Benutzer Telly schrieb:
[...] Es ist halt interessant, dass Firmen immer wieder mit Unausgegorenem an die Öffentlichkeit gehen. Ob sowas kluges Marketing ist? Viele Marketing-Strategen würden sicherlich zustimmen.
Für mich als Kunde wirkt sowas dilettantisch.
Ein renommiertes Unternehmen kann sich mit so einer Vorgehensweise natürlich den eigenen Ruf und damit auch das Geschäft nachhaltig ruinieren.
Bei Neofonie liegt der Fall etwas anders. So weit ich verstanden habe, arbeitet diese Firma normalerweise in einem ganz anderen Geschäftsfeld und hat bisher mit der Herstellung und dem Vertrieb von Elektroartikeln nichts zu tun gehabt. In diesem Bereich haben sie noch gar kein Image, was Schaden nehmen könnte.
Sollte ihr WePad floppen, werden sie ihr bisher einziges Projekt in dieser Richtung vermutlich begraben und sich wieder ihrem Kerngeschäft zuwenden. Dann würden sie zwar auf ihren Entwicklungskosten sitzen bleiben, hätten aber sonst keine weiteren Gelder verbraten.
Ein relativ geringes Risiko, wenn man bedenkt, dass es ausgereicht hat, ihr eigenes Gerät als "Pad" zu bezeichnen, um bei Print-, Fernseh- und Internet-Medien reichlich Beachtung zu finden und völlig kostenlos bei den Privatkunden Interesse zu wecken.
Interesse in einem Marktsegment, in dem Apple relativ hohe Preise vorgegeben hat und in dem selbst bei Unterbieten dieser Preise immer noch sehr fette Gewinnmargen locken.
Neofonie hat wenig zu verlieren und kann dabei sehr viel gewinnen. Kein Wunder also, dass sie sofort auf den "iPad-Zug" aufgesprungen sind.
Auch andere Hersteller werden mit "halbgaren" Geräten oder bloßen Ankündigungen versuchen, einen Fuß in dieses attraktive Marktsegment zu kriegen (siehe Aldi-Pad an Weihnachten). Die Aussicht auf großes Medieninteresse (gleich kostenlose Werbung) und fette Gewinnmargen ist einfach zu verlockend.
Gruß,
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