Der T-Mobile Chef Akhavan hat schon nicht ganz Unrecht, denn der Vorstoß von Nokia greift direkt in das Subventionsgeschäft aller Mobilfunkbetreiber ein:
"Während Vodafone-Chef Arun Sarin noch zurückhaltende Töne anschlägt, redet T-Mobile-Chef Hamid Akhavan Klartext: "Uns gefällt das nicht."
Seit drei Monaten verhandele die Telekom mit Nokia, um die Interessenkollision zu beseitigen.
"Wir werden keine Ovi-Telefone im Regal haben, bis wir eine Einigung mit Nokia haben." Er sei aber zuversichtlich, dass dies gelingen werde, schiebt er nach.
Akhavan stellt für den Interessenkonflikt eine einfache Rechnung auf: Man kauft von Nokia ein Handy zum Beispiel für 600 Euro, gibt es für 200 Euro an die Kunden weiter – und dann machen die Finnen einem auch noch die Dienste-Erlöse streitig, aus denen die Differenz finanziert werden soll. "Ich hoffe, dass so etwas in Zukunft nicht so oft passieren wird", resümiert er als Warnung an andere Handy-Hersteller."
https://www.teltarif.de/arch/2008/kw07/...Der Leidtragende wäre bei Subventionswegfall zuerst einmal der Kunde und am Ende schadet sich Nokia sogar selbst, denn das der Kunde plötzlich ohne weiteres einfach den vollen Handypreis akzeptiert und zahlt, nachdem man ihn erst jahrelang an subventionierte Handys gewöhnt hat, gehört wohl ins Reich der Fabelwesen.
Im Gegenteil, der Kunde würde sein Handy wesentlich länger nutzen und nur bei Ersatz ein vergleichbares Gerät kaufen (und dann auch eher über den Zweitmarkt, sprich Ebay oder ähnlichem).
Wenn alle Netzbetreiber ähnlich konsequent reagieren wie NetCologne, dann dürfte Nokia seine Pläne auch schnell wieder begraben:
https://www.teltarif.de/forum/s28866/1-1.htmlWettbewerb unter den Netzbetreibern ist sicher der richtige Ansatz, sollte aber jeder Handyhersteller versuchen seine eigene Plattform betreiben zu wollen um damit direkt das Geschäft der Netzbetreiber anzugreifen, wird die Reaktion der Netzbetreiber nicht lange auf sich warten lassen.
Die klare Botschaft von T-Mobile sollte Nokia eigentlich verstanden haben:
"Wir werden keine Ovi-Telefone im Regal haben, bis wir eine Einigung mit Nokia haben."
Nokia sollte die Marktmacht der Netzbetreiber hier nicht unterschätzen.
Einen großen Fehler hat man sich mit der Schliessung des Nokia-Werkes in Bochum schon geleistet, der Imageverlust wird spürbare Folgen für die zukünftigen Umsätze in Deutschland haben.
Einen weiteren Imageverlust kann sich Nokia nicht leisten, denn dafür ist Deutschland als größter EU-Absatzmarkt einfach zu wichtig.
Und andere Handy-Konkurrenten dürften sich hocherfreut über Nokia's Fettnäpfchenwandern zeigen, vor allem auch Apple:
"Apple verfügt derzeit über Vertriebspartnerschaften in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Die dortigen Partner AT&T, O2, Orange und T-Mobile führen nach bisher nicht offiziell bestätigten Angaben rund 10 Prozent des iPhone-Umsatzes an Apple ab. " (de.internet.com)
Vollständige Meldung unter:
http://de.internet.com/
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Gruß Kamischke