Benutzer mirdochegal schrieb:
Es mag auch Leute mit ernstzunehmenden Bedenken geben. Ich bin nur bislang auf keinen gestoßen, der das auch nur halbwegs hätte vermitteln können.
Also dann versuch ich es mal: Ich wohne in Berlin-Mitte (gentrifizierte Gegend, durchaus wohlhabend, bin selbst mittlerer Angestellter mit sicherem Arbeitsplatz und einem Schufa-Score von 99,8%). Ich selbst wohne in dieser Gegend aber in einem von 2 "verlotterten", also noch nicht luxussanierten Häusern mit auch noch sehr ziviler Miete. Entsprechende Klientel wohnt bei mir im Hause, d.h. mir sind aktuell 2 Mietparteien von 12 bekannt, die einer regulären Tätigkeit nachgehen. Die restlichen sind Rentner, Studis und Hartz IV-Empfänger. Im Nebenhaus sieht's gleich aus. Folge: Bei Bonitätsauskunfteien, die KEINE Daten von mir gespeichert haben (Creditreform und Bürgel sind das aktuell), die nehmen dann einfach ein Geoscoring vor. Beim einen Anbieter bin ich da in Klasse G (bis K geht die Scale), beim anderen in der 3. letzten von glaube ich 10 Scalenbereichen (hab die Auskünfte grad nicht vorliegen, aber der Bereich passt) -> d.h. ich werde wegen meiner Mitbewohner extrem schlecht gescort, obwohl ich eigentlich der Deluxe-Kunde überhaupt bin, der einmal in seinem Leben eine Rechnung zu spät bezahlt hat. Ich werde also negativ bewertet, allein weil ich im falschen Haus (in der richtigen Gegend) wohne.
Was befürchte ich nun von Street View? Dass andere "Interessierte" (Vermieter, Arbeitgeber, ggf. Bekanntschaften) sich genauso doof anstellen wie die geoscorenden Auskunfteien und sich dieses Haus anschauen, um damit vermeintlich etwas über meine Person zu lernen. Bei Bekanntschaften ist das nicht so schlimm, aber bei Vermietern oder Arbeitgebern schon. Natürlich ist die gewonnene Info eigentlich für diese wertlos, aber ich seh erstmal doof aus. Denn ich wohne ja nicht schlecht, ich gebe mein relativ vieles Geld auch gerne aus - nur hatte ich eben mti der Wohnung ein Schnäppchen gemacht und will da nicht raus, nur weil es außen hässlich ist. Und ich möchte nicht, dass ich nach meiner Wohnung beurteilt werde. Und aufgrund meiner Kontakte in die Personalabteilung (bin Betriebsrat) WEISS ich, dass natürlich auch potentiellen Arbeitnehmern im Xing, in Facebook, per Google-Suche oder auch mal per Google Maps hinterherrecherchiert wird. Und dass natürlich derjenige erstmal einen negativen Touch hat, der in Hohenschönhausen in der Platte wohnt. Letzteres erkennt man auch auf Google Maps, bei meinem Haus erkennt man aber in der Maps-Ansicht nicht, was für ein Schimmel-Haus das ist, und in der Bing-Vogelperspektive auch nicht.
Deshalb will ich nicht, dass mein Haus da erscheint.
Ich hoffe, das kannst du nachvollziehen, bzw. wenn nicht, dass du mir einfach _meine_ Meinung über _mein_ Haus lässt. Nebenbei die meiner Nachbarin auch, die hat nämlich auch widersprochen, es gibt also mindestens zwei Widersprüche.