Benutzer chrschn schrieb:
Nicht vergessen werden darf aber, dass sich die Situation bei Kunden und Anbietern unterscheidet.
Während der Kunde anhand der sonst fälligen Minutenpreise rechnet, bezieht der Anbieter in seine Überlegung die IC-Entgelte ein, also jene Entgelte, die er an andere Netzbetreiber zu zahlen hat, wenn er Gespräche in dessen Netz durchstellen will.
Wenn er nur das täte, wäre er längst pleite. Die Kosten, die einem Telefonanbieter pro Gesprächsminute entstehen, bestehen ja nicht nur aus Interconnection-Entgelten. Vielmehr müssen dadurch auch sämtliche eigenen Kosten, angefangen von Werbungs- und Kundengewinnungskosten über Infrastruktur- und Personalkosten bestritten werden. Berücksichtigt man all das, dürfte man auf deutlich höhere Gesprächskosten als nur die Interconnection-Entgelte kommen.
Die Kunden- und Anbieterentgelte unterscheiden sich aber drastisch. So zahlt man als Kunde bei Vodafone in einem Vertragstarif 29 Cent/Min ins Festnetz.
Wenn ich schon die Kosten für Gespräche in einem bestimmten Netz (hier: D2) vergleiche, dann bestimmt nicht die überteuerten 29 Cent/Minute in einem Vodafone-Vertragstarif. Ich würde für den Vergleich die Minutenpreise eines D2-Discounters wie z. B. Bildmobil heranziehen.
Wenn ich allerdings einen Festnetzanschluss eines bestimmten Anbieters habe, so kann ich erst einmal nur zu dessen Festnetztarifen telefonieren (Ausnahme: Telekom). Also kann ich die Minutenpreise des betreffenden Anbieters durchaus mit seinen Flatrate-Preisen vergleichen. Bei der Telekom hingegen fällt dieser Vergleich nicht gerade zugunsten der Telekom aus ;-) Hier kostet die Telefonflat mindestens 10 Euro (das ist der Preisunterschied zwischen Call&Surf Basic ohne Telefonflat und Call&Surf Comfort mit Telefonflat). Dafür kann man ca. 1000 Minuten per Call by Call ins deutsche Festnetz telefonieren.
Gruß
niknuk