst ungestraft ihre Schäfchen im Trockenen.

Monika