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Die bösen Verbraucher


06.11.2010 13:36 - Gestartet von Telly
Die neuen Regeln "gefährden den Fortbestand des gesamten Servicedienste-Marktes, der jährlich mehr als eine Milliarde Euro erwirtschaftet"

Wie jetzt? Welcher Servicedienste-Markt ist gemeint? Verdient man mit Warteschleifen also eine Milliarde Euro? So ist es sicher nicht gemeint. Aber die kapieren nicht, dass die Leute echten Service doch lieber nutzen würden, wenn sie eben nicht durch Warteschleifen abgezockt würden.

Und wenn unterm Strich doch weniger Gewinn gemacht wird - dann wäre damit doch bewiesen, dass die kostenpflichtigen Warteschleifen eben eine Gewinngarantie waren... Das würde man natürlich nie zugeben...

Brüderle greift im Referentenentwurf des neuen Telekommunikationsgesetzes fast alle Verbraucherbeschwerden der vergangenen Jahre auf und zwingt die Telekombranche, sich künftig sehr viel kundenfreundlicher zu verhalten.

Tja Brüderle... An den Taten und Ergebnissen werden wir Dich messen.

Die Telekomunternehmen fürchten, dass sich die Kosten durch den schärferen Verbraucherschutz deutlich erhöhen und die Kunden künftig öfter den Anbieter wechseln.

Die Kunden werden öfter wechseln?? Das stimmt! Momentan hält man viele ja davon ab, weil sie Angst haben, plötzlich ohne Telefon dazustehen oder durch "Fehler" ihre Rufnummer zu verlieren. Mit schlechtem Service erreicht man also eine Kundenbindung. Das ist doch nun wirklich pervers!

Telly
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[1] niknuk antwortet auf Telly
06.11.2010 14:23
Benutzer Telly schrieb:

Die Kunden werden öfter wechseln?? Das stimmt!

Wenn der Anbieter alles richtig macht, stimmt es nicht. Ich habe beispielsweise einen monatlich kündbaren DSL-Vertrag und halte meinem Provider trotzdem seit 4 Jahren die Treue (wohlgemerkt aus Zufriedenheit, nicht aus Angst vor einem Wechsel). Es geht also. Man muss nur wollen. Provider, denen die Kunden in Scharen davonlaufen, sind m. E. meistens selber schuld.

Davon abgesehen sind Verträge mit langer Laufzeit kein Mittel, Kunden zu halten. Unzufriedene Kunden werden kündigen, sobald ihr Vertrag ausläuft. Und die Anzahl der Kunden, deren Vertrag demnächst ausläuft und die kündigen können, ist weitgehend unabhängig von der Mindestvertragslaufzeit. Auch 2-Jahres-Verträge können irgendwann gekündigt werden, und "irgendwann" ist bei Tausenden von Kunden genau jetzt.

Gruß

niknuk
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[1.1] spunk_ antwortet auf niknuk
06.11.2010 14:32
Benutzer niknuk schrieb:

habe beispielsweise einen monatlich kündbaren DSL-Vertrag und halte meinem Provider trotzdem seit 4 Jahren die Treue (wohlgemerkt aus Zufriedenheit, nicht aus Angst vor einem Wechsel). Es geht also. Man muss nur wollen. Provider, denen

sowas hatte ich auc mal - im Nachhinein leider. denn der erhöhte monatlichen Durchschnittspreis hätte sich nur "gelohnt" wenn ich diese Option tatsächlich genutzt hätte.
Rückblickend wäre für diese Zeit also ein langlaufender Vertrag mit einer möglichen höheren Gutschrift oder Provisionsauszahlung oder ähnliches günstiger gewesen.
sowas kann allerdinmgs immer nur rückblickend exakt beurteilt werden. der Blick in die Zukunft ist immer schwierig.


