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Warum nicht Bill & keep???


12.09.2010 22:50 - Gestartet von 602sl
Wäre doch viel einfacher und wer den Vorteil (Handy) hat der zahlt ggf.
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[1] js.u antwortet auf 602sl
12.09.2010 23:51
warum wohl nicht,,,?
weil es doof ist.
wer möchte schon für eingehende Gespräche/SMS zahlen.
Das Verursacherprinzip ist richtig und gut.

(Ein nerviges Callcenter ruft dich an, und möchte dir irgendwas am Telefon verkaufen, und du musst für dieses sinnlose Gespräch bezahlen. Wäre das für dich in Ordnung.
Jemand möchte dich ärgern und schickt dir tausende SMS. Du zahlst dafür. Wäre das für dich in Ordnung?)
In den USA wird das so gemacht, aber günstiger ist es dort auch nicht. Bsp. Tuyo.com
da kostet die Minute ein- und ausgehend 10cent, ist also teurer als in Deutschland.
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[1.1] peti55 antwortet auf js.u
13.09.2010 08:45

(Ein nerviges Callcenter ruft dich an, und möchte dir irgendwas am Telefon verkaufen, und du musst für dieses sinnlose Gespräch bezahlen. Wäre das für dich in Ordnung.

muss doch keiner abnehmen wenn er die nr nicht kennt oder diese unterdrückt wird
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[1.1.1] js.u antwortet auf peti55
13.09.2010 09:34
es gibt auch ältere Menschen, die es gewohnt sind ans Telefon zu gehen.
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[2] Kai Petzke antwortet auf 602sl
13.09.2010 16:35
Benutzer 602sl schrieb:
Wäre doch viel einfacher und wer den Vorteil (Handy) hat der zahlt ggf.

"Bill & Keep" funktioniert nur zwischen ungefähr gleichberechtigten Netzbetreibern. Man könnte also z.B. in Deutschland zwischen allen Mobilnetzen auf "Bill & Keep" umsteleln, mit dem Ergebnis, dass die Mobilnetze untereinander keinen Interconnect mehr verlangen. Für eingehende Gespräche aus anderen Netzen (z.B. Festnetz, Ausland) würde aber weiterhin ein Interconnect verrechnet. Insofern erspart man damit nicht der BNetzA die Festsetzung des ICs.

Vorteile von "Bill & Keep":
- Vereinfachung der Abrechnung zwischen den Netzbetreibern
- Stabilere Kalkulationsgrundlage

Nachteile von "Bill & Keep":
- Missbrauchspotenzial: Netzbetreiber könnten auch nicht im eigenen Netz
originierte Gespräche als im eigenen Netz originiert ausgeben, um auf
diesem Weg den Interconnect für Gespräche aus fremden Netzen zu umgehen.
- Die Assymmetrie zwischen Carriern im "Bill & Keep"-Verbund und solchen
außerhalb führt möglicherweise zu neuen Wettbewerbsnachteilen.

Die Sache mit den Wettbewerbsnachteilen könnte sich aber auch als Vorteil erweisen, wenn sie zunehmend mehr und mehr Anbieter dazu veranlasst, auch über Grenzen hinweg einem "Bill & Keep"-Verbund beizutreten.


Eine Variante von "Bill & Keep", die insbesondere in den USA zu finden ist, ist "Mobile Party Pays": Der Angerufene übernimmt - über die Grundgebühren und/oder über Minutenpreise - die zusätzlichen Mobilfunk-Kosten. Im Gegenzug gibt es nur einen - niedrigen - Festnetz-Interconnect-Tarif. Dieses System wird manchmal ebenfalls als "Bill & Keep" bezeichnet. M.W. nach gibt es aber in den USA zumindest im Verhältnis zwischen den Regional- und Long-Distance-Carriern kein "Bill & Keep".

Meines Erachtens verschlechtert MPP aber eher die Marktsituation für den Mobilfunk, da die Teilnehmer Angst vor den Folgekosten haben, wenn sie angerufen werden. Vergleicht man Mobilfunk-Penetrationsraten zwischen den USA und Europa, dann hinken die USA nicht unerheblich hinterher...


Kai
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[2.1] Devil_MC antwortet auf Kai Petzke
16.09.2010 07:38
Benutzer Kai Petzke schrieb:

Meines Erachtens verschlechtert MPP aber eher die Marktsituation für den Mobilfunk, da die Teilnehmer Angst vor den Folgekosten haben, wenn sie angerufen werden. Vergleicht man Mobilfunk-Penetrationsraten zwischen den USA und Europa, dann hinken die USA nicht unerheblich hinterher...


