Benutzer meiner79 schrieb:
... mal auseinander nimmt und das ganze etwas relativiert.
Na ja.
Zusätzlich noch das häufig das TCP Receive Window schuld ist.
Ja. Der Test dürfte unter anderem auch dadurch beeinflusst worden sein, dass zB über USB meist niedrigere Geschwindigkeiten rauskommen als per LAN, von WLAN und Hintergrundprogrammen ganz zu schweigen, was der Testserver aber nicht merkt. Vor allem: Davon abgesehen, dass diese Web-Speedtests generell wenig aussagekräftig sind, weil sie vom nicht immer gleichen, individuellen Weg der Daten und der Anbindung des Testservers abhängen, ist mir gerade der CB-Test in der Vergangenheit im Besonderen als ungenau und auch im Vergleich zu anderen Web-Tests als relativ wechselhaft aufgefallen. Auch Teltarif spricht das an ("Denn die Kunden greifen in aller Regel auf den gleichen Server zu. Das würde erklären, warum CB gerade in den Abendstunden Einbrüche auf den DSL-Leitungen verzeichnet haben will.") Da wäre ich nicht so sicher, dass alle deutschen Provider abends gleichmäßig überlastet sein sollen, eher schon der CB-Server.
Hat CB diese Messungen außerdem in der letzten Zeit durchgeführt, ohne darauf hinzuweisen? Ich habe da öfter gemessen und einfach irgendeinen Provider angeklickt, weil es mir nicht wichtig war. Ich nehme nicht an, dass ich das als einziger so gemacht habe. Viele wissen gar nicht, wer ihr Provider oder erst recht ihr Tarif ist, was ich im Mobilfunk immer wieder feststelle, ganz zu schweigen von der Unterscheidung Netzanbieter und Provider. Ist ja für Nicht-Experten auch verständlich: Wenn ich mal aus der TK rausgehe, wüsste ich zB nicht ganz genau den Leistungsumfang meiner privaten Auslands-Krankenversicherung. Und so wird es den meisten mit TK auch gehen.
Schon Teltarif hat ja auf die Ungereimtheit hingewiesen, dass laut CB-Test 1&1 um 1,7 MBit anders abschneiden soll als GMX, obwohl beide, soweit ersichtlich, dieselbe Technik verwenden. Wenn sich aber die Ungenauigkeit in diesem Bereich bewegt, fällt der ganze Test in sich zusammen.
Ich habe den CB-Artikel nicht gelesen. In der TT-Zusammenfassung lese ich aber nichts von wichtigen Abhilfemaßnahmen wie SDSL und Rate adaptive mode. Auf die Annex-B-Problematik (Frequenzverschwendung) wird genauso wenig eingegangen wie darauf, dass die Telekom bis heute bei bis 6 MBit auf die alte und weniger resistente ADSL1-Technik statt wie die Konkurrenz auf ADSL2+ setzt.
Neu ist mir dagegen, dass Hansenets Siemens-Modem sich mit AVM-Routern nicht vertragen soll. Ich persönlich habe einschließlich Draytek bisher kein ADSL2+-Modem kennengelernt, das (auch an AVM) bessere Performance bringt als das Siemens Plus. Ich wüsste auch nicht, wie sowas technisch erklärbar sein sollte.
Was heißt überhaupt, die Geschwindigkeit würde von der versprochenen abweichen? Hat CB die AGB der Anbieter gelesen und rechtlich geprüft, was eigentlich versprochen wird? Und haben das auch alle unwissentlich getesteten Kunden gemacht? Wenn ich einen Anschluss namens DSL 16.000 buche, werden damit allein jedenfalls genauso wenig 16.000 KBit versprochen wie der Kauf von Axe den Axe-Effekt oder Red Bull Flügel verspricht. Ich kann doch ein Produkt nennen wie ich will und erwarte beim Kauf eines Golfs auch nicht, dass der Autohändler mir den persischen Golf überschreibt.
Sehr dubios, was Springer da wieder fabriziert hat. Und wie immer glauben es wahrscheinlich wieder alle ungeprüft. Wobei ich mir noch nicht im Klaren bin, welcher Anteil auf Teltarifs Wiedergabe entfällt.