Davon abgesehen sind Verträge mit langer Laufzeit kein Mittel, Kunden zu halten. Unzufriedene Kunden werden kündigen, sobald ihr Vertrag ausläuft. Und die Anzahl der Kunden, deren Vertrag

und es stellt sich sofort die Frage: welcher Anbieter ist zum Zeitpunkt des Wechsels besser?
oder konkreter: welcher Anbieter hat zum Zeitpunkt das bessere Image/Angebot/Preis-Leistungsverhältnis.?


solche gesetzlichen Änsderungen lohnen sich allerdingts auch.
im Bereich Versicherung gab es vor jahren noch 10jährige Laufzeiten mti deutlich günstigeren Tarifen.
dies wurde gesetzlich verboten udn all diese Verträge wurden in 2jährige Laufzeit umgewandelt aber die tarife beibehalten.
mir selsbt ist kein Fall bekannt bei denen die Versicherungen den gesamten vertrag gekündigt haben (wäre rein gesetzlich durch diese Änderung ja möglich gewesen)

Banken bieten diese langlaufenden Verträge aktuell an - da sind allerdings die sehr langlaufenden Verträge derzeit preislich ungünstiger als die kurzlaufenden, da die Entwickling der Zinsen nicht deutlich absehbar ist.

gerade in diesen Bereichen kannneine gesetzliche Beschränkung auf eine maximale Laufzeit von 1 Jahr auch Nachteile haben.
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[1.2] Telly antwortet auf niknuk
06.11.2010 14:33
Benutzer niknuk schrieb:
Benutzer Telly schrieb:

Die Kunden werden öfter wechseln?? Das stimmt!

Wenn der Anbieter alles richtig macht, stimmt es nicht.

Du hast vollkommen recht. Und ich wusste doch, dass ich nochwas schreiben wollte. ;-)

Aber das hast Du jetzt alles ergänzt.

Danke.

Nur ob das die "windigen" Anbieter kapieren und endlich echten Service anbieten und aufhören, die Kunden zu knebeln...

Irgendwie erinnert das doch an die Berliner Mauer. Die Menschen ließen sich dort auch nicht für immer ewig aufhalten. Man muss die Rahmenbedingungen eben so gestalten, dass die Leute freiwillig bleiben.

Telly
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[1.3] garfield antwortet auf niknuk
06.11.2010 15:21
Benutzer niknuk schrieb:
Davon abgesehen sind Verträge mit langer Laufzeit kein Mittel, Kunden zu halten. Unzufriedene Kunden werden kündigen, sobald ihr Vertrag ausläuft. Und die Anzahl der Kunden, deren Vertrag demnächst ausläuft und die kündigen können, ist weitgehend unabhängig von der Mindestvertragslaufzeit. Auch 2-Jahres-Verträge können irgendwann gekündigt werden, und "irgendwann" ist bei Tausenden von Kunden genau jetzt.

Aber scheinbar wird eben doch jeder gewonnene Kunde "abgehakt", dass man sich um ihn nicht mehr kümmern muss.
Vermutlich ist den Unternehmen sogar klar, dass sie ihn nach 2 Jahren verlieren, aber das stört sie offenbar nicht, da sie nicht weiter als diese Zeit denken und der Kunde in den 2 Jahren genügend "ausgepresst" wurde, dass er dann "weggeworfen" werden kann und sich scheinbar die Akquisitionskosten für "Frischfleisch" trotzdem noch rechnen.
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[1.3.1] Telly antwortet auf garfield
06.11.2010 16:46
Vermutlich ist den Unternehmen sogar klar, dass sie ihn nach 2 Jahren verlieren, aber das stört sie offenbar nicht, da sie nicht weiter als diese Zeit denken und der Kunde in den 2 Jahren genügend "ausgepresst" wurde, dass er dann "weggeworfen" werden kann und sich scheinbar die Akquisitionskosten für "Frischfleisch" trotzdem noch rechnen.

Heute sind wir uns "erschreckend" einig ;-)

Telly















Fülltext
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[1.3.1.1] garfield antwortet auf Telly
06.11.2010 17:19
Benutzer Telly schrieb:
Vermutlich ist den Unternehmen sogar klar, dass sie ihn nach 2 Jahren verlieren, aber das stört sie offenbar nicht, da sie nicht weiter als diese Zeit denken und der Kunde in den 2 Jahren genügend "ausgepresst" wurde, dass er dann "weggeworfen" werden kann und sich scheinbar die Akquisitionskosten für "Frischfleisch" trotzdem noch rechnen.