Kai

Das ist zwar richtig, lässt aber mMn außer acht, dass es in den USA abseits der großen Ballungszentren auch eine deutlich schlechtere Funkversorgung gibt und so potentielle Kunden (die USA sind nun einmal ein Flächenland) gar nicht erst in den Genuss einer stabilen Funkversorgung kommen. Selbst im "Speckgürtel" von NYC (Stamford,CT an der Bucht von Long Island) habe ich in Gebäuden miesen bis gar keinen Empfang.
Und zum Thema Kosten, die ienm über den Kopf wachsen: Bei Prepaid mit einem hohen Aufladebetrag (100 Dollar) bekommt man Preise für an- und abgehende Gespräche von etwa 10 $Cent/Min, also durchaus überschaubar ;)
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[2.1.1] 123fred antwortet auf Devil_MC
16.09.2010 13:48
Benutzer Devil_MC schrieb:
Und zum Thema Kosten, die ienm über den Kopf wachsen: Bei Prepaid mit einem hohen Aufladebetrag (100 Dollar) bekommt man Preise für an- und abgehende Gespräche von etwa 10 $Cent/Min, also durchaus überschaubar ;)

Das ist in der Tat okay. Aber in welchem Zeitraum kann man die 100 Dollar nutzen? Ich glaube mich zu erinnern, dass man die (zumindest bei T-Mobile USA) innerhalb von 90 Tagen aufbrauchen muss. Das wären dann auch schon über 30 Dollar pro Monat ;-)
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[2.1.1.1] Devil_MC antwortet auf 123fred
16.09.2010 13:58
Benutzer 123fred schrieb:

Das ist in der Tat okay. Aber in welchem Zeitraum kann man die 100 Dollar nutzen? Ich glaube mich zu erinnern, dass man die (zumindest bei T-Mobile USA) innerhalb von 90 Tagen aufbrauchen muss. Das wären dann auch schon über 30 Dollar pro Monat ;-)

Also meine Frau ist wahrlich kein Vieltelefonierer. Ab 100 Dollar Aufladebetrag rutscht man in die "Premium-Ecke" und darf sich 12 Monate Zeit lassen für sein Guthaben. Das sind dann entspannte 8,33 Dollar/Monat ;)
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[2.1.2] Kai Petzke antwortet auf Devil_MC
16.09.2010 15:02
Benutzer Devil_MC schrieb:

Das ist zwar richtig, lässt aber mMn außer acht, dass es in den USA abseits der großen Ballungszentren auch eine deutlich schlechtere Funkversorgung gibt und so potentielle Kunden (die USA sind nun einmal ein Flächenland) gar nicht erst in den Genuss einer stabilen Funkversorgung kommen.

Auch Australien und Südafrika sind Flächenstaaten, mit sogar deutlich niedrigerer (Australien) bzw. nur etwas höherer (Südafrika) Bevölkerungsdichte. Trotzdem liegen beide bei der Mobilfunkpenetration deutlich vor den USA! Und Südamerika schickt sich an, Nordamerika bei der Mobilfunk-Durchdringung zu überholen:

http://blog.euromonitor.com/2010/05/regional-focus-latin-america-enjoys-mobile-telephone-boom.html

Auch das trotz fast gleich niedriger Bevölkerungsdichte und deutlich schlechteren wirtschaftlichen Voraussetzungen in Südamerika.

Selbst im "Speckgürtel" von NYC (Stamford,CT an der Bucht von Long Island) habe ich in Gebäuden miesen bis gar keinen Empfang.

Das liegt dann ebenfalls eher an den Mobilfunkanbietern und der Marktpolitik in den USA als an der Geographie.

Und zum Thema Kosten, die ienm über den Kopf wachsen: Bei Prepaid mit einem hohen Aufladebetrag (100 Dollar) bekommt man Preise für an- und abgehende Gespräche von etwa 10 $Cent/Min, also durchaus überschaubar ;)

Wenn man bedenkt, dass von zwei Minuten eine i.d.R. ausgehend, die andere ankommend ist, bedeutet das effektive Kosten von 20 US-Cent pro Minute. Zuzüglich Sales Tax wahrscheinlich meist sogar 22 US-Cent pro Minute. Das ist deutlich höher als hierzulande.

Hinzu kommt dann die limitierte Guthabengültigkeit von i.d.R. einem Jahr bei 100 US-$ Aufladung. Hierzulande bekommt man ein Jahr i.d.R. schon für die Mindestaufladung von 10 bis 15 Euro.


Kai