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Überwachung in Betrieben


30.03.2008 14:52 - Gestartet von Blauvogel
Ich behaupte mal, dass der Artikel "Studie: Online-Überwachung von Mitarbeitern im Trend" denn Sinn der Überwachung völlig verkennt.

"Einerseits werde so versucht, vertrauliche firmeninterne Informationen besser zu schützen, andererseits gehe es auch um das eigene Image."

Wie kann man Informationen schützen, wenn man durch Firewall-Programme (gemeint sind wohl Proxies) den Zugriff auf bestimmte Webseiten verhindert? Ein Mitarbeiter, der das will, wird immer einen Ausweg finden: Kopierer, USB-Stick, Mail-Anhang im verschlüsselten Format, Filehoster und im Extremfall Bildschirm mit dem Handy oder einer Minikamera abfotografieren.

Wie will man mit technischen Maßnahmen das Image der Firma schützen? Kann der Mitarbeiter nicht auch von zu Hause unter einen Pseudonym kritische Beiträge im Internet verfassen?

Nein, der wahre Grund ist der selbe, wie er bei den Überwachungsmaßnahmen des Staates vorliegt: Man will Angst verbreiten um seine Macht zu sichern!

Das hat in der DDR mit der Stasi prima geklappt, warum soll es in der BRD, dem UK oder in Firmen nicht auch klappen?

Aber passt auf, ihr Überwacher! Auch die DDR war irgendwann Geschichte!
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[1] RobbieG antwortet auf Blauvogel
04.04.2008 09:57
Hallo,
Benutzer Blauvogel schrieb:
Wie will man mit technischen Maßnahmen das Image der Firma schützen? Kann der Mitarbeiter nicht auch von zu Hause unter einen Pseudonym kritische Beiträge im Internet verfassen?

Wie wäre es, wenn die Firmen ihre Mitarbeiter besser behandeln und motivieren? Ziel müssen Mitarbeiter sein, denen ihr Job Spaß macht, weil ihre Kenntnisse und Fähigkeiten anerkannt und genutzt werden. Jedes Jahr werden Milliarden verbrannt, weil frustrierte Mitarbeiter innerlich "gekündigt" haben und nur noch das allernotwendigste tun (oder auch nicht)

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[1.1] Blauvogel antwortet auf RobbieG
04.04.2008 10:19
Ich hatte die Antwort auf meine Frage selbst gegeben:

"Nein, der wahre Grund ist der selbe, wie er bei den Überwachungsmaßnahmen des Staates vorliegt: Man will Angst verbreiten um seine Macht zu sichern!"

Die Unternehmensleitung weiß sehr wohl, dass frustrierte Mitarbeiter keine optimalen Arbeitsleistungen erbringen. Aber um sie zu motivieren, müsste man mehr Geld ausgeben als für die Überwachung. Daher wählt man den billigsten Weg. Ein verängstigter und eingeschüchterter Mitarbeiter wird sich nicht trauen, keine optimalen Arbeitsergebnisse zu erbringen.

Ich wage auch mal zu behaupten, dass sich der Umsatz eines Supermarktes nicht wesentlich oder sogar gar nicht erhöht, wenn man motivierte Mitarbeiter hätte. Ein Käufer "erlebt" einen Mitarbeiter kaum. Im Laden Selbstbedienung, an der Kasse werden die Artikel über den Scanner gezogen und dann der Preis genannt. Nach der Bezahlung die Standardfloskel: "Vielen Dank und noch einen schönen Tag!" Ob die Kassiererin einen "guten" oder "schlechten" Tag hat bemerkt der Kunde kaum. Und selbst wenn, wird er dann weniger oder gar nichts einkaufen?

Die Antwort auf deine Frage: "Wie wäre es, wenn die Firmen ihre Mitarbeiter besser behandeln und motivieren?" ist also: Die Unternehmen würden weniger Gewinne machen.
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[1.1.1] RobbieG antwortet auf Blauvogel
04.04.2008 15:10
Hallo,

Benutzer Blauvogel schrieb:

Die Antwort auf deine Frage: "Wie wäre es, wenn die Firmen ihre Mitarbeiter besser behandeln und motivieren?" ist also: Die Unternehmen würden weniger Gewinne machen.

Ich wage zu widersprechen.

Im Supermarkt empfiehlt die Verkäuferin dem fragenden Kunden ein Gericht, das sie gestern selbst gekocht hat oder fachsimpelt mit der Kundin, was zu Zuchini passt. Die Kundin kauft mehr und ist dennoch glücklich.

Klar, Motivation der eigenen Mitarbeiter erfordert Fantasie und Ideen, das ist leider die Ausnahme.

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.