Heute sind wir uns "erschreckend" einig ;-)

Telly

Ach Telly, das sind wir gar nicht mal so selten. Nur muss ich immer höllisch aufpassen, dass ich mich auch wirklich klar genug für Dich ausdrücke, deshalb auch meine Erläuterung und vorsichtige Nachfrage im anderen Beitrag.
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[2] garfield antwortet auf Telly
06.11.2010 15:16
Benutzer Telly schrieb:
Wie jetzt? Welcher Servicedienste-Markt ist gemeint? Verdient man mit Warteschleifen also eine Milliarde Euro?

Tja Telly, so schnell kann man sich plump verraten, wenn man nicht aufpasst (ich meine jetzt die Sturm laufenden TK-Unternehmen, war klar, oder?).


Tja Brüderle... An den Taten und Ergebnissen werden wir Dich messen.


;-)
https://www.teltarif.de/forum/s36993/55-2.html


Die Kunden werden öfter wechseln?? Das stimmt! Momentan hält man viele ja davon ab, weil sie Angst haben, plötzlich ohne Telefon dazustehen oder durch "Fehler" ihre Rufnummer zu verlieren. Mit schlechtem Service erreicht man also eine Kundenbindung. Das ist doch nun wirklich pervers!

So sieht's aus.
Nun beklagt man plötzlich, dass sich die Kosten deutlich erhöhen und die Kunden künftig öfter den Anbieter wechseln. Da können aber nicht die Kosten für die Kunden gemeint sein.
Denn hat man uns nicht immer erzählt, dass die Preise SINKEN, wenn mehr Wettbewerb herrscht? Und der wird ja wohl kräftig angekurbelt, wenn die Laufzeiten der Knebelverträge endlich auf ein vernünftiges Maß gestutzt werden und die Kunden auch eher wechseln KÖNNEN, wenn sie die Nase voll haben.

Dann wird man wohl Kundenbindung endlich mal über den Service realisieren MÜSSEN und dies nicht durch die langen Laufzeiten erledigen lassen.

Ich habe mich schon immer über die DSL-Hausierer in den Supermärkten gewundert. Wie wollen die Kunden fangen, wenn der Großteil davon in solchen Langläufern festhängt und sich die TK-Unternehmen die Kunden gegenseitig blockieren?
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[2.1] Telly antwortet auf garfield
06.11.2010 16:44
Benutzer garfield schrieb:
Benutzer Telly schrieb:
Wie jetzt? Welcher Servicedienste-Markt ist gemeint? Verdient man mit Warteschleifen also eine Milliarde Euro?

Tja Telly, so schnell kann man sich plump verraten, wenn man nicht aufpasst (ich meine jetzt die Sturm laufenden TK-Unternehmen, war klar, oder?).

War klar - keine Sorge. ;-)

Dann wird man wohl Kundenbindung endlich mal über den Service realisieren MÜSSEN und dies nicht durch die langen Laufzeiten erledigen lassen.

Ich fürchte, es wird noch mehr unsinnige Neukundenaktionen geben... Die wenigsten werden es raffen und wirklich mal Kundenbindung ernst nehmen. :-(

Telly
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[2.1.1] ToWo antwortet auf Telly
06.11.2010 22:10
Hi,

tja, "liebe" Anbieter, so verrät man sich.......... :-(
Welche eine Kostenpflichtigkeit rechtfertigende Serviceleistung erbringt Ihr denn überhaupt, wenn der Kunde anrufen muss, weil z.B. sein Anschluss gestört ist und Ihr damit die vertraglich geschuldete Leistung (für die der Kunde ja schon bezahlt) nicht erbringt? Soll ich's sagen?! GAR KEINE!!!
Die 01805er Hotlines, noch dazu mit kostenpflichtiger Warteschleife, sind Abzocke, Punkt!!!
Da wird viel Geld für NICHTS kassiert.
Außerdem ist das Geschrei von wegen "...technisch nicht möglich..." (sorry) Schwachsinn und das Vergießen von Krokodilstränen!!!
Sowas gab es z.B. schon vor Jahren bei der Sparda-Bank, als TelefonBanking noch "in" war.
Die Warteschleife war dort kostenfrei, erst wenn man den Mitarbeiter an der Strippe hatte, hat es Geld gekostet. Also: Bitte dort fragen wie es geht!
Ich für mein Teil bin seit Jahren bekennender Telekom-Kunde. Da bezahle ich zwar ein bissl mehr, dafür gibt es eine kostenlose Hotline, die sogar vom Handy erreichbar ist.

Grüße
ToWo